Welche Gründe gibt es für einen Internatsbesuch?
Da ich in einem anderen Thread bereits einige Fragen über das Internatsleben gestellt hatte, frage ich mich nun, welche Gründe es überhaupt gibt, um ein Kind in ein Internat zu schicken? Immerhin gibt es bei der Betreuung von Kindern heute ja durchaus auch Personal, welches man einstellen könnte, ohne, dass die Kinder allein wären. So hätten sie auch jederzeit einen Ansprechpartner. Aber ich denke mal, dass nicht nur die Betreuungsproblematik für ein Internatsbesuch sprechen. Sicherlich gibt es auch Internatsbesucher, die aufgrund der bestimmten Förderung, zum Beispiel bei sehr intelligenten jungen Menschen, in ein Internat gehen.
Welche Gründe gibt es außerdem, um ein Internatsbesuch zu beginnen? Kennt Ihr vielleicht sogar Personen oder seid Ihr selbst welche, die ein Internat besucht haben? Aus welchen Gründen wurde das Internat besucht? Wie wurde dieser Besuch finanziert? Wie sehen die Vorteile, aber auch die Nachteile aus, wenn ein Internat in Frage kommt?
Ich denke, dass es sehr viele verschiedene Gründe gibt um ein Internat zu besuchen. Der eine Grund ist eben der, dass die Eltern vielleicht beide sehr viel arbeiten müssen. Wenn dies der Fall ist, dann gibt es meistens niemanden, der das Kind dann dementsprechend betreuen kann und ich denke nicht, dass die meisten Eltern es gut finden würden, wenn ihr Kind manchmal wochenlang alleine zu Hause bleibt. Wenn die Kinder noch nicht volljährig sind, dann kann da noch so einiges passieren und die Gefahren sollte man nicht unterschätzen.
Der zweite Grund ein Kind auf das Internat zu schicken ist der, dass die Eltern mit der Erziehung der Kinder überfordert sind. Das sind dann spezielle Internate für verhaltensauffällige Kinder. Meistens schicken die Eltern ihre Kinder da aber nur noch hin, wenn es wirklich nicht mehr anders geht, da solche Internate nicht gerade sehr schön sind.
Der letzte Grund, der mir für einen Besuch im Internat einfallen würde, wäre der einer sportlichen Begabung. Es gibt sehr viele Schüler, die eine ausgezeichnete und hervorragende sportliche Begabung hätte. Diese kann vielleicht zu Hause nicht genug gefördert werden. Im Internat aber, wo der Stundenplan an diese sportlichen Aktivitäten angepasst ist, ist das aber meistens möglich.
Die meisten Internate werden von den Eltern finanziert und die Eltern müssen die Kosten alleine tragen. Von daher sind die Internate rar und nie komplett voll, weil es sich nicht alle Eltern leisten können die Kinder auf ein Internat zu schicken, auch wenn sie und die Kinder es denn gerne machen würde. Ein Internat kostet im Monat circa 300 bis 400 Euro und das ist vergleichsweise noch sehr billig. Wenn man aber, zum Beispiel für ein Sportinternat, ein Stipendium bekommt, dann müssen die Eltern das nicht finanzieren. Dann wird das, soweit ich weiß, von der Schule selbst oder vom Staat finanziert.
Ich selbst glaube, dass ich gerne auf ein Reitsportinternat gehen würde. Das gibt es in Grünberg in Hessen. Das ist jedoch sehr teuer und ich wohne so ziemlich am anderen Ende Deutschlands und könnte deswegen nur in den Ferien nach Hause kommen. Das wäre mir zu weit weg und ich glaube nicht, dass ich teilweise wochenlang auf meine Familie verzichten könnte.
Die Vorteile des Internates sind eben, wie oben bereits aufgeführt, dass man sich seinen speziellen Begabungen, wenn man denn welche hat, voll und ganz widmen kann. Wenn man Probleme mit dem Lernen hat, dann ist dies hier auch nicht mehr so schwerwiegend, da dann für geregelte Lernzeiten und so weiter gesorgt wird, damit die Schüler optimal Lernen können. Jegliche Ablenkungen können dort beseitig werden. Dadurch, dass die Schüler eben ganztags dort sind und unter der Aufsicht der Lehrer stehen, können diese auch einen viel besseren und effektiveren Einfluss auf die Schüler ausüben als auf einer normalen Schule.
Für mich persönlich gibt es aber auch einen ganz großen Nachteil: Man kann die Eltern nicht sehen sooft man will. In vielen Situationen im Leben gibt es Probleme, bei denen man lieber bei den Eltern wäre. Wenn das Internat aber sehr weit weg ist, dann kann man nicht jedes Wochenende nach Hause fahren und sieht seine Eltern dann vielleicht nur einmal im Monat oder weniger. Das wäre mir zu wenig. Außerdem können die Eltern dann vielleicht an wichtigen Ereignissen, wie zum Beispiel dem Geburtstag, oder Krankheit und so weiter nicht bei einem sein.
Ich selbst war während meiner Ausbildung im Internet. Allerdings war meine Ausbildung während der Wendezeit und in der ehemaligen DDR war es üblich, dass Auszubildende in Internaten lebten, wenn der Ausbildungsbetrieb zu weit weg war vom Wohnort. Wir waren also Alle 16 oder 17 Jahre alt doch zum großen Teil so selbständig, um ein halbwegs freies Leben zu haben. Auch wenn wir dabei auch gewisse Regeln, wie Ausgehzeiten, einhalten mussten.
Heute sehe ich Internate in zwei verschiedenen Zusammenhängen. Einmal, wenn wirklich eine spezielle Förderung dahinter steht. Oftmals im sportlichen Bereich, da es ja diverse Zentren für verschiedene Sportarten gibt. Dann als Unterbringung für Kinder mit finanziell sehr gut gestellten Eltern. Wobei ich es da eher als ein Abschieben der eigenen Kinder sehe, weil die Eltern auch so kaum Zeit für sie haben.
Diese Internate, welche dann eben auch nicht gerade kostengünstig sind, vergeben dann oft auch Stipendien an Kinder, wo die Eltern sich das halt nicht leisten können. Finanziell gut gestellte Eltern und Internate, welche wirklich eine besondere Intelligenz erfordern, sind meist im Zusammenhang. Wobei eben für meine Kinder nur ein Internat in Frage käme, wenn sie wirklich in eine Richtung spezielle Talente hätten, welche man fördern sollte. Nur weil ich es mir leisten kann, wäre das für mich keine Option.
Mein Bruder war auch in einem Internat. Der Grund lag darin, dass er bei den Wiener Sängerknaben war und somit ging es auch gar nicht anders. Wenn er auf Tournee war, war er sowieso mit der ganzen Gruppe weg, aber auch wenn er nicht auf Tournee war, war er im Internat, weil das glaube ich sogar Pflicht war. Er war nur in den Ferien und am Wochenende bei uns zu Hause, obwohl wir auch in Wien gewohnt haben. Es war also nicht allzu weit weg vom Internat.
Ich habe meine Matura / Abitur in einer berufsbildenden höheren Schule gemacht. Das war eine spezielle Schule, die es nicht überall gibt. In dieser Schule gab es auch ein Internat für jene Schüler, die nicht in Wien wohnten und für die der Schulweg sonst zu weit gewesen wäre. Da ich aber eben auch in Wien gewohnt habe, musste ich nicht im Internat wohnen. Gründe gibt es also durchaus unterschiedliche.
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