Verantwortung von Wissenschaftlern - Spätfolgen

Durch die literarischen Werke "Das Leben des Galilei" und "Die Physiker" habe ich mir Gedanken um folgendes Thema gemacht. Wissenschaft ist ja auf den ersten Blick etwas Positives. Wie viel gutes wurde schon Erfunden, ohne das wir heute nicht Leben könnten. Besonders hervorzuheben sei an dieser Stelle die Wissenschaft in der Medizin. Ohne die Wissenschaft in diesem Bereich wäre es wahrscheinlich heute nicht möglich, so viele Krankheiten zu heilen und dank Impfungen bereits im Vorfeld zu umgehen. Auch anderswo hat die Wissenschaft uns vieles an Wissen und Aufklärung ermöglicht.

Doch auch die scheinbar perfekte Welt der Wissenschaft hat auch Ihre negativen Seiten. Wo muss die Wissenschaft aufhören? Wie weit darf die Wissenschaft gehen? Wo muss sich der Wissenschaftler die eigenen Grenzen setzen? Es wurde auch viel aus der Wissenschaft hervorgebracht, das schädlich für die Menschheit war. Sei es die Spaltung von Atomen und die Atombombe, Medikamente, die tödliche Nebenwirkungen haben oder schlimme Spätfolgen haben, hierfür ist Contergan ein gutes Beispiel. Dies ist nur eine kleine Auswahl an Ergebnissen der Wissenschaft, wo der Wissenschaftler vorher seine Grenzen erkennen müsste und die Auswirkungen auf die Menschheit.

Nun will ich von euch gerne wissen, ist ein Wissenschaftler verantwortlich für solche Spätfolgen, die schädlich für die Menschheit sind? Muss der Wissenschaftler irgendwann in seinen Forschungen die Bremse ziehen? Was darf ein Wissenschaftler? Wo sind seine Grenzen? Wer ist für die Spätfolgen verantwortlich? Darf ein Wissenschaftler nur im Sinne der Menschheit handeln?

Dieses Thema finde ich höchstinteressant, da es mich auch sehr beschäftigt und tangiert. Und doch finde ich die Antwort auf diese Frage sehr schwer. Ich denke zum Beispiel, dass die Atombombe so oder so erfunden worden wäre, wenn nicht von Albert Einstein, dann eben von einem anderen Wissenschaftler. Immerhin haben damals verschiedene Staatsmachten regelrecht darum konkurriert wer zuerst eine funktionstüchtige Atombombe entwickelt hat. Albert Einstein soll ja auch mal gesagt haben, dass er die Kernspaltung nicht für diesen Zweck vorgesehen hätte. Die Folgen einer Erfindung sind leider nur sehr selten absehbar.

Natürlich gibt es einige Erfindungen, die im Nachhinein mehr Schaden angerichtet haben, als das sie positives bewirkt hätten. Allerdings gibt es auch sehr viele Erfindungen, die Gutes hervorgebracht haben bzw. nützlich sind. Dann gäbe es zum Beispiel heute kein Licht, keinen Strom und wir würden immer noch in der Höhle um ein Feuer herumsitzen. Zugegeben ist diese Beschreibung überspitzt. Aber ich finde, dass man diese Erfindungen auch zu den wissenschaftlichen Erfindungen zählen muss. Es ist nicht abzustreiten, dass sich das Leben vollkommen anders entwickelt hätte, wäre der Otto-Motor nie erfunden worden. Doch Erfindungen können auch helfen. Die Krebsforschung erachte ich als sehr wichtig. Aber man kann bei weitem nicht alle Folgen vorab abschätzen. Wie würden wir es denn empfinden, wenn keine neuen Impfstoffe oder Heilmethoden erfunden würden bzw. verheimlicht würden, nur aus Angst vor negativen Folgen?