Katze aus Unfallwurf oder Zucht?

Ich habe mir nun mehrere Katzenkinder als Zweitkatze zu meinem Kater angesehen. Ich war bei Züchtern und auch bei eine Familie, wo die Miezen mehr oder weniger aus einem Unfallwurf stammen. Ich muss ehrlich sagen, dass diese zahmer, zutraulicher und dennoch verspielt waren. Die Elterntiere sind beide dennoch Zuchttiere mit Stammbaum, der Wurf wird aber keine Papiere haben.

Nun bin ich mir ehrlich gesagt etwas unsicher. Sollte ich lieber ein Katzenkind aus diesem Wurf nehmen? Charakterlich gefällt mir die Miez schon sehr gut. Optisch wäre es zwar nun nicht meine Traumfarbe, aber sie ist trotzdem eine ganz Hübsche. Die anderen haben "interessantere" Farben, aber sind relativ schreckhaft. Sie haben eben aber Papiere. Die brauche ich eigentlich aber nicht, da ich ja nicht züchten will. Bei beiden weiß ich aber wo sie herkommen und wie sie aufgewachsen sind.

Also grundsätzlich würde ich immer dazu raten, auf dein Bauchgefühl zu hören. Zwischen dir und der Katze muss in erster Linie die Chemie stimmen, da ist es meiner Meinung nach ziemlich zweitrangig, ob Zuchtkatze mit oder ohne Papiere oder Katze aus dem Tierheim.

Was an den Papieren aber wichtig ist und worauf du die Leute vom Unfallwurf auch ansprechen solltest, sind die Infos über die Elterntiere (sind sie gesund, sind sie NICHT miteinander verwandt) und diverse Untersuchungen des Kittens selbst. Zuchttiere neigen ja recht häufig zu artspezifischen Krankheiten und diese Untersuchungen, die etwas darüber aussagen, ob das Kätzchen solche Krankheiten hat, sollten gemacht werden und dir ausgehändigt werden, auch wenn die Katze sonst keine Papiere haben wird.

Ich hoffe, das bringt dich bei deiner Entscheidung voran

Ich selbst würde bei einem Tier immer auf mein Bauchgefühl hören. Schließlich ist das ja eine Entscheidung auf Dauer und wie schon erwähnt wurde, muss die Chemie zwischen dem Tier und dem zukünftigen Besitzer einfach stimmen. Ich habe damals auch einen Yorkshire Terrier ohne Papiere gekauft, weil ich ihn einfach gleich süß fand und er einfach mein Herz gestohlen hatte. Er war echt niedlich und so habe ich mich auch recht schnell entschieden. Wir waren zwar auch bei zwei verschiedenen Züchtern, aber dort habe ich irgendwie keine richtige Beziehung zu den Welpen aufbauen können, auch wenn sie auch wirklich niedlich waren. Ich finde, bei Tieren kommt es vor allem auf das Herz an und weniger auf die Papiere. Diese Entscheidung kann einem aber niemand abnehmen, die muss man schon selbst treffen.

Ich habe mich damals für den Hund ohne Papiere entschieden und habe meine Entscheidung auch niemals bereut. Ich hatte auch nie das Bedürfnis, selbst einmal zu züchten und daher konnte ich auf diese Papier auch gut und gerne verzichten. Ich habe mich gleich in den Hund verliebt und das ist meiner Meinung nach einfach das A und O. Da du ja auch weißt, woher die Katzen aus dem Unfallwurf stammen, ist das meiner Meinung nach gar kein Problem, denn um irgendwelche Krankheiten musst du dir dann ja auch weniger Sorgen machen. Wenn die Chemie zwischen dir und dem Kätzchen stimmt, dann solltest du ihr einfach ein neues Zuhause schenken. Man sollte manchmal eben in erster Linie auf den Bauch hören. Ein Haustier ist meiner Meinung nach immer eine Entscheidung des Herzens - zumindest ist das bei mir so. Bei mir kommt es dann auch nicht so sehr auf das Aussehen des Tieres an, sondern auf den Charakter.

Bei einem Tier wäre es mir absolut egal, ob es Papiere hat oder nicht und ganz besonders bei einer Katze. Das man bei Nutztieren auf die Abstammung schaut, damit man daraus Rückschlüsse auf Charakter und auf die Anlagen ziehen kann und es vielleicht auch später als Zuchttier interessant ist, das kann ich ja noch verstehen. Aber bei einem Haustier? Da muss es nun wirklich kein Rassetier mit Stammbaum bis nach Meppen und zurück sein.

Persönlich würde ich mich für das Tier entscheiden, welches mich im Gesamtpaket am meisten anspricht. Bei einem Menschen schaue ich ja auch nicht auf die Herkunft, wenn ich entscheide ob ich diese Person mag oder nicht. Und das mache ich bei einem Tier ja auch nicht. Ich will ein Haustier haben, mit welchem ich viel Spaß haben werde und mit dem ich einige Jahre zusammen leben werde. Das heißt, dass ich mich gut mit ihm verstehen muss, dass ich es mag, dass man sich sympathisch ist und miteinander gut auskommt.

Ich kann mit einem Menschen, den ich nicht mag, nicht zusammen leben und ganz genau so wenig auch mit einem Hund oder einer Katze, mit der ich mir nicht ganz grün bin. Also entscheide ich mich danach, welches der Tiere mir am sympathischsten ist und das ich am liebsten mag. Und so würde ich es dir auch raten.

Eine Zweitkatze klingt für mich sehr abwertend, da man so etwas eigentlich eher bei Gegenständen sagt. Ich finde eigentlich, dass man eher eine Katze aus dem Unfallwurf nehmen sollte. Wenn Katzen nicht unbedingt gezüchtet wurden, kann man eigentlich davon ausgehen, dass diese eine bessere Kindheit in den meisten Fällen hatten und so auch zutraulicher sind.

Wenn die Papiere völlig unerheblich sind, dann würde ich ganz eindeutig das Tier wählen, bei dem ich das bessere Gefühl habe. So ein Tier sollte sicher mir gefallen und zutraulich sein. Uns war es bei der Auswahl des jüngeren Katers aber auch wichtig, dass er mit Artgenossen gut klar kommt, da wir auch schon einen älteren Kater hatten, der natürlich nicht vertrieben werden sollte.

Zweitkatze signalisiert im Prinzip ja nur, dass ich bereits eine Katze habe. Mit Abwertung hat das herzlich wenig zu tun. Ich finde es bei Katzen schon wichtig, dass man ein bisschen auf die Herkunft achtet (bei Hunden finde ich das übrigens auch sehr wichtig). Aber ich war wirklich begeistert, dass die jungen Katzen gleich ankamen, spielen wollten und so gar keine Berührungsängste hatten.

Die Züchterin war auf den ersten Blick auch recht nett, aber später dann gar nicht mehr und sie hat sich in meinen Augen regelrecht unprofessionell verhalten. Aber das heißt ja nicht, dass das bei anderen Züchtern auch so ist. Ich habe derzeit mit einer ganz netten Züchterin Kontakt und bin eben am Überlegen, ob ich mir die Miez noch anschauen soll, aber eigentlich kann man die Kleine aus dem "Unfallwurf" nicht mehr toppen.