Unmögliches Verhalten und Menschen im alltäglichen Leben

Habe leider keine bessere Überschrift gefunden. Angeregt wurde ich durch das Thema http://www.talkteria.de/forum/topic-45306.html

Man wird von älteren Leuten nicht nur angepöbelt wenn man Kinder hat sondern auch wenn man noch schwanger ist. Ich war mit meinem Mann einkaufen als ich noch hochschwanger war. An der Kasse war eine Schlange von hier bis zum Horizont und so habe ich gefragt ob es möglich wäre ein zweite Kasse zu eröffnen. Immerhin hängt dieses Schild ja über jeder Kasse, dass man nach einer weiteren Kasse fragen soll. Schon brach ein Schwall der Entrüstung über mich ein. Ich solle warten bis ich dran wäre, es würde nicht genug Personal im Geschäft geben, die Jugend von heute kann nicht abwarte (ich bin 28 Jahre) und so weiter. Meinte dann nur, dass es halt da stehen würde und ich weil ich halt hochschwanger bin nicht mehr so lange stehen kann.

Es kam nach dem Klingeln auch gleich eine zweite Kassiererin und was soll ich sagen, alle die vorher geschimpft haben, haben zugesehen, dass sie an die neue Kasse kommen um nicht so lange warten zu müssen. Am Ende der Geschichte standen wir wieder ganz hinten. Erst über meine Dreistheit schimpfen und dann so dreist sein, nach ganz vorne zu rennen. Ich bin in solchen Situationen immer aufbrausend hätte mein Mann nicht zurückgehalten, wäre ich wahrscheinlich echt böse geworden.

Eine Freundin stand neulich mit ihrem Sohn an der Kasse einer Drogerie und er spielte mit einer elektrischen Feuerwehr, er ist 2 Jahre alt. Jedenfalls ertönte ständig ein Tatütata. Eine Dame meinte dann nur zu ihr "Sie wissen schon, dass es hier Leute gibt die das stört?" Sie hat sie dann nur gefragt ob ihn sein Geschreie wenn sie ihm die Feuerwehr wegnimmt weniger stören würde? Eine andere Dame meinte noch sie soll sich nicht ärgern lassen, die meisten älteren Damen hätten wohl vergessen, dass sie selber mal Kinder hatten.

Na ja man kann es wohl nicht jedem recht machen. Was ich viel schlimmer finde ist dass es ziemlich oft wirklich die älteren Leute sind - nicht immer aber oft. Ich habe das Gefühl, dass sie sich aufregen müssen, weil es sonst so langweilig ist.

Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht? Könnt ihr da ruhig bleiben oder sagt ihr dann auch Eure Meinung?

Da du meinen Beitrag ja schon gesehen hast, ist mir das natürlich Top Aktuell passiert. Es gibt wirklich viele ältere Menschen die sich noch freuen solch keinen Knirpse laufen zu sehen und lachen auch gerne über die Kinder. Es gibt aber auch ältere Menschen die die sich über jede Kleinigkeit aufregen und das auch zeigen müssen. Normalerweise stehe ich auch über solch Kommentare drüber, aber der hat mich so angenervt mit seiner dreisten Art, dass ich nicht anders reagieren konnte als ihm meine Meinung darüber zu sagen.

Das an der Kasse bei dir ist ja auch echt unverschämt, erst meckern und dann dort hinrennen, glaub man mir wäre dort auch ein blöder Satz rausgerutscht. Solche Menschen kann ich auch nicht verstehen, sollen sie das was sie denken doch nur für sich behalten es anders machen oder dann einfach ohne was zu sagen an die zweite Kasse gehen.

Jeder freut sich doch wenn eine zweite Kasse aufgemacht wird und da kann ich dann die Leute nicht verstehen die dann noch herum pöbeln, dass man doch warten soll. Hat man die Leute angesprochen oder die Kassiererin? Also möchte ich auch nur eine Antwort von der Kassiererin haben und keine dummen Sprüche.

Ich habe es auch nicht verstanden, warum sich so darüber aufgeregt wurde, dass ich nach einer weiteren Kasse gefragt habe und dann auch noch rennen, dass man ja Erster an der Neuen Kasse ist. Manchmal hat man wirklich das Gefühl, dass sie ihren Aufreger am Tag brauchen. Einmal beim Radfahren wurden wir von einem Rentnerpaar angemacht - man musste sich den Weg teilen und als ich ihr das sagte und noch meinte wir hätten extra geklingelt, sagte sie doch echt zu mir "Halt die Fresse Du dumme Kuh." Da wusste selbst ich nicht mehr was ich sagen sollte.

Ich glaube das ist ein Stück weit auch einfach eine Sache der Mentalität. Dieses ständige Meckern ist für mich so typisch Deutsch, das findet man im Ausland in dem Mass überhaupt nicht. Und ich glaube auch nicht, dass die Meckerer unbedingt Kinderfeindlich sind, sondern dass ihnen einfach die Gelassenheit fehlt.

Gestern habe ich mir zum Beispiel in einem MacCafé einen Kaffee geholt und da das Mittags war, gab es eben eine längere Schlange an der Kasse. Dort stand ein junger Mann, der sich offensichtlich noch nicht besonders gut mit der Kasse auskannte und ziemlich lange gebraucht hatte um alles richtig ein zu tippen und das Wechselgeld raus zu suchen. Hinter mir fingen die Leute in der Schlange an zu meckern wie lange das doch alles dauern würde und das sie ja auch noch was anderes vor hätten und so weiter. Klar, ich hatte auch nicht eingeplant eine Ewigkeit in der Schlange bei MacCafé zu verbringen, aber wenn ich herum meckern würde, würde sich an der eigentlichen Situation doch überhaupt nichts verändern. Also kann ich mich doch genauso gut entspannen und an etwas schönes denken.

Und über Leute, die sich an der Kasse vordrängen rege ich mich auch schon lange nicht mehr auf. Wenn es ihnen Befriedigung verschafft, dass sie jetzt 2,5 Minuten früher bezahlen konnten als ich gönne ich ihnen das, wahrscheinlich haben sie sonst im Leben wenig Erfolgserlebnisse.

Wie im oben genannten Beitrag schon beschrieben, gibt es nicht nur ältere Leute die sich unmöglich aufführen. Genauso viele jüngere Leute führen sich auch völlig unmöglich auf. Beispiele ließen sich viele finden.

Statt grundsätzlich nur auf die Anderen zu schimpfen sollte man bei solchen Reaktionen, die scheinbar völlig überzogen sind, auch mal innehalten und prüfen, ob das eigene Verhalten wirklich so angebracht und richtig war oder aber ob man selbst noch etwas verbessern kann. Das muss man ja nicht dem Motzenden sagen.

Gerade in Sachen Kinder gehen die Meinungen der Generationen nun wirklich weit auseinander. Das Beispiel mit der Feuerwehr ist dafür bezeichnend. Ich denke vielen älteren Menschen wäre es nicht in den Sinn gekommen, ein Kind mit einer lautstarken Feuerwehr mit zum Einkaufen zu nehmen. Ich selbst achte auch darauf, dass mein Sohn während des Einkaufens nicht zusätzlich laute und ständig andauernde Geräusche macht, da wird man als Verkäufer ja wirklich verrückt. Statt den Kindern immer nur freien Willen nach deren Gusto zu lassen, sollte man sollte man überlegen, wo man vielleicht selbst nicht so tolerant wäre, wenn es eben nicht das eigene Kind wäre. Außerdem tut man mit ständigem Verwöhnen keinem Kind etwas Gutes.

Was ich auch schon im anderen Beitrag geschrieben habe. Sicher sind solche Erlebnisse nicht schön. Vielleicht ist die Person sonst aber auch ganz nett und ihr ist nur an dem Tag eine Laus über die Leber gelaufen. Vielleicht ist der Ärger aber auch nur deswegen so große, weil die Person sich über sich selbst ärgert, weil sie in dieser oder einer ähnlichen Situation sich nicht traute so zu handeln.

@ JotJot
Ich gebe Dir vollkommen recht, dass man Kindern nicht immer ihren Willen lassen sollte und sie auch Grenzen brauchen. In meinem Beitrag habe ich vergessen zu erwähnen, dass der Kleine die Feuerwehr gerade erst bekommen hatte in diesem Geschäft. Also hat er nicht die ganze Zeit damit rumgedudelt und es hat sich auch nicht die Verkäuferin aufgeregt sondern eine andere Kundin.

Ich hoffe nur, dass sich die gleiche Person auch über permanentes Handy Geklingel und zu laute MP3 Player aufregt und nicht nur über kleine Kinder die sich wie Bolle über eine neue Feuerwehr freuen und damit spielen. Vielleicht sollten wir alle ein wenig mehr Toleranz in allen Lebenslagen ausüben.

Ich habe es auch schon oft bemerkt, das vor allem ältere Leute deine Kinder erziehen wollen. Sicherlich haben sie eine eine strengere Erziehung genossen (bei Tisch wird nicht geredet, in der Schule wurde aufgestanden wenn man dem Lehrer antwortet, Gäste haben immer recht), ich denke aber vieles ist heute überholt und nicht mehr zeitgemäß.

Ich erinnere mich noch gut, das unsere Oma ohne unser Wissen unserem Sohn „dressierte“ einen Diener zu machen und beim Kaffeekränzchen das vorgeführt wurde wie im Zirkus. Auch wurden im Kindergarten die Tanten so begrüßt, die sich vor Lachen dann kaum halten konnten.

Was mich aber am meisten ärgert sind dann solche Situationen, bei denen die Anderen auferlegten Regeln für einen selbst nicht gelten. Ich denke da zum Beispiel daran, dass man nicht da zwischen quatscht oder mit einem anderen Thema anfängt wenn die Kinder selber etwas erzählen oder sich auch mal bedankt wenn man eine einen Sitzplatz angeboten bekommt. Kinder sind sehr aufmerksame Zuhörer und merken sehr schnell, wenn nicht jeder gleich behandelt wird.

Altersstarsinn ist keine Erfindung. Ich bin überzeugt davon, dass mit zunehmenden Alter sich das immer mehr ausbildet. Ich glaube aber auch, dass es erst eine Erscheinung aus heutiger Zeit ist. Warum das so ist kann ich mir nicht erklären. Wenn ich daran denke, wie ich in meiner Kindheit mit vielen Kindern mit einem selbstgebauten Seifenkistenwagen die Buckelstraße hoch und runtergerattert bin und niemand sich über den ohrenbetäubenden Krach und das Gejohle beschwert hat.

Tröstlich zu wissen, dass sich die älteren Herrschaften auch gegenseitig bekriegen und nicht nur auf Kinder und Jugendliche fixiert sind. Habe ich neulich im Supermarkt beobachtet, wie zwei Rentnerehepaare mit sicherlich viel Zeit sich gegenseitig mit voller Wucht die Einkaufswagen in die Hacken gerammt haben, weil einer angeblich vorgedrängelt hat. Auch im Bus können schöne Studien betrieben werden, am Eingang wird gedrängelt, was das die Ellenbogen hergeben und im Inneren wird sofort "Zusammengefallen" um einen Sitzplatz einzufordern.

Da komme ich aus dem Staunen nicht mehr raus. Gerade die ältere Generation sollte doch wissen was Gelassenheit und Toleranz bedeutet.

Was mir zum Thema "Rentner im Supermarkt" einfällt, ist eine Frage , die sich mir immer wieder Samstags stellt: Warum gehen Rentner nicht unter der Woche einkaufen? Ich arbeite leider unter der Woche und muss deshalb Samstags einkaufen. Wann immer sich die Möglichkeit bietet, mache ich das unter der Woche, weil ich einfach keinen Spaß dran habe, mich stundenlang im Supermarkt aufzuhalten.

Samstags sehe ich jedoch oft Rentner, die ihren gesamten Wocheneinkauf an dem Tag tätigen. Da ich auch einige kenne, die das so machen, habe ich schon mal nachgefragt. Als Antwort bekam ich entweder zu hören, dass man eben schon immer am Samstag einkaufen gehe, oder dass man ja was für den Sonntag haben müsse. Okay, bei frischen Sachen wie Fleisch etc. kann ich das verstehen. Aber warum müssen Cornflakes und Teebeutel frisch für den Sonntag gekauft werden?

Trotz der Erklärungen verstehe ich den Samstagseinkaufzwang immer noch nicht. Zumal die Rentner dann meistens höllisch genervt sind, dass es an dem Tag so voll im Geschäft ist.

Ich habe solche Erfahrungen noch nicht gemacht. Wenn ich an der Kasse nachfrage, ob man eine weiter öffnen kann wird es gemacht, ohne vorher zu diskutieren. Aber wenn sich andere darüber aufregen, wäre es mir egal. denn als Kund werde ich ja auch mal höflich fragen können, wenn eine Schlange sehr lang ist, ob man noch eine weitere Kasse öffnen kann.

Es gibt aber Menschen jeden Alters die sich darüber aufregen können und nicht nur ältere, die mal eben vergessen, das Kinder wenn sie sich langweilen, sich dann eben mit Spielen ablenken. Da ich von Natur aus ein eher ruhiger Mensch bin, reagiere ich dann auch gelassen oder würde gewisse Kommentare auch einfach überhören.