Im Vorstellungsgespräch etwas über sich erzählen müssen
Ich habe in ein paar Tagen ein Vorstellungsgespräch und beschäftige mich nun mit den Fragen, die mir möglicherweise gestellt werden. Nicht selten ist wohl die Aufforderung "Erzählen Sie doch mal etwas über sich". Aber was soll man dann erzählen? Soll man erzählen, was man bisher gemacht hat, obwohl das eigentlich dem Lebenslauf zu entnehmen ist? Oder eher etwas über sich als Person, die Charaktereigenschaften oder die eigenen Interessen?
Ich habe diese Frage in früheren Vorstellungsgesprächen sicher schon mal gestellt worden, kann mich aber nicht mehr wirklich erinnern, was ich darauf geantwortet habe. Damals war ich aber auch in einer völlig anderen Situation, als jetzt. Jetzt bin 26, habe ein Kind und suche einen Ausbildungsplatz, da ich meine erste Ausbildung damals abbrechen musste. Es kommt wahrscheinlich nicht unbedingt gut, wenn ich auf so eine Frage dann unter anderem antworte, dass ich die letzten 3,5 Jahre Hausfrau und Mutter war (steht ja sowieso auch im Lebenslauf). Aber ich weiß auch nicht, was ich sonst erzählen könnte. Als Mutter dreht sich das Leben nun mal größtenteils um die Familie.
Die Frage Erzählen Sie mal etwas über sich könnte man zwar durchaus so interpretieren, dass man den Lebenslauf noch einmal wiederholen sollte. Allerdings ist das in der Regel nicht gefragt, sondern hier wird eher danach gefragt, was den Bewerber denn dazu motivierte sich gerade für den gewählten Beruf zu entscheiden oder eben für die Ausbildung. Klar spielt da schon der Lebenslauf eine gewisse Rolle, aber eben nicht die Vita, die man in der Bewerbungsmappe schon abgegeben hatte.
Ich selbst hatte in den letzten Monaten auch eine Menge Vorstellungsgespräch für einen Ausbildungs/- Weiterbildungsplatz in einem anderen Betrieb und kenne die Frage daher auch nur zu gut. Ich selbst komme mir hier auch immer ein bisschen auf den Arm genommen vor, da ich es auch recht schwer finde, auch eine solche Frage eine passende Antwort geben zu können. Soll man jetzt wirklich etwas von sich erzählen? Interessiert dies meinem potentiellen neuen Arbeitgeber denn auch überhaupt? Will man, dass ich meinen Lebenslauf einfach noch mal herunter rede? etc.
Ich selbst hatte im Verlauf dessen auch schon ein Bewerbungstraining, wo man genau solche Situationen durchgesprochen hat und dort wurde eben auch gezeigt, wie man mit solchen Fragen umgehen kann (Natürlich nicht muss). Hier wurde dann eben die Mischung aus beidem zur "perfekten Antwort" geraten. Meist wird das Vorstellungsgespräch ja mit dem typischen "Erzählen Sie mal etwas über sich" - eröffnet. Hier kannst du dann ganz locker anfangen und dich noch mal ganz normal mit deinem Namen vorstellen und etwas zu deiner gegenwärtigen Situation erläutern. Du kannst im Verlauf dessen (Und du solltest auch) noch mal die wichtigsten Eckpunkte deines Lebenslaufes zusammenfassen, auch wenn dein Gegenüber dies natürlich schon weiß. Auch kannst du auf deine persönlichen Interessen und Hobbys eingehen, sofern sich diese vielleicht auch positiv auf deine Einstellung auswirken könnten.
Wenn du die letzten dreieinhalb Jahre eben als Mutter "verbracht" hast, dann ist dies meiner Meinung nach nichts, was du auf keinen Fall nicht erwähnen solltest. Du wirst sonst sicherlich auch im Nachhinein noch mal gefragt, was du die letzten Jahre gemacht hast und diese werden genau dies hören wollen. Es liegt dann eben an dir, dies vielleicht ein bisschen schmackhaft auszuschmücken, aber auch eine Auszeit als Mutter ist eigentlich heute kein absolutes K.O.-Kriterium mehr für eine Einstellung.
Wenn ich einen Bewerber so etwas Frage, dann will ich auf keinen Fall, dass er mir nochmals seinen Lebenslauf erzählt, denn den kenne ich ja bereits. Ich erwarte mir vielmehr, dass er eben etwas über sich erzählt, warum er sich für diesen Beruf entschieden hat, warum er sich ausgerechnet bei mir bewirbt. Ich denke was bei deinem Vorstellungsgespräch als Frage auftauchen könnte ist, wie die Kinderbetreuung bei dir geregelt ist, was mit dem Kind ist, wenn es mal krank wird und sowas.
Die Frage Erzählen Sie mal etwas über sich könnte man zwar durchaus so interpretieren, dass man den Lebenslauf noch einmal wiederholen sollte. Allerdings ist das in der Regel nicht gefragt, sondern hier wird eher danach gefragt, was den Bewerber denn dazu motivierte sich gerade für den gewählten Beruf zu entscheiden oder eben für die Ausbildung. Klar spielt da schon der Lebenslauf eine gewisse Rolle, aber eben nicht die Vita, die man in der Bewerbungsmappe schon abgegeben hatte.
Ich habe es eher genau anders erlebt, nämlich dass ich durchaus meinen Lebenslauf nochmal erzählen sollte. Zwar nicht so sehr die genauen Jahreszahlen, sondern eher was ich wo gemacht habe, aber nach Beweggründen für Studien- oder Berufswahl hat bisher niemand gefragt. Zwar stehen die bisherigen Beschäftigungen auch im Lebenslauf, aber den hat ja Dein Gegenüber vielleicht auch nicht perfekt in Erinnerung oder kann sich unter manchen Stationen nichts so richtig vorstellen. Bewerber schreiben doch mitunter nur das Allernotwendigste in den Lebenslauf und da weiß man gar nicht, was die nun konkret für Aufgaben übernommen haben.
Ich habe während meines Vorstellungsgespräches einige Teile von meinem Lebenslauf erzählt, weil ich danach gefragt wurde und mein Chef sich dafür interessiert hat, dann sollte ich noch meine Stärken und Schwächen aufzählen und etwas über meine Hobbies und Interessen erzählen und das war es auch schon. Da ich sehr viel mit Menschen zu tun habe, wollte er eben auch etwas über meine soziale Einstellung erfahren, aber keine Sorge zu persönliche Fragen wurden mir nicht gestellt.
Bei der Frage nach "Erzählen Sie sich etwas von sich" habe ich einmal gehört, dass man möglichst nichts Privates erzählen soll. Es handelt sich ja um einen Job, auf den man sich bewirbt und nicht um Freizeitaktivitäten. Jedenfalls solltest Du die Antwort dem sonstigen Vorstellungsgespräch anpassen, es kann sein, dass zum Beispiel die Intention Deiner Bewerbung bereits im Gespräch thematisiert hat und daher nun nichts mehr mit dieser Frage zu tun hätte. Auch könnte sich dahinter die Frage verbergen, warum Du die Ausbildung nicht zu einem späteren Zeitpunkt hast fortsetzen können, also schon etwas auf Dich speziell bezogen, was aber wiederum mit der Bewerbung zu tun hat. Auch könnte sich dahinter verbergen, was Du dem Unternehmen mitbringen kannst, womit Du ihn unterstützen kannst. Stichwort Schlüsselqualifikationen.
Dass Du in den vergangenen Jahren zu Hause warst, ist ja nichts verwerfliches. Immerhin hattest Du ein kleines Kind zu versorgen und daran kann auch ein Mensch wachsen. Somit könntest Du damit auch punkten, welche Kompetenzen Du da beispielsweise erlangt hast. Das kannst Du Dir ja schon vor dem eigentlichen Gespräch überlegen, vermutlich wird das Gespräch auch in diese Richtung gehen.
Ich hatte zwar bisher noch nicht besonders viele Bewerbungsgespräche aber die Fragen die du erwähnst kenne ich selber aus diesen. Also ich war einfach immer relativ offen und habe auf "Erzählen sie etwas von sich" eigentlich immer erzählt was ich die letzten Jahre gemacht habe wo meine Interessen liegen und wie ich über diese Interessen genau auf diesen Beruf aufmerksam geworden bin.
Ich persönlich denke die Leute mit denen man diese Gespräche führt wollen einfach nur sicher gehen, dass man auch wirklich Initiative zeigt und sich gut überlegt hat warum man sich genau auf diesen Job bewirbt. Deine beschriebene Situation als Mutter und vorhergehender Hausfrauentätigkeit kann man ja auch ein wenig umschreiben.
Wie zum Beispiel: "Ich bin relativ jung Mutter geworden. Mir war es zunächst wichtig für meine Familie und speziell für mein Kind da zu sein. Als mein(e) Sohn/Tochter dann in einem Alter war in dem ich mich selbst wieder mehr der Arbeit widmen konnte beschloss ich mich erneut auf einen Ausbildungsplatz zu bewerben. Leider hat die Tatsache, dass ich Mutter bin bisher einige Arbeitgeber anscheinend abgeschreckt.
Aufgrund der Unterstützung durch meine Familie sehe ich selbst jedoch kein Problem am Arbeitsplatz meine Leistung zu erbringen." oder irgendwie so in der Art. Es muss sich halt einfach anhören als hätte man wirklich Lust zu arbeiten. Bei vielen Fragen von potenziellen Arbeitgebern geht es auch oft um das Tätigkeitsfeld speziell. Also sollte man sich vorher schon ein paar Gründe überlegen warum man diesen speziellen Beruf ausüben bzw. erlernen will.
Wie zum Beispiel, dass man den Umgang mit Menschen mag, etc. Oft kann es an der Stelle auch helfen sich falls es eine Firma ist die über eine Internetpräsenz verfügt hier nach Grundsätzen oder Mottos zu schauen um auf Fragen diesbezüglich gut antworten zu können. Wichtig ist aber nichts auswendig zu lernen und aufzusagen, denn ich denke dass merken die geschulten Personen die die Einstellungsgespräche führen recht schnell.
In diesem Sinne viel Glück bei deinen Gesprächen.
Ich denke, es kommt auf das Gespräch an. Wenn man vorher bereits seinen Lebenslauf durchgesprochen hat, wird man diesen natürlich nicht wiederholen sollen. In anderen Gesprächen, wurde genau das zu Anfang des Gespräches gewünscht. Manchmal schien es mir, als wollte es sich der Gesprächspartner dadurch auch leichter machen. Ich hatte auch schon mehrere Bewerbungen verschickt, wo die Personaler danach im Gespräch scheinbar nur testen wollten, ob ich die gemachten Angaben stimmig erläutern kann. Vielleicht ging es auch daran, mich erst einmal frei sprechen zu hören.
Andernfalls gehe ich auf das Unternehmen ein, vor allem, wenn man bereits eine Verbindung dazu hatte. Oder auf meine Motivation mich auf die Stelle zu bewerben, was durchaus auch mit privaten Interessen zu tun haben kann. Die Friseuse, die schon immer Interesse an Frisuren und Kosmetik hatte, wird vermutlich auch im Gespräch darauf eingehen.
Ich kenne aber durchaus auch Eltern, die im Gespräch auf ihre Familie eingingen und den Job bekommen haben. Was soll denn daran negativ sein, wenn man sich um Haushalt und Kinder gekümmert hat? Ich kenne Väter, die während der Elternzeit einen Nebenjob suchten und ehrlich erklärten, dass sie sich Abwechslung zum Windeln wechseln und zur Babysprache wünschen. Ich kenne Mütter, die im Gespräch von ersten Krankheiten ihrer Kinder erzählten und quasi einer schwierigen Vergangenheit und ebenso den Job bekamen.
Hätte ich Kinder und der Lebenslauf wäre bereits geklärt, hätte ich keinerlei Probleme damit, von meiner tollen Familie zu erzählen, schönen gemeinsamen Erlebnissen, Hobbies, usw. Jessy_86, so wie scheint, hast du dich doch 3,5 Jahre gut um deine Familie gekümmert, vermutlich ist nun die Betreuungssituation auch anders und dadurch wünscht du dir nun eine Ausbildung. Da würde ich durchaus auch erwähnen, dass man sich Abwechslung wünscht, seinem Kind ein gutes Vorbild sein möchte und als Mutter hast du in den letzten Jahren dein Verantwortungsbewusstsein erhöht, bist erwachsener geworden und nun bereit eine Ausbildung konsequent durchzuziehen.
Trisa hat geschrieben:Ich kenne aber durchaus auch Eltern, die im Gespräch auf ihre Familie eingingen und den Job bekommen haben. Was soll denn daran negativ sein, wenn man sich um Haushalt und Kinder gekümmert hat?
Dass es negativ ist, habe ich ja auch gar nicht gesagt. Mir ging es eben speziell um diese Frage, die ja meistens am Anfang gestellt wird, und ob es wirklich gut ist, als allererstes gleich auf die Familie eingehen. Zu einem späteren Zeitpunkt kann man das ja durchaus auch noch tun.
Ich habe das Gespräch ja nun schon eine Weile hinter mir und die Frage wurde mir in dieser Form zum Glück gar nicht gestellt. Eigentlich kam überhaupt keine der standardmäßigen Fragen vor, auf die sich jeder immer so vorbereitet.
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