Fortsetzungsromane von verschiedenen Autoren
Ich bin sicher, dass viele von euch Bücherserien gelesen haben, die erfolgreich waren und dann von anderen Autoren fortgesetzt waren, nachdem der ursprüngliche Autor gestorben war?
Zum Beispiel denke ich da an Ian Flemings Bond Romane. Kurz nach Flemings Tod wurde der Roman von Kingsley Amis (als Romert Markham) veröffentlicht. Dann wurde John Gardner der offizielle Autor und schrieb sogar mehr, als Fleming. Der nächste war Raymond Benson, dann Sebastian Faulks. Charlie Higson und Samantha Weinberg haben Bücher über Flemings Charaktere geschrieben.
Ich habe fast alle von diesen Büchern gelesen und meine Gefühle sind gemischt. Ich finde, dass das Buch von Amis richtig gut war, der Originale würdig. Die ersten Arbeiten von Gardner haben sich auch hochgearbeitet, aber später nimmt Gardner den Charakter und verändert ihn. Benson fügt seltsam anmutende Sexszenen ein. Seine Bücher sind allgemein als die schlechtesten in der ganzen Serie anerkannt. Faulks hat versucht, Flamings Stil nachzuahmen und hat meiner Meinung nach komplett versagt.
Das ist nur ein Beispiel unter vielen. Was sind eure Meinungen zu den Fortsetzerromanen?
Mir geht es mit der "Star Wars - Die Erben der Jedi Ritter" ähnlich. Diese Reihe ist von diversen verschiedenen, recht bekannten Star Wars Autoren geschrieben worden, die durch andere Reihen aus dem Star Wars Universum berühmt sind.
Ich persönlich finde das relativ unschön, weil jeder Autor seine eigenen Vorstellungen zu den einzelnen Charakteren hat und diese dadurch, dass bei jedem zweiten oder dritten Band der Reihe ein anderer die Feder schwingt, sehr unfertig und unstet wirken. Denn manche Autoren ignorieren konsequent die Merkmale, die ihr Vorredner dem Charakter gegeben hat, weil sie eben nicht in die eigene Vorstellung passen, und prägen den Charakter dann eben gegenteilig. Das wirkt manchmal ziemlich schizophren und verdirbt das Lesevergnügen. Daher bin ich kein großer Fan davon, wenn verschiedene Autoren an ein und derselben Reihe herumschreiben.
Mir fällt spontan "Scarlett" ein, ein Fortsetzungsroman von "Vom Winde verweht". Ja, so etwas existiert tatsächlich. Er wurde in den 90ern von Alexandra Ripley veröffentlicht und ich habe es verschlungen. Da ich den ersten Teil geliebt habe und mit dem Ende sehr unglücklich war, musste ich das Buch natürlich lesen. Es hat mir, obwohl es Jahrzehnte nach dem Original veröffentlicht wurde, sehr gefallen. Die ganzen negativen Kritiken, die das Buch richtig zerrissen haben, konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. Das waren vermutlich eingefleischte Mitchell-Fans, denen es nicht passte, dass jemand versuchte, in ihre Fußstapfen zu treten.
Natürlich kommt es qualitativ nicht an "Vom Winde verweht" ran, aber ich schätze, das hätte kein Autor geschafft. Trotzdem waren die Charaktere genauso dargestellt, wie ich sie in Erinnerung hatte, lediglich einige Teile der Handlung wirkten etwas unglaubwürdig. Ich war dennoch froh, endlich ein happy end für diese wundervolle Liebesgeschichte bekommen zu haben.
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