Sich über Reaktionen wundern, wenn man seinen Weg geht

Jeder hat seine eigene Art und Weise mit dem Leben umzugehen, was ihm gegeben wurde. Manche können ihre Handlungen auch begründen und sagen nicht nur, es ist halt so. Mich interessiert es schon immer mal, warum jemand wie handelt und wenn mir darüber jemand etwas berichtet, ist das für mich recht spannend. Aber leider gibt es auch viele Menschen, die von ihrem Verhalten dermaßen überzeugt sind und sich gar nicht die Mühe machen, zu argumentieren, warum sie so handeln. Es hat nichts mit Rechenschaft ablegen zu tun, wie ich finde, sondern mehr mit den menschlichen Abgründen. Wenn man dann nun seinen Weg geht, der anders ist, als die anderen Wege im Umfeld, wird auch gern mal mit Unverständnis darauf reagiert. Hier könnte ja reden helfen, aber scheinbar gibt es viele Fälle, in denen weder der Webeschreiter noch der Kopfschüttler überhaupt reden wollen.

Jedenfalls verwundert es mich nicht wirklich, wenn man seinen Weg geht und man da Leuten begegnet, die diesen Weg nicht nachvollziehen können und wollen. Gut, damit kann man auch sehr gut leben. Aber ich finde, man muss sich dann nicht wundern, wenn man sein Ding ganz allein durchziehen möchte und dem Umfeld gar nicht erst die Möglichkeit gibt, zu verstehen, warum und wieso man eben diesen Weg so geht, wie man seinen Weg geht. Oftmals sind dann auch noch Vorwürfe vorhanden, die ich nicht so ganz nachvollziehen kann, selbst, wenn es dann nur darum geht, eine mangelnde Unterstützung zu beklagen.

Wenn man seine Sache so machen möchte, wie man es sich für richtig hält, kann man es entweder so machen, dass man das Umfeld und deren Meinungen ignoriert und sich da nicht reinreden lässt oder aber, wenn man eben Unterstützung oder Begleitung erwartet, dann auch durchaus erklärt, weshalb man so und nicht anders handelt. Unverständlich aber finde ich es, wenn man quasi eine eierlegende Wollmichsau möchte und auch nicht bereit ist, Kompromisse einzugehen.

Das ganze Thema ist recht schwierig, ja, aber ich denke, einige von Euch werden wissen, was ich in etwa meine. Wie geht Ihr Euren eigenen Weg? Wundert Ihr Euch manchmal über Reaktionen anderer, die Euren Weg nicht verstehen können oder ist es Euch egal? Wie viel Verständnis erwartet Ihr an sich, wenn Ihr Euer Handeln nicht begründen wollt oder könnt, sondern es einfach hinzunehmen ist?

Ich musste auch schon einige Wege bestreiten, die andere nicht nachvollziehen konnten, aber da hat man darüber geredet oder es war mir schlichtweg egal, was darüber gedacht wurde. Ich konnte es argumentieren, aber eine lapidare Antwort "weil es so ist" kam von mir mehr eher selten, nämlich dann, wenn es in Vorwürfe abdriftete und man gar nicht empfänglich für bestimmte Argumente war.

Meine Lebensphilosophie ist leben und leben lassen". Einerseits kann man natürlich das tun, was man für richtig hält, auch wenn andere es vielleicht in ihren Augen nicht für richtig halten, andererseits darf man natürlich andere in ihren Rechten nicht beeinträchtigen. Das ist manchmal eine Gratwanderung, vor allen Dingen, wenn man Kinder hat. Dann hat man natürlich eine gewisse Verantwortung, z. B. die Kinder zu versorgen, d. h. man muss arbeiten gehen und auch manchmal unangenehme Dinge tun. Man muss auch Zeit opfern, z. B. statt in einen Töpferkurs zu gehen, mit den Kindern Türmchen bauen.

Aber ab einem gewissen Alter kann man dann wieder Zeit für sich beanspruchen, weil einen die Kinder ja sonst nicht leben lassen und ersticken. Es ist ein dauerndes Kompromisse Schließen zwischen leben und leben lassen. Wenn man aber niemanden stark beeinträchtigt, sollte man prinzipiell das machen, was einem gefällt. Jeder Mensch ist ja anders und hat auch das Recht, anders zu sein. Man muss ja nicht mit jedem befreundet sein.