Verwirrung im Zug

vom 03.04.2012, 20:00 Uhr

Erst letztens wurde ich wieder Zeugin eines alltäglichen Phänomens. Ich saß im Zug und wartete darauf, dass er los fährt. Rechts und links neben mir standen ebenfalls Züge, die beide früher los fuhren. Als ich aus dem Fenster schaute, dachte ich, dass wir fahren. Ich konnte nicht unterscheiden, ob der Zug fährt, in dem ich saß oder der Zug daneben, da ich nur den anderen Zug sehen konnte. Als ich zur anderen Seite aus dem Fenster blickte, wusste ich, dass wir noch stehen. Das ist total verwirrend. Mir passiert das viel zu häufig, dafür, dass ich recht viel mit dem Zug fahre. Wieso kann unser Gehirn das nicht unterscheiden?

Wieso ist das so? Ist Euch das auch mal passiert? Habt Ihr Euch das irgendwie antrainieren können, dass man das besser unterscheidet? Senden unsere Sinne falsche Signale ans Gehirn? Was passiert da genau? Weiß das jemand? Seid Ihr meistens genauso ahnungslos wie ich und fragt Euch im Nachhinein, wieso das bloß so schwierig auseinander zu halten ist?

» Minerva » Beiträge: 242 » Talkpoints: 47,90 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das ist ein Phänomen, das ich auch kenne. Es passiert mir im Zug und auch seltener im Bus. Man kann kurze Zeit nicht unterscheiden, ob man selbst fährt oder der Gegenzug. Da hilft mir nur, einen festen Punkt draußen suchen, an dem man sich orientiert. Warum das so seltsam oft anmutet, weiß ich auch nicht. Aber es ist ja nur für kurze Zeit, bis die Züge sich voneinander entfernt haben.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Diese optische Täuschung kenne ich nur zu gut, mir passiert das beim Zug fahren auch oft. Mittlerweile weiß ich zwar, dass der Zug erst dann fährt, wenn ich auch die Bewegung spüre oder zumindest fühle, dass er langsam anfährt, doch trotzdem falle ich noch oft auf diese Täuschung herein, wenn ein Zug nebenan losfährt. Ähnlich ist es auch bei Schiffen. Wenn das Schiff noch nicht in See gestochen ist und man nach unten genau neben das Schiff guckt, sieht es durch die Wellenbewegung oftmals so aus, als ob das Schiff sich schon in Bewegung befindet.

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das Problem an diesem Phänomen für das Gehirn ist schlicht und ergreifend, dass sich die beiden Bilder zu stark ähneln. Also das Bild eines Zuges, der an uns vorbeifährt wenn wir in einem stehenden Waggon sitzen, und das Bild welches wir sehen, wenn wir an einem stehenden Zug vorbei fahren. Wenn diese beiden Bilder für das Gehirn etwas klarer zu unterscheiden wäre, dann hätten wir diese Verwirrung nicht mehr. Da es aber so ähnlich ist braucht das Gehirn ein wenig, bis es herausgefunden hat, wer sich nun bewegt - der Zug neben uns oder wir. Und mehr steckt wissenschaftlich gesehen hinter diesem Phänomen auch eigentlich nicht.

Ich finde es auch immer wieder witzig, wenn ich denke, dass ich selber fahre und dann plötzlich merke, dass mein Zug noch steht. Das passiert mir auch noch, obwohl ich unter der Woche jeden Tag zwei Touren mit dem Zug fahre und dabei natürlich auch mehrmals anfahre und abstoppe.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Das ist doch sicherlich jedem Menschen schon einmal passiert. Man vergisst gerade die Welt um sich herum und träumt ein wenig dahin. Auf einmal denkt man, dass es endlich los geht mit der Zugfahrt. Tatsächlich sind es dann doch nur die Züge um einen herum. Oder es geschieht genau anders herum, und man selbst fährt auf einmal los. Ich persönlich denke, dass es womöglich eine Art optische Täuschung sein könnte. Aber eine genau physikalische oder wissenschaftliche Erklärung besitzt meines Erachtens nach niemand dafür. Es ist doch immer wieder lustig zu sehen, wie es vielen Leuten genauso ergeht wie mir selbst.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich habe das auch sehr oft im Zug. Aber das ist nicht nur, wenn der andere Zug fährt. Manchmal kommt es mir auch so vor, als würde der Zug weiterfahren, obwohl er sich gar nicht bewegt. Gerade wenn die Umgebung relativ gleichbleibend ist und man vorher sehr langsam fuhr, dann passiert mir das häufiger. Da muss ich mich dann auch schon voll konzentrieren, damit ich registriere, dass der Zug in Wirklichkeit stehen geblieben ist.

Ich finde das ein wenig nervig, aber wirklich schlimm ist es nicht. Ich achte da meistens sowieso nicht drauf und wenn ich andere vorbeifahrende Züge beobachte, dann wird mir oft total schwindelig und ich kann mir das gar nicht richtig angucken. Warum das so ist, weiß ich aber auch nicht.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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