Tierquälerei - verzeihbar?

vom 03.06.2011, 09:40 Uhr

@ Cid: Ja, es gibt für mich da eine ganz klare Hierarchie. Der humane Umgang mit Menschen hat für mich eine höhere ethische Position als der Tierschutz. Oder anders ausgedrückt: Menschenschutz ist mir wichtiger als Tierschutz. Das soll natürlich nicht heißen, dass mir Tierschutz nicht wichtig ist, oder ich ihn gar für überflüssig halte. Als zur Zeit der Schweren Unwetter auf Tahiti Spendenaufrufe kamen, flimmerten auch gleichzeitig Spendenaufrufe für Verwaiste Straßenhunde über den Bildschirm. Für mich ist das eine ganz klare Sache, dass ich meine Spende lieber für die Menschen in Not spende, als für irgendwelche Tiere. Das meine ich damit, dass Menschenschutz für mich weit wichtiger ist.

Man kann den Nationalsozialismus auch nicht mit dem Umgang mit Tieren zum Beispiel in der Massentierhaltung gleich setzen. Vermutlich denkst Du da gerade an den bekannten Ausspruch, dass für Tieren jeden Tag Treblinka statt finde. Darum ging es mir nicht. Was ich mit dem Beispiel verdeutlichen wollte ist, dass es damals in den dreißiger Jahren bei der Bewertung der Menschen eben meiner Ansicht nach auch im Bezug auf Tierliebe sehr schreckliche einseitige Bewertungsmaßstäbe für Menschen gab. Wenn man sich Zeitzeugenberichte ansieht, kann man erkennen, dass sich sogar Hitler höchst persönlich öffentlich immer als großer Freund des Hundes präsentierte und eine enge Beziehung zu seiner Schäferhündin Blondie gepflegt haben solle. Über den teuflischen Charakter dieses Diktators muss man nicht diskutieren, heute ist er hinlänglich bekannt. Damals die Zeitgenossen fanden ihn aber (teils auch aus Mangel an Informationen, teils auch wegen der gezielten Propaganda) meist sehr sympathisch. Ein Teil davon soll eben auch dazu beigetragen haben, dass er sich mit seinem Hund für die Kamera als so tierlieb präsentiert hat.

Auch die Tierschutzgesetze zur Zeit des Nationalsozialismus waren wohl, was man so liest, sehr vorbildlich. Es gab aber nur wenige Epochen in der menschlichen Geschichte, die annähernd vergleichbare Verbrechen an Menschengruppen bereit hält. Vielleicht kommt jetzt klarer an, was ich sagen wollte. Ein Mensch, der tierlieb ist ist natürlich erst mal kein schlechter Mensch, aber Tierliebe alleine ist keine hinreichende Voraussetzung, dass ich einen Menschen mögen würde, denn auch Tierschützer sind mitunter zu Gräueltaten an Menschen fähig. Um auf weniger drastische Beispiele aus dem Alltag zurück zu greifen: Es gibt auch tausende Ehemänner, die ihrem Hund jeden Scheiß durchgehen lassen und trotzdem noch mit Säuselstimme begegnen, aber kurz darauf furchtbar ausrasten, wenn ihre Ehefrauen sich nicht nach ihren Vorstellungen verhalten und diese dann schlagen. Auch das kann ich nur aufs schärfste verurteilen.

Da finde ich diesen besagten Onkel von allemal besser, wenn er nur Katzen ertränkt hat und ansonsten zumindest Mesmerizing nicht negativ aufgefallen ist. Da liegt schon die Vermutung nahe, dass er mit seiner Familie gut umgegangen sein sollte. Das würde für mich eine weit größere Rolle bei der Bewertung von Angehörigen oder für Bekannte spielen. Ein Mensch, der seine Familie misshandelt, mit dem würde ich keinen Kontakt halten. Ein Mensch, der Tiere gequält hat, den würde ich sicherlich meine Meinung sagen und ihm erklären, dass ich das Verhalten grausam finde. Aber es wäre kein alleiniger Grund, den Kontakt abzubrechen. Da müsste schon weiteres Fehlverhalten für mich dazu kommen, um jemanden so komplett zu verurteilen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich habe selber auch ein paar Haustiere und somit kann ich mich auch als sehr tierlieb bezeichnen, denke ich. Tierquälerei ist einfach genauso grausam, wie jede andere Quälerei auch und gehört meiner Meinung nach genauso bestraft, wie Diebstahl oder sonstiges, denn ein Tier kann sich ja nicht beschweren und sich wörtlich wehren. Wenn dann z.B. ein Hund aus Notwehr zubeisst, dann ist er selbst dann noch, das böse Tier und das kann nicht korrekt ssein.

Tierquälerei gibt es ja in verschiedene Formen und was in einigen Ländern, wie China z.b. normal erscheint, ist für uns grausame Tierquälerei. Es gibt absolut niemanden das Recht, ein Tier zu quälen und ich finde, das so etwas auch von Außenstehenden immer gemeldet werden sollte, wenn man so etwas sieht. Keiner kann sich das Recht rausnehmen, ein Tier zu quälen, ohne dafür bestraft zu werden.

Ich selber habe eine Pitbull Terrier und ich kann mich noch genau an die Zeit erinnern, wo das mit dem Kampfhundegesetz zuerst rauskam, da wurden die sogenannten Kampfhunde auch brutal gequält und getötet, weil die Besitzer sich einfach um die erhöhte Steuer drücken wollten und die Tiere loswerden mussten, weil die Tierheime überfüllt waren und keine Kampfhunde mehr aufnehmen konnten. Ich selber habe zu der Zeit zwei solcher ungewollten Hunde aufgenommen, obwohl ich selber schon einen hatte, aber ich wollte ihnen einen qualvollen Tod ersparen, denn das hatte der Besitzer vor, wenn er sie nicht loswerden konnte.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde das Verhalten deines Onkels unmöglich und bin der Meinung, dass er sehr schwere Schuld auf sich geladen hat. Wer so mit Tieren umgeht, kann gar kein guter Mensch sein. Diese Tiere wollten leben, sie hatten nur ein Leben - so wie jeder Mensch auch - und das hat dein Onkel ihnen nicht nur genommen, sondern sie auch noch brutal gefoltert, obwohl er als geistig (scheinbar) überlegene Kreatur doch sicher tausend Möglichkeiten gehabt hätte, den Tieren wenigstens das Leiden zu ersparen, wenn er sie schon ermorden wollte. Den Mord an den Katzen an sich finde ich schon asozial genug, dann aber auch noch bewusst in Kauf zu nehmen, dass die Tiere minutenlang Todesängste und Todesqualen ausstehen, zeigt einfach nur, um was für einen herzlosen und kalten Menschen es sich handelt.

Für mich sind Tierquäler keine "richtigen" Menschen. Ich nehme sie nicht ernst, kann sie nicht respektieren und betrachte sie in mehrfacher Hinsicht als minderwertig. Denn ihnen fehlt das, für was die Menschheit sich sonst immer so feiert - die Menschlichkeit. Ich bin zwar ein Mensch, auf der anderen Seite aber kein großer Menschenfreund. Ich mag Menschen nicht besonders gerne, eben weil ein großer Teil von ihnen herumläuft und alles zerstört und foltert, was es auf der Erde an Schönem gibt. Tierquälerei ist nur ein Teil davon. Früher hätte ich vielleicht auch noch mit einem solchen Menschen weiterhin sprechen können, mittlerweile könnte ich so eine Figur nicht mehr in meinem Umfeld haben. Zu jedem anderen Mörder würde ich den Kontakt ja auch direkt abbrechen, so dass für mich auch hier außer Frage steht, dass so jemand keinen Platz mehr in meinem Umfeld hätte.

Ich finde es ziemlich rassistisch, wenn Menschen sich darüber erheben und immer so tun, als wären sie die Krone der Schöpfung. Menschen und Tiere sind nicht so verschieden, wie manche Menschen es gerne hätten. Wer sich für die Entstehung des Lebens auf der Erde interessiert, wird sicher recht bald merken, dass die Trennung von Menschen und anderen Säugetieren noch gar nicht so alt ist. Es ist total vermessen, nun so zu tun, als wäre der Mensch ein besseres Säugetier als alle anderen. Wir sind, nach Menschenansicht, intelligenter und haben uns die Welt untertan gemacht. Gerade weil das so ist, steht man als Mensch eigentlich in der Verantwortung, ein gutes Leittier zu sein. Und genau das ist niemand, der sich dumm über alle anderen erhebt und ihnen das Recht auf Leben abspricht. Genau das tun solche Leute wie der besagte Onkel - sie sind der Meinung, selbst ein allumfassendes Recht auf ihr Leben zu haben, während ein Tier weder ein Recht auf Leben, noch auf körperliche Unversehrtheit hat. Wer der Auffassung ist, dass man Tiere ruhig töten, foltern und verstümmeln darf, müsste konsequenterweise auch die gleichen Verbrechen an Menschen tolerieren.

Den Vergleich zwischen den Verbrechen in den Konzentrationslagern der Nazis und dem, was in Massentierhaltungsbetrieben an der Tagesordnung ist, finde ich gar nicht so unpassend. Natürlich ist dieser Vergleich den ganzen Menschen, die sich selbstherrlich über alles erheben, was in der Nahrungskette unter ihnen steht, ein Dorn im Auge. Grundverkehrt ist der Vergleich aber nicht. Es werden täglich Milliarden von Tieren alleine in Deutschland gequält - sei es durch enge Käfige, schmutzige Ställe, Kettenhalsbänder ohne Bewegungsmöglichkeit, ertränken, erschlagen und so weiter und so fort. Ich kann das alles gar nicht aufzählen, weil es mich persönlich wahnsinnig belastet. Wer sich mal wirklich mit Tierquälerei beschäftigt (auch in diesem Land), dem muss einfach bald schlecht werden - sofern er noch nicht vollkommen abgestumpft ist. Ich wünsche solchen Leuten, unter anderem auch denen, die einfach Kitten ertränken, ein qualvolles Leben und ein unschönes Ende - Auge um Auge eben.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich bin wirklich unheimlich froh, dass die Tierquälerei heutzutage bei so gut wie jedem verpöhnt ist und Tierquäler einfach nirgendswo mehr akzeptiert werden. Das ist meiner Meinung nach auch absolut richtig, denn die Tiere sind uns Menschen gegenüber größtenteils so gut wie wehrlos (und mit solchen, die es eben nicht sind, hat man ja so gut wie gar nichts zu tun) und diese Schwäche auszunutzen und sich an schwächeren und größtenteils auch kleineren Geschöpfen zu vergreifen und sie zu quälen, empfinde ich als einfach nur furchtbar. Ich kenne glücklicherweise keine Tierquäler aus meiner Umgebung, aber wenn es so wäre, dann könnte ich mir durchaus auch vorstellen, den Kontakt zu einem solchen abzubrechen, da ich Tierquälerei als eine der schrecklichsten Sachen überhaupt ansehe und sie in keinster Weise dulde.

Ich weiß natürlich nichts über die Gründe, die dein Onkel für seine damalige Tat hatte, allerdings finde ich das Ganze mehr als einfach nur furchtbar und auf eine gewisse Art und Weise auch unmenschlich, auch wenn ich das irgendwie nicht erklären kann, ich empfinde schlicht und einfach so. Man sollte meiner Meinung nach keine Tiere töten (also, ich rede jetzt nicht vom Schlachten oder Essen allgemein, das differenziere ich hier) , es sei denn sie haben eine schlimme, unheilbare Krankheit, mit der sie sich die ganze Zeit lang nur noch durch den Tag quälen und auf ihren Tod warten müssen, aber dann werden ja sogar Menschen nach eigener Entscheidung getötet. Besonders schrecklich finde ich es auch, wenn Menschen meinen, mehr wert zu sein sein als ein Tier, wobei Menschen meiner Meinung nach nur die intelligenteste Lebensform der Tiere sind.

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» porcelain » Beiträge: 1071 » Talkpoints: 5,47 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich würde den Vergleich zwischen Menschen in Konzentrationslagern und Tieren in Massentierhaltung trotzdem nicht anstrengen wollen. Nicht, weil ich die Massentierhaltung irgendwie billige. Ich bin auf dem Land aufgewachsen und hatte von Klein auf zu viel Kontakt mit Tieren, als dass ich das gut heißen könnte. Ich finde einfach, dass dieser Vergleich für die Überlebenden und die Toten der KZ einfach mal eine Herabwürdigung und Beleidigung ist. Ich würde an deren Stelle nicht mit einer Milchkuh verglichen werden wollen, egal warum. Mensch bleibt Mensch und Tier bleibt Tier. Auch wenn die Tiere unsäglich leiden ist das immer noch kein Vergleich mit dem Verbrechen, das im Rahmen einer fatalen Ideologie an Millionen Menschen begangen wurde. Zudem hinkt der Vergleich schon darin, dass man die Nutztiere nicht deshalb in diesen Stallungen hält, weil man sie hasst und loswerden und vernichte will, bei den Opfern des Nationalsozialismus war eben gerade diese gezielte Vernichtung Grundlage des Vorgehens. Dass man diese Menschen dann noch zusätzlich als Sklaven missbraucht hat, so lange sie sich auf den Beinen halten konnten, das kommt noch verschlimmernd oben drauf.

Es mag schon engstirnig sein, den Menschen in seinem Schutzbedürfnis oberste Priorität zuzugestehen. Aber ich fände es auch pervers, den Schutz von Tieren über den Schutz von Menschen zu stellen. Keiner würde es verstehen, wenn Beispielsweise China rein theoretisch ab dem nächsten Jahr weite Teile der Bevölkerung verhungern ließe und dafür vorbildlich im Tierschutz würde. Das wäre absurd. Natürlich sollte sich jede Nation nach Kräften bemühen alles in seiner Macht stehende zu tun, die Tiere zu schützen und ihnen ein möglichst würdiges Leben zu ermöglichen. Das sollte aber eben nicht zu Lasten der Menschen in diesem Land gehen und denen in irgend einer Form Leid zufügen, indem man wie damals in der Nazidiktatur den Wert eines Tieres über den Wert eines Menschenlebens stellt. Deshalb plädiere ich hier dafür, hier die Kirche im Dorf zu lassen. Natürlich ist es verwerflich, kleine Katzen einfach so abzumurksen. Aber mir fallen da wirklich einige weit schwerere Verbrechen wie Vergewaltigung, sexueller Missbrauch von Kindern, Folter und so weiter ein.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Mesmerizing hat geschrieben:Seit einigen Tagen beschäftigt mich das Thema Tierquälerei wieder massiv. Ich habe erfahren, dass ein Onkel von mir früher öfters einen Wurf Katzenjunge getötet hat. Er hat sie in die Badewanne gesteckt und solange untergetaucht, bis sie erstickt sind. Ich finde diese Vorstellung ziemlich schrecklich und ehrlich gesagt widert mich der Gedanke daran und an diesen Menschen an, seitdem ich nun von diesen Taten weiß.


Das ist wirklich ziemlich krass. Da hätte er die Kätzchen lieber in ein Tierheim stecken sollen, wenn er keinen Platz für diese gehabt hat statt sie zu ertränken. Im Tierheim sehen sich oftmals junge Familien nach Katzenwelpen um, da man sie dort ziemlich preisgünstig bekommt. Das wäre auf jeden Fall die tierfreundliche Alternative gewesen. Mein Opa hat früher auch immer Hasen geschlachtet. Ich habe auch einmal mit ansehen müssen, wie er einen davon genommen hat und auf seinen Kopf geschlagen hat, bis er sich nicht mehr regte. Ich hätte da viel zu viel Mitleid mit dem jeweiligen Tier und könnte das überhaupt nicht. Deswegen will ich auch nie so etwas wie Metzger werden.

Ja, ich habe schon ähnliche Erfahrungen mitgemacht oder zumindest davon gehört. So hat die Mutter meiner jetzigen Tante beim Burger King ein kleines Katzenbaby ausgesetzt gefunden. Dieses war ziemlich scheu und auch total abgemagert. Wer weiß wie lange es die jeweiligen Besitzer schon ausgesetzt hatten. Der Höhepunkt der ganzen Sache war aber, dass man dem jungen Kätzchen ein Teil vom Ohr abgeschnitten hatte. Ich finde das so schlimm, wie kann man nur einem kleinen Kätzchen so etwas antun? Das muss doch auch schreien, weil es weh tut. Wie kann man nur so kaltherzig sein und so etwas überhaupt aushalten? Ich sage immer, mit solchen Menschen, oder eben auch Eltern die ihre kleinen Kinder einfach so umbringen gehört doch das selbe gemacht. Schade, dass es die Todesstrafe nicht mehr gibt.

Ich wüsste nicht wie ich mit so einem Menschen umgehen sollte. Ich könnte ihn einfach nicht verstehen, wie man solch wehrlosen Tieren so etwas Schlimmes antun kann. Ich würde ihnen auch am liebsten einen "Riesen" ins Haus schicken, der ihnen dann sämtliche Gliedmaßen ausreist. Das ist jetzt vllt. etwas krass formuliert, aber es ist eigentlich das selbe.

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das ist wirklich ein schwieriges Thema. Ich denke, dass früher niemand daran gedacht hat, dass man für die Katzen ein zu Hause suchen könnte und man weiß ja auch nicht, ob es zu der Zeit auch schon Tierheime gab. Natürlich ist das aber keine Entschuldigung dafür, kleine Katzen zu ertränken. Ich kriege auch zu viel, wenn ich so etwas höre. Leider ist so etwas gerade auf Dörfern oft noch ein Thema. Es ist dann auch meistens die ältere Generation, die so etwas noch in Erwägung ziehen oder bzw. nicht anders kennen.

Ich kenne eigentlich nur Menschen, die Tiere getötet haben, um sie dann als Nahrungsmittel zu haben. Ich fände es schon schlimm, wenn ich wüsste, dass jemand den ich kenne, ein paar kleine Kitten ertränkt hätte. Für uns bedeuten auch Tiere sehr viel, aber für die Menschen früher, waren sie einfach nur Vieh und dann eben auch lästig. Ich denke, dass dieser Mensch in meiner Gunst ganz klar sinken würde, egal wie viele Jahre es her ist, dass er ein Tier sinnlos getötet hat. Ich denke, dass ich dann immer daran denken müsste, was er getan hat und ein normaler wirklich unbefangener Umgang wäre sicherlich nicht möglich.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



trüffelsucher hat geschrieben:Mensch bleibt Mensch und Tier bleibt Tier.


In erster Linie ist der Mensch aber auch bloß ein Tier. Diese Grenze, die da gerne von manchen gezogen wird, existiert in dieser Form überhaupt nicht - nur im Denken vieler Menschen. Ob nun ein Hund an den Baum pinkelt oder ein Mensch, ist dem Baum egal - es ist eh das gleiche, überspitzt formuliert.

trüffelsucher hat geschrieben:Es mag schon engstirnig sein, den Menschen in seinem Schutzbedürfnis oberste Priorität zuzugestehen. Aber ich fände es auch pervers, den Schutz von Tieren über den Schutz von Menschen zu stellen.


Ich hingegen finde es pervers, Tiere unter den Menschen zu stellen. Alle Lebewesen sind erst einmal gleich viel wert. Natürlich ist das subjektiv dann noch einmal etwas anderes. Mein Hund steht für mich persönlich schon über den Menschen. Mir sind Tiere eigentlich auch mehr wert als Menschen, eben weil sie niemanden bewusst schädigen, und ich setze mich auch ausschließlich für den Tierschutz ein. Aber ich fordere nicht, dass alle Menschen Tiere über die Menschheit stellen. Allerdings sollte man sie als gleichberechtigte Wesen ansehen. Und als solche darf man ihnen auch nichts antun, das man selbst nicht erdulden möchte.

trüffelsucher hat geschrieben:Natürlich sollte sich jede Nation nach Kräften bemühen alles in seiner Macht stehende zu tun, die Tiere zu schützen und ihnen ein möglichst würdiges Leben zu ermöglichen. Das sollte aber eben nicht zu Lasten der Menschen in diesem Land gehen...


Tierschutz sollte sich also an die Bedürfnisse der Menschen anpassen? Wenn also eine Million Franzosen Foie Gras essen möchte, sollte man ruhig weiterhin Gänse foltern? Wenn jemand zu blöd war, seine Katzen zu kastrieren, sollen die Kitten ruhig ertränkt werden, weil man zu geizig für Futter und Co. ist? Der Tierschutz muss von der Menschheit komplett entkoppelt werden, dazwischen gibt es keine echte Abhängigkeit, lediglich eine, die gerne künstlich geschaffen wird. Die Menschen sollten lernen, die Tiere einfach in Ruhe zu lassen oder sie gut zu behandeln, wenn sie schon mit ihnen konfrontiert sind. Wenn sich Menschen untereinander schlecht behandeln, finde ich das in Ordnung, sofern diese Personen untereinander ein Problem miteinander haben, aber ich finde es grausam und verwerflich, Lebewesen einzubeziehen, die nichts für die Probleme der Menschheit können. Das ist schlimmer, als würde man innerhalb einer Menschengruppe immer auf den Schwächsten eindreschen. Nichts anderes tut "die Menschheit" mit den Tieren.

trüffelsucher hat geschrieben:Natürlich ist es verwerflich, kleine Katzen einfach so abzumurksen. Aber mir fallen da wirklich einige weit schwerere Verbrechen wie Vergewaltigung, sexueller Missbrauch von Kindern, Folter und so weiter ein.


Die Folter wird nicht besser, indem man statt eines anderen Menschen ein Tier benutzt. Tiere werden sehr oft gefoltert, ertränken ist ebenfalls etwas, das man als Folter werten kann. Die genannten Verbrechen erleben viele Tiere Tag für Tag - und noch viel schlimmere Dinge, die wohl kaum ein Menschlein ertragen könnte. Um beim Folter-Beispiel zu bleiben: Das Problem ist die Folter an sich, für das Wesen das darunter leidet, ist es immer gleich schlimm. Ein Hund empfindet Folter sicher nicht weniger schlimm als ein Mensch. Eine Katze leidet beim Ertrinken nicht weniger als ein Mensch beim gleichen Vorgang. Mit diesem Wissen sollte gerade der Mensch auf bewusste und absichtliche Quälerei verzichten.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Der Großvater meiner Cousine hat dies ebenfalls getan, entweder hat er Katzenjunge im Wasser ertränkt oder diese in einem Plastiksack samt der lebendigen Katzenjungen im Garten vergraben. Als ich das erste Mal davon erfahren habe war ich noch sehr jung, habe mich aber schon damals von der Person zurückgezogen und lediglich „Hallo“ und „Tschüß“ gesagt. Heute würde ich dies trotz Bekanntheitsstatus nicht mehr machen, ich würde solche Person meiden und abstoßend finden, sodass mir mein Gefühl bereits den Umgang verbietet.

Auch ich frage mich jedes Mal, wie eine Person solche grauenvolle Taten begehen kann ohne mit der Wimper zu zucken. Meiner Meinung nach sollten diese Menschen strafrechtlich verfolgt werden können, da dies vorsätzlicher Mord ist. Anstatt die eigene Katze, die nebenbei bemerkt dazu bestimmt war Mäuse vom Hof fern zu halten kastrieren zu lassen wurde lieber getötet, was mich veranlasst zu denken, dass er es eventuell sogar gerne getan hat. Wie dem auch sei, so kann ich Tierquälereien jeglicher Art nicht verzeihen und würde mit solchen Menschen sämtlichen Kontakt meiden.

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» Ringwraith » Beiträge: 544 » Talkpoints: 1,13 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Egal welche Form der Tierquälerei derjenige anwenden würde, ich würde das nicht verzeihen können und mit einem solchen Menschen möchte ich auch nichts zu tun haben. Da wäre es mir auch völlig egal, ob diese Person mit mir verwandt,befreundet oder sonst etwas ist. Es ist in meinen Augen unverzeihlich. Jemand der zu so etwas menschlich in der Lage ist, bei dem stimmt doch etwas nicht. Wenn jemand so verroht ist, dass er es über sich bringt einem hilflosem Tier Schmerzen zuzufügen oder es zu töten, der ist kein Mensch, mit dem ich zu tun haben will.

Ich gehe immer von mir selbst aus und würde es nie übers Herz bringen, einem Tier weh zu tun. Wenn ich versuche mich in jemanden hinein zu versetzen, der dazu in der Lage ist und keinerlei Skrupel hat, dann muss derjenige doch ziemlich kalt und abgebrüht sein. Solche Menschen sind mir zutiefst zuwider und ich will gar nicht wissen, was in deren Köpfen so vor sich geht.

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» Yazz » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 10,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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