Sinnstiftung im Unterricht?

vom 14.04.2012, 13:20 Uhr

Ich studiere Mathematik auf Lehramt. Oft hört man ja, dass viele Schüler bzw. Menschen allgemein Mathematik nicht als sinnvoll erachten, da viele Themen mit dem Alltag nicht in Verbindung stehen. In meiner Schulzeit habe ich auch nicht immer in allem einen Sinn gesehen und möchte dies natürlich später selbst besser machen. Im Studium hört man immer wieder etwas von Sinnstiftung im Unterricht. Wie steht ihr dazu? Was erachtet ihr als sinnvoll?

» musicality » Beiträge: 809 » Talkpoints: 1,77 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ehrlich gesagt verstehe ich deinen Post nicht ganz. Mir begegnet es immer wieder, dass einem gesagt wird, dass Mathematik sehr wichtig ist und zwar in sämtlichen Lebensbereichen. Das fängt mit stupiden Dingen an und geht über speziellere Sachen. Hat man gar kein mathematisches Verständnis, kann es durchaus sein, dass man für bestimmte Berufe nicht in Frage kommt und das ist nicht übertrieben.

Insofern finde ich den Matheunterricht schon sehr wichtig. Vieles kann man im "richtigen" beziehungsweise beruflichem Leben dann anwenden. Ich muss aber sagen, dass wirklich viel vom Lehrer abhängig ist, Wenn du das deinen Schülern mal praixsnah herüber bringst, dann verstehen sie auch eher, wie wichtig der Mathematikunterricht sein kann und wie er mal das berufliche Leben beeinflussen kann. Ich denke, dass du da einiges an praxisnahen Beispielen finden wirst.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Natürlich ist mir durchaus bewusst, dass Mathematik ihre Legitimation hat und auch sinnvoll ist. Bei einigen Themengebieten sehe ich allerdings den praktischen Nutzen für das Alltagsleben nicht. Vielleicht sollte ich mal ein Beispiel geben. Gängige Praxis ist es in den meisten Schulen die Funktionsuntersuchung als stupides Verfahren zu lernen. Erst kommt Schritt A, dann Schritt B und so weiter. Die Inhalte dahinter werden aber oft nicht vermittelt, weil die Zeit fehlt, es dem Lehrer selbst nicht klar ist oder welchen Grund es dafür auch immer geben mag. So erzählen es viele Dozenten in der Uni.

In einem Praktikum stand ich vor dem Problem den Schülern erklären zu müssen wozu sie im späteren Leben die Wurzelrechnung brauchen. Eine Antwort darauf weiß ich bis heute nicht. Der normale Schüler bzw. Erwachsene braucht in seinem Leben keine Wurzelrechnung. Oder sehe ich da einfach irgendeinen Zusammenhang nicht?

» musicality » Beiträge: 809 » Talkpoints: 1,77 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Die Mathematik in der Schule vermittelt halt Grundlagen und man kann vorher nicht wissen, in welche Richtung es einen mal beruflich treiben wird. Wir hatten damals einige, die Maschinenbau studiert haben und ich gehe stark davon aus, dass man da auch Funktionsrechnungen und Wurzelberechnungen braucht. Genau kann ich das natürlich nicht sagen. Auch wenn man mal Chemie oder Physik oder etwas in der Richtung studiert, wird man das sicherlich wieder brauchen.

Selbst wenn man BWL oder Wirtschaftswissenschaften studiert, braucht man wieder einiges an Mathematik und da baut man auch auf den Grundlagen auf und vertieft das Ganze eben nur. Ich selbst brauche tagtaglich den Dreisatz und die Prozentrechnun und hatte eigentlich auch die Hoffnung, dass Mathe meinen (beruflichen) Alltag nicht mehr so bestimmt. Aber ich denke, in mindestens 50 % aller Berufe braucht man Mathe in irgendeiner Art und Weise. Da kannst du als Lehrer nun auch keine genauen Beispiele, essei denn du hast noch anderes studiert.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



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