Ist die Grüppchenbildung in der Schule zu vermeiden?
Wir hatten vergangene Woche Wandertag und sind zusammen mit unserem Lehrer in die Stadt gefahren. Am Ende des Tages hatten wir freie Zeit zur Verfügung und konnten uns austoben. Während einige Mädels aus der Klasse unbedingt ins Einkaufszentrum zum Shoppen wollten, trieb es uns Jungs sofort zum nächstgelegenen McDonald's. Dabei fiel mir auf, dass sich unter den Klassenkameraden kleine Grüppchen bildeten, so waren es meist drei bis vier Personen, die zusammen durch die Stadt liefen. Ich lief ebenfalls nur mit drei weiteren Jungs durch die Straßen. Während die Klasse anfangs noch zusammen war, teilte sie sich beim Stadtbummel in Grüppchen, um am Ende dann wieder gemeinsam als Klasse zurück zu fahren.
Nun heißt es ja immer wieder, dass eine starke Klassengemeinschaft wichtig für jeden einzelnen Schüler ist, aber ist es in der Realität überhaupt möglich, dass sich jeder einzelne Schüler mit dem anderen versteht? Ist die Grüppchenbildung, egal ob im Pausenhof, an der Bushaltestelle oder bei solch einem Wandertag, überhaupt zu vermeiden? Sollte man die Grüppchenbildung überhaupt vermeiden oder ist es besser, wenn jeder einzelne nur Zeit mit den Klassenkameraden verbringt, mit denen er sich identifizieren kann und mit denen er sich gut versteht? Wie war das bei euch an einem Wandertag oder in der Pause? Gingen da auch alle Klassenkameraden in kleinen Gruppen getrennte Wege oder blieben sie als Klasse zusammen?
Bei meiner Tochter gibt es diese Gruppenbildung nicht. In der Pause stehen alle zusammen und niemand wird ausgeschlossen. Es hat viel damit zu tun, ob man sich versteht. Die Menschen sind alle sehr unterschiedlich. Leider sind sie aber nicht allen Menschen gegenüber offen. Wenn jeder jeden akzeptiert, dann sollte so eine Gruppenbildung vermieden werden können. Solange aber nur eine einzige Person dazwischen ist, die nicht mitspielt, wird es schwer werden.
Zu meiner Schulzeit war es noch so, dass es drei Gruppen Gab. Einmal gab es die, die alles besser wussten, aber in der Schule mehr als schlecht waren. Dann gab es die Normalen, die gleichzeitig die größte Gruppe bildete und dann gab es noch die "Streber", die vereinzelt über den Schulhof liegen. Ich denke, es wird immer wieder diese und die anderen Gruppen geben. Lehrer sollten nur darauf achten, dass niemand völlig ausgeschlossen wird, alles andere ist egal.
Wie alt ist denn deine Tochter davinca? Ich war mittlerweile viele Jahre in der Schule. Dort gab es immer schon eine solche Gruppenbildung und diese kann man mit Sicherheit auch nicht so einfach vermeiden.
In der Grundschule haben wir Jungen noch nicht mit den Mädchen gesprochen. Somit wurde die Klasse schon einmal zwei geteilt. Später kommen dann noch viel mehr andere Aspekte hinzu. Beispielsweise stehen manche auf die eine Musikrichtung und kleiden sich dementsprechend. Während andere vielleicht einen etwas ausgefallenen Musikgeschmack haben. Bei mir gab es immer einige, die Punkmusik hörten und deshalb von den anderen oft auch ausgeschlossen wurden.
Später war es bei uns immer so, dass die Raucher eben in den Pausen gemeinsam eine rauchen gehen und sich so von den anderen abtrennen. Die anderen finden das dann vielleicht nicht so toll, wenn das Klassenzimmer nach Rauch riecht. Auch so entstehen kleinere Gruppen aus einer Klasse und das kann man leider nicht vermeiden.
Vom Eigentlichen finde ich eine Gruppenbildung innerhalb einer Schulklasse nicht direkt schlecht. Die einzelnen Gruppen müssen sich nicht unbedingt dadurch bilden, dass man sich gegenseitig nicht mag, sondern das man einfach andere Interessen hat. Vor allem die Unterteilung zwischen Mädchen und Jungen lässt sich kaum vermeiden. Man redet über andere Dinge. Dies siehst du an deinem Beispiel schon sehr gut. Die Gruppen haben sich sicher nach einzelnen Interessen gebildet.
Ich finde es unklug eine Gruppenbildung vermeiden zu wollen, was hat man denn davon? Ehrlich gesagt finde ich es wesentlich wichtiger, dass sich wirklich alle irgendwie verstehen, wenn auch nur sehr oberflächlich. Auch sollte niemand ausgegrenzt werden. Viele Dinge sind in kleineren Gruppen einfacher und auch bequemer. Zudem habe ich die Erfahrung gemacht, dass eine Klassengemeinschaft mit kleinen Gruppen sich viel besser versteht, als eine Klassengemeinschaft die partout eine Einheit bilden soll ohne Gruppenbildung. Wobei das eine natürlich nicht das andere ausschließt.
Für ein harmonisches miteinander, so zeigt es meine Erfahrung, sind Gruppen mit einer graden Anzahl viel "glücklicher". Bei Grüppchen mit einer ungraden Anzahl von Leuten gibt es immer Einen der irgendwann zurückstecken muss, da ist Streit natürlich vorprogrammiert, vor allem in den unteren Klassen wie der Sekundarstufe I. Ob meine Theorie allerdings auch für kleine Kinder, Grundschulkinder, gilt kann ich allerdings nicht sagen.
Ich bin der Ansicht, "Grüppchen" finden sich normalerweise aufgrund von Sympathiegefühlen zusammen. Ähnliche Interessen und Ansichten spielen dabei eine wichtige Rolle. Denn es ist doch recht schwierig, jemanden sympathisch zu finden, der eine völlig andere Lebensphilosophie vertritt als man selbst. Sogar in der Grundschule lässt sich schon beobachten, dass sich Freundschaften eher zwischen Kindern bilden, die in ihrer Freizeit die gleichen Hobbys betreiben, als zwischen Kindern, die völlig unterschiedliche Dinge mögen.
Ich halte eine solche Gruppenbildung allerdings nicht für zwangsläufig negativ und unterbindenswert. Auch die Gefahr, dass die Gemeinschaft der Schulklasse dadurch geschwächt wird, dass sich Interessengruppen bilden, sehe ich nicht. Denn solange sich die Schüler untereinander trotzdem verstehen und in der Lage sind, auch andere Meinungen und Einstellungen zu akzeptieren, kann man immer noch von einem guten Klassenverband sprechen. Bedenklich wird es nur dann, wenn eine Gruppe sich von allen anderen absondert - sprich nicht mehr mit dem nicht zur Gruppe gehörenden Umfeld interagiert oder Außenstehende sogar mobbt.
Grüppchenbildungen müssen meiner Meinung nach nicht unbedingt schlecht sein. Ich glaube es kommt selten vor, dass man sich in einer Klasse wirklich mit jedem einzelnen sehr gut versteht. Ich denke, dass es auch zu einer guten Klassengemeinschaft kommen kann, auch wenn es Grüppchen gibt. Wie hast du denn generell das Gefühl in deiner Klasse?
Es kommt wohl auch immer darauf an, ob sich diese Gruppen gegenseitig fertig machen wollen oder andere ausschließen. Dann ist es natürlich nicht so toll. Aber wenn sich innerhalb einer Klasse immer wieder nur drei oder vier Leute zusammenfinden um eben bei einem Ausflug gemeinsam Shoppen zu gehen oder was auch immer, finde ich das nicht schlecht. Ich glaube, dass es da kaum vorkommt, dass die gesamte Klasse gerade die gleichen Interessen hat. Du hast ja auch geschrieben, dass sich dann wieder alle zusammen gefunden haben um gemeinsam in die Klasse zu gehen. Das spricht dann ja durchaus für eine gute Klassengemeinschaft.
In der von dir beschriebenen Situation ist doch eine Klassengemeinschaft in dem Sinne nicht wichtig oder? Wichtig ist allerdings, dass sich alle Schüler pünktlich am verabredeten Treffpunkt wieder einfinden. Wichtig ist auch, dass sich nicht einzelne Schüler isolieren und alleine los ziehen. Ansonsten stelle ich mir gerade bildlich vor, wie eine ganze Klasse in einer kleinen Boutique für Frauen oder Mädchen einfällt. Wahlweise auch in einem Geschäft für Computerspiele oder ähnlichem. Das ist rein praktisch schon unsinnig.
Außerdem ist es auch in einer größeren Gruppe wichtig, wenn nicht alle nur das machen was Einzelne wollen, sondern das auch Einzelne zu ihren Interessen kommen. Wenn in dem von dir genannten Fall eine Mehrheitsentscheidung statt gefunden hätte und die Mädchen in der Überzahl gewesen wären, wie wohl hättest du dich in einem Geschäft für Mädchenbekleidung gefühlt?
Eine Klassengemeinschaft ist wichtig, keine Frage. Aber das man mit jedem gleich gut befreundet ist, ist meiner Meinung nach einfach nur Blödsinn. Man kann nicht verhindern, dass sich kleine Gruppen bilden und das finde ich eigentlich auch nicht schlimm. Solange keiner ausgeschlossen oder gemobbt wird, sehe ich wirklich kein Problem darin.
Man kann einfach nicht mit jedem in einer Klasse super befreundet sein. Man versteht sich zwar untereinander ganz gut, aber man hat keine 30 besten Freunde in einer Klasse, dass geht einfach nicht. Aus diesem Grund ist es eigentlich völlig normal, dass sich immer Gruppen bilden. Man steht ja schließlich lieber bei seinen besten Freuden, anstatt bei seinen Klassenkameraden mit denen man sich zwar versteht aber auch nicht richtig befreundet ist. Es haben sich schon immer Gruppen gebildet und so wird das auch für immer sein. Da kann man einfach nicht gegen machen.
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