Wieso nennt man dieses Kinderspiel Schnitzeljagd?

vom 07.04.2012, 10:20 Uhr

Die Schnitzeljagd ist ein beliebtes Spiel auf Kindergeburtstagen. Auch ich und meine Freunde haben in unserer Kindheit auf einer Geburtstagsfeier immer eine Schnitzeljagd veranstaltet. Dazu wurden die Gäste in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe musste sich gegen die Wand stellen und eine im Vorfeld abgemachte Zeit abzählen. Die andere Gruppe suchte derweil nach einem guten Versteck. Bereits im Voraus wurde abgesprochen, wie weit sich die Gruppe vom Haus entfernen durfte, sodass es für die suchende Gruppe nicht unmöglich war, sie zu finden.

Unterwegs wurden Botschaften ausgelegt, so beispielsweise kleine Zettel mit Rätseln oder Pfeilen darauf, die es galt zu entschlüsseln. Manchmal malte man aber auch nur mit Straßenkreide Pfeile auf die Straße, natürlich gleich mehrere, die in unterschiedliche Richtungen zeigten, um die suchende Gruppe zu verwirren. Hatte die suchende Gruppe bis 0 herunter gezählt, durfte sie sich auf den Weg machen, die andere Gruppe aufzuspüren. Als Hilfestellung dienten die Botschaften, die die andere Gruppe auf ihrem Weg hinterlassen hatte. Häufig waren die Botschaften jedoch gut versteckt und man musste die Umgebung erst genauestens absuchen. Bei Pfeilen, die in verschiedene Richtungen deuteten, war es hilfreich, sich aufzuteilen, um nach weiteren Pfeilen zu suchen.

Wurde die Gruppe, die sich versteckt hatte, dann aufgefunden, war sie dran mit dem Zählen und dem Suchen, während sich die Gruppe, die zuvor zählen und suchen musste, nun verstecken konnte. Meistens haben wir das Spiel jedoch nur zweimal gespielt, jede Gruppe war einmal mit zählen und suchen und einmal mit verstecken und Botschaften hinterlegen dran, denn eine Runde dauerte je nachdem, wie schnell die suchende Gruppe die andere Gruppe gefunden hatte, doch recht lange und es sollte ja auch noch Zeit für andere Spiele übrig bleiben.

Worüber ich mir schon damals als Kind Gedanken gemacht habe, ist, wieso man dieses Kinderspiel eigentlich Schnitzeljagd nennt. Im ganzen Spiel kam nicht ein einziges Mal ein Schnitzel vor. Auf die suchende Gruppe warteten am Ende höchstens Süßigkeiten als Belohnung. Wie war das in eurer Kindheit? Habt ihr das Spiel auch des Öfteren gespielt? Kam bei euch ein Schnitzel im Spiel vor? Oder hat dieses Schnitzel, nach dem die Schnitzeljagd benannt ist, gar nichts mit dem Schnitzel zu tun, das man essen kann?

» jetzt rede ich » Beiträge: 203 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das Spiel was du da beschreibst, erinnert mich eher an Verstecken Spielen, als an Schnitzeljagd. Wobei es weder eine richtige Schnitzeljagd ist noch ein richtiges Verstecken Spielen.

Das was du Schnitzeljagd nennst, lief ganz früher so, dass mehrere Gruppen los zogen. Ich erkläre es mit zwei Gruppen, weil es dann einfacher zu erklären ist. Die erste Gruppe zog los. die zweite Gruppe folgte später. Die erste Gruppe verteilte auf dem Weg Papierschnipsel oder andere Sachen. Auch die von dir genannten Kreidemarkierungen, Pfeile aus Holz und so weiter waren möglich. Die zweite Gruppe folgte der Spur der ersten Gruppe dann. Oftmals musste man dann halt noch an bestimmten Punkten Aufgaben erfüllen und so weiter. Ziel war im Endeffekt zum Ziel zu kommen. Bei mehreren Gruppen konnte man dann noch eine Schatz "ausgraben" lassen und so weiter.

Der Name Schnitzeljagd leitet sich aus dem Wort Schnipsel ab. Papierschnipsel nennt man auch Papierschnitzel. Und im Ursprung legte man halt damit oder mit anderen Schnitzel eine Fährte. Auch Holzschnitzel waren möglich, zum Beispiel Sägespäne. Wird aber heute kaum oder gar nicht mehr gemacht, weil die Aktionen halt auch Dreck hinterlassen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


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