Kinder einfach schreien lassen - Sinn und Zweck?
Eines wollte ich aber noch anmerken. Es gibt Situationen in denen ein kleines Baby schon seit Stunden beim Einschlafen schreit, das kann aber muss jetzt gar nicht explizit ein sogenanntes Schreibaby sein und es kann nicht jeder sich selber so runterzuholen dass man nicht schon völlig mit den Nerven am Ende wäre. Manche erleben dann auch aggressive Gefühle, was eigentlich eine völlig normale Reaktion ist, die Frage ist nur wie man damit umgeht. Es gibt nicht umsonst immer wieder mal Babys die zwar grundsätzlich nicht misshandelt aber in einer völligen Stress-Situation dann geschüttelt werden damit sie endlich ruhig sind oder ähnliches.
Ich möchte hier explizit sagen, dass wenn eine Mutter spürt dass sie langsam die Kontrolle verliert weil ihr Baby seit 3 Stunden schreit, dann DARF sie ruhig mal die Tür zumachen, die Augen schließen und 2 Minuten ruhig durchatmen bis sie wieder halbwegs ruhig ist und erst dann wieder zum Baby gehen. Sie darf in einer Extremsituation auch mal bei der Nachbarin läuten und sie ersuchen 20 Minuten beim Baby zu bleiben, weil sie als Mutter nicht mehr weiß was sie macht, wenn sie jetzt nicht augenblicklich eine kurze Pause von dem Geschrei hat.
Das sind jetzt Beispiele für extremere Fälle, aber auch das musste gesagt werden.
Ja, und diese extremen Beispiele gingen mir nun nicht aus dem Kopf. Ich kenne inzwischen drei Kinder, merkwürdigerweise nur Mädchen, die alle als Baby nur geschrien haben. Die Eltern haben sich um die Kinder gekümmert, aber selbst, nachdem Stunden vergangen sind, ohne, dass Ruhe einkehrte, war es durchaus der Fall, dass trotz aller Umsorge die Kinder weiter geschrien haben. Ich finde so etwas sollte nicht außer Acht gelassen werden und trägt vielleicht auch zum Verständnis dazu, weshalb manche Eltern es nicht mehr schaffen, so auf ihr Kind zuzugehen. Zudem wurden hier ja auch Gründe benannt, die erläutert worden, in welchen Situationen es unmöglich war, direkt zum Kind zu gehen und es dann zu versorgen. Es mag sein, dass ich einiges falsch verstanden habe, aber im Anfangsbeitrag habe ich es durchaus so verstanden, dass alles getan wird, dass das Kind aufhört zu schreien und nicht, dass es darum ging, die Bedürfnisse zu erkennen und darauf einzugehen.
Natürlich ist es einfacher, ein Kind schreien zu lassen oder sich nicht so zu kümmern. Das bestreitet auch niemand, aber ich habe einiges missverstanden, was mir im Nachhinein Leid tut. Letztendlich jedoch ist es eine Frage der Zeit, wann das Schreien nachlässt. Aber für mich ist dennoch die Frage, wie man eben in der Trotzphase letztendlich in der Praxis damit umgeht. Selbst, wenn man einem Kind fünfundzwanzig Mal erklärt, dass es jetzt jenes nicht darf oder da nicht soll, ist es nicht gesagt, dass das Kind es auch versteht. Ich weiß nicht, ich finde es halt etwas zu naiv gedacht, da ein Baby in dem Alter noch nicht das Verständnis für lange Erklärungen hat. Ein kurzes "Nein!" ist da noch besser, aber damit lässt das Kind das Weinen doch auch nicht unbedingt sein.
*steph* hat geschrieben:Ein kurzes "Nein!" ist da noch besser, aber damit lässt das Kind das Weinen doch auch nicht unbedingt sein.
Ich kann nicht sagen was allgemein zu tun ist, ich kann nur sagen wie ich es sehe bzw. versucht habe zu handhaben.
Was spricht denn dagegen wenn man seinem kleinen Kind sagen muss, dass mehr Zeit am Spielplatz nicht drin ist. Und dann mit dem Kind das weinend und strampelnd im Kinderwagen sitzt, weil es das logischerweise nicht mag und noch nicht verstehen kann warum das so ist, nicht zu schimpfen. Sondern es zu trösten, ihm zu vermitteln, dass man versteht warum es traurig und sauer ist und es zu umarmen, es aber trotzdem sein muss dass jetzt gegangen wird und das auch zu tun.
Ja das Kind wird im Kinderwagen noch weiterweinen und ich kann nicht sagen wie es grundsätzlich oder bei anderen Kindern ist, aber im Umgang mit meinem Kind hat es geklappt und ich kann nur sagen dass man auch verantwortungsvolle Mama sein kann die sehrwohl weiß und vermittelt dass sie wenn es nötig ist das Sagen hat, und trotzdem mit seinem Kind auf Augenhöhe zu interagieren.
Die Geduld ist sicherlich da ein gutes Stichwort. Ich finde jedoch, dass es sich in der Praxis nicht immer so ganz umsetzen lässt, das wollte ich damit aufzeigen. Letztendlich finde ich es toll, wenn man es schafft, so auf ein Kind einzugehen und mit ihm umzugehen, aber die wenigsten Eltern schaffen es oder sind dazu in der Lage. Ich kann jedoch nur aus dem Umfeld sagen, wie es dort der Fall ist, und nicht von meinen eigenen Erfahrungen sprechen. Aber es ist ja nun nicht immer einfach, ein Kind so zu behandeln, als dass es für alles Verständnis hat und dann das Weinen sein lässt. Darauf wollte ich hinaus.
*steph* hat geschrieben:Aber es ist ja nun nicht immer einfach, ein Kind so zu behandeln, als dass es für alles Verständnis hat und dann das Weinen sein lässt. Darauf wollte ich hinaus.
Es ist nicht nur nicht immer einfach, es ist sogar unmöglich. Erstens hat man, wie du schon sagst weder immer die Geduld noch immer die Möglichkeit, noch bringt es direkt in der jeweiligen Situation viel. Sprich, mein Kind hat mich auch nicht aus dem Weinen heraus plötzlich mit Verstehen auf dem kleinen Gesichtchen angelächelt und alles war gut. Aber: Meiner Erfahrung nach lohnt es sich eben sich als Mama in die Richtung zu bemühen, weil es zwar IN der Situation nicht viel Unterschied macht (ausser dass ich mich und das Kind nicht noch zusätzlich hochschaukle), aber die Häufigkeit stark eindämmt.
Außerdem - ich bin ja auch nur ein Mensch mit begrenzten Nerven, manchmal nicht der nötigen Zeit und was nicht noch alles - hab ich festgestellt, dass wenn man sich da grundsätzlich bemüht, es durchaus auch verzeihbar ist, wenn es zwischendurch auch mal nicht ganz so geduldig gehandhabt wird. Sprich dass die vorherigen Bemühungen dann nicht einfach zunichte sind.
Es sind leider immer mehr Menschen der Meinung dass man die Kinder schreien lassen soll, doch ich war nie dieser Meinung. Ich denke immer das Kinder die schreien auch einen Grund dafür haben und bin der Sache auf den Grund gegangen. Bei meiner Tochter war es im Prinzip immer eine nasse Windel. Aber das ließ sich leicht beheben und schon war sie wieder friedlich. Ich hätte es mir nie vorstellen können das Kind einfach nur schreien zu lassen. Wenn es mal ärger war dann habe ich sie einfach mit dem Tragetuch umgehängt und schon war Ruhe.
Aber es ist ja nicht nur für das Kind schrecklich wenn es so lange schreien muss sondern auch für die Eltern. Ich kann mir nicht vorstellen stundenlang das Babygeschrei anzuhören. Das ist ja wirklich nicht aus zu halten. Und wenn ich so einfach etwas dagegen tun kann, warum sollte ich das dann auch.
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