Zu Konfirmation oder Kommunion gratulieren

vom 13.04.2012, 13:48 Uhr

Ich bin katholisch getauft worden und ergo bin ich zur Kommunion gegangen. Da ich dazu auch noch auf dem Lande aufgewachsen bin, war es so, dass man quasi von Hinz und Kunz Glückwünsche zu diesem Anlass entgegen genommen hatte. Meist wurden diese per Karte ausgeteilt, man hatte dann einen kleinen Geldschein mit hineingelegt. Das war irgendwie so, egal, ob man die Leute näher kannte oder sie nur vom Sehen kannte.

Meine Mutter setzte sich auch jedes Jahr hin und schrieb entsprechende Karten oder verpackte Geschenke, je nachdem, was meine Brüder und ich auch bekommen hatten. Denn auch das wurde alles fein säuberlich in Listen notiert und archiviert.

Schreibt Ihr jedem Konfirmanden oder Kommunionskind auch eine Glückwunschkarte oder ist dies bei Euch so nicht üblich? Habt Ihr als Kind, je nach Religionsrichtung, auch Glückwünsche von Euch unbekannten Menschen erhalten? Habt Ihr Euch dann in irgendeiner Art und Weise revanchiert, indem Ihr selbst später dann zu anderen oder ähnlichen Anlässen Karten geschrieben hattet? Ist heute das Karten schreiben zu Konfirmation und Kommunion noch weit verbreitet?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich bin auch auf dem Lande groß geworden und bei uns war und ist es so üblich, dass wir denjenigen eine Karte schicken, die wir kennen. Wenn es der Nachbar ist, bekommt auch er eine Karte mit Glückwünschen. Bei Personen, die wir nicht kennen, wird das in der Regel auch nicht gemacht. Meine Freundin ist gerade bei einer Konfirmation eingeladen und sie hat eine Karte fertig gestellt, mit einem Gutschein. Ich denke schon, dass es immer noch so üblich ist, wenn man eingeladen wird.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich bin evangelisch und nicht katholisch, wurde also konfirmiert und hatte dementsprechend keine Kommunion. Und auch obwohl ich nicht vom Land komme war es bei mir zur Konfirmation nicht anders. Auch bei mir hatten sich sprichwörtlich "Hinz und Kunz" verpflichtet gefühlt, dass sie mir gratulieren müssen oder ähnliches. Hier bekam ich zur eigenen Konfirmation zum Beispiel Glückwunschkarten von unseren Nachbarn, mit denen wir eigentlich nie etwas zu tun hatten. Auch von den Arbeitskollegen meiner Eltern, die ich höchstens zwei, drei Mal im Leben gesehen und nie mehr als ein "Hallo" mit ihnen gewechselt hatten, schickten mir eine Karte oder gaben diese meinen Eltern mit, damit sie mir diese überreichen.

Ob sich Geld in den Karten dieser "fremden" Leute befunden hat weiß ich heute ehrlich gesagt nicht mehr, aber auch ich (Genauer gesagt meine Mutter) hat damals eine ausführliche Liste geführt, wo aufgeschrieben wurde, wer mir gratuliert hat und auch, wer mir wie viel Geld geschenkt hatte. Das war natürlich nicht als "Wettkampf" gedacht um zu sehen wer mir das meiste Geld geschenkt hat, sondern auch eher so, damit man später weiß, wie viel gegeben wurde um den Kindern bei ihrer Konfirmation/Kommunion das gleiche zurück geben zu können.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich weiß noch, dass wir früher zur Kommunion immer Karten mit Geld und Unmengen von Schokolade und Pralinen bekommen haben, das war so üblich. Ich hatte das Gefühl, dass das ganze Dorf an diesen Festtagen beteiligt war. Ich wusste zwar nicht, für was ich diese Geschenke bekam, aber es war für mich und für meine Geschwister immer etwas besonderes, weil wir sonst als Kinder fast nie Süßigkeiten bekamen. Außerdem bekamen wir unser erstes Gebetbuch, ich kann mich noch an den schönen Goldrand an den Seiten erinnern, der die Seiten ein bisschen verklebt hat, außerdem gab es Andenkenbildchen, ich weiß aber nicht mehr von wem. Die Kommunion und später die Firmung waren die wichtigsten Festtage im Leben eines katholischen Kindes.

Mittlerweile bin ich allerdings Atheist und lebe in der Stadt. Ich bekomme von diesen Bräuchen gar nichts mehr mit, außer dass einige Kinder für gewisse Vorbereitungen vom Unterricht befreit werden. Meine Kinder sind alle sogenannte Ethikkinder und haben auch keine katholischen Freunde. Wenn ich ein Kind kennen würde, das katholisch erzogen würde, würde ich auch so wie früher eine Karte mit ein bisschen Geld schenken, mich aber vorher vorsichtshalber erkundigen, wie viel üblich ist und in welcher Form man gratuliert.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich bin evangelisch und habe bei meiner Konfirmation eigentlich nur Karten und vor allem Geld von Menschen bekommen, die ich auch kannte. Ich bin aber auch in einer Großstadt aufgewachsen, da ist es vielleicht etwas anderes. Deswegen musste ich mir nicht großartig noch jahrelang merken, was ich von wem bekommen habe, um mich irgendwann revanchieren zu können.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich komme aus einer Großstadt und dort gratuliert man nur den Kindern die man sehr gut kennt zur Kommunion oder Konfirmation. Wenn eines davon ein Familienmitglied ist, so verhält es sich schon anders, dann ist man eingeladen, und gratuliert natürlich mit einem Geschenk oder einer Karte mit etwas Geld darin. Als ich zur Kommunion gegangen bin hat mir auch nicht jeder aus meinem Stadtteil gratuliert, sondern nur die Leute, die mich kennen, meine Verwandte, Freunde und Bekannte.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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