Alles läuft schief, Angst - wie geht ihr damit um?

vom 16.03.2012, 11:19 Uhr

Ich habe so etwas wie im Moment in meinem Leben zuvor noch nie erlebt. Natürlich gibt es immer einmal eine kurz Phase, in der scheinbar alls schief läuft. Aber davon habe ich mich noch nie beirren lassen. Ich habe es einfach so hingenommen und mir gesagt, dass es wieder besser werden wird. Aber diesmal habe ich richtige Angst, dass schlimme Dinge geschehen werden.

Vor zwei Wochen fing alles an. Ich habe einen bestimmten Wunsch geäußert, auf den ich an dieser Stelle nicht eingehen möchte, und habe noch gesagt, dass ich dafür alles tun und alles geben würde. Zwei Tage später wurde mein Fahrrad gestohlen. Es stand an seinem Platz im Unterstand. Das Schloss hatte ich verschlossen, den Schlüssel habe ich auch noch aber niemand hat etwas gesehen und die Chancen, dass ich es wieder bekommen werde stehen sehr schlecht. Meine Versicherung deckt keine Fahrräder und somit sind mehrere hundert Euro weg. Um das Geld geht es nicht, ich bin nur auf mein Fahrrad angewiesen und fahre sehr viel damit. Nun muss ich ein altes Fahrrad fahren, mit dem ich nicht gut zurecht komme. Wenn es damit schon beendet wäre, dann hätte ich gar kein Problem. So ein Fahrraddiebstahl kommt eben vor, das ist ein Risiko dessen man sich ja auch durchaus bewusst ist.

Wenige Tage später war ich im Schwimmbad. Es war sehr voll und auf einmal wurde ich unter Wasser gedrückt und bekam Panik, denn ich kam nicht wieder hoch. In dem Moment hatte ich wirklich Angst! Schließlich bekam ich keine Luft mehr. Ein Mann hatte mich wohl nicht gesehen und ist einfach über mich hinweg geschwommen und hat mich dabei unter Wasser gedrückt. Am selben Vormittag war mein Lebensgefährte wütend auf mich. Ich hatte mich verabschiedet und ihm gesagt, wo ich hin gehe damit er nachkommen kann. Ich dachte, er hätte mich gehört und verstanden, denn er hat gesagt "Ja, ist gut.". Dass er telefoniert hat und nicht mich meinte habe ich nicht bemerkt. Er hat mich dann lange gesucht und irgendwann, als er nicht zu mir kam habe ich ihn angerufen und gefragt wo er denn bleibt. Er war schon auf dem Weg nach hause und war sehr wütend auf mich, weil er mich nirgendwo finden konnte. Dieses Missverständnis ließ sich aber zum Glück aufklären und am Abend war auch alles wieder gut.

In der Zwischenzeit sind noch ein Paar andere Dinge passiert, alles Kleinigkeiten, mehr oder weniger. Dann sprang mein Auto nicht mehr an. Mein Lebensgefährte und seine Freunde meinten, den Fehler gefunden zu haben und ich konnte auch einen Tag lang gut fahren, bis plötzlich bei voller Fahrt ohne Vorankündigung der Motor aus ging. Ein Bekannter hat mich dann in die nächste Werkstatt geschleppt, die haben das Diagnosegrät befragt und zwei Fehler repariert indem neue Ersatzteile eingesetzt worden sind. Die Probefahrt mit dem Werkstattleiter verlief super, der Wagen fuhr besser als je zuvor. Gestern Abend fuhr ich dann zum Einkaufen - wieder ging der Motor aus, mitten in einer Kurve kam ich auf dem Radweg zum Stehen und musste wieder weg geschleppt werden.

Heute morgen wollte ich die Meerschweinchen füttern. Gestern Abend war alles ganz normal, wie in den letzten Tagen auch. Heute kam eines nicht an die Tür. Es liegt steiff mit offenen Augen neben einem Häuschen und ist tot.

Mir jagt das alles eine riesige Angst ein. Ich habe Panik, weil diese Pechsträhne nun auch auf Lebewesen übergreift und weil ich eben diesen Wunsch geäußert habe. Ich habe nun ganz besonders Angst um meine anderen Tiere, die lebenden und die, die noch geboren werden in den nächsten Wochen. Ich kann einfach nicht mehr, diese Angst macht mich fertig. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll und fühle mich nicht fähig, irgendetwas zu machen. Ich versuche, mich abzulenken, aber das funktioniert nicht richtig. Ich muss immer daran denken, was noch passieren könnte und habe Schweißausbrüche. Ich kann auch nicht mehr gut schlafen. Meine Freunde wissen das und versuchen, mich abzulenken, aber auch das bringt nichts.

Hattet ihr auch schon Pechsträhnen, die euch in Angst versetzt haben? Wie habt ihr euch dabei verhalten, was habt ihr gegen eure Angst gemacht, ist sie vielleicht sogar wahr geworden? Meint ihr vielleicht, dass ich einfach übertreibe?

» Anky » Beiträge: 579 » Talkpoints: 4,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das sollte Dir keine Angst einjagen. Leider ist es bei vielen Menschen so, dass sie am falschen Ort zur falschen Zeit sind. Es scheint fast, dass Du denkst, du wärst verhext. Ich denke eher, dass Du im Moment zu sehr auf die Missgeschicke achtest und alles andere gute, was passiert, gar nicht bemerkst. Eine Pechsträhne wird sich irgendwann auch wieder in eine Glückssträhne verwandeln. Du solltest weniger darauf achten und mehr Spaß wieder bei normalen Dingen haben. Nicht immer im Hintergedanken haben, dass etwas passieren könnte. Denn gerade dann passiert auch etwas. Also gehe ruhiger an die Sache heran, versuche Dich zu entspannen und dann wird auch alles schnell wieder besser laufen.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Anky hat geschrieben:Meint ihr vielleicht, dass ich einfach übertreibe?


Ehrlich gesagt, ja! Natürlich sind solche Pechsträhnen ärgerlich und nahezu jeder wird so etwas schon mal erlebt haben. Aber diese Pechsträhnen gehen auch wieder vorbei und meistens dauert das gar nicht mal so lange. Ich vermute auch, dass dir im Moment auch hauptsächlich die negativen Dinge auffallen und gute Erlebnisse derzeit vielleicht auch gar nicht so wahrnimmst. Und ich verstehe zum Beispiel überhaupt nicht, was das mit dem Wunsch zu tun haben soll, den du geäußert hast. Das hört sich für mich einfach nur sehr abergläubisch oder so an. Den Zusammenhang, den du hier suchst, wird es sicherlich nicht geben.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Anky hat geschrieben: Meint ihr vielleicht, dass ich einfach übertreibe?

"Aber hallo!", natürlich übertreibst du. Du konstruierst dir aus einigen alltäglichen Pannen eine systematische Problemwelle zusammen und lässt dich dann davon so beeindrucken, dass du schön körperlich darunter leidest. Das sind doch alles für sich gesehen Kleinigkeiten. Was haben wir? Ein geklautes Fahrrad, ein Missverständnis zwischen Mann und Frau, eine Autopanne inkl. misslungener Reparatur und ein totes Meerschweinchen. Und dann nennst du noch "ein Paar (?) andere Dinge, alles Kleinigkeiten". Und was machst du daraus:

Anky hat geschrieben:Ich kann einfach nicht mehr, diese Angst macht mich fertig.

Wenn du so weiter verfährst, dann steckst du bald in einer Falle mit sich selbst erfüllenden Prophezeihungen. Vielleicht ist Ablenkung gar keine so falsche Strategie und vielleicht solltest du versuchen, nicht aus jeder Mücke einen Elefanten machen. Kennst du nicht den Spruch, dass ein Unglück selten alleine kommt. Passt doch, aber es vergeht auch wieder.

Am Ende wird alles gut. Und wenn es sich noch nicht gut anfühlt, dann ist es auch noch nicht das Ende.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn soviel unangenehme Dinge auf einem einstürzen, hat man das Gefühl, vom Pech verfolgt zu sein. Das geht abwechselnd mal jedem so. Man fragt sich dann immer, was als nächstes kommt und womit man so viel Unglück verdient hat. Glaub mir, auch ich habe mal so gedacht wie du und mich gefragt, was wohl noch passieren kann. Es ist oft eine unglückliche Verkettung von vielen Dingen, auf die man keinen Einfluss hat.

Aber Angst deswegen zu bekommen, ist auch nicht richtig. Es ist immer nur eine kurze Zeit, wenn so etwas passiert und vielleicht lachst du bald wieder, wenn dir plötzlich mal etwas Gutes passiert. Ablenkung ist immer gut. Unternehme etwas mit deinen Freunden und lass dich aufmuntern. Bald wird alles wieder gut.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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