Würdet ihr für einen gut bezahlten Job ins Ausland gehen?

Würdet ihr für einen gut bezahlten Job ins Ausland gehen und Familie, Freunde und alles, was euch bisher wichtig war zurück lassen? Welche Kriterien müssten erfüllt sein und sind euch wichtig, wenn ihr so einen Job annehmen würdet? Oder würdet ihr unter gar keinen Umständen euer jetziges zu hause verlassen um im Ausland beruflich neu anzufangen?

In welchem Land würdet ihr auf keinen Fall arbeiten wollen und welches Land würde euch zusagen? Wie hoch müsste der Verdienst für euch sein, wenn ihr einen Job im Ausland annehmen würdet?

Ich würde das nicht nur von der Bezahlung abhängig machen, wobei die natürlich bei so einem Großprojekt wie einem Auslandsumzug schon sehr wichtig ist.

Wichtig wäre mir noch welches Land und natürlich auch, um welchen Job es sich handelt. Es gibt ja durchaus hoch bezahlte Jobs, die ich aber trotzdem für kein Geld der Welt haben wollte. Bei mir ist da eindeutig die Grenze erreicht, wenn der Job mein gesamtes Leben einnimmt, sich in die Freizeit drängt und man keine Chance mehr hat, es einfach hinter sich zu lassen, wenn der Arbeitstag vorbei ist. Managerpositionen stehen da zum Beispiel ganz weit oben. Einfach grausig.

Wenn es aber ein Job in einem Land wäre, in dem ich mir ohnehin schon länger vorstellen konnte, mal zu leben und zu arbeiten, Job und Gehalt stimmen und natürlich auch mein Partner einverstanden wäre, würde ich es mir ernsthaft überlegen. Ein großer Hinderungsgrund wäre aber sicher meine Familie, denn meine Beziehung zu meinen Eltern ist sehr eng und es würde mir enorm schwer fallen, die beiden hier einfach zurück zu lassen.

Nur wegen dem Geld würde ich nicht einen Job im Ausland annehmen. Allerdings wegen dem Land schon. Ich würde nämlich sehr gerne im Ausland arbeiten und leben. Es kommt nun mal sehr auf das Land an. Ich würde zum Beispiel auf nicht gerne in einem asiatischen Land arbeiten. In einem Land wie England hingegen schon.

Ich würde es von mehreren Faktoren abhängig machen. Zum einen, muss der Verdienst wirklich überdurchschnittlich gut sein, dass ich es in Erwägung ziehen würde, ins Ausland zu ziehen, um dort zu arbeiten. Für nur ein geringes Gehalt, was ich dort im Ausland mehr verdienen würde, würde ich das nicht auf mich nehmen. Ich würde sagen, dass der Verdienst mindestens 70 % über dem Verdienst hier in Deutschland liegen müsste, sodass ich darüber nachdenken würde.

Aber dann zählt für mich, wenn der Verdienst schon recht ordentlich ist, dass ich auch jemanden habe, der mit mir ins Ausland zieht. Da würde ich dann schon mit meinem Partner zusammen ins Ausland gehen wollen, wenn ich schon meine ganze Familie und meine Freunde hier zurücklassen müsste. Alleine würde ich wahrscheinlich niemals diese Erfahrung machen wollen, da ich schon ein Familienmensch bin.

Das richtige Land muss es dann sicherlich auch sein. In kältere Regionen, als hier in Deutschland, würde ich schon mal nicht ziehen. Ich liebe einfach den Sommer und wenn es warm ist. Daher würde ich es dann auch nicht auf mich nehmen, wenn ich den Schritt schon wage, dass ich dann in ein kaltes Land ziehen soll, wo es einfach nur trist und kalt ist. Wenn mir allerdings ein Job angeboten wird, der im Süden liegt, wie Spanien, dann wäre ich sofort dabei. Im Süden Spaniens zu arbeiten, wäre für mich genau das richtige, da ich auch dort seit Jahren immer meinen Urlaub verbringe. Aber auch da muss ich eben jemanden bei mir haben, und das Geld muss einfach stimmen.

Ich würde es abhängig davon machen, ob ich Bindungen zu meiner Heimat habe, oder nicht. Nur des Geldes wegen würde ich es nicht machen. Natürlich kommt es auch auf das Land, die Umstände und das Projekt an. Für mich jedenfalls.

Also nur weil der Job eine Menge Kohle einbringt (selbst wenn es eine wirklich große Menge wäre) ist für mich kein Argument ins Ausland zu gehen. Natürlich brauche ich auch vor allem im Ausland einen Job mit dessen Gehalt ich gut leben kann. Doch wenn ich hier in Deutschland alle Zelte abbreche, dann muss das schon ein Job sein, den ich unbedingt machen möchte. Darauf kommt es schließlich an. Vorstellen könnte ich mir da zum Beispiel Spanien. Ich hätte dort auch schon beinahe mal einen Job angenommen.

Nein, das würde ich wirklich nicht machen. Ich bin nun auch in einem Alter wo man etwas bodenständiger und nicht mehr so unternehmenslustig ist was die beruflichen Dinge angeht. Aber selbst früher als junger Mensch hätte ich so etwas nicht machen wollen, selbst wenn so etwas in der ehemaligen DDR damals möglich gewesen wäre ohne Parteikader oder Entwicklungshelfer zu sein. Ich hänge eben hier an meine Gegend und an der Familie, ich hasse Veränderungen und ich bin auch so recht genügsam was die Karriere und den Verdienst betrifft. Die fremde Sprache wäre aber nicht das Problem, so etwas lernt man durch den täglichen Umgang mit den Menschen und ich bin in dieser Hinsicht auch sehr lernfähig.

Ich hatte vor etlichen Jahren einmal die Möglichkeit in das Ausland zu gehen und zwar nach Brüssel. Es war zwar kein konkretes Angebot, aber wenn ich das forciert hätte dann wäre ich auch dabei gewesen und heute irgendwo in der EU tätig. Die Verdienstmöglichkeiten waren exorbitant, das Ansehen und die Chancen für eine Karriere äußerst verführerisch, aber trotzdem hatte ich ein ungutes Gefühl dabei. Ich wollte einfach nicht, auch aus den oben beschriebenen Gründen. Heute denke ich auch so darüber dass es sicherlich richtig für mich war zu Hause zu bleiben. Es weiß zwar niemand wie sich alles so entwickelt hätte, aber eine richtig große Nummer wäre ich auch nie geworden, meine Ehe läge vielleicht wegen der häufigen Abwesenheit in Trümmer, eventuell hätte ich Alkoholprobleme oder schon ein paar Herzinfarkte hinter mir.

Ein Freund von mir arbeitet schon seit Jahren im Ausland und zwar in der Schweiz. Er hat es zwar irgendwie hinbekommen seine Ehe über 25 Jahre ohne großartige Probleme am Laufen zu halten, aber trotzdem ist das nichts was ich mir erträumen würde. Er führt eine richtige Wochenendehe und ist nur alle zwei bis drei Wochen für nicht einmal zwei Tage zu Hause. Sicherlich nimmt er seine Frau auch mal für ein paar Wochen mit, aber eben auch nicht regelmäßig. Für ihn zählt nur die tägliche Arbeit und da er sowieso nichts anderes in der Schweiz zu tun hat schruppt er täglich Überstunden ohne Ende. Bei seinen Kollegen ist er deshalb auch nicht besonders beliebt und seiner Gesundheit bekommt dieses tägliche Arbeitspensum auch nicht besonders. Mal abgesehen davon dass er kaum eine gemeinsame Zeit mit seiner Frau hat, er sah sein Kind kaum heranwachsen, war nie da wenn es gesundheitliche Probleme mit seiner ständig kranken Frau gab und auch sein Haus vergammelt regelrecht. Das ist ja auch logisch wenn man keine Zeit hat sich um die ganzen Kleinigkeiten zu kümmern.

Vorübergehende Auslandsarbeit ist in meinen Augen wirklich nur etwas für jüngere und flexible Leute die das Abenteuer suchen und noch keine Familie haben. Wer hier seine Zelte aber abbricht und mit Sack und Pack umsiedelt um sich eine neue Heimat zu suchen der hat ja seinen Lebensmittelpunkt dann nicht mehr hier. Damit entfallen die doppelten Belastungen und es wird sicherlich vieles einfacher. Wer dafür einen Draht hat der sollte das wirklich machen, aber wie gesagt, nur mit vollständigem Abschluss hier in Deutschland und natürlich hervorragender Vorbereitung.

Wenn ich einen dementsprechenden Beruf hätte, der mich befähigen würde, auch im Ausland zu arbeiten, würde ich das eventuell machen. Voraussetzung wäre, falls ich eine Familie hätte, dass diese mit mir käme. Arbeiten würde ich in einem Land, dessen Sprache ich verstehen würde. Bei solch einem Umzug ins Ausland müsste alles stimmen, nicht nur das Geld, sondern auch die Gegend, die Unterkunft, der Arbeitgeber und die Mitarbeiter.