Die Arbeit eines "Schutzengel" - glaubt ihr dran?
In vielen Beiträgen liest man ja auch über Schicksalsschläge einiger User. Dabei ist mir in den Kopf gekommen, dass ich auch schon mal einen Schutzengel hatte, der ganze Arbeit geleistet hat. Ich war mal sehr krank und meine Mutter ist sehr spät mit mir zum Arzt gegangen. Hohes Fieber, welches mich schon phantasieren ließ war dann die Folge. Meine Tochter hatte auch schon mal einen Schutzengel. Eine Rotavirusinfektion, die der Arzt nicht erkannt hat, war so schlimm, dass sie fast gestorben wäre, wenn ich dann nicht am Wochenende ins Krankenhaus gefahren wäre, obwohl der Hauskinderarzt es nicht für nötig befand.
Musste bei euch schon mal der Schutzengel ganze Arbeit leisten? Was ist geschehen und meint ihr, dass da wirklich etwas übersinnliches im Spiel war, wie ein Schutzengel, der euch vor schlimmeren bewahrt hat? Glaubt ihr an Schutzengel? Denkt ihr, dass es wirklich so was gibt wie ein Schutzengel? Wie stellt ihr euch diesen Schutzengel vor? Woher kommt er und was macht er?
Irgendwie glaube ich schon, dass da irgendwas ist, was bei manchen eine "schützende Hand" über einen hält. Aber ich kann mir das nicht so richtig vorstellen, was es genau ist.
Wenn etwas geklappt hat ist es selbstverständlich der Schutzengel, der eingegriffen hat und seine schützende Hand über dich ausgestreckt hat. Wenn etwas aber schief gegangen ist, dann ist es natürlich nicht der Schutzengel, der gepennt hat. Nein, dann ist das natürlich Schicksal oder Gottes Wille oder was auch immer du dann als Erklärung heran ziehst.
Man könnte aber als realistisch denkender Mensch auch einfach sagen, dass es im Leben eine ganze Menge Zufälle gibt und manchmal geht alles gut aus und manchmal geht alles schief. Man könnte das dann auch einfach Wahrscheinlichkeit nennen, genau wie man eben manchmal eine Sechs würfelt und manchmal nicht. Aber für Menschen, die in ihrem Leben übersinnliche Kräfte brauchen um sich solche Dinge wie Zufall, Wahrscheinlichkeit oder auch Instinkt zu erklären, ist ein Schutzengel wahrscheinlich einfacher zu akzeptieren. Die ganze Religion basiert ja letztendlich auf genau diesem Prinzip.
Ich glaube an Schutzengel nicht. Das ist eben nur eine Redensart, wie ich finde, die ich auch schon kennengelernt habe, als ich noch klein war. Immer wenn irgendetwas passiert war, hieß es, dass man einen Schutzengel gehabt hat, der auf einen aufgepasst hat. Aber für mich ist das einfach nur Zufall oder auch Glück, dass in dem Moment dann nicht mehr passiert ist. Glück im Unglück sozusagen.
Bei mir meinten auch meine Eltern mal, dass ich einen riesen Schutzengel gehabt haben muss. Ich hatte mit etwa 12 Jahren einen Fahrradunfall. Ich bin mit meinem Fahrrad einen Berg hinunter gefahren, und das mit einer hohen Geschwindigkeit. Genau an dem Tag, hatte ich glücklicherweise meinen Fahrradhelm auf, den ich sonst eigentlich nicht getragen habe. Ich fuhr also den Berg hinunter, was ich auch schon oft gemacht habe. Und dann merkte ich plötzlich, dass mein Lenker anfing zu wackeln. Ich konnte das Fahrrad nicht mehr wirklich lenken oder stabil halten.
Es ging alles sehr schnell, und ich verlor die Kontrolle über mein Fahrrad und machte einen Sturz. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich und mein Fahrrad geschlittert sind, und ich irgendwie am rollen war, sodass ich den Boden nur noch gesehen habe. Als ich dann zum stehen kam, stand ich eigentlich sofort auf. Mir tat überhaupt nichts weh, wahrscheinlich vor Schock. Ich dachte, dass mit mir auch alles in Ordnung gewesen wäre.
Ein Freund, der zu Fuß hinter mir unterwegs war hat alles gesehen, sowie ein Anwohner, die beide direkt auf mich zugerannt kamen. Beide schauten mich entsetzt an, und fragten, ob es mir gut ginge. Ich wusste gar nicht, was sie wollten, da ich ja keine Schmerzen hatte. Der Anwohner meinte, dass ich so schnell wie möglich ins Krankenhaus sollte.
Der Freund hat mich dann nach Hause gebracht, es waren nur ein paar Meter zu Fuß. Meine Mutter stand am Fenster, und hat mich gesehen. Daraufhin ist auch sie sofort herunter geeilt, und hat es gefragt was passiert sei. Auch sie schaute mich dabei entsetzt an.
Als ich oben in der Wohnung war, sah ich in den Spiegel, aber eher unbewusst. Als ich hinein blickte, sah ich, dass meine ganze linke Gesichtshälfte am bluten war, und voller Schürfwunden war. Nach einer gewissen Zeit zu Hause, bemerkte ich dann doch einige Schmerzen, am Daumen, sowie im Gesicht. Daher sind meine Eltern mit mir später ins Krankenhaus gefahren, wo festgestellt wurde, dass der Daumen verstaucht war.
Aber die Verletzungen im Gesicht, war so stark, dass vor allem meine Eltern Sorge hatten, dass mein Gesicht nicht mehr komplett heilen würde, sodass Narben zurück bleiben. Das war aber zum Glück nicht der Fall. Alles ist super verheilt, und ich habe keine bleibenden Narben davon getragen.
Wenn ich also an dem Tag nicht meinen Fahrradhelm getragen hätte, wäre noch schlimmeres passiert. Aber auch so war es schon schlimm genug. Dass ich am Ende zu glimpflich davon gekommen bin, ist mir auch ein Rätsel. Es muss wohl, nach Aussage von meinem Freund, sehr schlimm ausgesehen haben, wie ich gestürzt bin. Und in dem Zusammenhang, habe ich auch schon oft gesagt bekommen, dass ich wohl einen Schutzengel gehabt haben muss.
Aber ich glaube daran einfach nicht. Denn es war ja mein Glück, dass ich den Fahrradhelm getragen habe. Und dass auch mir Helm nicht mehr passiert ist, war wohl einfach nur Glück.
Zum Glück lebe ich in einer Zeit, die einem Rationalität beibringt und rational funktioniert. Denn das ist das einzig "wahre" Prinzip, nach dem das Leben abläuft. Der Glaube an Schutzengel oder an eine höhere Macht, also immer an etwas, das von ANDEREN ausgeht, macht abhängig. Man denkt in diesem Moment nicht selbstständig sondern übergibt einen großen Teil der eigenen Wahrnehmung an andere oder an etwas anderes ab und gibt dieser anscheinend existierenden Sache Macht. Wie Cloudy24 schon gesagt hat, beruht alle Religion auf diesem Prinzip.
Solche vermeintlichen Schicksale sind einfach Zufälle und Wahrscheinlichkeiten. Wenn es hier im Internet eine Seite gäbe, vielleicht gibt es sie sogar, in welcher innerhalb eines Tages wirklich jeder auf der Welt ein solches Schicksal aufschreiben würde, dann würde diese enorme Anzahl dieser Geschehnisse dessen "Göttlichkeit" aufs unterste herabstufen. Und wenn man sich dann nach einer Woche die Anzahl und Art aller Beiträge auf dieser Seite ansehen würde, dann gäbe es das Wort Schicksal womöglich nicht mehr.
Dein Beispiel mit deiner Tochter zeigt doch, dass du in dem Moment selbstständig gehandelt hast und damit alleine das Leben gelenkt hast. Hättest du dein Handeln an etwas anderem ausgerichtet, an etwas, das vermeintlich absolute Autorität hat, wie der Arzt hier, dann käme es nicht zu dieser einzig richtigen Handlung. Das "Schicksal", was du hier nennst, ist nichts anderes, als dein eigenes Handeln, dein Instinkt. Warum sollte man auf einen "Arzt" 100%ig hören? Es ist deine Tochter, du kennst sie doch besser und willst das Beste für sie.
Ich glaube ja an so einiges und ich glaube ganz sicher auch an Gott, aber an zwei Dinge glaube ich ganz gewiss nicht - und das sind Außerirdische und Schutzengel. Das war schon immer so und ich denke, dass dies auch immer so bleiben wird.
Es gibt ja sogar Menschen, die daran glauben, dass jeder Mensch seinen eigenen Schutzengel hat. Das muss also ganz schön eng sein für die ganzen Schutzengel hier auf der Erde! Vielleicht täusche ich mich ja ganz gehörig, aber ich denke einfach nicht, dass es so etwas wie Engel gibt, die auf uns aufpassen. Es gibt ganz sicher so etwas wie Glück im Unglück und ich denke, dass dies eher von Gott oder einer anderen übernatürlichen Allmacht geleitet wird. Aber ich glaube nicht, dass uns ein persönlicher Schutzengel zur Seite steht, auch nicht wenn nicht jeder Mensch seinen eigenen Schutzengel hat sondern "nur" so etwas wie einen Sachbearbeiter.
Ich denke auch, dass die meisten Menschen in einer Unfallsituation oder etwas ähnlichem nicht mehr ganz rational denken und dann oft auch ihr eigenes Handeln leicht übersehen und einem Schutzengel dafür danken, dass sie so glimpflig davon gekommen sind. In Wahrheit haben aber si selber die ausschlaggebenden Entscheidungen und Handlungen vollzogen und da kann man mir erzählen was man will, da kann sie kein Schutzengel zu gebracht haben.
Was Sachen wie die Frage nach Schutzengeln angeht, bin ich meistens sehr skeptisch, weil ich es mir einfach nicht vorstellen kann, so wie die meisten Menschen. Ich denke mal, dass die meisten Menschen sich das nur ganz stark einreden, damit sie sich beschützt fühlen und es stimmt ja auch - wer würde sich nicht besser fühlen, wenn er dent, dass dort irgendwo jemand ist, der auf ihn aufpasst?
Ich bin der Meinung, dass man in den meisten Fällen eher Glück hatte oder dass man die Situation selbst unbewusst beeinflusst hat. Ich denke zum Beispiel eher nicht, dass deine Tochter einen Schutzengel hatte. Sie hatte eine eine Mutter, die rechtzeitig gehandelt hat um ihre Tochter vor den Folgen der Entscheidung des Kinderarztes zu beschützen.
Das ist eine schwierige Frage. Ob man an Schutzengel glaubt, hängt vermutlich auch damit zusammen, ob man generell gläubig ist, also an Gott glaubt. Es heißt aber nicht ohne Grund "Glaube" und nicht "Wissen". Ob es nun wirklich so etwas gibt, erfährt man vermutlich erst nach dem eigenen Tod. Mir persönlich fällt es schwer, an Schutzengel zu glauben, obwohl ich aus oben genanntem Grund auch nicht ausschließen will, dass sie existieren. Ich verwende die Aussage "ich hatte einen Schutzengel" eher als Floskel, als diese Aussage wörtlich zu meinen.
Mein Vater hatte vor Kurzem einen Schutzengel. Er ist sein Leben lang unfallfrei Auto gefahren. Seiner Meinung nach liegt das witzigerweise an seinem Schutzteufel, einem kleinen Plüschteufelchen, welches zwischen Amaturenbrett und Fensterscheibe geklemmt ist. Vor etwa einem Monat hatte er seinen ersten richtigen Unfall auf einer Landstraße. Man kann deswegen von einem Unfall sprechen, weil er bis auf ein paar Schrammen unverletzt blieb. Seine Hand ist durch die linke Scheibe geprallt und er hat sie sich nicht gebrochen. Obwohl der Airbag zu spät losging und er gegen das Lenkrad prallte, hatte er keine Gehirnerschütterung oder sonstiges. Ein anderes Auto ist ihm links reingefahren und wäre es nur einen Meter weiter in sein Auto gefahren, wäre genau die Stelle, wo der Fahrersitz ist, völlig zerschmettert. Stattdessen war "nur" die Autohaube völlig zerstört und das Auto hatte einen Totalschaden. Mein Vater musste nur zur Untersuchung ins Krankenhaus, konnte aber gleich wieder gehen und ihm war so gut wie nichts passiert.
Ich glaube nicht wirklich an meinen Schutzengel, aber ich bedanke mich sehr oft bei ihm. Besonders wenn es im Straßenverkehr wieder einmal brenzlig wurde oder ich durch Zufall vor Situationen bewahrt werde die mich Kopf und Kragen kosten könnten. Es war schon bei mir oft so dass ich im Nachhinein darüber nachgedacht habe warum ich nun gerade so handelte obwohl es völlig irrational war oder wie sich Dinge zu meinem Gunsten entwickelten die eigentlich ganz anders hätten ausgehen müssen.
Rational gesehen gibt es sicherlich viele Fakten, die eher gegen Schutzengel sprechen und auch die schon angesprochene Tatsache, dass viele ihr Vermögen eher den Schutzengeln zusprechen ist wohl ein Fakt.
Trotzdem habe ich rational denkender Mensch auch schon so ab und an mal gedacht, dass es doch Schutzengel geben muss. So gab es Anfang der Woche in der Nähe ein schweres Unglück, bei dem Unbeteiligte nur leicht verletzt wurden, obwohl mehr als eine Person dabei tödlich hätte verunglücken können. Sicher kann man es auch deren Intuition zuschieben, dass sie sich anders als sonst verhalten haben und daher dem Unglück entgangen sind. Aber da es wirklich schwere Schäden gab und mehr als nur eine Person Glück hatte, haben wir im Freundes-, Bekannten- und auch Kollegenkreis auch darüber gesprochen, ob es Schutzengel oder eine höhere Macht gibt. Aber auch hier kann man natürlich ganz rational sagen, dass es einfach eine Kombination von Zufällen war, deren Zusammentreffen zwar sehr wenig wahrscheinlich, aber eben nicht unmöglich war.
Irgendwie glaube ich schon an einen Schutzengel, auf der anderen Seite, glaube ich aber auch nicht an Gott. Mein Mann hatte vor 2 Jahren, wo der Winter so schlimm war, einen Lkw Unfall gehabt. Es hatten nur wenige Zentimeter gefehlt und er wäre heut nicht mehr am Leben. Ich denke gerade in solch Situationen, hatte er auf jeden Fall mehr als Glück gehabt. Zumindest halten wir schon irgendwie daran fest, dass er einen Schutzengel in der Situation hatte und hoffen das Er auch weiterhin auf ihn auf passt.
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