Auf Bewerbungen von Babysitter und Co nicht antworten

vom 05.04.2012, 14:21 Uhr

Angenommen, Ihr seid auf der Suche nach einer Person, die Euch bei der Kinderbetreuung unterstützen soll oder die die Kinder betreut, während Ihr arbeiten müsst. Dazu gebt Ihr ein Gesuch nach einer Betreuungsperson auf, welches online auf einer entsprechenden Betreuungsbörse zu finden ist. Da diese Betreuungsbörse sehr stark frequentiert ist, ist es schon so, dass da auch mehrere Bewerbungen eingehen. Um eine konkrete Zahl zu benennen, bleiben wir mal bei 50 Bewerbungen in etwa.

Wie wahrscheinlich ist es bei der Anzahl von Bewerbungen, dass Ihr Euch bei einem Bewerber überhaupt zurückmeldet? Wäre es Euch zu mühsam oder honoriert Ihr schon die Mühe, die sich ein Interessent gemacht hat? Was kann man selbst als Bewerber tun, um überhaupt eine Rückmeldung zu erhalten beziehungsweise was würde Euch einen Anreiz geben, um ein paar Zeilen an den Bewerber zu schicken, egal, ob es um die Vereinbarung eines Vorstellungstermins geht oder ob es sich dabei um eine Absage handelt?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich wusste bisher gar nicht, dass es solche Betreuungsportale gibt; ich kannte nur Kleinanzeigenportale, in denen potentielle Baby-Sitter ihre Dienste angeboten haben. Aber sicherlich verleiten diese Portale generell dazu, alles eher unverbindlich zu halten. Vielleicht ist alles bis zu einem gewissen Grad anonymisiert und man kennt noch nicht einmal den Namen der betreffenden Personen. Da ist es leicht, nicht zu reagieren.

Wobei 50 Bewerbungen schon arg viel sind. Ich denke, das wäre mir auch zu zeitaufwändig, all denjenigen, die ich nicht anheuern möchte, noch eine Absage zu schicken. So vielen zu schreiben, dauert ja auch ein ganzes Weilchen und ich weiß nicht, was genau das nützen soll. Auf der anderen Seite sind vielleicht auch Bewerber, die zig Personen angeschrieben haben und gar nicht mehr wissen, wem sie alles eine Nachricht haben zukommen lassen, sodass diejenigen es gar nicht merken, wenn ihnen jemand nicht antwortet.

Zudem vermute ich, dass eine Antwort wenig Informationen liefern würde. Sicherlich würde man dem Bewerber ohnehin nicht schreiben, was die wirklichen Gründe wären. Es kann ja sein, man findet dessen Profil einfach nicht ansprechend oder das Bild des Bewerbers unsympathisch. Das würde man ihm sicherlich nicht schreiben; stattdessen heißt es dann bestimmt nur „ich habe mich anders entschieden“ und wem bringt dieser Standardsatz schon etwas?

Vielleicht kann man als Bewerber einfach eine gewisse Frist für eine Rückmeldung geben. Zum Beispiel könnte man schreiben, dass man um eine Antwort innerhalb der nächsten 14 Tage bittet und ansonsten davon ausgeht, dass schon jemand gefunden wurde. Ob das allerdings viel nützt, kann ich auch nicht sagen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich selbst habe gerade auch erst eine lange Bewerbungsphase hinter mir, auch wenn es um meinen Ausbildungsplatz und nicht etwa um eine Kinderbetreuung ging, ist die Situation ja die gleiche. Ich als Bewerber habe zum Beispiel auch annähernd an die fünfzig Bewerbungen verschickt und hier habe ich überhaupt nur von einem Drittel alle kontaktierten Firmen eine Antwort bekommen. Der Rest hat sich bei mir einfach gar nicht mehr gemeldet und das ist als Bewerber natürlich schon ein recht doofes Gefühl, wenn man einfach gar nichts hört und das Gefühl hat, dass die Bewerbung entweder gezielt ignoriert wurde, oder das die Bewerbung vielleicht gar nicht angekommen ist.

Als potentieller Arbeitgeber kann ich es natürlich nachvollziehen, dass man keine große Lust mehr hat, noch fünfzig anderen Bewerbern eine Absage zu schicken, wenn man die eigentliche Person schon gefunden hat - Fünfzig Bewerber, die sich auf eine Stelle bewerben sind ja wirklich schon eine Menge und dies nimmt eben dann auch eine Menge Zeit in Anspruch. Wenn es wirklich um ein Festeinstellung oder etwas so wichtiges wie einen Ausbildungsplatz gehen würde, würde ich mir wahrscheinlich die Zeit nehmen. Wenn es jetzt aber so etwas wie in deinem Fall ist, wo man ja anscheinend eher als Privatperson jemand für die Kinderbetreuung sucht, dann würde ich hier ehrlich gesagt auch keine Lust haben auf jeden Bewerber einzeln zu reagieren und mir nur die besten heraus suchen und mit diesen in Kontakt treten.

Wenn das ganze aber eh in einem Online-Portal abläuft, dann würde ich mir die Mühe aber um einiges wahrscheinlicher machen, als wenn ich jedem auf postalischem Wege eine Absage zusenden müsste. Hier würde ich eben einfach eine Standard-Absage verfassen und diese jedem per "Copy and Paste" zukommen lassen - Oder ich würde so etwas wie einen Button suchen, mit dem ich allen auf einmal eine Mail schicken kann oder ähnliches. Irgendeinen Weg wird es hier sicherlich geben, dies wäre ja auch im Interesse das Bewerbungsportals.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ehrlich gesagt denke ich nicht, dass ich bei so vielen Bewerbungen jedem eine Absage schicken würde. Das ist ja auch nicht so wie bei einer Bewerbung im "richtigen Berufsleben", wo man seine Unterlagen, sofern man sie per Post eingesendet hat, im Zuge einer Absage normalerweise auch zurück bekommt. Da ist das natürlich ärgerlich wenn nichts zurückkommt, da man zumindest seine Zeugniskopien ja wiederverwenden könnte. Wenn ich mich irgendwo per E-Mail bewerbe und es kommt überhaupt keine Reaktion, dann ist das zwar auch irgendwie doof, aber ich habe wenigstens kein Papier und keine Tinte dafür verschwendet.

In diesem Betreuungsportal würde ich mir aus allen Bewerbern vielleicht maximal 5 Personen aussuchen, die ich persönlich kennenlernen möchte. Denjenigen von diesen 5, die es dann nicht werden, würde ich dann natürlich auch absagen, allen anderen aber wohl nicht. Wahrscheinlich ist es in so einem Portal sowieso eher üblich, dass man sich nur zurückmeldet, wenn Interesse besteht.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Natürlich sind die Bewerbungen auf normale Stellenangebote mit den hier angesprochenen Gesuchen nach einer Tagesmutter oder dergleichen vergleichbar. Gehört sich aber nicht dennoch der Anstand, sich zu melden und zu antworten, dass man eben nicht in Frage käme? Immerhin ist es ja nun wirklich einfach, einfach per Copy and Paste zu antworten und nicht den Bewerber im Ungewissen stehen zu lassen. Mir ist es nämlich schon extrem bei einer Betreuungsbörse aufgefallen, dass dann da das Profil angeschaut wird, aber es gibt halt sonst keine Rückmeldungen und das ärgert mich immens, weil ich mich relativ zeitnah auf solche Gesuche melde, individuell auf den Anzeigentext eingehe und versuche, eine Antwort zu erhalten, ohne nun anklagend, verzweifelt oder flehend zu klingen.

Die meisten Eltern, die sich so auf die Suche machen, haben es scheinbar gar nicht nötig, sich zurückzumelden und ich kann sagen, dass ungefähr von 10 Eltern sich vielleicht mal eben zwei die Mühe machen und antworten. Egal, in welche Richtung nun und ich denke, gerade, wenn es um einen sozialen Berufsbereich geht, sollte man da manchmal doch anders herangehen. Man möchte ja als Eltern auch zuverlässiges Personal haben und da gehört es für mich schon dazu, den Bewerber nicht im Unwissen zu lassen, vor allem dann auch, wenn man selbst das entsprechende Gesuch immer wieder aktualisiert. Aber vermutlich erwarte ich einfach zu viel oder gehe zu sehr von mir aus, wie ich dann reagieren würde.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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