Parkett ohne Absatz durchgehend verlegen?

vom 21.03.2012, 07:57 Uhr

In manchen Wohnungen fällt mir immer wieder auf, dass die Bodenbeläge häufig nicht durchgehend verlegt sind, obwohl sich in mehreren Zimmern der gleiche Bodenbelag befindet. Wenn im Flur also ein Parkettboden liegt und von diesem Flur aus mehrere Zimmer abgehen, befindet sich häufig eine Kante inklusive Fußleiste am Übergang zu dem Zimmer. Im schlimmsten Fall ist das Parkett dann auch noch in zwei verschiedenen Richtungen verlegt. Ich finde es am schönsten, wenn der Boden glatt und einheitlich aussieht und daher auch durchgängig verlegt wird, also komplett ohne Absätze und ohne diese grässlichen Fußleisten aus Blech.

Wieso verlegen so wenige Leute den Boden kontinuierlich? Wie habt ihr das bei euch zu hause gehandhabt? Habt ihr euch zuvor Gedanken über die Art der Verlegung gemacht oder habt ihr es einfach irgendwie gemacht, solange der Bodenbelag auf den Boden kommt? Welche Vorteile hat man, wenn man am Übergang zwischen zwei Räumen einen Absatz macht und eine Fußleiste auf den Boden nagelt?

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde, es kommt auf den Schnitt der Räume an, ob man den Bodenbelag durchgängig verlegen kann oder nicht. Denn durch die einzelnen Platten wirkt ein Raum ja mitunter größer oder kleiner. Auch ist es schwieriger, eine längere Kante zu belegen, als eine kürzere. In meiner letzten Wohnung hatte ich daher auch Absätze bzw. Fußleisten. Da diese aber sehr dezent waren, haben die mich nicht gestört. Hätte man es durchgängig machen wollen, dann hätte der Flur noch länger gewirkt, als er ohnehin schon war. Mein Flur war über acht Meter lang, aber eben schmal. Also wurden die Platten so verlegt, dass an der schmalen Seite begonnen wurde. Die anschließenden Zimmer waren aber anders geschnitten, so dass man auch anders verlegen musste.

Demnächst will ich bei meinem Sohn neuen Fußboden verlegen, da wird es auch nicht ohne Kanten gehen. Den Belag in den Zimmern muss man einfach in verschiedene Richtungen verlegen. Sonst sähe es im kleinen Zimmer doof aus und im größeren wäre es auch kaum praktikabel für mich als Laien. Ich will auch nicht mit fünf Leuten die Bahnen verlegen müssen.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Zum einen geht es oft nicht ohne die leisten, weil man Höhenunterschiede ausgleichen müsste. Und das wäre zu aufwendig und in einer Mietwohnung unter Umständen nicht erlaubt.

Zudem habe ich von einem Handwerker mal gelernt, dass man gerade beim Laminat (also Bodenbelege, die als länglichen Platten bestehen) auch auf die Laufrichtung achten muss. Wenn man z.B. einen langen Flur nicht quer sondern längst verlegen würde, dann könnten sich die Bretter mit der Zeit auseinander bewegen und es gibt unschöne Rillen.

Zudem muss man auch den optischen Aspekt berücksichtigen. Beim einfachen Laminat legt man immer (wenn man in der Tür steht zum Raum hin) die Planken waagerecht zu dir (also quer zu dir in der Tür). Legt man sie nämlich längst zu dir und das Licht (Fenster) kommt von vorne, dann sieht du als erstes die "Fugen", was nicht schön aussieht. Lägt man sie waagerecht, dann sieht man nur das einheitliche Muster. Naja es kommt halt immer auf den Raum an.

Beim echten Parkett (also kein günstiges Laminat), muss man nicht so darauf achten. Denn das sind meistens Vierecke, die geklebt werden und später keine sichtbaren Fugen haben. Zumal echtes Parkett dann ja auch nochmal versiegelt wird.

» Naffi » Beiträge: 948 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Es fängt schon damit an das ein Parkett- bzw. Laminatboden ringsherum unter der Sockelleiste einen ca. 1cm breiten Spalt hat weil es sich ausdehnen kann. Würde man es über den ganzen Flur und die Räume verlegen, wäre es eine sehr lange Strecke von Bodenbelag der sich natürlich auch mehr ausdehnen würde. Somit hat man zu wenig Bewegungsfreiraum für den Boden.

Zudem kommt es oft vor das in alten Wohnungen die Böden von den verschiedenen Zimmern nicht gleich hoch sind, sondern zum Beispiel hier mal noch alte Fliesen sind, die man drunter gelassen hat, dort ist ein Teppichboden den man raus gemacht hat. Schon hat man sehr schnell mal einen Höhenunterschied von einem cm.

Wie schon erwähnt legt man den Boden auch Quer zum Licht, wobei ich es bevorzuge Quer zur Tür meinen Bodenbelag zu verlegen, wenn das Fenster an der anderen Hauswandseite ist. Dies hab ich schon ein paar mal so gemacht und man hat auch nie einen Spalt gesehen.

» LucaToni » Beiträge: 593 » Talkpoints: -1,13 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Es kommt immer ganz darauf an, ob es machbar ist. Sobald man Höhenunterschiede zwischen den einzelnen Räumen oder dem Flur hat, ist es schon fast nicht mehr realisierbar. Das ist zum Beispiel bei uns der Fall. Der Unterbau im Flur ist anders als in den restlichen Zimmern, sodass wir zwangsläufig Schwellen haben.

Verlegt man das Muster einfach zum nächsten Raum weiter, muss man davon ausgehen, dass der Unterbau auf großer Fläche arbeitet. Je nach Alter des Hauses und nach Art des Unterbaus ist das mehr oder weniger. Insofern macht sich eine Dehnfuge mit Kork sehr gut, da sie einiges abfängt.

Schwellen haben trotzdem Vorteile. Sie sorgen dafür, dass kein Lustzug zwischen den Türen entsteht, außerdem dämpfen sie Geräusche. Bei uns können die Kinder im Zimmer laut toben und ich kann im Flur telefonieren. Ohne Schwellen ist das schwieriger, da man deutlich mehr Geräusche hört.

Bei der Wahl des Parketts sind die Geschmäcker sehr unterschiedlich. Uns gefällt es, dass wir in jedem Zimmer eine andere Verlegeart und eine andere Holzart haben. Da passen die Schwellen perfekt dazu, da sie für eine deutliche Trennung sorgen. Sie haben die gleiche Holzart und die gleiche Helligkeit wie das Parkett im Flur. Uns gefällt das so, aber die Geschmäcker sind eben verschieden.

» floraikal » Beiträge: 1127 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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