Kinder und das erste Auto - wer bezahlt es …?

Ich habe damals den Führerschein von dem Geld gemacht, dass ich mir in den Jahren davor mit ziemlich vielen Nachhilfestunden verdient hatte. Gleich nach dem Führerschein hatte ich das Auto meines damaligen Freundes zur Verfügung, er fuhr im Sommer Motorrad und meldete eigentlich das Auto dann ab. In diesem Sommer bezahlte ich Steuer und Versicherung und hatte (fast) ein eigenes Auto, einen Audi 100.

Im nächsten Jahr trennte ich mich von diesem Freund und somit auch vom Auto. Ich durfte dann immer mal das Auto von Opa fahren, war aber natürlich nicht dasselbe. Dann kauften meine Mutter, meine Schwester und ich zusammen unsere Caroline, einen orangefarbenen Jeanskäfer, einen 1200er, 34 PS, Spitzengeschwindigkeit 115 km/h, bergab mit Rückenwind vielleicht auch etwas mehr.

In den nächsten 4 Jahren teilten wir uns das Auto, eigentlich mehr meine Schwester und ich, meine Mutter fuhr nicht selbst. Dann wollte der TÜV uns trennen. Die Schweller und der vordere Fahrzeugboden waren durchgerostet. Ich steckte fast 2000 DM in die Reparatur und besaß somit mein erstes eigenes Auto.

Heute ist der Führerschein ja ungleich teurer und ich kann ihn meiner Tochter, wenn es soweit ist, nicht gerade mal eben so finanzieren. Ich habe eine Ausbildungsversicherung für sie abgeschlossen, die fällig wird, wenn sie 21 ist. Möglicherweise wird sie sich dann damit ein Auto kaufen.

Wenn man sich ein Auto kaufen möchte, sollte man auch vorher genau über die Kosten Bescheid wissen. Wenn das eigene Kind noch in der Ausbildung ist, sollte man vorher überlegen, ob es überhaupt sinnvoll ist, einen fahrbaren Untersatz zu kaufen, denn die Unterhaltungskosten sind doch enorm.

Genau aus diesem Grund habe ich während meiner Ausbildung noch kein eigenes Auto gehabt und habe mich erst dazu entscheiden, nachdem ich etwas mehr verdient habe, Von meinen Eltern habe ich dabei gar nichts dazu bekommen.

Ich musste meinen Führerschein selber bezahlen und auch mein erstes Auto und das war knüppelhart muss ich sagen, auch wenn ich Arbeit hatte. Denn erstmal die Wohnung, Einrichtung dies und das, dann kommt das mal sehr viel später. Ich finde, dass das mit dem Sparbuch eigentlich eine sehr gute Sache ist um den Führerschein zu haben und dann eventuell auch noch ein Auto.

Für die laufenden Kosten sollten die Kids dann aber selber aufkommen. Wenn sie aus einer intakten Familie kommen profitieren die meisten ja eh schon von den Prozenten der Eltern und wenn man jung ist und das Auto nicht für die Arbeit braucht, dann ist es zum Spaß und dann sollen sie selber aufkommen. Braucht man es für die Arbeit finanziert es sich meistens dann eh durch die Pendlerpauschalen und so.

Ich hatte Glück und bekam das Auto meiner Eltern, als ich den Führerschein hatte. Meine Eltern wollten sich sowieso ein neues Auto kaufen. So bekam ich das Auto, mit dem ich auch schon, während ich den Führerschein gemacht habe, auf dem Verkehrsübungsplatz geübt hatte. Das war für den Anfang sehr gut.

Dennoch denke ich nicht, dass die Eltern zwingend den Kindern das erste Auto finanzieren müssen. Viele können sich das auch gar nicht erlauben. Für die laufenden Kosten, wie Versicherung, Benzin, usw. musste ich auch von Anfang an selber aufkommen. Das finde ich auch richtig so.