Mensch und Tier unterscheiden?
MissMarple hat hier einen Thread eröffnet Esst ihr auch Babytiere oder findet ihr es makaber? , wo es dann doch in dem Beitrag von olisykes91 zu einem Vergleich zu Mensch und Tier gekommen ist. Sollte man, was das Essen von Fleisch betrifft wirklich zwischen Mensch und Tier vergleichen und Menschen und Tiere da gleich stellen? Es wird in dem Beitrag auch davon geschrieben, dass man kein menschliches Baby isst und demnach auch keine Tierbabys.
Ich möchte hier keine Diskussion führen, die vegetarisch wird. Es geht hier generell darum, dass Tiere gegessen werden und Menschen ja nicht und ob man dieses Leben wirklich miteinander vergleichen sollte. Kann man wirklich sagen "Ich esse keine Menschen und deswegen auch keine Tiere"? Kann man Mensch und Tier wirklich miteinander vergleichen, was das Verspeisen dieser Lebewesen angeht? Kann man es in der zivilisierten Welt vergleichen? Klar gibt es irgendwo auf unserem Erdball auch noch Menschen, die Menschen verzehren. Aber drum geht es nicht.
Ist es eine Doppelmoral, wenn ich Tiere esse, aber dennoch niemals einem Menschen was zu Leide tun kann und ihn verspeisen könnte? Ist Fleisch gleich Fleisch, egal, ob vom Menschen oder vom Tier?
Ich habe die anderen beiden Beiträge/Fragen nicht gelesen, aber ich möchte mich nun doch dazu äußern. Grundsätzlich ist eigentlich Fleisch gleich Fleisch. Wir machen nur aus moralischen Gründen eine Unterscheidung. Nur die Moral verbietet uns, das Fleisch anderer Menschen zu essen. Es ist dann auch die Moral, die uns Probleme bereitet, z.B. das geliebte Zwergkaninchen zu essen - oder die Katze.
Innerhalb dieser Moral muss man dann noch einmal unterscheiden. Einige moralische Grundsätze sind inzwischen so wichtig für unsere Zivilisation, dass sie zum Gesetz geworden sind. Andere Menschen zu essen ist so gut wie überall unter Strafe gestellt. Sie zu diesem Zweck zu töten natürlich erst recht. Tiere essen liegt dagegen in der Natur des Menschen, der ja nun ein Allesfresser ist und nicht nur ein Pflanzenfresser.
Da kommt es nun individuell auf jeden einzelnen Menschen an, was er verspeisen möchte. Einige machen sich gar keine Gedanken und essen alles. Andere machen da eben diese Unterscheidung, nur bestimmte Tiere oder Tierarten zu essen. Ich denke, das muss jeder für sich selbst entscheiden und da kann man gar nicht großartig drüber diskutieren. Auch wenn man ein Kalb oder ein Lamm nicht essen mag, muss man z.B. beachten, dass diese Tiere nur auf der Welt sind, um gegessen zu werden.
Nein, Fleisch ist auf keinen Fall gleich Fleisch. Der Mensch steht über dem Tier. Auch wenn mich nun vielleicht einige steinigen wollen, das kann man überhaupt nicht vergleichen. Der Mensch ist hierarchisch sehr viel höher angegliedert als ein Tier. Wobei man hierbei natürlich auch unterscheiden muss, aber viele Tiere sind nun mal "Nutztiere". Wie der Name es schon sagt, werden sie von Menschen genutzt/benutzt für die unterschiedlichsten Dinge. Nicht zuletzt zum Essen. Der Mensch, besonders in Sachen Muskelaufbau, braucht tierische Fette. Natürlich kann man auf diese auch verzichten, aber warum? Nur weil sie von einem Tier stammen? Es gibt mehr Tiere als Menschen auf diesem Planeten. Natürlich müssen wir aufpassen, da nichts unendlich ist.
Es ist keine Doppelmoral, wenn man tierisches Fleisch ist, aber ein kein menschliches. Das ist meine Meinung dazu. Und mir ist es auch egal, welches Tier ich esse solange es gut schmeckt. Denn, wie schon richtig gesagt wurde, sind diese Tiere auf der Welt, um gegessen zu werden.
Ich habe die anderen Beiträge gelesen, und ich verstehe nicht, wie man auf diesen Vergleich kommt. Schließlich essen wir ja auch nicht alle Arten von Tieren, sondern nur die, die extra dafür gezüchtet werden.Wir essen ja auch keine Katzen oder Hunde. Seit jeher hat der Mensch sich mit Fleisch versorgt um nicht zu verhungern. Warum soll man denn dann heute kein Fleisch mehr essen? Mir ist aber nicht bekannt, außer einige Kanibalenstämme, das der Mensch sich von Menschenfleisch ernährt hat.
Kein Vergleich ist dumm genug als das er nicht gemacht werden kann. Ich finde im Leben eines jeden Menschen darf auch so eine Erwägung nicht fehlen - selbst wenn es einem nur für wenige Sekunden in den Sinn kommt. Schwierig wäre so was nur, wenn das Ergebnis einfach tatsächlich das Tier auf die Stufe des Menschen stellen würde.
Die Ursprungsproblematik hinsichtlich "Menschenbaby" und "Tierbaby" scheint ja darauf hinzudeuten, dass nicht wirklich lange nachgedacht wurde, und man bloß den Welpenblick eines Tieres im Sinn hatte. Was soll einem diese Analogie bzgl. "Menschenbaby" und "Tierbaby" bringen? In letzter Konsequenz muss man doch auch gestehen, dass niemand der ein Schweineschnitzel zu sich nimmt, auch bereit ist, erwachsene (ausgewachsene) Menschen zu essen.
Das Tier ist für den Menschen nützlich und das Tier wird weitergehend genutzt, als ein Mensch den Menschen nutzen kann und darf. Selbst zur Zeit der Sklavenhaltung wird man nicht auf die Idee gekommen sein, seine Sklaven (oder dessen Nachkommen) zu essen. Es liegt in der Natur der Sache, dass der Mensch hier zwischen seinesgleichen und dem Tier unterscheidet.
Diamante hat geschrieben: Es wird in dem Beitrag auch davon geschrieben, dass man kein menschliches Baby isst und demnach auch keine Tierbabys.
Soweit ich mich erinnere hatte ich geschrieben, dass ich man generell immer ein heiden Aufregen darum macht, wenn einem Kind etwas passiert und etwas weniger, wenn einem Erwachsenen etwas zustößt. Teilweise ist dieser Unterschied allerdings marginal. Und dann hatte ich noch abschließend gesagt, dass ich kein menschliches Kind essen würde und ganz genau so wenig keinen Welpen, kein Fohlen, kein Kalb. Aber niemals, dass ich oder allgemein irgendjemand kein menschliches Baby isst und demnach kein Jungtier. Der Schluss wäre so auch nicht zu ziehen, genau so wenig wie "Ich esse keine Gummibärchen und demnach esse ich auch keine Gummiorakel."
Ich hatte nur gesagt, dass es mir negativ auffällt das man immer so ein Aufheben um menschliche Kinder macht und es als vollkommen normal ansieht, wenn man Jungtiere anderer Spezies isst. Und diese Doppelmoral bezog sich nicht auf den Unterschied zwischen Mensch und Tier, sondern zwischen Jungtier und Adultus.
Aber um zum Thema zu kommen: Für mich ist Fleisch nicht gleich Fleisch. Es gibt bestimmte Fleischsorten, die ich im Leben nicht essen würde. Darunter fallen das Fleisch von allen Jungtieren, Geflügel, exotische Tiere, Hominiden und deshalb letztlich auch Menschen. Ich esse Wild, denn das hat ein gutes Leben gehabt und musste seinem Tod nicht in das Auge sehen. Schwein esse ich auch, bevorzugt wenn ich die Herkunft kenne und mit Rind ebenfalls so. Und das war es dann auch.
Im Grunde ist der Hund auch ein Nutztier und es gibt auch Rassen, die der Fleischgewinnung dienen. Trotzdem würde ich einen Hund nicht essen, weil ich es nicht über mich bringen würde. Genau so bei exotischen Tieren und Hominiden. Zum größten Teil aus Mitleid, zum anderen aus Ekel. Und Geflügel nicht aus Prinzip und aus Ekel. Aber ganz grundsätzlich kann ich es schon nachvollziehen, dass man Fleisch isst, ganz gleich jeglicher Art.
Natürlich macht es keinen Unterschied, ob man das Fleisch eines Menschen oder das Fleisch eines Tieres isst. Naturwissenschaftlich betrachtet ist das ohnehin alles ziemlich vergleichbar, vor allem bei den Säugetieren, um die es meistens geht, und ich finde es grundsätzlich auch ziemlich unsinnig, den Menschen immer auf ein so hohes Podest zu heben. Der Mensch ist letztendlich auch nur ein Tier, welches sich allerdings an die Spitze gesetzt hat. Es ist nur mit menschlicher Selbstgerechtigkeit und Überheblichkeit zu erklären, warum viele Menschen ihre Wurzeln verleugnen und sich für etwas besseres halten als ein Tier.
Ich bin der Meinung, dass ein Tierleben ebenso viel Wert hat wie ein Menschenleben. Beide werden geboren, beide leben auf diesem Planeten und beide werden ihn auch wieder verlassen. Jeder ist ein kleines Rädchen im Getriebe, aber keiner ist weniger wert. Ich finde es immer so anmaßend, wenn Menschen den Tieren ihre Daseinsberechtigung absprechen und sie ausschließlich als Ware oder Objekte zur Bespaßung betrachten. In den Köpfen vieler Menschen sind sie das, aber in Wirklichkeit sind sie es nicht von Natur aus, sondern sie werden von Menschen dazu gemacht. Das ist Teil der Verachtung, die sehr viele Menschen den Tieren entgegenbringen.
Letztendlich ist alles nur ein großer Kreislauf. Der eine jagt den anderen. Das ist schon etwas natürliches. Auch wenn ich kein Fleisch esse, bin ich doch der Meinung, dass es einfach normal auf der Welt ist, dass der eine vom anderen gefressen wird. Was mich persönlich stört, ist die industrialisierte Mordmaschinerie, die Menschen mittlerweile aufgebaut haben, um Tiere systematisch zu benutzen. Dabei geht dessen Individualität verloren. In der freien Natur ist alles im Einklang. Auch dort werden Jungtiere von älteren Tieren oder von Menschen getötet. Das finde ich sogar in Ordnung. Auf der anderen Seite werden auch Menschen von Tieren getötet, mal was natürlich ebenso in Ordnung ist. Mal gewinnt der eine, mal der andere. Gruselig sind nur die Auswüchse der "modernen" Welt.
Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ich mich vor Menschenfleisch mehr ekeln würde als vor anderem Fleisch. Ich finde es eher merkwürdig, wenn Menschen zwar Fleisch essen, dabei aber bestimmte Spezies ausschließen. Solange dies aufgrund rein rationaler Überlegungen passiert (Artenschutz), kann ich es noch nachvollziehen. Seltsam finde ich es, wenn plötzlich Emotionen im Spiel sind. Nur letztendlich ist Fleisch dann doch einfach nur Fleisch, egal von wem es stammt. Ich bin mir auch sicher, dass viele Leute in einer Notsituation auch Fleisch von Menschen essen würden.
@Cologneboy2009
Um vielleicht noch mal doch auf den vorhandenen Unterschied zwischen Menschen und Tieren aufmerksam zu machen, betone ich als Fleischesser, dass vor dem Essen noch ein paar Schritte kommen, die definitiv nicht vergleichbar sind. So kommt das Fleisch nicht aus der Tiefkühltruhe, sondern muss "produziert" werden. Und das Tier, welches für das Verspeisen gezüchtet/gehalten wird, muss vor dem Essen geschlachtet werden. Das Menschen nun andere Menschen für diesen Zweck halten oder gar ins Schlachthaus führen, wäre definitiv was anderes, als wenn eben Rinder genommen werden.
Ich hatte habe die anderen Themen ebenfalls noch nicht gelesen, werde dies aber sicher nachholen. Natürlich ist Fleisch an sich Fleisch. Aber es ist eben auch von der Natur so gemacht, dass die meisten Lebewesen ihre Artgenossen nicht Essen, und das obwohl sie Fleischfresser sind. Ein Löwe ist Fleischfresser, und frisst im Normalfall auch nicht seine Artgenossen, klar er tötet sie manchmal, aber das tun wir Menschen ja leider auch. Ich weiß durchaus dass es Kleintiere gibt die ihren Partner nach dem Sex aufessen, aber dass sind doch recht wenige. Dementsprechend ist es in meinen Augen natürlich, dass wir Tiere aber keine Menschen essen.
Natürlich ist es komisch zu sagen, ich esse das eine Fleisch aber das andere nicht, aber meiner Meinung nach ist das Normal. Die Moslems essen kein Schwein, die Inder keine Kuh und ein Normaler Mensch nun einmal keinen anderen Menschen. Das Argument mit dem ich esse ja kein Baby also auch kein Tierbaby, finde ich lächerlich, denn sollte die Person an sich Fleisch essen, würde sie damit ja Aussagen, dass sie zwar des Nachbars Baby nicht ist, den Vater aber schon.
Ich denke auch, dass es nicht nur ein Moralisches und Gesetzliches Hindernis gibt, welches dafür sorgt, dass wir uns nicht Gegenseitig aufessen, sondern ich denke durchaus auch, dass es ein natürliches ist. Der Mensch passt einfach nicht mehr in unser Beuteschema und das ist auch gut so. Dies ist für mich allerdings kein Hindernis, gar kein Fleisch mehr zu essen, denn wie gesagt die Tierwelt zeigt uns das es natürlich ist, dabei Unterschiede zu machen.
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