Spezielle, sich wiederholende Tage im Kindergarten
Mein Sohn ist ja nun seit etwa zwei Wochen im Kindergarten. Dabei habe ich inzwischen mitbekommen, dass es wenigstens zwei spezielle Tage gibt, die immer wiederkehren.
Zum einen gibt es jeden Dienstag ein gemeinsames Frühstück, bei dem es das gibt, was sich die Kinder am Vortag wünschen. Letzten Dienstag gab es nun zum Beispiel Rührei mit Toastbrot und diese Woche gab es Milchreis mit Zimt und Zucker. Zum anderen dürfen die Kinder jeden ersten Donnerstag im Monat ihr eigenes Spielzeug mit in den Kindergarten bringen, wobei es auf eine Sache begrenzt bleibt, damit nicht jedes Kind sein ganzes Kinderzimmer mitbringt.
Wie ist das bei euch im Kindergarten? Gibt es solche speziellen Tage, worauf sich die Kinder natürlich besonders freuen auch bei euch? Was lassen sich die Erzieherinnen an diesen Tagen bei euch alles einfallen? Wie oft wiederholen sich dann diese Tage; finden sie wöchentlich oder monatlich statt?
Bei uns im Kindergarten gab es jeden Montag ein süßes Frühstück, dass heißt, es gab Cornflakes oder Nutella Brötchen. Dienstag und Donnerstag war immer Wurst und Käse Tag. Einmal gab es dann auch mit Ei. Jeden Tag etwas anderes und die Kinder wussten Das. Das liegt daran, dass Kinder gewohnte Dinge brauchen, um sich sicher zu fühlen. Freitags durften sie Spielsachen mitbringen und es ging zum Schwimmen. Also bei uns war es jede Woche das gleiche und die Kinder kamen damit sehr gut zurecht.
Darüber hinaus wurde immer gefragt, ob sie Kakao oder Cappuccino trinken wollen. Dabei war der Cappuccino ein Kakao mit extra Milch. Da haben sich die Kinder wie die Großen gefühlt. Routine ist wichtig und die Kinder lernen dabei auch sehr viel. Jeder Kindergarten macht das natürlich unterschiedlich, aber ich denke in jedem Kindergarten ist ein fester Tagesrhythmus vorhanden. Darüber hinaus wurde jeden Morgen ein Morgenkreis gebildet.
Montags durften die Kinder den anderen Kindern erzählen, was sie am Wochenende gemacht haben und den Rest der Tage wurde viel morgens zur Begrüßung gesungen oder getanzt. Mittags wurden die Kinder aufgerufen zum Mittagessen. Dabei war der Platz in der Kinderkantine begrenzt, sodass die Kinder, die aufgerufen wurden, sich an einen Tisch bei der Erzieherin setzten durften und eine Runde "Klönen", bis sie in die Kantine durften. Dabei wurden die Kinder schon sehr ruhig, sodass es beim Mittagessen zivilisiert zuging und niemand mehr so stark zappelte.
Spielzeugtage gab es in dem Kindergarten meiner Töchter auch regelmäßig. Was ich aber noch schöner fand, war der wöchentliche Entdeckertag. An diesem Tag wurden immer spezielle Unternehmungen geplant, wobei man sagen muss, dass man da sinnvollerweise nicht die besten Kleidungsstücke den Kindern anziehen sollte. Denn es wurde auch mal richtig im Dreck gewühlt dabei.
Dazu gab es im Sommer auch einmal in der Woche einen speziellen Thementag. Einfach um auch den Kindern etwas besonderes zu bieten, wo es keinen Familienurlaub gab. Da wurde eben auch im Vorfeld direkt im Kindergarten für diese Tage gebastelt. Mal waren es Utensilien für Indianer oder auch Piraten.
Bei meinen Kindern gab es im Kindergarten auch einen Spielzeugtag, an dem die Kinder ein eigenes Spielzeug mitbringen durften. Ich habe den Sinn aber nicht so ganz eingesehen. Meine Kinder wollten eigentlich gar nichts mitbringen. Da sie es aber als Pflicht ansahen, weil die anderen ja auch alle etwas mitbrachten, haben sie sich meistens irgendein Stofftier ausgesucht, mit dem sie zu Hause gar nicht spielten.
Ich sehe die Gefahr, dass Kinder in einem doch nicht ganz so intimen Rahmen wie der Familie oder unter besten Freunden sehr private Dinge vorzeigen (müssen). Manche Kinder trauen sich nicht, ihr wirkliches Lieblingsspielzeug mitzubringen, weil sie fürchten, ausgelacht zu werden. Z. B. würde ein Junge,der zum Einschlafen einen sehr abgelutschten Teddybären braucht, diesen nicht in den Kindergarten mitbringen. Also wird das gewählt, was andere Kinder wohl als cool bezeichnen. Außerdem werden Begierden geweckt, wenn ein Kind z.B. das neueste Lego-Teil oder aufklappbare Super-Monster mitbringt.
Sonst gab es keine speziellen, festen Tage. Es wurde an den Tagen etwas Besonderes gemacht, die allgemein besondere Tage waren, oder vor Ostern, Weihnachten, Pfingsten, zu Sankt Martin, vor der Einschulung und zum Muttertag, Vatertag und Valentinstag. Wenn ein Kind Geburtstag hatte, haben die Eltern meistens Süßigkeiten mitgegeben, manche gesund lebende Eltern auch Obst. (Stellen Sie ich einmal vor, sie dürften an ihrem Geburtstag nur Äpfel und Bananen essen und Sauerkrautsaft trinken und würden das Ihren Gästen auch anbieten)
Zum Erntedankfest wurde z. B. gemeinsam Gemüsesuppe gekocht und den Eltern serviert. Diese hat immer sehr gut geschmeckt. Die Eltern haben den Kindern vorher die Zutaten mitgegeben. Zu Sankt-Martin wurden immer Laternen gebastelt, die Eltern mussten aber leider immer mithelfen, was mir nicht so einen Spaß gemacht hat. Es waren auch immer dieselben Eltern, die solche Pflichten zu liebe ihrer Kinder erfüllt haben. Viele haben sich davor gedrückt und uns ihre Arbeit mit haben machen lassen.
Bei meinen bisherigen Tätigkeiten in Kindergärten waren die Wochentage durchaus durch strukturiert, was den Kindern eine gewisse Sicherheit gegeben hat und worauf sie auch gewartet haben. So hatten wir zum Beispiel einen festen Tag in der Woche, an der wir mit der gesamten Gruppe in die Turnhalle gegangen sind, einmal in der Woche gab es ein Frühstück für die gesamte Gruppe. Dies wurde dann im gesamten Kindergarten, der immerhin vier Gruppen hatte, so durchgeführt und aus jedem Gruppenraum roch es immer mal sehr lecker. Witzig war, dass meine Kollegin, bei der ich mein Berufspraktikum absolviert hatte, absolut auf deftige Speisen stand und während es in den anderen Gruppen auch mal etwas Süßes gab, war unsere Gruppe meistens die, in der es nach Knoblauch roch, der frisch angebraten wurde.
Außer dem Turnhallentag und dem gemeinsamen Frühstück gab es dann noch Personen, die von außerhalb kamen, wie zum Beispiel eine Logopädin, die mit bedürftigen Kindern Sprechübungen machte und auch einen speziellen Motologen, der mit den entsprechenden Kinder eben deren Beweglichkeit gefördert hat. Da musste aber auch der Bedarf vorhanden sein, der dann auch finanziell seitens des Trägers unterstützt wurde.
Andere, spezielle Tage, die sich immer wieder wiederholten, wüsste ich jetzt nicht, zumindest sind mir der Turnhallentag und das gemeinsame Frühstück in Erinnerung geblieben.
Ich finde es gut, wenn man solche Aktivitäten wöchentlich oder monatlich durchzieht. Ich finde nicht, dass man es unbedingt wöchentlich machen muss, weil das ja auch immer ein bisschen mehr Stress bedeutet, aber auch wenn man es monatlich macht, finde ich schon, dass es ein großes Zugeständnis von Seiten der Erzieherinnen ist und dass dies zeigt, dass sie sich sehr viel Mühe geben.
Ich glaube nicht, dass es bei mir damals im Kindergarten so was gab. Wenn es so was gab, dann können meine Eltern und ich uns jedenfalls nicht mehr daran erinnern. Jedoch wussten wir alle noch, dass sich die Erzieherinnen immer sehr viel Mühe gegeben haben, wenn es darum ging, dass irgendwelche kleinen Feste gefeiert wurden (zum Beispiel an Ostern, am Kindertag oder eben an Weihnachten).
Bei uns gibt es fast jeden Tag etwas besonderes. Ich bin selber in einer Ganztagesbetreuungseinrichtung tätig und für die Kindergartengruppe zuständig. Bei uns freuen sich die Kinder jeden Montag auf den Turntag und jeden Dienstag und Donnerstag gibt es eine Nachspeise. Am Mittwoch dürfen sie mit mir immer an der Stange turnen oder auch in den Garten oder auf den Spielplatz gehen, wenn es schön ist und am Freitag ist der Filmtag, wo wir nach dem Mittagessen einen Film ansehen, der ca. eine halbe Stunde geht.
Auch haben wir Rituale, die wir einfach machen, weil die Kinder enttäuscht sind, oder etwas vermissen, wenn wir es nicht tun. So zum Beispiel das Vorlesen Nachmittags vor wir Zähne putzen gehen. Einmal war die Betreuerin nicht da, die sonst immer vorliest und es ging sich nicht aus, vom Personal und von der Zeit her, etwas vorzulesen. Die Kinder waren richtig enttäuscht.
Im Kindergarten meines Sohnes gibt es momentan keine speziellen Tage. Es gab eine zeitlang eimal pro Woche die "gesunde Jause", bei der jeweils eine Familie die Zutaten für eine gesunde Jause für die ganze Gruppe mitgebracht hat. Mittlerweile gibt es allerdings jeden Tag vom Kindergarten ein gestelltes Buffet, sodass dies nicht mehr nötig ist.
Auch gibt es keinen Spielzeugtag im Kindergarten meines Sohnes. Da die Spielsachen der Kinder im größer und teurer wurden und zudem immer wieder mal etwas verschwunden oder kaputt gegangen ist, wurde dieser Tag vom Kindergarten abgeschafft. Die Kinder dürfen nun anstelle der Spielzeuge (täglich) ein Stofftier in den Kindergarten mitbringen.
Prinzipiell finde ich solche speziellen Tag aber durchaus nett und sinnvoll und kenne es aus meinem eigenen Kindergarten- in dem ich bis jetzt gearbeitet habe- so, dass es beispielsweise einen Turntag gibt. Auch gab es in meinem Kindergarten einen Tag pro Woche für eine Stunde "Englisch" und an einem anderen Tag kam eine türkischsprachige Kollegin zu Besuch. Monatlich gab es zudem noch einen Tag, an dem eine Diätologin mit den Kindern etwas gesundes gekocht hat.
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