Falsche "Übersetzungen" von Buchtiteln

vom 03.06.2011, 15:02 Uhr

Auch ich würde eine Übersetzung des Buchtitels nicht unbedingt mit "richtig" oder "falsch" bewerten. Literatur sollte doch frei sein, man kann also den Titel so wählen wie man will. Auch wenn der fremdsprachige Titel das Original nicht sinngemäß wiedergibt, ist das doch immer noch kein Problem. Ein Beispiel für die freien Übersetzungen von Buchtiteln sind sicherlich die Romane von Stephen King. Der englischsprachige Titel "Bag of Bones", was zu deutsch "Sack voll Knochen" heißt, wurde ins Deutsche ganz anders, nämlich mit "Sara" übersetzt. Allerdings finde ich jetzt nicht wirklich, dass das auf irgendeine Weise störend sein sollte. Der Inhalt des Buches ist ja trotzdem der gleiche. Manchmal klingen auch wörtlich übersetzte Titel einfach nur bescheuert. Beispielsweise hätte ich mir nie ein Buch gekauft, welches "Sack voll Knochen" heißt, da dieser Titel meiner Meinung nach billig klingt.

Benutzeravatar

» mendacium. » Beiträge: 750 » Talkpoints: 17,61 » Auszeichnung für 500 Beiträge



mendacium. hat geschrieben:Der englischsprachige Titel "Bag of Bones", was zu deutsch "Sack voll Knochen" heißt (...) Manchmal klingen auch wörtlich übersetzte Titel einfach nur bescheuert. Beispielsweise hätte ich mir nie ein Buch gekauft, welches "Sack voll Knochen" heißt, da dieser Titel meiner Meinung nach billig klingt.

Natürlich klingt die wörtliche Übersetzung im von dir gewählten Beispiel bescheuert, weil es sich bei "bag of bones" um eine Redewendung handelt, die man aus diesem Grund natürlich nicht so ohne weiteres und schon gar nicht wortwörtlich in eine andere Sprache übersetzen kann. Im Deutschen würde "Haut und Knochen" dem wahrscheinlich noch am ehesten entsprechen, aber es kann natürlich gut sein, dass im Titel "bag of bones" eine Doppeldeutigkeit liegt, die sich auf den Inhalt des Buches bezieht und die man mit "Haut und Knochen" nicht wiedergeben könnte.

Ich denke, in diesem Fall ist es verständlich, dass ein anderer Titel gewählt wurde, auch wenn man sich für einen völlig nichtssagenden entschieden hat, der nicht gerade von besonders viel Kreativität zeugt. Aber in meinem Beitrag ging es ja nicht um solche Fälle, sondern um Titel, die problemlos und oft sogar wortwörtlich übersetzt werden könnten.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Es gibt sicher viele Studien und Umfragen dazu, unter welchen Voraussetzungen die Leute sich Bücher kaufen. Die Erkenntnisse dieser Studien werden dann bei der Namensgebung der Bücher verwendet. Die Verlage erhoffen sich dadurch einen höheren Verkauft. Wahrscheinlich ist es so, dass das Wort Manhattan einfach mehr Leute anzieht als das Wort Palast. Daher haben sie das Buch dann Der Mond über Manhattan genannt, anstatt einfach Mondpalast.

Ich persönlich finde das allerdings schon sehr schade, da sich ja der jeweilige Schriftsteller sicher auch etwas gedacht hat, als er gerade diesen Titel für sein Buch gewählt hat. Da ist es dann schon nicht so schön, wenn Verlage die Titel einfach ändern. Aber sie machen das natürlich um den Absatz in die Höhe zu treiben. Sie erhoffen sich einfach mehr Käufer bei bestimmten Titeln. In wie weit die Marktforschung da richtig liegt, kann man natürlich nicht wissen. Die Amerikaner dachten ja scheinbar auch, dass sich Harry Potter and the sorcerers stone besser verkaufen lässt als Harry Potter and the philosophers stone. Dabei ist es sogar die selbe Sprache und sie haben den Titel trotzdem noch geändert.

Benutzeravatar

» Endymion » Beiträge: 1015 » Talkpoints: 21,43 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^