Die Kirche im Dorf lassen - wie kam es zur Redensart?

vom 02.04.2012, 09:43 Uhr

Sicher ist euch die Redewendung "Die Kirche im Dorf lassen" ein Begriff. Man möchte damit aussagen, dass jemand nicht übertreiben, sondern auf dem Boden der Tatsachen bleiben soll. Aber habt ihr euch schon mal Gedanken darüber gemacht wie diese Redensart eigentlich zustande kam und warum man sie benutzt?

Ich könnte mir vorstellen, dass die Kirche früher der Treffpunkt der Menschen aus dem Dorf war, wo sie sich untereinander austauschen konnten. Man traf sich sonntags zum Gottesdienst und unterhielt sich anschließend mit anderen Bewohnern des Dorfes über aktuelle Geschehnisse. Und wie man es von Menschen kennt, die von irgendetwas Wind durch einen anderen bekommen haben, kommt meist am Ende etwas komplett anderes heraus als es sich ursprünglich zugetragen hat. Vielleicht war also die Kirche der Platz im Dorf, wo am meisten getratscht und maßlos übertrieben wurde, wenn es irgendetwas Neues zu erzählen gab.

Genau weiß ich allerdings auch nicht, auf welche Zeit und welchen Ursprung diese Redewendung zurückzuführen ist. Liege ich mit meiner Vermutung richtig? Weiß jemand von euch mehr?

» jetzt rede ich » Beiträge: 203 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kenne diese Redewendung eigentlich nur aus Streits und ähnlichen Konfliktsituationen. Meine Urgroßmutter pflegt diesen Spruch zu sagen, wenn Aussage gegen Aussage steht. Sie meint damit, dass wir nicht den Pfarrer als Konfliktlöser holen sollten, was zu ihrer Zeit tatsächlich noch relativ gängige Praxis gewesen ist. Mit der Kirche wären in diesem Falle dann natürlich die Geistigen gemeint und natürlich nicht dass Kirchengebäude an sich.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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