Seine Meinung vertreten, obwohl man weiß, sie ist falsch

vom 13.03.2012, 18:35 Uhr

Als eine eher unsichere Person vertrete ich meine Meinung generell nicht besonders konsequent. Dann kann man sich ja auch schon gut vorstellen, dass ich, wenn ich selber merke, dass ich im Unrecht bin und mit meiner Ansicht falsch gelegen hätte, auch direkt meinen Fehler einräume und mich dann auch entschuldige wenn ich falsch gelegen habe.

Ich finde es aber manchmal ganz witzig, wenn jemand einem besonders engstirnigen und inkonsequenten Menschen in einer Diskussion die Stirn bietet und dann seine falsche Meinung auch dann noch weiter vertritt, wenn er schon längst eingesehen hat, dass er wirklich nicht richtig liegt. Einige Leute haben es aber auch echt nötig, dass man ihnen einmal kontra gibt!

» Anky » Beiträge: 579 » Talkpoints: 4,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Meine Mutter war so eine "starke" Frau, die ihre Meinung immer vertreten und auch durchgesetzt hat. Wenn sie sagte, dass der Schnee in Wirklichkeit blau ist und man nur denkt, dass er weiß ist, dann war der Schnee auch blau und wenn man widersprochen hat, dann hat man garantiert den kürzeren gezogen und stand wie blöd da. Sie hat bis aufs Blut ihre Meinung vertreten und hat keinen Widerspruch gelten lassen.

Solche Menschen finde ich nicht gerade angenehm und ich hoffe, dass ich in dieser Hinsicht nicht all zuviel von meiner Mutter geerbt habe. Der Apfel fällt wohl nicht weit vom Stamm ;) . Aber angenehm ist es sicher nicht mit solchen Menschen umzugehen, die ihre Meinung wirklich bis aufs Blut verteidigen und keine anderen Meinungen gelten lassen.

Zur Verteidigung aller der Menschen, die so sind, soll man aber man sagen, dass die Überschrift nicht ganz so ist. Menschen, die derart ihre Meinung vertreten, die wissen nicht, dass ihre Meinung falsch ist. Sie glauben wirklich daran. Ich habe darüber mit einem Psychologen gesprochen, weil ich auch über meine Mutter gesprochen habe und der meinte, dass Menschen, die derart auf ihre Meinung bestehen und wirklich nichts anderes gelten lassen auch nicht wissen, dass sie falsch liegen. Sie sind derart von ihrer Meinung überzeugt, dass sie diese auch vertreten und durchsetzen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Irren ist menschlich, wie man so schön sagt. Ich fände es absolut albern und kindisch auf etwas zu beharren, was nachweislich falsch ist, denn davon hätte weder ich noch der Gesprächspartner etwas. Und auch bei Diskussionen, wo es eigentlich kein objektives falsch oder richtig geben kann finde ich einfach nur dumm wenn man für die Argumente des anderen nicht offen ist und sich auf keinen Fall überzeugen lassen will. Wenn der andere die besseren Argumente hat, dann hat er die besseren Argumente, was ist so schlimm daran, wenn man das zugibt? Ich finde es zeugt von Größe, wenn man dann nicht kleinkariert auf seine Standpunkt beharrt.

Richtlinie2 hat geschrieben:@meal: Um dir das mal ganz einfach zu verdeutlichen und damit wir was lernen: Das mit dem "ß" in dem von dir beschriebenen Fall, das war noch nie anders. Nach Doppellauten (Diphtong) hat man das immer schon "ß" geschrieben. Doppellaute sind au, eu, ei, eu, ui, ai, äu. Und nach einem langen Selbstlaut (Vokal) schreibt man es auch heute noch. Nach den kurzen Vokalen schreibt man "ss". Aber wer bin ich, dass ich mich nicht auch irren könnte.

In der Schweiz wird kein ß benutzt und es gab auch in Deutschland am Anfang der Rechtschreibreformen mal Bestrebungen das ß komplett durch ss zu ersetzen. Ich habe nämlich eine Freundin, die ein ß im Nachnamen hat, und wir haben uns damals gefragt, ob das dann auch Auswirkungen auf ihren Namen haben würde. Ich weiß allerdings nicht, ob es dazu jemals eine amtlich abgesegnete Regel gab oder ob es nur bei der Diskussion blieb. Diese erste Rechtschreibreform wurde bei mir an der Schule nie verbindlich eingeführt, weil es damals irgendwelche Rechtsstreits gab und wir deshalb keine neuen Bücher hatten.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Das kommt bei mir eigentlich eher nicht so oft vor, da ich eben meistens auch nur diskutiere, wenn ich mir sicher bin, dass ich auch im Recht liege. Wenn das nicht der Fall ist und mir fällt das währenddessen auf, dann sage ich das schon. Was sollte ich mich dann mit komplett blöden Argumenten weiter rein reiten, wenn es sowieso nicht richtig ist?

Ich hasse es persönlich auch, wenn jemand total auf seine Meinung beharrt und einfach im Unrecht ist. Da könnte ich dann schon an die Decke gehen, weil ich es einfach besser weiß. Vor allem wenn man dann noch solche dummen Argumente zu hören bekommt, die die ganze Sache noch unwahrscheinlicher machen.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich kenne das ganz gut, wenn man felsenfest von seiner Meinung überzeugt ist, aber dann von jemandem mit guten Argumenten vom Gegenteil überzeugt wird. Habe auch kein Problem damit, meinen Fehler dann einzugestehen. Warum auch? Wäre doch Quatsch auf einer Meinung zu beharren, nur damit man sich nicht eingestehen muss im Unrecht zu sein. Man lernt eben nie aus.

» LostInWeb83 » Beiträge: 23 » Talkpoints: 6,33 »


Cid, diese Situation, von der Du im Anfangsbeitrag schreibst, kommt mir sehr bekannt vor. Dies ist in der virtuellen Welt, aber auch in der realen Welt mir schon so oft untergekommen. Selbst, wenn man etwas sagt, wird es immer so ausgelegt, als sei man selbst der Blöde, oder derjenige, der dazu nichts sagen dürfte, andere wissen es ja viel besser und selbst, wenn man es nachweisen kann, ist man immer noch der Doofe. Ich versuche im Guten, meine Argumente vorzutragen und wenn man immer noch stur auf seine Meinung beharrt, dann drehe ich mich quasi um und gehe. Ich meine, es ist doch vergebene Liebesmüh, sich so weit damit auseinanderzusetzen und die Gegenseite zu überzeugen, obwohl sie ja quasi weiß, dass sie im Unrecht ist.

Ich denke, ich kann es bei den meisten Leuten sehr gut einschätzen, wann es sich noch lohnt, etwas zu sagen und wann es eher lohnt, sich vom Acker zu machen. Man hat ja quasi auch genug mit sich selbst zu tun, oder Dinge, um die man sich eher kümmern sollte, ehe man sich vor die Tür anderer stellt und da mit den Fingern drauf zeigt. Daher resigniere ich dann und lasse den anderen in seinem Glauben, früher oder später kommt es meist sowieso, dass meine Meinung oder Ansicht dann doch die richtigere war.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich bin der Meinung, dass man nicht nur zu seinen Erfolgen, sondern auch zu seinen Fehlern stehen sollte. Es macht wirklich keinen Sinn, auf einer Ansicht zu beharren, die sich als falsch herausgestellt hat. Meist handelt es sich dabei ja auch um alltägliche Angelegenheiten, wie das Verschwinden von bestimmten Gegenständen oder das Anbringen von falschem Wissen.

Viel schlimmer finde ich es, wenn Politiker oder Personen in wirklich wichtigen gesellschaftlichen Position Fehler nicht eingestehen können. Denn dieses Verhalten kann negative Auswirkungen auf sehr viele Menschen haben. Gerade solche Leute sollten mit Kritik richtig umgehen können.

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» Mouette » Beiträge: 18 » Talkpoints: 8,21 »



Ich persönlich kann es in den meisten Fällen ohne Probleme zugeben, wenn ich erkenne, das meine Meinung falsch ist und ich schäme mich dann auch nicht. Es ist ganz normal, dass man sich mal irrt und deswegen finde ich es ganz normal und auch menschlich, wenn man zu gibt, dass man sich geirrt hat. Jeder Mensch hat sich hier schon mal geirrt und ich finde es sehr viel schlimmer, wenn man trotzdem auf seine Meinung oder seine Ansicht beharrt und nicht klein beigeben kann.

So konnte zum Beispiel einer der Schüler in meiner Klasse nicht einsehen, dass seine Aussage in Deutsch falsch war. Der Lehrer hat versucht es ihm so gut wie es geht zu erklären und war auch sehr geduldig. Aber der Schüler ist von Natur aus schon sehr bockig und denkt, dass er immer der Beste ist und derjenige, der als Einziger im Raum alles kann. Er wollte also nicht nachgeben und hat dann mindestens fünf Minuten weiter herum gebockt, dass seine Meinung richtig ist.

So was finde ich dann nervig und ich denke auch, dass das richtig peinlich werden kann, wenn man falsch liegt und es weiß und es der anderen Person gegenüber nicht zugeben will, weil es einem peinlich ist. Aber dieses Verhalten, dass man seinen eignen Fehler nicht einsieht, ist noch schlimmer.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Also für mich zeugt das von Stärke, wenn man einen Fehler auch man zugeben kann. Deswegen muss man ja nicht gleich ein riesen Ding daraus machen, dass man sich geirrt hat. Ein einfaches : ach, da habe ich gar nicht dran gedacht, das er so auch geht..." tut es auch.

Denn wenn man auf seine Meinung besteht (obwohl man weiß das es falsch ist), wird man noch weniger ernst genommen und wohl möglich für dumm abgestempelt. Ich habe kein Problem auch mal Fehler zuzugeben. Man lernt schließlich nie aus. Und jeder hat eben Stärken und Schwächen.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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