Kinder vertauscht, würdet ihr es wissen wollen?
Hallo!
Ich möchte en sehr ernstes Thema ansprechen, was aus einer nicht so ernst zu nehmenden Sitcom stammt. Angenommen ihr habt im Krankenhaus ein Baby geboren und seid nur kurze Zeit von ihm getrennt gewesen, also nur um die nötigen Untersuchungen vor zu nehmen. Ihr seid überglücklich über den Nachwuchs und schließt das Baby sofort in euer Herz. Ihr sorgt für es und schenkt ihm so viel Liebe wie ihr nur könnt. Je älter das Baby wird, umso mehr stellt ihr fest, dass es euch gar nicht ähnelt. Weder das Äußerliche, noch die Verhaltensweisen ähneln dir oder deinem Partner.
Weil ihr so stark am zweifeln seid, dass es euer leibliches Kind ist, macht ihr einen Blut- und Vaterschaftstest. Es stellt sich heraus, dass es nicht euer Kind ist und es somit wohl im Krankenhaus vertauscht worden sein muss. Über das Krankenhaus würde die Möglichkeit bestehen, das leibliche Kind in Erfahrung zu bringen. Würdet ihr den Schritt wagen, euer leibliches Kind kennen zu lernen?
Natürlich würde das ein sehr großen Einschnitt in euer bisheriges Leben sein, denn man quält sich sicherlich mit so vielen Fragen: Wie wird die andere Familie reagieren? Verliere ich eventuell die Bindung zu meinem jetzigen Kind wenn ich mein Leibliches kennen lerne? Wie sieht mein leibliches Kind überhaupt aus? Geht es ihm gut bei der Familie, bei der es lebt?
Ich finde, der Schritt der eingeleitet wird, sollte sehr gut bedacht und auch mit dem Partner abgesprochen sein. Vielleicht möchte die Familie, die noch unwissend das leibliche Kind besitzt, ihr Kind zurück haben. Somit würden die Familien total auseinander getrieben. Das ist meiner Meinung nach eine sehr schwierige Entscheidung. Wir würdet ihr reagieren, wenn ihr in so einer Situation sein würdet?
Die Frage stellt sich gar nicht, ob man den Schritt wagen würde. Egal von welcher Seite es herauskommt. Das Jugendamt wird die Schritte in die Wege leiten, dass die Kinder auch wieder getauscht werden. Egal, wie alt die Kinder sind. Denn die Kinder haben das Recht auf die leiblichen Eltern. Im Fernsehen haben sie darüber berichtet. Denn es ist ja schon oft genug passiert und da können alle 2 Elternpaare der Meinung sein, dass sie nicht tauschen, es wird über kurz oder lang passieren.
Wenn es nicht von Seiten der Behörden eingeleitet wird, würde ich selbstverständlich auch wissen wollen, wo mein leibliches Kind aufwächst und ob es ihm gut geht. Ich würde wissen wollen, ob die Eltern mit dem Kind gut umgehen und ob es irgendwas vermisst. ich würde auch mein leibliches Kind in die Arme nehmen wollen. Es hat schließlich 9 Monate in meinem Bauch verbracht und ich würde nicht mit dem Gedanken leben können, dass es irgendwo aufwächst ohne zu wissen, dass ich eigentlich die leibliche Mutter bin.
Es ist natürlich schwer für die Eltern sich dann irgendwann von dem Kind zu trennen, was man gepflegt und geliebt hat. Aber die leiblichen Eltern meines Ziehkindes haben ja dann auch das Recht auf ihr Kind und ich würde mein leibliches Kind schon wiederhaben wollen. Auch wenn man das Ziehkind lieb hat und es nie wieder hergeben würde, so würden die Behörden es sowieso einleiten und die anderen Eltern würden es auch erfahren.
Die Bindung zu deinem Ziehkind wirst du auf jeden Fall verlieren, weil die leiblichen Eltern das Recht auf ihr Kind haben und auch das Kind das Recht auf die leiblichen Eltern hat. Beide Kinder kann keiner haben und ich denke, dass beide Eltern in so einem Falle am liebsten beide Kinder haben wollten. Aber das geht nun mal nicht.
Wenn ich durch einen Test herausbekommen würde, dass mein Kind nicht mein Kind ist, dann würde ich alles in Bewegung setzen um mein Kind zu finden und dann würde alles herauskommen und dann geht es seinen Weg.
Das ist ein wirklich schwieriges Thema und ich kann auch nicht sagen, wie ich einer solchen Situation handeln würde. Ich kann mir zum Beispiel schwer vorstellen, dass ich - wie Diamante - alles tun würde, um mein leibliches Kind wieder zu bekommen. Natürlich würde ich das versuchen, aber ich könnte nicht einfach so das Kind wieder hergeben, dass ich bis dahin groß gezogen hab. Natürlich haben die leiblichen Eltern das Recht auf ihr Kind und natürlich habe ich das Recht, dass mein eigenes Kind bei mir aufwächst, trotzdem stelle ich mir das nicht so leicht vor.
Ich denke, dass das keiner richtig nachvollziehen kann, wenn man diese Situation nicht selbst erlebt hat. Leider kommt das aber immer mal wieder vor und ich habe schon mehrfach Reportagen im Fernsehen darüber gesehen. Und meistens bzw. oft war es da so, dass die Eltern keine richtige Bindung zu ihrem leiblichen Kind aufbauen konnten und sich das "fremde" Kind zurück wünschten. Ich denke, dass das daran liegt, dass vor allem die ersten Wochen und Monate entscheidend sind. Je länger man das "fremde" Kind hat, desto schwieriger wird es sein, dieses wieder herzugeben.
Ich glaube es ist gut, dass so eine Entscheidung vom Jugendamt übernommen wird, denn wie jeder, der über dieses Thema nachdenkt, feststellen wird, hat man für beide Seiten gute Pro- und Contraargument finden und sich letztendlich doch nicht entscheiden können.
Grundsätzlich möchte man natürlich wissen wie das eigene Kind ist, ob es einem ähnelt und wie es sich in der Zwischenzeit entwickelt hat. Das ist ja auch ganz verständlich und geht wohl jedem Elternpaar, das sein leibliches Kind beispielsweise zur Adoption freigegeben hat so. Es ist eben das eigene Erbmaterial was dort weitergegeben wurde und so spürt man vielleicht auch eine gewissen Verantwortung, die damit verbunden ist.
Andererseits entwickeln sich Kinder ja nicht nur aus ihren Genen heraus, sondern auch ihre Umwelt liefert einen entscheidenen Faktor, der für die Entwicklung auch eine große Bedeutung hat. Emotionen sind nicht an Gene gebunden, man kann auch ein Kind, das biologisch nicht von einem abstammt genauso lieben wie man es mit einem leiblichen getan hätte. Und die Eltern stellen sich eben komplett auf das Kind, das sie aus dem Krankenhaus mit nach Hause bekommen. Auch das Kind gewöhnt sich an die Stimmen und Gesichter und findet in der anderen Familie Bezugspersonen, die es braucht um sich gesund entwickeln zu können. Das Kind in einer, für die Entwicklung so wichtigen Phase aus seiner Umgebung heraus zu reißen empfinde ich an der Stelle des Jugendamtes als Zerstörung der Zukunft des Kindes. Denn nur ein Kind, das feste eine Bezugsperson hat kann sein Eyplorationsbedürfnis, seinen Entdeckerdrang ausleben und sich somit zu einem gesunden Menschen entwickeln. Wenn dies zum Beispiel aus dem Grund passiert, dass die Eltern sterben und das Kind zwangsläufig adoptiert werden muss, so ist dies sicher immer noch besser als ein Heimplatz, aber man muss doch die Entwicklung eines Kindes nicht mutwillig stoppen.
Das ist wirklich schwierig und ich bin froh das zumindest hier in den Kliniken die Kinder mittlerweile doppelt gesichert sind, so das ein vertauschen fast ausgeschlossen ist.
Ich würde es wissen wollen und ich würde auch gerne mein Kinder wiederhaben wollen. Allerdings könnte ich mir auch vorstellen das man mit der anderen Familie in Kontakt bleibt und so auch das Ziehkind aufwachsen sind, schließlich hätte die Familie dann auch diese Möglichkeit und die Kinder hätten neben Eltern auch eine tolle Zweitfamilie in Form von ihren Zieheltern.
Ich denke dann ist es auch für die Kinder einfacher, natürlich kommt es da auch auf das Alter an, einen Säugling kann man recht schnell an jemand anderen gewöhnen, die fühlen sich letztendlich da wohl wo es Milch und Wärme gibt, je älter das Kind um so schwieriger wird die Rückführung allerdings für Eltern und Kind.
Aber ich denke das ist schon wichtig, denn ich kann mir schon vorstellen das man zu einem fremden Kind keine richtige Bindung aufbauen kann. Ich meine damit diese innerliche Verbindung die man garnicht wirklich erklären kann. Letztendlich habe ich letztens in einem Bericht über Adoption auch eine junge Frau gehört die immer das Gefühl hatte, das ihre Eltern nicht ihre Eltern seien, also auch Kinder können das fühlen.
Ich glaube, dass man sich gar nicht so recht in die Lage solcher Eltern versetzen kann. Das muss eine derart schreckliche Situation, dass man sich die wohl gar nicht erst vorstellen will. Oft denkt man im Vorhinein ja auch anders als man dann in der reellen Situation dann handeln würde.
Wenn ich mir vorstelle, dass eines Tages herauskommen sollte, dass mein Sohn nicht mein Sohn ist, dann würde ich zunächst einmal glaube ich einfach nur verzweifeln. Natürlich würde es mich interessieren wer mein leibliches Kind ist, wo es lebt, wie es ihm geht und so weiter. Wenn man da nicht nachgehen würde, würde es mich glaube ich mein Leben lang begleiten und ich würde immer und immer wieder darüber nachdenken, wo mein eigen Fleisch und Blut ist.
Auf der anderen Seite könnte ich das Kind welches ich jetzt seit zwei Jahren Tag für Tag bei mir habe auch nicht so einfach zu anderen Eltern geben. Wie soll man das machen? Auch wenn es nicht mein eigen Fleisch und Blut wäre, habe ich doch enorme Gefühle zu dem Kind aufgebaut. Auch Adoptiveltern könnten ihre Adoptivkinder nicht so einfach wieder hergeben. Aber auf mein leibliches Kind würde ich natürlich auch nicht verzichten wollen.
Ich wüsste wirklich nicht, wie ich in so einer Situation reagieren würde. Ich könnte mir dann wohl als Ideallösung noch vorstellen, dass ich mein eigenes Kind dann auch noch zu mir hole und das Kind welches ich bisher als mein eigenes gesehen habe, wäre im Idealfall dann auch bei mir, also beide Kinder. Das wäre in so einer Situation meine persönliche Idealvorstellung. Wobei mir natürlich vollkommen klar ist, dass diese Idealvorstellung in der Realität nicht möglich sein wird, weil den anderen Eltern wird es ja genauso wie mir geht.
Wenn so etwas jemals rauskommen sollte, dann würde ich mir wünschen, dass das wenigstens erst im Erwachsenenalter der Kinder passiert. So braucht man dann nicht mehr großartig herumentscheiden wo welches Kind dann wohnt und so weiter, weil die Kinder dann ja schon ihre eigenen Wohnungen haben.
Alleine durch die Vorstellung solcher Situationen wird mir aber schon schlecht, so schlimm finde ich das. Zum Glück konnte mein Sohn im Spital nicht vertauscht worden sein, weil ich ihn keine einzige Sekunde aus den Augen gelassen habe! Ich war bei jeder einzelnen Untersuchung dabei, beim Duschen hatte ich ihn auch mit und nicht einmal beim Schlafen konnte er mir vertauscht werden, da er nicht in dem Beistellbettchen sondern bei mir im Bett geschlafen hat und ich ihn da auch immer in meinen Armen hatte.
Meist werden die Schritte ja schon vom Jugendamt eingeleitet, dass man die leiblichen Kinder sehen „muss“. Wenn ich es frei entscheiden dürfte hätte ich arge Probleme damit. Wenn ich mir nun vorstelle, meine Tochter hergeben zu müssen, weil es nicht mein leibliches Kind wäre. Das ist einfach unvorstellbar. Ganz egal ob leiblich oder nicht, man hat sein Kind welches man aufzieht als sein Kind anerkannt und kein Anderes. Es wäre sowohl für die Eltern, als auch für die Kinder furchtbar.
So kenne ich einen Fall aus dem Fernsehen wo es auch zwei Familien gab bei denen die Kinder vertauscht wurden. Die Kinder waren ca 2-3 Jahre alt und eine Familie wollte unbedingt ihr leibliches Kind wieder haben. Die andere Familie wollte aber ihr Kind behalten. Nach langen Verhandlungen mussten die Kinder dann zu ihren leiblichen Eltern.
Ich würde den Kontakt wohlmöglich gerne auch zu meinem leiblichen Kind aufbauen. Jedoch würde meine Tochter immer meine Tochter bleiben und ich würde sie in diesem Fall nie gegen das „leibliche Kind“ eintauschen. Wenn ich mir überlege was man den Kindern damit auch antun würde, dann wird mir schon ganz anders. Man liebt doch nicht das Kind was man unbedingt auf die Welt gebracht hat, sondern das Kind was man immer um sich hat. Das erste Lächeln, der erste Schritt, die ersten Wort erlebt man mit seinem Kind mit und das spielt es für mich keine Rolle ob es das leibliche Kind ist.
Würde ich feststellen, dass das Kind, was ich großziehe, nicht mein leibliches Kind sein kann, würde ich darüber erst einmal Stillschweigen bewahren und auf eigene Faust versuchen festzustellen, ob es vertauscht sein könnte und wo sich mein Kind befinden würde. Ein Kind, was ich großgezogen habe, das ich liebe, kann ich nicht sofort hergeben, auch wenn es nicht mein eigenes sein sollte. Wenn sonst niemandem diese Tatsache auffallen würde, würde ich erst etwas sagen, wenn die Kinder schon größer wären und das alles vielleicht besser verkraften könnten. Obwohl es auch dann schwer sein dürfte. Dass das Handeln von mir falsch wäre, ist mir klar.
Aber dann könnte man ein freundschaftliches Verhältnis zur anderen Familie aufbauen und wenn die Kinder sich verstehen würden, könnten sie mal hier und mal dort wohnen, wenn die andere Familie auch so denken würde. Man hätte dann eben zeitweise zwei Kinder, das fände ich auch gut. Ich möchte allerdings jetzt nicht darüber nachdenken, was ich machen würde wenn ich feststellte, dass mein eigenes Kind es nicht so gut angetroffen hätte, wie das Kind, das ich großziehe. Das würde ich dann mit meinem Mann beraten und erst dann handeln.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-154636.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1110mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1158mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1554mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!
- Anleitung für Star Frisur 1193mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich? 2378mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: winny2311 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich?