Gehbehindert und unvorsichtiges Verhalten auf der Straße

Vor einiger Zeit hatte ich hier schon einmal beschrieben, dass viele Leute nicht an der Ampel über die Straße gehen, sondern manchmal ein paar Meter neben dem Übergang. Darum geht es nun am Rande auch, aber ich möchte den Fokus speziell auf die älteren Fußgänger legen. Ich musste heute an einer roten Ampel anhalten, die ich schon von weitem gesehen habe. Daher habe ich auch frühzeitig den Gang herausgenommen und den Wagen bis zur Ampel rollen lassen. Ungefähr 15 bis 20 Meter vor der Ampel ging mal wieder eine Fußgängerin über die Straße. Ich konnte sie natürlich schon von weitem sehen und habe auch gesehen, dass sie wirklich sehr schlecht zu Fuß war. Wäre die Straße an der Stelle nicht so übersichtlich, hätte das sicher gefährlich werden können für die Frau, weil sich dort auch eine größere Kreuzung befindet und dort praktisch immer Autos aus unterschiedlichen Richtungen unterwegs sind.

Mir ist schon häufiger aufgefallen, dass auch die Leute, die kaum laufen können, oft quer über große Hauptstraßen gehen, selbst wenn es dort eine Ampel gibt. Natürlich ist die zusätzliche Wegstrecke für viele dieser älteren oder aus anderen Gründen gehbehinderten Personen anstrengend. Allerdings ist es doch besser, wenn sie diese paar Schritte noch auf sich nehmen, weil es sonst viel gefährlicher für sie ist. Jemand der gesund und jünger ist, kann einfach schnell weglaufen, wenn er sieht, dass ein Auto kommt. Viele ältere Leute können das aber nicht. Die Frau, die ich heute gesehen habe, hätte das auf keinen Fall geschafft. Wie steht ihr dazu? Denkt ihr auch, dass gerade Leute mit Gehbehinderung, oft sind das ja ältere Personen aber nicht ausschließlich, besser im Straßenverkehr aufpassen müssten? Oft ist es ja auch so, dass diese Leute auch bei rot über die Ampel gehen. Auch da können sie nicht so schnell weglaufen, wenn ein Auto kommt, womit man bei einer roten Fußgängerampel natürlich besonders rechnen muss.

Das Thema hatten wir hier ja auch schon mal ältere Leute und die Missachtung der Verkehrsregeln . Da ging es zwar um ältere Menschen, die nicht mehr so gut laufen können oder andere Behinderungen haben, aber dennoch auch gehbehinderte Menschen. Ich muss sagen, dass ich es wirklich schlimm finde, wenn Menschen, die ja eigentlich auch wissen, dass sie länger brauchen um über die Straße zu gehen, dann auch noch quer über die Straße laufen oder einfach den Stock heben und losrennen, weil sie meinen, wenn sie ein Zeichen geben, müssen alle Autofahrer stehen bleiben.

Ich denke, dass man immer leicht sagen kann, dass man das unmöglich findet, wenn man selber keine Gehbehinderung hat. Ich finde es auch nicht in Ordnung, wenn man quer über die Straße läuft, denn es gibt ja nicht umsonst Ampeln, Zebrastreifen usw. Man muss einfach bedenken, dass man mit solch einem Verhalten nicht nur sich selber in Gefahr bringt, sondern auch andere.

Aber wer einen Menschen mit Gehbehinderung schon einmal begleitet hat, der weiß, dass manchmal jeder Schritt zählt und da sind selbst die 5 Meter bis zur Ampel und zurück schon unglaublich mühsam. Das kann man gar nicht wirklich nachvollziehen, wenn man gesund und mobil ist. Sowas kann man vielleicht im entferntesten mal verstehen, wenn man sich das Bein bricht, und auf Krücken angewiesen ist. Schon das allein ist unglaublich anstrengend und da überlegt man sich zwei Mal, ob man da noch Extraschritte geht.

Das Problem ist eben, dass man einfach auch zusätzlich noch langsamer ist und damit ist die Gefahr erfasst zu werden ja nur noch größer, ich denke, dass genau das öfter mal vergessen wird. Warum gehbehinderte Menschen dann allerdings bei rot über die Straße gehen, verstehe ich nicht und da gibt es dann meiner Meinung nach auch nicht wirklich eine logische Erklärung dafür.

Ich muss sagen, dass ich es allgemein nicht in Ordnung finde, wenn Leute die Straßen an einer anderen Stelle überqueren obwohl ein paar Meter weiter eine Ampel steht. So was ist komplett unvorsichtig und zum Teil auch lebensmüde, weil man nie weiß, ob der Autofahrer einen auch rechtzeitig sieht und es dann noch schafft, anzuhalten. Das kann ganz böse ausgehen.

Des weiteren finde ich es auch nicht in Ordnung, weil man dabei auch die Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Außerdem sind die Ampeln ja nicht umsonst gebaut worden und ich denke, dass dadurch sehr viel Geld verschwendet wird, wenn man eine Ampel baut, die sowieso nicht benutzt wird. Die Ampeln dienen außerdem der allgemeinen Sicherheit der Bürger.

Im Allgemeinen finde ich es ja wie oben schon gesagt schlimm, wenn manche Leute die Straßen an den falschen stellen überqueren. Aber ich finde es noch viel schlimmer, wenn gehbehinderte und ältere Leute das machen. Diese sind im Notfall nicht mehr ganz so schnell und ich denke, dass im Notfall Leute, die noch sehr fit sind, schneller von der Straße verschwinden können.

Gehbehinderte Menschen haben naturgemäß ein großes Problem, wenn sie über die Straße zu einer Bushaltestelle müssen und der Überweg befindet sich noch einige Meter weiter. Wenn sie sich bis dahin quälen, müssen sie anschließend auch auf der anderen Seite wieder einige Schritte in Richtung Bus-Haltestelle zurück gehen. Das wird der Grund sein, warum sie einfach quer über die Straße laufen. Dass sie aber dann genauso behindert sind, denken sie nicht dran. Wenn ein Hindernis in Form eines Autos kommt, schimpfen sie meist noch, dass ein Auto es wagt, auf der Straße zu fahren. Es ist schlimm, wenn man nicht gehen kann, jeder Schritt wir zur Qual. Die Menschen anzusprechen, hat wenig Sinn, das habe ich schon versucht.