Darf Fahrprüfer verbotene Dinge in Prüfung fordern?
Ich kann mir vorstellen, dass das schon seine Richtigkeit hat, um damit das Verantwortungsgefühl des Fahrers zu prüfen. Mit Sicherheit werden einige Prüfer das auch machen, damit Prüflinge die zwar keine Fehler machen, aber unsicher fahren, doch noch durch die Prüfung fallen.
An meinem Fahrlehrer sehe ich, dass es wohl Gang und Gebe ist. Der versucht mich andauernd in Einbahnstraßen einfahren zu lassen um mich dann an zu motzen. Ich hoffe nur das ich auch bei der morgigen Prüfung geistesgegenwärtig genug bin um nicht auf die gemeinen Tricks reinzufallen - meine Mutter fiel durch, weil sie sich in einer Einbahnstraße rechts zum Linksabbiegen eingeordnet hatte.
Mein Fahrprüfer hat mich damals auch aufgefordert rechts ab zu biegen, obwohl man an der Stelle nicht durfte. Also habe ich es auch nicht gemacht sondern nur gefragt, ob ich an der nächsten Kreuzung rechts soll, da es an dieser ja nicht erlaubt ist. Es kommt also durchaus vor, dass ein Prüfer etwas fordert, was man nicht darf. Man darf eben nicht blindlings gehorchen, sondern muss nebenbei nachdenken. Natürlich ist es schon etwas gemein von einem Prüfer, wenn er den Prüfling dann dadurch zum durchfallen bringt. Nur wirklich falsch hat sich eben der Prüfling verhalten und nicht der Prüfer.
Ich hatte damals einen Fahrlehrer, der uns vorher gesagt hat, welche "Macken" die jeweiligen Prüfer haben. Also was sie gern mal verlangen und worauf sie absoluten Wert legen. Mein Prüfer fragte mich nach dem Einparken z.B. ob ich richtig stehe. Zwar stand ich sehr knapp in der Parklücke, aber ich sagte erst einmal aus Überzeugung "Ja, stehe ich". Daraufhin ließ er mich die Tür aufmachen und fragte, ob ich die Begrenzungslinie noch sehe. Auch das konnte ich mit ja beantworten (wenn auch gerade so) und damit war alles okay. Mein Fahrlehrer hatte mich aber genau auf diese Situation vorbereitet. Er meinte vorher, ich soll dann bloß nicht sagen, ich könnte ja noch mehr in die Mitte oder so etwas in der Art. Denn dann würde der Prüfer mich auch solange rumprobieren lassen, bis ich so stehe wie ich es will. Er meinte, viele werden dann nervös und verunsichert und fallen wegen so einem Quatsch dann am Ende noch durch.
damomo hat geschrieben:A. glaubte seinen Ohren nicht und war natürlich recht verwirrt und fühlte sich ein wenig veräppelt und fragte den Prüfer, ob dies wirklich ernst gemeint sei und auch der Fahrlehrer von A. wollte die ganze Situation nicht so ganz glauben und hat auch in seinen 20 Jahren Berufserfahrung noch nichts vergleichbar dreistes erleben müssen.
Interessant, dass der Fahrlehrer von A. sowas noch nie erlebt haben will. Es ist Gang und Gäbe, dass Fahrprüfer auch Sachen verlangen, die so nicht mit der Straßenverkehrsordnung konform gehen - das haben wir hier ja schon an diversen Beispielen gehört. Natürlich ist das fies. Aber es ist nicht die Aufgabe des Prüfers, lieb und nett zum Fahrschüler zu sein. Gerade wenn man mit 18 seinen Führerschein macht wird man in den kommenden Monaten, je nach Freundeskreis, recht häufig von Beifahrern versucht irgendwelche "lustigen" und "verrückten" Dinge auszuprobieren, die in Wirklichkeit meistens nur gefährlich und dumm sind, und da hat man dann keinen Fahrlehrer mehr neben sich sitzen der mal aufs Pedal drücken und das Schlimmste verhindern kann. Deshalb muss man als Prüfling - der im Fall dass er besteht ja sofort auf den Straßenverkehr losgelassen wird - selbstverständlich darauf achten, dass man sich, nur weil es jemand von einem verlangt, nicht zu Regelüberschreitungen verleiten lässt.
Eine Führerscheinprüfung testet außerdem nicht, wie weit man Anweisungen befolgen kann. Das können wohl die meisten Menschen und so würde auch kaum jemand durchfallen. Eine Fahrprüfung soll prüfen, ob man gut genug mit den Verkehrsregeln vertraut ist und in der Lage ist, sie verantwortlich einzuhalten. Genau da hat A. hier versagt. Schade, blöd gelaufen, aber weiß Gott kein Beschwerdegrund. A. sollte das eher als Ansporn verstehen beim nächsten Mal zu beweisen, dass er sehr wohl in der Lage ist verantwortungsbewusst am Straßenverkehr teilzunehmen.
Nun ja, auf die falsche Fährte gelockt zu werden ist bei Fahrprüfungen kein Ding und ich meine mich zu erinnern, dass wir das gleiche Thema ebenfalls bei meiner Fahrprüfung hatten. Das ist doch letztendlich eine ganz normale Vorgehensweise, um zu überprüfen, ob der Prüfling in der Lage ist, selbst mitzudenken und vor allem, um seine Entscheidung auch begründen zu können oder zu dürfen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Fahrlehrer dies zum ersten Mal erlebt hat, vielleicht hat er es in diesem Ausmaß noch nicht erlebt, ich bin mir nicht sicher. Aber der Fahrprüfer hat meiner persönlichen Meinung nach nichts Unrechtes getan, sondern eben versucht, den Prüfling A in mehreren Belangen zu überprüfen.
A hätte eben nicht blind dem Fahrprüfer vertrauen sollen, sondern eben nach den Verkehrszeichen fahren sollen und somit hat A einfach nur Pech gehabt und neben dem Geld leider auch Zeit verloren. An dieser Stelle sei gesagt, dass A das nächste Mal also im Grunde nur das Hirn einschalten muss und auch entsprechende Verkehrszeichen und Situationen in Betracht ziehen muss, die dazu führen, dass man sein eigenes Hirn nun einfach mal einschalten muss und auch, um die Verkehrsregeln zu beachten. Es wird auch später immer mal zu Situationen kommen, in denen ein Beifahrer oder Mitfahrer meint, wie man zu fahren habe und auch hier gilt: Hirn einschalten, nicht nur das Auto.
In meinen letzten Theoriestunden vor der Prüfung und auch in den letzten praktischen Fahrstunden war es so, dass uns die Fahrlehrer nicht nur darauf hinwiesen, dass so etwas passieren kann. In einer der letzten Fahrstunden, wurde dieses Wissen auch noch einmal auf die Probe gestellt, in dem ich gebeten wurde in eine Straße zu fahren, die nur auf den ersten paar Metern befahren werden durfte, wäre ich weiter gefahren, wäre ich verkehrt in die Einbahnstraße gefahren. Als wendete ich, erklärte warum und das war dann auch in Ordnung. Während meiner Prüfung ist mir so etwas dann nicht passiert, aber es ist durchaus gängig.
Mir wurde auch von meinem Fahrlehrer gesagt, dass ich während der Prüfung zwar durchaus selbstbewusst aber nicht zu großspurig auftreten solle. Das sind auch gern gemachte Fehler. Wer zu unsicher ist, der lässt sich eher noch nervöser machen. Wer dagegen zu selbstsicher ist, der wird dann gern erst so richtig aufs Glatteis geführt beziehungsweise wird dann auch der Prüfer eher nach Gründen suchen, dem Prüfling einen Strich durch die Rechnung zu machen. Vielleicht sollte A auch da einmal überlegen, ob es noch etwas zu verbessern gibt.
Klar ist die Wut im ersten Moment verständlich. Andererseits ist es aber so, dass man sich, das richtige Alter vorausgesetzt, sofort nach Erhalt des Führerscheins in ein Fahrzeug setzen darf und damit am Straßenverkehr teilnehmen könnte. Da sollte man schon wissen, was erlaubt ist und was nicht. Außerdem sollte man auch ein gewisses Selbstbewusstsein an den Tag legen und sich nicht von anderen Verkehrsteilnehmern oder Passagieren dazu verleiten lassen, etwas Verbotenes zu tun.
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