Alltägliche Gegenstände interessanter als Spielzeug

vom 02.04.2012, 15:15 Uhr

Mein 10 Monate alter Sohn hat gerade eine Phase, in der er lieber mit Alltagsgegenständen spielt wie mit seinem eigenen Spielzeug. Es wäre ja nicht so, dass er nicht genug Spielzeug hätte. Im Gegenteil eigentlich. Er hat sein eigenes Spielzeug und auch noch etliche Spielsachen von seinem dreijährigen Bruder. Da wir nicht immer alle Spielsachen im Wohnzimmer haben, sondern einiges immer in den Keller legen und es dann, damit es spannend bleibt, einige Zeit später wieder hochholen, sollte mein Sohn auch das "neue" alte Spielzeug interessant finden.

Nun ist es aber so, dass er oftmals sein Spielzeug einfach liegen lässt und etwas missgelaunte Töne von sich gibt. Wenn man ihm in so einer Situation etwa einen Kochlöffel, einen kleinen Milchtopf oder einen Plastiklöffel in die Hand drückt, ist er wieder für recht lange Zeit beschäftigt, ohne dass er in dieser Zeit sein Spielzeug auch nur mit einem kleinen Blick würdigen würde.

Auch beim Essen am Tisch in seinem Hochstuhl fliegt sein Spielzeug, was wir ihm geben, meistens recht schnell wieder auf den Boden. Bei einem Löffel hingegen kann man ihm sein komplettes Essen füttern, ohne dass er den Löffel aus der Hand fallen lässt.

Ist das bei euren Kindern/Babys auch so? Lassen sie für einen banalen Löffel auch ihr Spielzeug liegen? Bei meinem großen Sohn kann ich mich gar nicht mehr so genau erinnern, was er bevorzugt hat. Was sind die Lieblingsalltagsgegenstände eurer Kinder? Bekommen sie diese ab und zu auch zum Spielen und wenn ja zu welchen Gelegenheiten?

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



So war und ist es zum Teil bei meiner Tochter auch. Sie findet alles toll, was herumliegt oder sich in den Schränken befindet. Mit ihrem Spielzeug beschäftigt sie sich zwar, aber meist nicht lange. Sie rennt dann durch das Haus und bringt mir ständig lustige Gegenstände, die sie gefunden hat. Besonders gerne spielt sie mit ihrer Waschschüssel und dem Telefon. Dafür würde sie wohlmöglich alles stehen und liegen lassen.

Auch verschiedene Verpackungen wie beispielsweise die Verpackung der Schüßler-Salze findet sie toll und zieht diese vielen Spielsachen vor. Damit beschäftigt sie sich dann Ewig. Sie spielt am Verschluss, rasselt und schaut sich die Flasche genau an. Ich finde es aber eigentlich gut, so lernt sie auch die verschiedenen Alltagsgegenstände kennen und sie wird sicherlich noch früh genug mit ihren Spielsachen spielen und diese intensiv nutzen.

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


So wie sich ein Kind beim Essen eher für das interessiert, was Mama und Papa auf dem Teller haben, ist es auch mit den Alltagsgegenständen. Was interessiert da eine Rassel oder ein Buch, wenn die Mama einen Löffel in der Hand hat. Es liegt einfach an der Entwicklung und das Kinder in dem Alter vor allem durch nachmachen lernen. Dafür wollen sie aber auch das Selbe oder ähnliche Gegenstände in den Händen halten, wie man selbst.

Und solange die Gegenstände nicht wirklich gefährlich sind und man dabei ist, dann ist es doch kein Problem. So wird ein Kind eben mit Kochlöffel und Topf mehr Spaß haben, als wenn man ihnen eine entsprechendes Kinderinstrument in die Hand drückt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Klar sind Alltagsgegenstände interessanter. Die Werbung von MasterCard (?) hat da schon Recht, als Kinder spielend mit einem großen Pappkarton gezeigt wurden und dazu geschrieben wurde "Unbezahlbar". Die kleinen Dinge im Leben sind doch die wertvollsten und solange die Gegenstände keine scharfen Kanten haben oder anderweitig nicht dem Kind zur Gefahr werden, sehe ich darin kein Problem. Ganz im Gegenteil, ich würde das Kind sogar darin unterstützen und es nicht nur an vorgefertigte Spielzeuge gewöhnen wollen.

Es ist ja nicht nur die Vorbildfunktion, die dabei eine Rolle spielt, sondern auch das Interesse an der Umwelt und die Wahrnehmung. So etwas finde ich wirklich spannend, und eben auch wichtig, dass man dies erkennt und die Bedürfnisse entsprechend berücksichtigt.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Meine Tochter hat auch sehr viel Spielzeug und dennoch holt sie sich lieber aus der Küche etwas Interessantes. Wir haben alles was gefährlich für sie werden könnte weit nach oben gelegt und so kann sie sich auch gerne mal bedienen. Da kommen dann auch meistens Kochlöffel, Kochtöpfe und was weiß ich noch zum Vorschein und mit dem kann sie sich dann viel länger beschäftigen als mit ihrem richtigen Spielzeug.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ja, auch unser Sohn war gerade um seinen ersten Geburtstag herum besonders interessiert an Alltagsgegenständen. Er hat es beispielsweise geliebt mit Kochlöffeln oder Schneebesen zu spielen. Aber auch Kartons und Schachteln haben ihn total fasziniert.

Worauf ich allerdings durchaus geachtet habe, ist dass sich unser Sohn nicht verletzen kann und dass er nur Dinge nimmt, die er auch von mir bekommen hat. Er hat es zu keiner Zeit versucht, die Küche auf eigene Faust auszuräumen und zu erkunden. Es war dann eher so, dass wir gemeinsam etwas für ihn ausgesucht haben bzw. dass ohnehin gerade das interessant war, was ich zum Kochen benötigt habe. So hat unser Sohn eben einfach den zweiten Schneebesen, Kochlöffel, etc. bekommen.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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