Unmöglich diese Arroganz gegenüber sozial Schwachen
Was mich maßlos ärgert, ist diese Arroganz gegenüber „Pennern“. Diese Leute sind doch meist total harmlos und überhaupt nicht zudringlich! Wenn jemand aggressiv und zudringlich ist, sind es diese Punks, die beim Bahnhof herumlungern. Aber die „Penner“? Kaum. Vor kurzem kam ich mit einem sogar ins Gespräch, und er erzählte mir seine Lebensgeschichte. Das war sowohl faszinierend, als auch traurig. Der Mann war früher angesehener Ingenieur gewesen, hatte einen guten Verdienst, nette Frau, zwei Kinder, Eigenheim.
Dann ist alles in erschreckend kurzer Zeit den Bach runtergegangen: Scheidung, seine Frau hat ihn ziemlich „abgezockt“, er durfte seine Kinder kaum noch sehen, verlor den Job, konnte den Kredit fürs Haus nicht mehr zahlen, usw. Schlussendlich war alles weg und er saß buchstäblich auf der Straße! Ich merkte beim Zureden, was für ein ungemein intelligenter Mensch das eigentlich ist, der nur durch widrige Umstände, an denen er zum größten Teil keine Schuld hatte, in diese missliche Situation geraten war.
Und es war ihm auch entsetzlich peinlich, auf der Straße leben zu müssen und von manchen Passanten sogar beschimpft zu werden. Ich habe ihm einen Fünfer zugesteckt und lag die halbe Nacht wach weil ich darüber nachdachte, wie schnell das gehen kann: Heute noch ein gemütliches, gutes Leben, morgen plötzlich auf der Straße, niemand, der einem hilft.
Ich hoffe, ich konnte euch ein bisschen zum Nachdenken anregen!
Von solchen Schicksalsschlägen habe ich auch schon mehrfach gehört. Aber ich bin trotzdem der Überzeugung, dass heutzutage keiner auf der Straße leben muss, der das nciht will. Arbeitslos hin oder her. Zerbrochene Familie und Schulden . Aber auch da kann man wieder klein anfangen mit einer kleinen Wohnung und einem Job, der vielleicht nciht so viel bringt, als wenn man als Ingenieur arbeitet. Aber auf der Straße leben und betteln braucht man hier in Deutschland nicht, wenn man es nicht will.
Und deswegen toleriere ich zwar die Leute, die das selbst erwählt haben, aber ich werde sie nicht unterstützen. Ich habe mal einem Obdachlosen, der mit einem Zettel in der Hand , auf dem stand "habe Hunger, bitte um eine Spende, vor einer Bäckerei auf der Fußgängerzone saß. 2 Brötchen gekauft und sie ihm gegeben.
Dieser Mann hat mir die Brötchen hinterhergeworfen und mich als geizig beschimpft. Wenn ich Hunger habe, dann esse ich auch trockene Brötchen. Aber daran sieht man, dass viele "Penner" auch nur Geld abzocken wollen, um sich Alkohol zu kaufen. Mir war das eine Lehre und ich gebe keinem Obdachlosen auch nur noch 10 Cent.
Hi Cola, so einen ähnlichen Beitrag habe ich vor einiger Zeit auch verfasst, kannst ja mal rein lesen. http://www.talkteria.de/forum/topic-26866.html
Diamante, mit Deinem Brötchen habe ich auch so meine Probleme. Es ist nämlich ein Mißtrauen Beweis und zugleich noch unerträglich gönnerhaft, zu jemandem zu sagen, wenn Du Hunger hast, hier sind zwei Brötchen, denn ich weiß, was Du brauchst, Du säuft ja eh und ich werde solch Treiben nicht unterstützen!
Solch ein Verhalten hat etwas von einem Kolonialherren, der seine Sklaven und Arbeiter nicht mit Geld entlohnt, sondern mit Lebensmitteln, da er ja besser weiß, was "diese Leute" brauchen als sie selbst.
Wer unter der Brücke wohnt, braucht bestimmt hin und wieder die Flucht in den Alkohol, ich kann das keinem verdenken, und dann die Moralkeule zu schwingen und Brötchen auszuteilen ist wirklich oberarrogant. Sicher hat er Hunger, aber ebenso sicher machen ihn zwei Brötchen nicht annähernd satt, und er hätte sie sich vielleicht gerne selbst gekauft, um sich auch einmal was auszusuchen, was er essen möchte.
In meiner Jugend, als ich so 16, 17 Jahre alt war, habe ich öfters mal die Schule geschwänzt, und saß mit den "Pennern" am Bahnhof. Und ich habe mich super mit diesen Leuten verstanden. Diese Leute sind ja nicht schon immer so, sondern jeder von ihnen hat eine ganz persönliche Geschichte, die meist sehr traurig, aber auch interessant sind.
Diese Leute sind sehr hilfsbereit, und teilen ihr letztes Bier mit einem. Ich hatte ja damals noch nicht so viel Taschengeld, und konnte mir nicht soviel kaufen. Aber ein Bier oder eine Cola habe ich immer von denen bekommen. Und da ich immer die Kleinste war, haben die mich mitgenommen in die Bahnhofsmission, dort habe ich dann öfter Mittag gegessen. Im Gegenzug war ich dann mal einkaufen, oder habe Plätzchen für die Bahnhofsmission gebacken. Außerdem haben mir diese Leute sehr oft bei meinen Hausaufgaben geholfen.
Das sind die Erfahrungen, die ich mit "Pennern" gemacht habe, und ich kann sagen, das man von den Leuten viel lernen kann. Natürlich gibt es Unterschiede, die Leute die ich kannte, waren keineswegs schon morgens besoffen, haben gestunken, oder waren aggressiv. Heute habe ich keinen Kontakt mehr zu den Leuten, aber ich beschimpfe keine Leute auf der Straße.
Ich war damit nicht arrogant. Aber die Brötchen kosteten mich damals 30 Pfennig und ich wäre mir eher schäbig vorgekommen ihm 30 Pfennig in den Hut zu schmeißen. Und wenn ich Hunger habe, dann freue ich mich, wenn mir jemand was gibt, was ich essen kann. Auch wenn es "nur" 2 Brötchen sind. Was ist daran arrogant. Wenn ich wirklich Hunger habe, dann sind frische Brötchen doch eine Delikatesse und ich weiß nicht, ob dieser Mann, dem ich die Brötchen gegeben habe in die Bäckerei reingegangen wäre und die Brötchen gekauft hätte. Denn er sah ziemlich runtergekommen aus und ich denke, dass er da vielleicht eher nicht reingegangen wäre.
Und wie ich oben schon gesagt habe, braucht keiner auf der Straße zu leben, wenn er das nicht will. Wir leben in einem Sozialstaat, in dem auch Leuten geholfen wird von der Straße zu kommen. Diese Leute bekommen auch Zuschuss pro Tag und können damit auch essen und trinken, wenn sie nicht alles in Alkohol investieren. Und mit meiner Brötchengabe wollte ich, dass dieser Mann eben nicht nur Flüssignahrung zu sich nimmt. Was soll da also falsch dran sein.
Wenn ich mehr Geld zur Verfügung gehabt hätte, dann hätte ich ihm belegte Brötchen gekauft. Aber er hat ja nicht mal in die Tüte geschaut. Hätte also auch Kuchen sein können.
Dieser Satz hat mit dem Thema nichts zu tun
Solch ein Verhalten hat etwas von einem Kolonialherren, der seine Sklaven und Arbeiter nicht mit Geld entlohnt, sondern mit Lebensmitteln, da er ja besser weiß, was "diese Leute" brauchen als sie selbst.
denn dieser Mann hat nicht für mich gearbeitet und ich habe ihn nicht entlohnt. Es war ein Geschenk.
Diamante hat geschrieben:denn dieser Mann hat nicht für mich gearbeitet und ich habe ihn nicht entlohnt. Es war ein Geschenk.
Darum geht`s doch im Grunde gar nicht, sondern um die Grundeinstellung die bei einem solchen Geschenk mitschwingt, die Karen doch gut auf den Punkt gebracht hat mit:
Karen 1 hat geschrieben:Es ist nämlich ein Mißtrauen Beweis und zugleich noch unerträglich gönnerhaft, zu jemandem zu sagen, wenn Du Hunger hast, hier sind zwei Brötchen, denn ich weiß, was Du brauchst, Du säuft ja eh und ich werde solch Treiben nicht unterstützen!
Das wäre im Grunde so, als ob einem das Amt auch nur noch in Viktualien und Bezugsmarken ausstattet, weil man ja als Arbeitsloser kein Geld braucht - bzw. wenn, kann man ja wie Mama damals beim Taschengeld darum bitten und genau begründen.
Das ist einfach subtil erniedrigend, denn letztendlich ist demjenigen selbst überlassen, was er mit dem Geld anstellt. Hat was von Bevormundung statt Nächstenliebe an sich (worum es ja eigentlich bei der Gabe von Almosen geht).
Auf der einen Seite hast Du dem Obdachlosen zugehört, was ich sehr gut find und auf möchtest andere zum Nachdenken anregen, was ich auch gut noch gut finde, aber dann zu allgemein sich über Punker zu äußern finde ich dann nicht mehr in Ordnung, denn die sind auch nicht alle aggressiv, ich kenne sehr viele Punks, die nett, höflich, intelligent und hilfsbereit sind. Man sollte auch sie nehmen wie sie sind und auch sie respektieren, genau so wie die Obdachlosen, die ein Schicksalsschlag erlebt habe und daher kein Geld, kein Essen und kein Dach über dem Kopf haben.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-35995.html
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