Schleichende Preisteigerung - Wo am deutlichsten spürbar?

Es wird alles teurer. So hört man es jedenfalls oft in den Medien und merkt es auch am Geldbeutel. Bestes Beispiel ist das Benzin, welches wirklich schleichend teurer wird. Immer mal wieder einen Cent und dann sind es schon bald 20 Cent. Aber so deutlich wie beim Sprit sieht man es nicht überall. Manche Dinge werden so schleichend teurer, dass man es auf den ersten Blick gar nicht merkt und auf einmal zahlt man für ein Brötchen nicht mehr 25 Cent, sondern fast 40 Cent.

Preissteigerungen, die so schleichend hoch gehen nimmt man einfach in Kauf ohne es groß zu diskutieren. Aber dennoch gibt es wiederum Dinge, wo man wirklich auch sagt "Mann ist das teuer geworden". Wo merkt ihr es am deutlichsten, dass etwas schleichend teurer geworden ist. Also nicht gleich das doppelte kostet, sondern vielleicht im letzten Jahr immer mal wieder eine Preissteigerung mitgemacht hat und nun das doppelte kostet wie vor einem Jahr?

Über diese übertrieben hohen Benzinpreise könnte ich mich auch jeden Moment aufregen. Da das Auto für mich und auch für viele andere von großer Bedeutung für den Alltag ist, nimmt man es aber eben so hin. Aber diese nervenden Erhöhung findet man nicht nur im Verkehrswesen. Ich konnte es auch schon stark an der Drogerie ersehen.

Seit circa 9 Jahren schminke ich mich täglich. In meinem Schminkkoffer findet man die unterschiedlichsten Marken an diversen Schminkutensilien. Nur meinen Kajal, meinen Mascara und meinen Puder nehme ich seit Jahren von der selben Marke. Diese nutze ich nun seit circa 5 Jahren.

Anfangs hatte ich es gar nicht bemerkt. Mein Kajalstift hatte das erste Mal, wo ich ihn mir kaufte 1,99 € gekostet. Über die Jahre habe ich dann so langsam gemerkt, wie der Preis um ein Drittel an stieg. Zwar benutze ich diesen bis heute, dennoch kostet er heute satte 2,59 €. Ich finde dies sehr unverschämt!

Erschreckend finde ich aber auch, dass so manche Hersteller ihre Kunden an der Nase herumführen. Jahrelang bleibt der Preis einigermaßen stabil doch plötzlich wird die Menge einfach weniger, aber der Preis bleibt der Gleiche. So wird aus 125 g plötzlich ganz still und heimlich nur noch 100 g und man merkt es erst, wenn man beide Verpackungen mal miteinander vergleicht.

Am meisten merke ich es bei der S-Bahn Monatskarte, die wird gefühlt alle halbe Jahre teurer. Bei Lebensmitteln merke ich kaum was, manchmal habe ich das Gefühl, dass die sogar billiger werden. Ich merke auch Preissteigerungen beim Strom. Telefon wird komischerweise billiger, vielleicht, weil da die Konkurrenz so groß ist. Eiskugeln sind zum ersten Mal dieses Jahr bei uns auch nicht teurer geworden, obwohl das bis jetzt regelmäßig pro Jahr der Fall war. Vielleicht ist hier eine Schmerzgrenze erreicht und mit höheren Preisen würden die Leute das Eis nicht mehr kaufen.

Ich habe das Gefühl, dass alles, worauf die Leute wirklich angewiesen sind, teurer wird. Ich muss S-Bahn fahren, ich habe leider keine andere Möglichkeit. Beim Benzin ist es ja genauso, immer wenn die Leute nicht anders können, also vor Urlaubszeiten wird das Benzin teurer, was eine Frechheit ist. Es ist so offensichtlich, dass keine anderen Gründe als Abzocke dahinter stehen.

Kleidung ist billiger geworden, wahrscheinlich auch wegen der großen Konkurrenz und der Möglichkeiten, die die Globalisierung bietet. Gefühlt teurer geworden sind auch Kinobesuche, unverschämt sind hier die Popcorn Preise, die manchmal mehr kosten als das Kino selber.

Ich bzw. mein Geldbeutel hat besonders in den letzten Monaten und Jahren unter den stetig steigenden Kosten für Benzin gelitten. In den letzten Paar Monaten sind die Preise ja geradezu nochmal explosionsartig in die Höhe geschossen, aber auch schon in den Jahren davor, ist der Preis ja immer wieder weiter angestiegen, ein Stückchen zurück gegangen und hat sich dann immer ein Paar Cent höher angesiedelt, als vor der letzten Preisexplosion und genau so wird es jetzt immer weiter laufen, bis wir uns als Normalbürger kein Benzin mehr leisten können und jeden Weg lieber zu Fuß in Kauf nehmen, als mit dem Auto.

Vielleicht auch durch die steigenden Benzinpreise gerechtfertigt hat sich der Preis in den Jahren bevor ich den Führerschein hatte steigend in den Kosten für meine Bus- und Bahntickets eingeschlichen. Hier hat die Bahn eigentlich jedes Jahr einen Aufschlag verlangt und für die Strecke nach Hause aus der Stadt, die ich sonst immer auf mich genommen habe, habe ich vor vier Jahre noch 2,80 Euro gezahlt, dazwischen waren es dann mal 2,95 Euro, dann plötzlich 3,15 Euro und inzwischen sind es sogar 3,90 Euro. Wenn man hier bedenkt, dass man hin und zurück fahren muss, hat sich die teure Monatskarte meist schon gelohnt, wenn man öfter als drei Mal im Monat in die Stadt gefahren ist.

Des weiteren kann ich die Beobachtung von "Kowalski6" bestätigen. Beim einkaufen ist es mir auch schon immer häufiger aufgefallen, dass viele Hersteller versuchen uns Kunden an der Nase herum zu führen. In einer Taschentücher- oder Toilettenpapierverpackung sind zum Beispiel plötzlich weniger Taschentücher/Klopapier-Rollen vorhanden obwohl der Preis und die augenscheinliche Verpackung die gleichen geblieben sind. Dies ist meiner Meinung nach sogar ein ganz offensichtlicher Betrug und hier sollte man dem Kunden eigentlich gezielt darauf aufmerksam machen, dass er hier eigentlich eine Mogelpackung kauft.

Bei uns ist es natürlich auch am deutlichsten bei den Benzinpreisen zu spüren. Da wir beide auf das Auto angewiesen sind und damit auch täglich mehrere Kilometer fahren müssen, schlägt die Preiserhöhung hier natürlich bei uns extrem auf den Geldbeutel. Weiterhin finde ich das der Kaffee stetig steigen tut. Ich diskutiere eigentlich ständig mit meinem Mann im Geschäft, ob der Kaffee schon wieder teurer geworden ist. Mittlerweile sind wir aber wenigstens hier ein wenig flexibel und nehmen dann auch mal ne andere Marke, die etwas günstiger ist oder halt im Angebot. Beim Sprit können wie leider nicht so flexibel sein.

Was mir aber auch ganz stark aufgefallen ist in den letzten Monaten ist, das die Verpackungen immer kleiner werden. Es ist ja nicht nur das hier mit dem Inhalt geschummelt wird, sondern die Packungen an sich wirken viel kleiner in den Regalen auf mich. Vom Kostenfaktor bezahlt man entweder das selbe oder ein paar Cent mehr, obwohl deutlich weniger drin ist. Es sind aber nicht nur Lebensmittel und Co. sondern auch deutlich in den Drogerie Artikeln spürbar. Als erstes ist es mir bei den Tampons und den Toilettenpapier aufgefallen. Weniger drin, aber der selbe Preis und die Verpackung wurde kleiner gemacht. Die Hersteller bringen zwar ein neues Packungsdesign herraus, aber inhaltlich gesehen ist es weniger. Vielleicht soll dies ablenken und von der Preiserhöhung ablenken.

Ich finde, dass man es eigentlich fast überall merkt. Früher habe ich für 40€ vollgetankt, heute sind es dann auch schon locker mal 60€. Dabei fahre ich den Tank schon gar nicht mehr ganz leer, um möglichst flexibel beim Tanken bin. Sonst ist es nicht möglich günstig zu tanken. Ausbaden muss das alles leider immer der kleine Mann.

Ich erschrecke mich aber auch desöfteren im Supermarkt. Der Boden des Einkaufswagen ist gerade mal bedeckt und muss an der Kasse doch ziemlich viel bezahlen. Die Zeiten der randvollen Einkaufswagen sind dabei offenbar vorbei. Zumindest wenn ich mich an der Kasse umschaue. Die meisten Einkaufswagen sind nicht randvoll.

Was mir dabei noch einfällt. Sind Bücher eigentlich auch teurer geworden? Ich würde jetzt glatt behaupten, dass ich für Taschenbücher früer 9,90DM bezahlt habe. Heute zahlt man auch meist aber schon 9,90€. Oder irre ich da jetzt?