Vorstellungsgespräch und Probearbeit an einem Tag?
Frau D wurde ja zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, welches aber nur fünf bis zehn Minuten dauerte. Während des Gesprächs, was an sich keines war, bekam Frau D die Einladung zu einem Probearbeiten. Ich fand es ehrlich gesagt etwas unglücklich, man hätte die beiden Dinge doch auch an einen Tag zusammenlegen können, oder? Oder man hätte bereits bei der Einladung zum Vorstellungsgespräch die Fragen klären können, die gestellt wurden. Die Einladung geschah telefonisch, sodass man da auch beides hätte zusammenlegen können.
Ist es gerade in der Pflegebranche, in der sich Frau D beworben hatte, heutzutage üblich, dass ein Vorgespräch und ein Probearbeiten nicht mehr an einem Tag stattfindet? Oder diente das Gespräch mit persönlicher Anwesenheit erst einmal dazu, um sich ein Bild von der Bewerberin zu machen und sie daraufhin zur Probearbeit einzuladen? Frau D war es nicht so ganz schlüssig und sie weiß auch nicht so wirklich, was sie von dem Gespräch halten sollte, weil es eben sehr kurz gehalten wurde und nicht sonderlich informativ gewesen ist.
Das ist von Firma zu Firma unterschiedlich. Oft arbeiten auch nicht alle zusammen, sodass der eine das Gespräch führt und ein anderer mit der Mitarbeiterin einen Probetag einlegt. Die Firma allein sollte aber nicht beschuldigt werden. Derjenige, der bei der Firma anfangen möchte muss da selber nachfragen, ob am gleichen Tag ein Probetag statt findet. Darüber hinaus weiß der Personalleiter ja nicht, wie das Gespräch verlaufen wird. So wartet er erst einmal ab. Wenn er merkt, dass die Person nicht in das Unternehmen passt, wird kein Probetag vereinbart. Sollte aber das Gespräch positiv verlaufen, kann ein Probetag erfolgen. Durch dieses Vorgehen wird einem auch viel Aufwand gespart. Die Firma geht nur sicher, ob diejenige Person wirklich zum Unternehmen passt, um dann zu entscheiden, ob es einen Schritt weiter geht oder nicht. Man hätte selber die Initiative ergreifen müssen und vorschlagen können, dass wenn das Gespräch positiv verläuft, ein Probetag eingelegt werden kann. So hätte de Firma gesehen, dass wirklich Interesse besteht. So wurde der Firma dieses nicht abgenommen, was nicht für den Bewerber spricht.
Da das Gespräch so kurz ausgefallen ist, denke ich, dass man sich einfach nur ein Bild von Frau D machen wollte. Man wollte sicherlich nur sehen, wie ihr Auftreten ist und ihre äußere Erscheinung. Dass ein Gespräch nur so kurz dauert, kenne ich so auch nicht.
Aber irgendwo soll doch Frau D glücklich sein, dass man sie so schnell zu einem Probearbeitstag eingeladen hat. Dann kann sie ja schon mal keinen schlechten Eindruck hinterlassen haben. Nun will der Arbeitgeber einfach nur noch sehen, wie sie in der Praxis so arbeitet. Ich würde mir da keine großen Gedanken machen, wieso denn nun das Vorstellungsgespräch so kurz war.
Solche kurzen Bewerbungs- und Vorstellungsgespräche hatte ich auch schon, meistens hat man solche Gespräche eher in kleineren Betrieben oder privaten Pflegeeinrichtungen, wie vermutlich auch in deinem Fall, oder? Ich selbst kenne es wiederum gar nicht anders, als das man eben Vorstellungsgespräch und Probearbeiten an zwei unterschiedlichen Tagen stattfinden lässt. Man könnte zwar wie in deinem Fall sofort darauf hinweisen, dass du zum Probearbeiten bleiben könntest, aber so etwas wird kein Personalchef im Vorfeld machen, wenn er dich noch gar nicht kennt, nicht weiß wie du als Person bist und sich kein Bild von dir machen konnte.
Wenn du jetzt zum Beispiel eine Person bist, die gar nicht ins Firmenbild passt, dann wirst du sicherlich auch gar nicht erst zu einem Probearbeitstag eingeladen. Von daher ist es wohl eher logisch, dass beides an unterschiedlichen Tagen stattfindet. Wenn das Gespräch nur so kurz war und Frau D. trotzdem eingeladen wurdest, ist das eigentlich kein schlechtes Zeichen. Ich selbst als potentieller Bewerber hätte mich auch ein bisschen überfallen gefühlt, wenn ich so plötzlich nach dem Gespräch einfach noch eingeladen worden wäre um zum arbeiten dort zu bleiben. Zu einem Vorstellungsgespräch gehe ich eigentlich in der Erwartung mich dort nur vorzustellen - Dann bin ich natürlich auch aufgeregt und alles und hätte dann eigentlich gar nicht das richtige Gefühl um mich noch auf die Arbeit dort richtig "vorbereiten" zu können.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es üblich ist, ein Vorstellungsgespräch zu vereinbaren und den Bewerber noch am gleichen Tage zur Probe arbeiten zu lassen. Natürlich möchte ein Arbeitgeber erst einmal den Bewerber kennenlernen und sich dann entscheiden, ob er nun Probearbeiten soll oder nicht. Nicht jeder Mensch passt in jeden Betrieb. Warum Frau D darüber verwundert ist, verstehe ich nicht. Auch in einem kurzen Gespräch kann man viel erfahren über eine Person, dazu braucht es keine lange Laberei.
Da Frau D doch nun zum Probearbeiten eingeladen wurde, scheint der Eindruck, den sie hinterlassen hat, doch in Ordnung zu sein. Da soll sie sich freuen und nicht darüber nach grübeln, warum das so ist. Wenn Frau D allerdings das Gefühl hat, dass wesentliche Punkte in dem Gespräch nicht angesprochen wurden und ihr nun Informationen fehlen, hätte sie selbst diese Punkte ansprechen müssen und Fragen stellen. Wenn sie die Probearbeit durchführt, kann Frau D sich vorher einen Spickzettel machen und fehlende Fragen notieren, damit sie nicht vergisst, die noch offenen Punkte zu klären.
Man hätte ja nun die gute Frau nicht gleich überfallen müssen, aber ich denke, man hätte bei der Kontaktaufnahme ja fragen können, ob sie bei Bedarf im Anschluss an das Vorstellungsgespräch den Probearbeitstag zustimmen würde. Auch ein Bewerber muss inzwischen wirtschaftlich denken und ich denke, das wissen Betriebe und Unternehmen ebenfalls. So hätte man beides an einem Tag machen können.
Ich kann das gut nachvollziehen. Ich meine wenn ich einen Bewerber nur von seinen Unterlagen und einem kurzen Telefongespräch kenne, kann ich ihn noch nicht wirklich einschätzen. Ich meine was ist, wenn ich erst einen akzeptablen Eindruck habe und dann kommt der Bewerber mit Jogginganzug zum Termin?
Dann hätte man sich das Probearbeiten gleich sparen können weil man weiß, dass der Bewerber sich gar keine Gedanken gemacht hat. Und so kann man sich in einem kurzen persönlichen Gespräch einen genaueren Eindruck verschaffen. Und außerdem kann man (finde ich) von einem Bewerber, der den Job wirklich haben will wohl erwarten, dass er bereit ist zwei Termine wahrzunehmen.
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