Bewerbung - bei Rückantwort Fehler eingeschlichen
Ich nehme einmal an, fast jeder hier hat schon einmal eine Bewerbung geschrieben. Inzwischen geht viel über den digitalen Weg und die Onlinebewerbungen per EMail bekommen einen immer höheren Stellenwert. Manchmal bekommt man die Antwort drauf noch klassisch per Post oder Telefon, immer öfters bekommt man jedoch auch Rückfragen per Mail zugeschickt. Ich selbst habe schon einige Bewerbungen geschrieben und greife auch gerne auf die Onlinevariante zurück, da diese schnell geht und gerade wenn die Fristen nicht mehr lange sind, kann man so auch kurzfristig sich präsentieren.
Nun habe ich eine Antwort von einem Unternehmen bekommen bei der noch einige Rückfragen aufgetreten sind und auch der Wunsch geäußert wurde einen Termin für ein persönliches Vorstellungsgespräch anzugeben. Während ich die EMail geschrieben habe, kam ich dabei aus versehen auf Senden und die halb fertige Mail ging an den Personalchef raus - Peinlich! Im ersten Moment war ich darüber geschockt und im nächsten habe ich mir das Gesicht vorgestellt wie er eine solche Mail öffnet und liest. Ein entsprechend gutes Bild hätte ich als Personalchef jedenfalls nicht. Deswegen habe ich mich beeilt, das ganze nochmals zu verfassen und die Fehler zu beheben und abzusenden. Dabei habe ich mich für meine erste Mail entschuldigt das es keine Absicht gewesen ist diese in der Form abzuschicken. Ich denke das ganze könnte mich selbst nun sogar die Stelle kosten, ändern kann ich es jetzt auch nicht mehr.
Aber wie hättet ihr euch in dem Falle entschieden, das ganze bei einer Mail mit Fehlern belassen und abwarten ob man trotzdem einen Termin bekommt für ein Gespräch? Das ganze nochmals geschickt mit den korrigierten Fehlern aber ohne Entschuldigung oder mit einer Entschuldigung? Ist euch ein solch peinliches Missgeschick auch schon einmal passiert und wie hat sich das auf die Bewerbung ausgewirkt?
Wenn du weiterhin Chancen haben möchtest, darfst du die fehlerhafte Mail nicht einfach so stehen lassen. Ich denke deine Reaktion war richtig die Situation aufzuklären. So ein Personalchef nimmt sich ja eigentlich nur maximal 30 Sekunden pro Bewerber (je nach dem wie groß das Unternehmen ist). Aber vielleicht hast du so die Chance doppelte Aufmerksamkeit zu bekommen und dich schon mal im Kopf einzubrennen.
Mir ist vor gar nicht so langer Zeit, als ich mich um meinen Ausbildungsplatz bemüht habe, einmal genau das gleiche passiert. Ich habe über mein GMX-Postfach über die Tastatur eine spezielle Tastenkombination getätigt, von der ich gar nicht wusste, dass es sie gibt, und schon war die eMail verschickt worden. Damals habe ich mich auch wie irre darüber aufgeregt und hätte mich am liebsten sofort dafür geohrfeigt, zumal die eMail so wie sie war, inhaltlich einige Fehler aufwies, die ich vor dem verschicken an sich eigentlich noch mal korrigieren wollte - Woraus dann nichts wurde.
Ich selbst habe dann einfach die ganze eMail noch einmal geschrieben und sie auch "perfekt" überarbeitet und die zweite eMail erneut heraus geschickt. Die erste eMail habe ich mir gar nicht anmerken lassen und mich auch nicht dafür entschuldigt oder ähnliches. Hätte man mich dazu befragt hätte ich wohl gesagt, dass dort irgendein Fehler aufgetreten sein muss und mir nichts anmerken lassen - Bei den schwerwiegenden Fehlern in der eMail wäre dies glaube ich recht peinlich für mich gewesen. Die Stelle habe ich dort in dem Unternehmen zwar nicht bekommen, aber eingeladen wurde ich trotzdem zum Vorstellungsgespräch und auch hier hat der Personalchef keine weiteren Fragen bezüglich der ersten Mail gehabt. Meiner Meinung nach ist ein solches Versehen schon recht ärgerlich, aber keines Falls der Grund für ein sofortiges Aus als Bewerber - Ich glaube es gibt wesentlich schlimmeres und einige andere Situationen, die man als Bewerber versauen kann.
Ich handhabe es seit diesem Vorfall immer so, dass ich alle, egal wie unwichtig meine eMails sind, immer erst in einem Dokument vorschreibe und dort so lange überarbeite, bis alle Fehler die sich eingeschlichen haben könnten, ausgemerzt wurden. Danach kopiere ich den Text einfach in mein eMail-Postfach und versende diese. So kann ich mir zu hundert Prozent sicher sein, dass so etwas nicht wieder schief gehen kann.
Ehrlich gesagt finde ich das gar nicht so schlimm. Wenn man eine Rückantwort per Mail erhält - und so schien es ja in deinem Fall gewesen zu sein - dann antwortet man ja auch so und wenn man dann solche Technik nutzt, kann das leicht passieren. Das sind eben die Tücken , denn hätte man einen Brief verfasst, wäre das in der Form natürlich nicht passiert.
Ich bin deswegen auch der Meinung, dass du dir keine Sorgen machen musst, eben weil es absolut nicht deine Schuld war. Man kann sich als Personalchef auch denken, dass das keine Absicht war, wenn man eine solche Mail erhält. Ich glaube nicht, dass irgendwer mal aus Spaß eine halbfertige Mail abschickt.
Deine Reaktion empfinde ich auch als vollkommen korrekt. Du kannst schlecht eine halbfertige Mail so stehen lassen. Am besten noch in der Hoffnung, dass sich der Personalchef den fehlenden Rest deiner Mail selber denkt. Du aber hast die Situation geklärt und auch hingeschrieben, dass es sich um einen Fehler handelt, den er bitte entschuldigen möchte. Das finde ich auch wichtig. Einfach so eine Mail nochmal hinschicken, nur dieses Mal vollständig, aber ohne Erklärung, warum es schon eine weitere gab, dass finde ich nicht in Ordnung.
Du aber hast alles richtig gemacht und ich gehe nicht davon aus, dass du dir Sorgen machen musst. Wenn du den Job nicht bekommst, dann sicherlich nicht aufgrund eines solchen Fehlers. Ich drücke dir aber ganz doll die Daumen, dass du ihn bekommst, wenn du ihn denn willst, und kann dir nur noch einmal sagen, dass du dich deswegen nicht verrückt machen solltest. Sowas ist menschlich (oder eben in diesem Fall gerade nicht) und kann genauso gut dem Personalchef passieren und genau das sollte er auch wissen.
Auch Personalchefs sind nur Menschen und wenn sie gleich die Entschuldigung, sowie die vollständige Mail vorfinden, wird sich das kaum negativ auf deine Bewerbung auswirken. Denn ein Fehler kann immer mal passieren und niemand ist perfekt. Auch der Personalchef nicht.
Du hast genau richtig reagiert und eine zweite Mail mit dem Hinweis losgeschickt. Das sind dort auch nur Menschen und die werden dies sicherlich nicht negativ auffassen. Also mach dir keinen Kopf mehr. Dank er zweiten Mail weiß der Chef ja, dass du schon in der Lage bist ordentlich zu schreiben. Und das was du schreibst ist jedem von uns schon mal passiert.
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