Immer nur meckern und nichts zur Verbesserung beitragen?

Ich habe heute mit einer Bekannten ein paar E-Mails ausgetauscht. Für sie läuft es schon seit einiger Zeit nicht so gut und sie erzählte mir dann auch mal wieder davon. Im Grunde genommen sind es immer wieder dieselben Probleme, über die sie klagt. Nun ist es auch so, dass sie teilweise eine sehr derbe Wortwahl hat und sich wirklich schnell angegriffen fühlt. Ihrem Ärger macht sie dann auch Luft und schimpft wirklich richtig bösartig über alles und jeden - auch über Leute, die nicht ihrer Meinung sind. So hat sie sich heute auch über zwei Freunde von mir beschwert, die sie letztens kritisiert haben. Dazu muss ich sagen, dass diese Kritik absolut angebracht war und sachlich vorgetragen wurde. Letztendlich ging es einfach darum, dass sie nicht erwarten kann, dass ihr alles hinterhergetragen wird, sondern dass sie auch selbst den Hintern hochbekommen muss, wenn sie etwas erreichen möchte (ganz gleich in welchem Zusammenhang).

Nun ist es so, dass sie sich wieder nur beschwert hat und alle als unsozial, kaltherzig und auch mit richtigen Beleidigungen tituliert, die nicht ihrer Meinung sind. Ihre Meinung sieht aber leider so aus, dass alle anderen etwas an sich ändern müssten, sie selbst aber weiterhin auf ihrer Meinung beharrt. Eines der kleineren Beispiele ist da ihre Einstellung zum deutschen Staat. Sie beschwert sich sehr massiv über das politische System und diverse Ungerechtigkeiten. Es ist sicher richtig, dass auch in diesem Land einiges an Verbesserungsbedarf besteht. Leider kommt sie über ihre Beschwerden aber nicht hinaus. Sie beschwert sich also über die kleinen und großen Ungerechtigkeiten, ist aber auch nicht bereit, selbst etwas zu ändern. Natürlich kann ein Einzelner nicht viel bewirken, aber es gibt doch die Möglichkeit, dass Menschen sich zusammenschließen und sich engagieren - auch politisch. Eine gewisse Einflussnahme kann da möglich werden. Aber scheinbar ist es bequemer, nichts zu tun und sich weiterhin zu beschweren.

Ich finde es immer sehr problematisch, oft sogar richtig nervtötend, wenn Menschen sich immer nur über alles beschweren, aber dennoch nichts ändern wollen. Gerade wenn diese Leute kritische Aussagen von mehreren Seiten konsequent von sich weisen und der Meinung sind, alle anderen wollten ihnen etwas Böses. Wie geht ihr mit solchen Personen um? Diese spezielle Bekannte und ich haben eine weitere gemeinsame Bekannte, mit der sie mittlerweile keinen Kontakt mehr hat, weil sie immer gegen alles ist, immer nur jammert und sich beschwert, aber selbst nichts anpackt. Was haltet ihr davon, wenn Menschen sich immer nur beschweren und immer davon ausgehen, dass alle ihnen etwas Böses wollen und dann zickig werden, wenn jemand sie mit der Wahrheit konfrontiert? Nervt euch so etwas auch, oder seid ihr geduldig genug für solche Personen?

Ich kenne solche Menschen und halte sehr gerne Abstand von ihnen. Ich bin immer der Meinung, dass man entweder etwas tut oder nicht. Wenn man nichts gegen eine schlechte Situation unternimmt, dann darf man sich auch nicht beschweren. Es ist nicht nur nervig, es ist sehr anstrengend mit diesen Menschen, denn sie haben immer wieder etwas neues, worüber sie sich beschweren. Das kann ich nicht leiden. Ich bin ein Mensch, der etwas ändern wird, wenn mir etwas nicht passt. Wenn ich dann scheitere, dann ist es so, aber ich habe es wenigstens versucht. Leider gibt es viele, die immer nur an sich denken und auch nicht die Meinung anderer Menschen akzeptieren. Ich kann mit diesen Menschen nicht besonders gut umgehen. Aber das sage ich ihnen auch ins Gesicht, denn jeder sollte wissen, ob man jemanden mag oder nicht.

Ich finde, dass es hier zwei Problematiken gibt. Zum einen, dass diese Person scheinbar so gar nicht Kritikfähig ist und zum anderen eben die Dauermeckerei. Wenn einem auch nur annähernd etwas an der Person liegt, sollte man mal das Gespräch suchen, wenn es um das erste Problem geht. Immerhin bringt es gar nichts, wenn man auf alle Menschen schimpft, obwohl sie einem nur nahe bringen wollen, was man besser machen kann. Voraussetzung ist natürlich, dass das immer sachlich abläuft. Sonst könnte man sich sicherlich zumindest zu Recht über den Ton beschweren.

Gut, was das deutsche System angeht: da kann man als Einzelperson nicht ganz so viel tun. Aber wenn das System einen wirklich so aufregt, dann kann man sich überlegen, ob man nicht einer Partei, einer Organisation oder was auch immer beitritt und da versucht, etwas zu ändern. Selbst mit Demonstrationen wäre dann vielleicht schon ein Anfang gemacht. Fakt ist aber, dass man irgendwas machen sollte, wenn das das Leben so bestimmt.

Ständig nörgelnde Personen, die mit sich und der Welt immer unzufrieden sind, ziehen ja auch automatisch ihre Mitmenschen mit herunter. Mich interessiert in solchen Fällen ja wirklich immer, was genau den Menschen so unzufrieden macht. Das muss ja Gründe haben und die sollte dieser Mensch in den Griff bekommen. Wenn derjenige ein guter Freund sein sollte (trotz seiner Art), dann sollte man ihm vielleicht helfen, dass Problem zu finden und zu bewältigen. Wenn nicht muss man vielleicht wirklich ernsthaft darüber nachdenken, ob man nicht besser den Kontakt abbricht, weil man eben sonst selber in so ein Muster verfallen kann oder zumindest auch unzufriedener werden kann und das muss meiner Meinung nach wirklich nicht sein.

In meinem Bekanntenkreis findet sich auch eine solche Person. Bei dieser ist es sogar so, dass sie oft eine Frage hat und diese dann an jemanden stellt, von dem sie denkt dass sich diese Person mit diesem betreffenden Thema gut auskennt. Nur leider weiß jeder schon, dass sie die Antwort nicht hören will und immer wieder dagegen argumentiert. Ganz besonders dann, wenn man ihr sagt dass dieses Problem im Grunde an ihr liegt. Das möchte sie natürlich absolut nicht hören oder vielleicht auch einfach nur nicht wahrhaben. Dann heißt es gleich wieder, dass das ja auch gar nicht so ist, dass es nicht so sein kann und dass sie ja nichts machen kann. Sie meckert und nörgelt also im Grunde auch immerzu nur herum und lässt sich auch keinen wirklichen Ratschlag geben, obwohl sie schon oft danach fragt.

Mich nervt dieses Verhalten auch schon seit Jahren ziemlich, aber bei dieser Person kann man wirklich machen was man will, sie wird es nicht einsehen und sieht sich nie einer Schuld bewusst. Und anstatt etwas zu unternehmen lässt sie immer alles ganz genau so weiter laufen, wie sie es bisher auch getan hat. Es regt mich beinahe schon auf, wenn sie wieder etwas fragt und man vorher schon ganz genau weiß, was sie hören will. Nämlich dass das natürlich nicht an ihr liegt und dass sie da überhaupt nichts gegen machen kann. Da es sich aber um eine langjährige Freundin der Familie handelt und sie ansonsten ja auch ganz nett ist, wenn sie nicht gerade wieder ein in ihren Augen anscheinend unlösbares Problem hat, bleiben wir alle geduldig und ruhig. Wir versuchen dann auch immer, sie mit der Wahrheit zu konfrontieren. Das hat nur leider wenig Sinn, da es keinen Erfolg mit sich bringt. Aber man versucht es immer wieder, während man bei Kleinigkeiten doch schon sehr nach ihrem Mund redet, wenn ich ehrlich bin. Denn ansonsten macht man sich nur vergebliche Mühe.

Solche Menschen gehören zum Glück kaum zu meinem Umfeld. Direkt wüsste ich jetzt nur die neue Freundin eines Freundes, welche so gar keine Kritik hören mag. Da kann man selbst mit guten Worten nichts erreichen. Aber diese Frau muss ich nun auch nicht sehr oft sehen und sprechen. Ansonsten habe ich recht umgängliche Menschen um mich, auch wenn Mancher vielleicht eine etwas ruppige Art hat.

Wenn man dann aber auch beleidigt wird, weil man sich wagt etwas zu sagen, würde ich den Kontakt abbrechen oder sehr einschränken. Denn das zeugt eigentlich von wenig Intelligenz, wenn man sein Umfeld dann beleidigt, nur weil die Aussagen nicht gefallen.