Kleinkind klammert plötzlich - nur eine Phase?
Meine Tochter (14 Monate) ist momentan etwas schwierig und ich hoffe sehr, dass es sich nur um eine Phase handelt und hätte gerne von euch Erfahrungen und gerne auch Tipps zu unserer Situation.
Mit 11 Monaten hat sie mit dem Laufen angefangen und war seit dem nicht mehr aufzuhalten. Kinderwagen und Co. gehört bei uns schon lange der Vergangenheit an. Wir gehen jeden Tag spazieren und sie läuft brav neben einem her oder läuft an der Hand. Wir gehen dann nie zu weit und wenn sie mal müde wird, trage ich sie eben nach Hause.
Nun ist sie seit etwas 2 Wochen wie ausgewechselt. Sie möchte keinen Schritt mehr alleine laufen. Sie will nur auf den Arm und sobald man sie runter setzt, klammert sie sich an mein Bein und will wieder hoch. Das Selbe macht sie auch beim abendlichen Spaziergang mit ihrem Papa.
Morgens mache ich immer die Hausarbeit und meine Tochter beschäftigt sich dann immer mehr oder weniger alleine. Wir machen zwischendrin dann immer mal eine Pause und Lesen etwas oder machen lustige Aufräumspiele zwischendrin. Im Grunde hat das immer super geklappt und sie hat sich auch mal eine halbe Stunde oder länger ganz alleine beschäftigt. Auch etwa seit 2 Wochen ist dies nicht mehr der Fall. Sobald ich beginne sauber zu machen, hab ich mein Töchterchen an meinem Bein hängen. Nun ist es doch ziemlich schwer, die ganze Hausarbeit mit der Kleinen auf dem Arm zu vollziehen.
Sie krabbelt außerdem wieder häufiger und schreit beim Wickeln wie am Spieß. Sobald ich sie auf den Wickeltisch lege meint man sie würde geschlachtet werden. Ich weiß, dass es Wachstumsschübe gibt, welche meine Tochter auch immer in vollen Zügen mitgenommen hat. Nun müssten diese meines Wissens aber alle hinter uns liegen. Sie verhält sich einfach wieder viel babyhafter und klammert so sehr, dass der Alltag wirklich schwer fällt.
Hattet ihr solche Phasen auch? Wie alt waren eure Kinder zu diesem Zeitpunkt? Wie lange hielten die Phasen an und meint ihr es wird auch wieder besser? Wo kommt dieses Klammerverhalten auf einmal her und warum möchte sie nicht mehr laufen? Habt ihr eine Erklärung dafür?
Die Ursachen können von banal bis zu kompliziert reichen. Da du in einem anderen Thread schreibst, dass dein Kind gerade zahnt, kann es auch damit zusammen hängen, dass dein Kind sich gerade nicht wohl fühlt und mehr Zuwendung von euch verlangt. Für die Unlust am Laufen kann auch eine einfache Ursache wie ein eingewachsener Zehnagel oder eine Warze auf der Fußsohle in Frage kommen. Möglicherweise sind auch ihre Füße gewachsen und die Schuhe passen nicht mehr perfekt.
Denkbar ist aber auch, dass das Kind vielleicht Schmerzen hat, die man nicht so ohne weiteres erkennt. Wenn Kinder zum Beispiel Bauchschmerzen haben, wollen sie auch nicht mehr laufen. Da das ganze schon seit zwei Wochen anhält, ist es sicher nicht übertrieben, wenn man mal den Kinderarzt um seine Einschätzung bittet, ob die Laufunlust möglicherweise ein Signal für eine Erkrankung sein könnte.
Ich hätte jetzt schon beinahe gesagt, dass das An-der-Hand-gehen eher eine Phase war und nicht das Ans-Bein-klammern. Ich selber mache gerade eine ähnliche Phase mit meinem fast 11 Monate alten Baby durch. Er kann inzwischen seit etwa 3 Monaten krabbeln und läuft auch mit Stühlen fleißig über unseren Fliesenboden. Bin ich nur zwei Meter von ihm entfernt, kommt er hinter mir her und klammert sich meistens weinend an mein Bein. Alleine beschäftigen kann er sich auch noch nicht so richtig. Das geht vor allem nur am Morgen. Ansonsten muss ich ihn sehr oft eben auch auf den Arm nehmen oder ihn mit unserer Manducatrage oder dem Tragetuch tragen.
Natürlich kann das ängstliche Verhalten deiner Tochter auch ganz andere Gründe haben. Vielleicht hat sie Schmerzen, vielleicht drückt das Bäuchlein. Ganz sicher kann man das in diesem Alter sicherlich nicht beantworten, woran es nun liegt, dass sie jetzt eher mehr Zuneigung von dir möchte und viel mehr getragen werden möchte.
Auch das mit dem Wickeln ist bestimmt eine Phase. An so eine kann ich mich noch gut bei meinem großen Sohn erinnern. Er wollte ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr liegend gewickelt werden und schrie auch fürchterlich. Darauf hat er sich gedreht und ist aufgestanden, so dass ich ihn im Stehen wickeln musste. Das gleiche macht nun auch gerade seit etwa 4 Wochen mein fast 11 Monate alter Sohn. Davor hat er sich prima wickeln lassen. Er hat nicht sonderlich viel geschrien und ließ sich auch problemlos mit alltäglichen Gegenständen ablenken. Inzwischen funktioniert das beste Ablenkungsmanöver nicht mehr und selbst mit Hilfe meines Mannes ist es meistens sehr schwer ihn zu wickeln. Zudem schreit auch er ziemlich.
Viele Kinder fremdeln ja und da ist die Altersspanne dafür relativ breit. Möglicherweise befindet sie sich gerade in dieser Phase. Was aber nicht unbedingt dazu passt ist das Schreien beim Wickeln und das häufigere Krabbeln. Da würde ich dann eher was anderes in Betracht ziehen. Wenn du aber sagst, dass sie zahnt, dann kann das schon die Lösung des Problems sein. Ich würde sagen, dass du als Mutter am besten einschätzen kannst, ob dein Kinder Schmerzen hat (mal abgesehen vom Zahnen, was natürlich unangenehm bis schmerzhaft ist).
Ich würde das Verhalten (unabhängig von den Schmerzen) noch eine Weile beobachten. Einen Entwicklungsrückschritt sollte dein Kinder aber nicht machen. Wenn das so sein sollte, würde ich das bei der nächsten Untersuchung mal erwähnen und einem Arzt schildern. Dafür würde es dann nämlich Gründe geben. Damit will ich dir aber keine Angst machen. Ich vermute so aus der Ferne wirklich, dass es vielmehr ein Zusammenspiel von Zahnen und Fremdeln ist. Eventuell brütet sie auch was aus und ist deswegen ein bisschen unleidlicher und auch anhänglicher.
Kinder haben immer wieder Phasen, wo sie Entwicklungssprünge machen. Gerade dann, wenn sie sich fortbewegen können, erweitern sie ihren Horizont. Sie lassen auf der einen Seite von der Mutter ein Stück los und entwickeln sich mehr und mehr zu einem größeren Kind. Auf der anderen Seite brauchen sie für einen solchen Sprung wieder mehr Rückhalt von ihrer Mutter.
Man kann das recht gut mit Schritten verdeutlichen. Läuft ein Kind einen Schritt von der Mutter weg, ist die Mutter nicht weit, es kann den Schritt also wagen. Der zweite Schritt ist schon schwieriger. Wenn sie sich noch einen Schritt weiter weg begeben, ist die kurzzeitige Entfernung zur Mutter so groß, dass sie danach ein größeres Bedürfnis nach Nähe haben. Jeder Schritt in der Entwicklung des Kindes bedeutet sich mehr und mehr selbstständig zu machen. Nach jedem Schritt ist aber die Sehnsucht nach Wärme und Geborgenheit größer als vor dem Schritt.
Ich würde meinen, dass es sich einfach um eine Phase handelt. Wenn es Anzeichen dafür gibt, dass es eine andere Ursache, wie Schmerzen, haben könnte, würde ich es dem Kinderarzt mal erläutern. Wenn ein Kind aber einfach ein größeres Bedürfnis nach Nähe hat, ist das ganz normal. Die Phasen wechseln und sind eben oft mit Entwicklungssprüngen verbunden. Gerade in diesem Alter gibt es sehr viel, was sie fordert, fördert und was sie dementsprechend auch verarbeiten müssen. Solche Phasen gehen auch wieder.
Unsere Kinder haben auch solche Phasen gehabt bzw. unsere Kleine hat diese noch. Ich genieße die Zeit dann sehr, denn Nähe zu haben, ist immer wieder schön. Viel zu schnell ist die Zeit vorbei, wo Kinder ausgiebig kuscheln möchten. Wenn der Haushalt dann mal darunter leidet, ist das auch nicht so schlimm. Solange man das wichtigste schafft, reicht das auch mal aus. Schließlich haben Kinder nun einmal Phasen, wo sie mehr Aufmerksamkeit brauchen und man eben nicht alles schaffen kann. Wenn Kinder krank sind und man sich die ganze Zeit um sie kümmern muss, schafft man auch nicht alles. Das ist nun einmal so, wenn man Kinder hat. Zum Glück dauern die Phasen ja nie so lange an.
Ich denke auch, dass man dir nicht sehr viel helfen kann, weil wir alle das Kind nicht kennen. Die Ursachen können ganz unproblematisch sein. Wenn das Kind zum Beispiel grade neue Zähne kriegt, dann ist es normal, dass sich das Verhalten für einige Zeit weider ändert, weil die Kinder sich in dieser Zeit auch nicht gut fühlen, fast so, als wären die krank.
Jedoch können die Ursachen auch sehr viel komplizierter sein. Vielleicht ist bei euch in der Familie ja was passiert, was ihr vielleicht gar nicht als so tragisch hingenommen habt? Hast du dich vielleicht mit dem Vater deiner Tochter sehr gestritten und sie hat das mitbekommen? Oder habt ihr sie vielleicht mal beim Laufen alleine gelassen und sie ist hingefallen ohne dass sie es gemerkt hat? So komisch das auch klingt: Es kann sehr viele Gründe für diese plötzliche Veränderung in ihrem Verhalten geben.
Jedoch liegt meine Vermutung eher darin, dass das nur eine Phase ist. Deswegen würde ich mir an eurer Stelle auch erstmal nicht so viele Gedanken darüber machen und das alles ein bisschen entspannter angehen. Vielleicht legt sich das ja in einem bis zwei Monaten wieder und wenn es bis dahin nicht besser geworden ist, dann könnt ihr euch immer noch den Kopf darüber zerbrechen.
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