Können arme Menschen besser teilen als reiche Menschen?

vom 25.03.2012, 20:19 Uhr

Ich kann mich noch an diverse Kinderfilme erinnern, gerade die, die zur Weihnachtszeit im Fernsehen liefen. In dem Filmen ging es um das Mitgefühl gegenüber anderen Menschen, die es an Weihnachten nicht so gut haben wie man selbst. Die Filme sollten einem das Teilen lehren. Sicherlich kennen auch einige von euch die Geschichte des Ebenezer Scrooge, der zur Weihnachtszeit kein Herz für die arme Bevölkerung hat, weshalb ihm in der Weihnachtsnacht drei Geister heimsuchen und ihm lehren, dass er in seinem Leben nicht weiter kommen wird, wenn er weiterhin so geizig wie bisher ist und anderen Menschen nicht helfen möchte. Andere Menschen dagegen, die selbst nicht viel im Geldbeutel haben, öffnen ihr Herz und geben den armen Bettlern trotzdem etwas, obwohl es ihnen auch an Geld mangelt.

Aber ist es in der Realität wirklich so, dass arme Menschen besser teilen können als reiche Menschen? Sind reiche Menschen wirklich solche Geizhälse und gierige Schnösel, wie sie in den Kinderfilmen immer dargestellt werden? Denkt ihr, dass es einem armen Menschen leichter fällt mit einem noch ärmeren mit zu fühlen, weil er selbst weiß, wie es sich anfühlt, jeden Tag zu kämpfen, um über die Runden zu kommen? Sind arme Menschen deswegen auch offener bezüglich des Teilens mit anderen armen Menschen? Oder wird dieser Gegensatz zwischen Arm und Reich nur in den Filmen so dargestellt? Immerhin gibt es zahlreiche Prominente, die irgendeine Hilfsorganisation gestartet haben, in die sie Geld investieren, um Menschen in Not zu helfen.

» jetzt rede ich » Beiträge: 203 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich glaube so pauschal kann man das nicht ganz beantworten. Meiner Meinung nach kommt es auf den Charakter des Menschen an, ob er teilen kann oder nicht und auch auf seine Erziehung. Ich habe zwar leider keine Geschwister, aber im Kindergarten habe ich das Teilen gelernt und teile nach wie vor sehr gerne mit anderen.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Es sind ganz sicherlich nicht alle reichen Menschen auch automatisch arrogante, geizige Schnösel! Es gibt ziemlich reiche Menschen, die sind ganz "normal", genau wie du und ich. So. Das heißt, dass sie auch eine ganz normale Einstellung zum Teilen haben - nämlich eine persönliche!

Ich selber bin ganz bestimmt nicht reich, aber ich teile nicht sehr gerne. Das ist nicht schön, ist aber die Wahrheit. Ich bin auch nicht ganz arm, zugegeben. Aber nach deiner Einteilung gehöre ich schon eher zu den Menschen, die zum Teilen bereit sein sollten. Ich hasse es aber, wenn man mir die roten Gummibärchen weg isst, und sei es auch nur ein einziger, und ich esse meinen Kuchen gerne ganz alleine. Ich verleihe und verschenke auch nicht gerne Geld. Ich kann es selber schließlich auch ganz gut gebrauchen. Manchmal lade ich jemanden auf ein Eis ein. Dann nehme ich selber nur ein Sphagettieis - das ist nämlich das günstigste Eis und so spare ich wieder ein bisschen ein.

Ich würde einfach behaupten, dass es diesen krassen Unterschied nur im Film gibt und dass man ihn so stark in der Realität nicht finden kann. Schließlich muss man in einem Film auch die Charaktere entsprechend sympathisch beziehungsweise unsympathisch darstellen und dafür kann man auch schon das Teilen zur Hilfe nehmen.

» Anky » Beiträge: 579 » Talkpoints: 4,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das ist meiner Meinung nach einfach nur eines dieser typischen Hollywood Klischees. Nicht jeder reiche Mensch ist auch automatisch ein Mr. Scrooge und nicht jeder ärmere Mensch teilt gerne seine Sachen mit anderen. Das hat bestimmt nichts mit Geld zu tun, sondern mit einer inneren Einstellung oder vielleicht auch mit der Erziehung und dem sozialen Umfeld. Und ohne irgendwelche Vorurteile äußern zu wollen sind viele soziale Brennpunkte Gegenden, in denen viele arme Familien leben. Und bei dem Großteil der Jugendlichen aus diesen Gegenden würde ich einfach mal behaupten, dass sie nicht wirklich gerne teilen würden.

Andererseits gibt es aber ja auch viele reichere Menschen, unter anderem auch ja auch viele Prominente, die sich sozial engagieren. Ob man das nun zu Promotionszwecken macht oder aus Menschenliebe, das sind natürlich zwei verschiedene Dinge. Aber man tut etwas für den guten Zweck.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



So pauschal kann man nicht alle Menschen – egal ob Reiche oder Arme – über einen Kamm scheren. Jeder Mensch ist individuell verschieden. Der eine freut sich, wenn er anderen etwas von dem geben kann, wovon er mehr als genug hat und damit Menschen glücklich machen kann. Der andere sagt sich, dass es sein Verdienst ist, dass er eben reich ist und mehr hat, als andere und deshalb sein erarbeitetes Geld nicht mit anderen teilt.

Wiederum gibt es Menschen, die selbst nur das haben, was sie gerade zum „Nicht verhungern“ benötigen. Und doch sehen sie, dass ein anderer nichts hat und teilen ihr Weniges mit ihm. Aber es gibt auch unter den Armen Menschen, die sich sagen, das ist meines, soll er doch wo anders hingehen und geben bzw. teilen nichts mit ihm.

So kann man sagen, dass es sowohl bei den Reichen als auch bei den Armen mildtätige Menschen gibt, die teilen, weil ihnen das ein Bedürfnis ist, anderen Menschen zu helfen. Natürlich können die Reichen das in einem größeren Maß tun, weil sie viel mehr zur Verfügung haben und aus dem Vollen schöpfen können. Was bei ihnen nicht weiter ins Gewicht fällt, geht bei den Armen schon an das Existenzminimum.

Es gibt viele Menschen mit sehr viel Geld, die in Organisationen tätig sind, die sich für andere arrangieren. Nicht alles, was sie tun, dringt an die Öffentlichkeit. Aber es sickert immer mal etwas durch.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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