Waldmeister - wie verarbeiten?

vom 16.04.2012, 21:15 Uhr

Ich habe im Vorgarten eine ganze Menge Waldmeister stehen. Diesen würde ich gern (wenigstens einen Teil davon) verarbeiten. Bisher hatte ich aber keiner weitere Idee, als einen Likör anzusetzen. Da Waldmeister ja aber nicht ganz ungiftig ist, braucht man immer nur sehr wenig für solche Dinge. Momentan blüht er noch nicht, man kann ihn also noch recht unbedenklich verarbeiten. Lange wird es zur Blüte aber nicht mehr dauern, die Ansätze sind schon gut zu erkennen.

Hat jemand noch eine Idee, wie man Waldmeister verwenden kann? Sirup wäre noch eine Möglichkeit, aber da wüsste ich im Endeffekt keine Verwendung für. Eventuell mache ich noch etwas, um den Likör damit zu versetzen. Aber dann verbrauche ich ja auch nur noch ein paar Stengel. Kann man Tinkturen damit machen? Oder Öle? und wenn ja, wofür kann man sie verwenden?

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe letztes Jahr aus meinem Waldmeister Sirup gemacht und er war schneller ausgetrunken, als mir lieb war. Leider ist die Pflanze nicht so recht ergiebig. Ich habe damals dieses Rezept genommen und war begeistert. Es ist ein himmelweiter Unterschied zu dem, was die Industrie als diesen giftgrünen Sirup abfüllt. Echter Waldmeister schmeckt toll. Aromatisch, erfrischend und ganz dezent. Auch die hellgrüne Farbe ist total angenehm. Ich habe den Waldmeister im Übrigen etwas anwelken lassen, weil unter diesem Rezept darüber diskutiert wird, ob man das soll oder nicht und es war lecker.

Den Sirup kann man sehr vielseitig verwenden. In eisgekühlte, Wasser ob mit oder ohne Sprudel schmeckte er gut. Wer es mag, kann auch etwas Sirup zu Sekt zugeben, das soll auch toll schmecken. Mit dem Sirup kann man auch hausgemachtes Eis zubereiten. Auch Maibowle soll toll schmecken. Man kann die ja jetzt im Frühling so zubereiten, dass man das frische Waldmeisterkraut in den Wein hängt. Aber es soll auch gut gehen, wenn man später im Sommer die Bowle mit dem selbst gemachten Sirup abschmeckt. Das hat auch den Vorteil, dass man die Geschmackskonzentration besser abstimmen kann.

Dass man Tinkturen oder Öle machen kann, ist mir nicht bekannt. Zudem wäre ich da wirklich skeptisch, was man denn damit anfangen soll. Ist denn Waldmeister überhaupt eine Heilpflanze?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


100g auf 500ml Wasser sind aber ganz schön heftig. Gibt es da keine Bedenken wegen der giftigen Wirkung? Man kann ja nie so genau sagen, welchen Cumaringehalt der verwendete Waldmeister hat. Ich würde also eher etwas weniger dosieren. Aber ich werde morgen mal welchen machen, da ich den Liköransatz in ein paar Wochen sowieso noch mit Zuckersirup mischen muss. Ich denke, da macht es sich besser, wenn ich gleich noch Waldmeistersirup mache.

Anwelken habe ich den Waldmeister für meinen Likör auch lassen. Man soll ihn ja pflücken und dann eben erst nach zwei, drei Stunden verarbeiten. Man merkt ja beim pflücken auch, dass der Geschmack/Geruch eher dezent ist. Das kommt eben erst raus, wenn er etwas liegt.

Waldmeister soll entzündungshemmend, krampflösend und gefäßerweiternd wirken. Aber wie man ihn verarbeitet um ihn zu solchen Zecken anzuwenden weiß ich nicht. Ich habe zwar einige Bücher zu solchen Themen, aber Waldmeister wurde da irgendwie ausgelassen.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Unter dem Rezept schreibt eine, dass sie für ihre Kindergartengruppe die Dosierung reduziert hat. Vielleicht fühlst du dich mit der Variante noch wohler. Die anderen Rezepte, die es damals dort gab hatten alle Alkohol im Sirup, was für mich nicht in Frage kam, weil Kinder mit getrunken haben. Vielleicht gibt es ja mittlerweile passendere Rezepte.

Zur Dosierung kann ich dir nur sagen, dass ich da etwa einen Teelöffel Sirup auf ein Glas Wasser gegeben habe. Der Sirup ist also sehr ergiebig gewesen. Literweise würde ich davon auch nicht trinken, man weiß nie. Aber entweder war mein Waldmeister sehr mild oder das ist immer so: Ich habe jedenfalls keinerlei Wirkung gespürt nur einen unheimliche guten Geschmack empfunden. Aber nach einem Glas war bei mir sicherheitshalber immer Schluss und dann habe ich ein paar Tage Pause eingelegt. Wenn der Sirup an sich sehr konzentriert ist, dann kann man die Dosis pro Getränk ja anpassen und gegebenenfalls mit Zucker nachsüßen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich hab ja noch da Problem, dass ich Waldmeister rein mit Wasser gemixt gar nicht so gern mag. Sirup mit Sekt aufgießen kann ich mir dagegen ganz gut vorstellen.

Na ich bin erst einmal gespannt, ob mein Likör nach Waldmeister schmeckt. Habe nur eine Handvoll Waldmeister auf 3 Liter Alkohol gemacht. Ich traue mich einfach nicht so richtig noch mehr zu nehmen. Aber wie gesagt werde ich wohl noch Waldmeistersirup kochen und den Likör damit, anstelle von Zuckersirup, versetzen.

Ich fülle in den letzten Jahren gern meine Hausapotheke mit selbstgerechten Suds und Tinkturen auf. Daher habe ich gehofft, dass man auch aus dem Waldmeister etwas in der Richtung machen kann. Ich habe einfach zuviel von dem Kraut. Waldmeister wächst ja auch sehr schnell und vermehrt sich total schnell. In den nächsten Jahren werde ich also wohl noch viel mehr davon haben.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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