John Carter sorgt bei Disney für Verluste in Millionenhöhe

vom 20.03.2012, 16:24 Uhr

Der neue Disneyfilm John Carter hat sich zu einem Flop entwickelt. Er nahm in den USA am Startwochenende nur 30 Millionen ein. Schon in der Woche darauf waren es nur noch 13,5 Millionen. Den Film zu entwickeln kostete Disney dagegen 250 Millionen. 100 weitere Millionen Dollar gingen dann in das Marketing.

Weltweit läuft der Film zwar nicht ganz so schlecht wie in den USA, denn dort wurden immerhin 184 Millionen eingenommen. Für Disney ist dies trotzdem ein Desaster, da man Weltweit mindestens 600 Millionen an den Kinos einnehmen müsste, denn etwa die Hälfte des Geldes behält das Kino.

Der große Witz an der Sache ist, dass Disney dachte, dieser Film würde es mit Avatar aufnehmen können und ähnlich hohe Erfolge erzielen können. Dafür wurde sogar der Erfolgsregisseur Andrew Stanton eingestellt, der schon für die beiden Pixar-Filme Findet Nemo und Wall-E verantwortlich war. Allerdings war dies Andrew Stantons erster Realfilm.

Dass sich hier eine Katastrophe anbahnen würde, zeichnete sich allerdings schon ab, bevor der Film überhaupt ins Kino kam. Die Marktforschung zeigte schon, dass die Zuschauer überhaupt kein Interesse an dem Film hatten. So rechnete die Los Angeles Times mit einem Verlust von 165 Millionen Dollar. Dass dies sogar noch übertroffen wurde, und der Verlust gut 200 Millionen betrifft, hatten aber selbst sie nicht gedacht.

Um Disney selber muss man sich allerdings deshalb keine Sorgen machen. Der Konzern wird noch immer mit einem dicken Plus, genauer gesagt sogar einem Gewinn von 1,92 Milliarden das Quartal beenden. Außerdem bleibt natürlich abzuwarten, in wie weit der Verlust der 200 Millionen durch Verkäufe der DVD und der Blu-Ray noch ausgleichen lassen.

Als ich das bei Spiegel gelesen habe, war ich ehrlich gesagt nicht all zu überrascht. An dem Film hatte ich auch keinerlei Interesse. Der Medienrummel um Avatar war ebenfalls sehr viel Größer und hat die Vorfreude geschürt. Und die Rezensionen der Zuschauer und Kritiker haben einen ebenfalls sehr heiß auf den Film gemacht. Ich empfinde es fast schon als Witz, dass Disney ernsthaft dachte, an diese Erfolge anknüpfen zu können. Außerdem hätten sie es ahnen können. Disney hatte in letzter Zeit kein Glück mit Realfilmen. Dafür braucht man sich doch nur an Prince of Persia oder Duell der Magier zu erinnern. Wobei zumindest Prince of Persia eigentlich sogar ganz nett ist.

Habt ihr euch John Carter angesehen? Oder wollt ihr ihn euch noch ansehen? Wusstet ihr überhaupt, dass es diesen Film gibt? Und denkt ihr, Disney hätte das schon ahnen können? Fandet ihr den Film vielleicht sogar sehr gut und könnt gar nicht verstehen, dass er so grandios gefloppt ist?

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» Endymion » Beiträge: 1015 » Talkpoints: 21,43 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das verwundert mich jetzt ehrlich gesagt auch nicht weiter, muss ich sagen. Schon allein, wenn man davon ausgeht, dass man es mit einem Film wie Avatar aufnehmen kann, dann überschätzt man sich da meiner Meinung nach gewaltig. Selbst wenn man so etwas annimmt, sollte man es keines Falles äußern und das war aber schon im Vorfeld öffentlich im Gespräch, dass man die beiden Filme miteinander vergleichen kann. Und genau das sollte man vielleicht nicht.

Ich mag Disneyfilme an und für sich eigentlich recht gerne. Ich habe auch den Trailer von John Carter gesehen. Ansehen würde ich mir den Film ganz sicher mal. Aber ich würde da niemals ins Kino gehen und genau das muss man eben bedenken, wenn man einen Film raus bringt und wenn man überlegt, wieviel man darein investiert. Ich denke, ich würde mir den Film auch eher ausleihen oder warten bis er im Fernsehen kommt, als das ich ihn mir dann auf DVD zulege. Und wenn viele Menschen so denken wie ich, dann verdient man eben nicht gut daran.

Sicherlich schadet es Disney nicht wirklich finanziell, aber gut für den Ruf ist es vielleicht trotzdem nicht. Auch nicht unbedingt schädlich, aber wen man so viel Geld investiert und dann kommt dabei nicht viel heraus, dass spricht man eben darüber und besser steht man dann am Ende sicherlich nicht da.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Das klingt jetzt ja fast so, als wäre Avatar der super Film gewesen mit dessen Qualität andere Filme natürlich nicht mithalten können. Tatsache ist doch aber wohl, dass Avatar am Anfang des 3D Hypes stand und massiv von der Tatsache profitiert hat, dass viele Leute einfach neugierig auf den 3D Effekt waren. Wobei man das als Disney Konzern natürlich auch wissen müsste, dass 3D inzwischen nichts mehr Neues und Tolles ist sondern im Gegenteil, viele Leute eher nervt und eben ganz sicher kein Grund mehr ist, aus dem man sich einen Film anschaut.

Ich bin ja nun schon ein ziemlicher großer Science Fiction Fan und von daher finde ich den Film an sich schon interessant. Allerdings mag ich 3D Filme nicht und bin auch nicht bereit dafür extra im Kino zu bezahlen. Zwei Freunde haben den Film aber schon gesehen und meinten, dass man ihn anschauen kann und, dass man schon unterhalten wird, aber wirklich begeistert klangen beide jetzt nicht. Ich werde wohl auf die DVD warten.

Ich denke das Problem ist einfach, dass man hier eine Geschichte von Edgar Rice Burroughs als Vorlage genommen hat, die schon fast hundert Jahre alt ist und deshalb natürlich vielen anderen Autoren als Vorlage und Inspiration gedient hat. Das Copyright für die Geschichte ist auch abgelaufen, so dass sich hier wirklich jeder, der schnell eine Idee für eine Folge einer Science Fiction Serie braucht, bedienen könnte. Wenn man so etwas dann verfilmt wird das Resultat wahrscheinlich zwangsläufig etwas sein, was dem Zuschauer irgendwie bekannt vorkommt und das eher wenig Überraschungen bringt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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