Stellenangebote, die stark befristet sind - sich bewerben?

vom 02.02.2012, 10:20 Uhr

Einige der Stellenangebote, die ich bislang gelesen habe, sind meist erst einmal auf drei, vier Monate befristet. Es gebe aber scheinbar durchaus die Option, weiter beschäftigt zu werden. Aus den Stellenangeboten geht aber nicht unbedingt hervor, worauf sich dies bezieht. Es könnte sein, dass die wenigen Monate erst einmal als eine Art Probezeit dienen und dass man dann schaut, wie es weiter geht, aber genauso gut könnte es auch sein, dass die Stelle erst neu beantragt werden muss, damit sie finanziert werden kann. Eventuell gibt es noch andere Gründe, weshalb man vorerst eine Stelle für wenige Monate anbietet, auf die ich jetzt nicht so komme.

Ich muss sagen, dass mich diese Stellen nicht so reizen. In erster Linie wären sie für mich ein Reiz, wenn ich denn arbeitslos wäre, was aber bei mir nicht zutrifft. Ich bin arbeitssuchend und möchte gern wieder etwas anderes machen, wovon ich hier ja auch schon des öfteren geschrieben habe. Aber aus diesem Grund suche ich dann doch eher Stellen, die eben mindestens ein Jahr lang dauern, egal, ob eine Befristung oder eine unbefristete Zeit dann angegeben wird.

Es ist schon für mich verständlich, weshalb ein Arbeitgeber durchaus erst einmal sehen will, wie sich jemand behauptet. Aber ich frage mich immer, was danach kommt. In meinem persönlichen Fall ist es schon so, dass ich einen eigentlich sicheren Job, der mich jedoch nicht fordert und mich nicht fördert, aufgeben müsste und ich würde halt ungern auf der Straße stehen wollen. Ich denke nicht nur negativ, aber ich denke, man muss schon vieles berücksichtigen, wenn es darum geht, sich beruflich zu verändern. Es ist ja auch so, dass man nach dreimonatiger Beschäftigung dann gleich das Arbeitslosengeld bekäme, sofern kein anderer Job vorhanden wäre und das wäre wiederum die denkbar schlechteste Möglichkeit.

Bewerbt Ihr Euch auch auf Stellen, die vorerst nur befristet sind oder seid Ihr da auch eher skeptisch und sucht Euch schon andere Stellen heraus? Wovon macht Ihr eine Bewerbung abhängig. die für eine befristete Stelle herausgehen soll? Ist es die persönliche Situation oder dass man quasi unter Zugzwang steht?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Wenn das Stellen sind, die auch tatsächlich eine Übernahmeoption bieten, dann würde ich mich unbesehen darauf bewerben: Ich weiß, dass ich immer in kürzester Zeit als hervorragender Angestellter erkannt werde.

Beispiel: Ich bin seit 3 1/2 Monaten bei meinem jetzigen Arbeitgeber beschäftigt. Gestern habe ich von einem Kollegen die Aussage meines Chefs gehört 'Es gibt in unserem Team ja noch Einen der meiner Meinung nach geeignet wäre Teamleiter zu werden, aber der ist mir noch ein Bisschen jung.', womit eindeutig ich gemeint sein muss. Er gewährt mir auch freie Hand bei meinen Arbeitsmethoden, weil die Ergebnisse für mich sprechen.

Wenn man weiß, dass man entsprechende Leistung bringt, warum soll man sich dann nicht für eine solche Stelle bewerben? Ich gehe davon aus, dass es für die meisten Arbeitgeber genauso ist wie du sagst und sie den Vertrag als eine Art Probevertrag sehen, nur das sie keine Kündigung aussprechen müssen damit dein Vertrag endet, falls du nicht ihren Erwartungen entsprichst.

Ansonsten kann man sich aber auch aus der Anstellung raus zum Ende der Befristung schon wieder ein neues Arbeitsverhältnis suchen. Einen Job zu finden ist zum Glück nicht all zu schwer (Zumindest niedrig qualifizierte Tätigkeiten gibt es wie Sand am Meer).

Du kannst ruhig deinen sicheren Job aufgeben und dich neuen Ufern zuwenden, ich würde allerdings an deiner Stelle erst einmal ein Finanzpolster schaffen, damit du Situationen meistern kannst, die bei so etwas leider auftreten können: Plötzliche Kündigung (1 Woche Frist, Arbeitsfreistellung während dieser Zeit) ist nur ein Risiko! Dann müsstest du bis zur nächsten Beschäftigung vermutlich einige Wochen überbrücken, außer du nimmst alle Stellen an. Man kann auch in 3 Tagen einen neuen Job finden (inklusive Vorstellungsgespräch und Vertragsunterzeichnung), aber das ist eine Typenfrage!

Geh auf Nummer sicher und leg dir ein Finanzpolster an, vielleicht 3 Monatsgehälter. Und wenn du dann überlegst was passieren kann, dann denk an das Polster. Damit kommst du erstmal über jeden Engpass hinweg und mit einem gesunden Selbstvertrauen wirst du den Wechsel in einen besseren, festen, Job dann mit Sicherheit auch schaffen!

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich würde mich nur ungern auf solche Stellen bewerben, weil ich keine Lust habe, mich dann drei Monate später wieder erneut woanders bewerben zu müssen – die paar Wochen sind schließlich schnell vorbei. Am Anfang brauche ich auch immer etwas, um mit den anderen Kollegen so richtig warm zu werden und mich so richtig in eine Aufgabe routiniert hineinzufinden. Daher ist mir das Risiko zu hoch, nach der kurzen Befristung wieder gehen zu müssen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich bin nun nicht in der Situation, dass ich mich neu bewerben müsste, aber ich kann durchaus verstehen, dass diese Arbeitsstellen dir nicht ganz so zusagen. Denn du bist schließlich nicht arbeitslos, sondern hast eine Arbeit. Stell dir mal vor, du trittst eine solche Stelle an, die dann vielleicht nicht weiter verlängert wird. Dann bist du nach den drei oder vier Monaten plötzlich arbeitslos. Und im Gegensatz zu jetzigen Situation wäre das vielleicht nicht so optimal, denn derzeit hast du ja eine (unbefristete?) Stelle, die dir aber eben nicht so gefällt.

Ich würde mich vielleicht dennoch auf eine solche Stelle bewerben und dann im Vorstellungsgespräch genau erfragen, wie es nach der Zeit weitergehen soll. Sind die Chancen, übernommen zu werden, eher schlecht, würde ich die Stelle nicht antreten, sondern auch weitersuchen. Wäre man hingegen arbeitslos, würde ich definitiv auch eine solche Stelle nehmen.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Bisher habe ich mich auf solche Stellen nicht beworben. Ich denke, wenn solche Stellen ausgeschrieben sind, dass sie vielleicht nicht verlängert, oder in ein unbefristetes umgewandelt werden. Ich würde nämlich sonst keinen Grund sehen, wieso die Arbeitgeber befristete Stellen ausschreiben, außer dass sie nur für diese Zeit einen Mitarbeiter benötigen.

Wenn sie doch zuerst sehen wollen, wie sich derjenige bei der Arbeit anstellt, dann kann man doch dazu auch die Probezeit nutzen. In den meistens 6 Monaten, in der man in der Probezeit ist, kann doch auch entschieden werden, ob man den Mitarbeiter behalten möchte, oder ihn kündigen will. Außerdem habe ich mich noch nicht auf solche Stellen beworben, da ich dann auch irgendwo gebunden bin. Wenn ich doch in der Zeit einen anderen Job finde, der vielleicht sogar unbefristet ist, dann habe ich bei meiner Arbeit immer noch eine Kündigungsfrist, die ich einhalten muss. Und meistens ist es ja so, dass die Unternehmen einen Mitarbeiter für einen baldigen Einsatz suchen.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


quote="TuDios"]Wenn das Stellen sind, die auch tatsächlich eine Übernahmeoption bieten, dann würde ich mich unbesehen darauf bewerben: Ich weiß, dass ich immer in kürzester Zeit als hervorragender Angestellter erkannt werde.

Ob diese Stellen tatsächlich eine Übernahmeoption bieten, ist aber in der Stellenanzeige nicht zu erkennen. Im Bewerbungsgespräch kann man das zwar genauer hinterfragen, aber nachprüfen kann man das nicht.

außer du nimmst alle Stellen an. Man kann auch in 3 Tagen einen neuen Job finden (inklusive Vorstellungsgespräch und Vertragsunterzeichnung), aber das ist eine Typenfrage!

Das hängt schon sehr von der Branche und vom Wohnort ab. Wenn in einem Sektor gerade keine interessanteren Jobs offen sind hilft es nichts, wenn man in diesem Sektor der Beste ist!

» meinsenfdazu » Beiträge: 15 » Talkpoints: 5,80 »


Ich sehe gar kein Problem darin, wenn Arbeitsstellen zunächst einmal befristet sind. Bei mir in der Firma gibt es nur noch befristet Arbeitsverträge zumindest für die ersten 2 Jahre der Beschäftigung. Die ersten 4 Arbeitsverträge laufen jeweils 6 Monate, erst danach erfolgt eine unbefristet Einstellung. Allerdings ist die Befristung nicht dazu da, weil man sich schnell wieder von den Mitarbeitern trennen möchte sondern eigentlich möchte man schon alle langfristig halten. Für ein Unternehmen ist es aber einfacher sich von einem Mitarbeiter wieder zu trennen, wenn man mit ihm nicht zufrieden ist als bei unbefristeten Verträgen. Klar die Kündigungsfrist bleibt bei beiden identisch dennoch ist es einfacher.

Anstatt jemanden während der Probezeit oder danach zu entlassen, lässt man lieber den Arbeitsvertrag auslaufen und verlängert diesen nicht. Dies Reduziert den Verwaltungsaufwand etwas. Auch kann man flexibler auf eventuelle Wirtschaftskrisen oder ähnliches reagieren. Gerade wenn Firmen dazusagen, dass eine spätere Übernahme in unbefristete Arbeitsverhältnisse geplant ist, dann ist die Befristung für mich gar kein Problem. Schließlich ist es ja an mir mich in der Zeit der Befristung zu beweisen.

» andysun78 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also als ich mich damals umgesehen habe um Arbeit zu finden, habe ich fast nur befristete Angebote gefunden, ich habe das Gefühl, dass es diese sicheren Arbeitsplätze kaum noch gibt. Ich hatte damals das Glück nach meiner Ausbildung direkt übernommen zu werden. Leider war das auch ein Job der mich wirklich gefordert hat und von den Aufstiegschancen eher beschränkt war.

Ich hatte dort gute Aussichten auch nach dem ersten Jahr Befristung übernommen zu werden, jedoch war ich in diesem Beruf einfach nicht wirklich glücklich und habe mich dann relativ spontan für ein Studium entschieden, ohne wirklich zu wissen wie und ob ich dieses finanzieren kann.

Als Nebenjob habe ich zunächst auch eine befristete Stelle angenommen, habe dort aber die Erfahrung gemacht, dass das im Prinzip wirklich nur Formsache war, um zu prüfen ob man sich auch länger als eine Woche auf Arbeit gut verkauft und die Arbeit vernünftig gemacht wird.

Natürlich ist das Risiko groß wenn man eine eigentlich sichere Anstellung aufgeben würde und ganz realistisch betrachtet kann es auch ganz dumm laufen und nach ein paar Monaten hat man keine Arbeit mehr aber Ewigkeiten einen Beruf auszuüben der einen langweilt oder schlimmer noch ankotzt ist definitiv auch nicht das wahre.

Also eventuell ein paar Rücklagen ansammeln und den Schritt wagen oder eben doch am altbewährten sicheren Job festhalten, das muss jeder für sich selbst entscheiden.

» Mulucki1989 » Beiträge: 449 » Talkpoints: 14,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge


In der aktuellen wirtschaftlichen Lage wird es sicherlich oft Stellen geben, die tatsächlich nur befristet sind und keine direkte Option auf Übernahme geben. Das werden dann aber hauptsächlich Jobs mit starker Auftragsabhängigkeit sein, also zum Beispiel in der Fertigung oder Materialwirtschaft. Dort ist zwar auch eine Übernahme denkbar, aber nicht unbedingt fest vorgesehen.

Ich denke aber, dass drei bis vier Monate für solche Stellen eigentlich zu kurz sind, meist werden dort eher ein halbes Jahr oder ein Jahr angenommen. Schließlich darf man nicht unbegrenzt oft verlängern und man möchte ja nicht ständig aus diesem Grund neue Leute suchen. Außerdem ist die wirtschaftliche Lage doch meistens doch so weit absehbar, dass man nicht über einen Zeitraum von wenigen Monaten flexibel sein muss. Zur Not kann man die Leute immer noch in Kurzarbeit schicken, bis der Vertrag abläuft.

Überhaupt ist ein Zeitraum von drei bis vier Monaten eigentlich ungewöhnlich. Schließlich ist das nicht länger als die Probezeit, in der man sowieso den Leuten kündigen kann. Sind das vielleicht Betriebe mit einem starken Betriebsrat? Denn dort kann eine Kündigung auch in der Probezeit schwer sein, da der Betriebrat dann möglicherweise ein Mitbestimmungsrecht hat. Die Befristung wäre dann eine Möglichkeit, diese Mitbestimmung zu umgehen.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich würde mich schon unter Umständen auch auf solche Stellen bewerben, die befristet sind, wenn denn dieser Job das ist, was ich gern machen möchte und auch mehr dem entspricht als das, was ich bisher tue. Wenn es eben nicht nur um eine Elternzeitvertretung geht oder aber die Befristung im Rahmen eines bestimmten stark abgegrenzten Projektes entstanden ist. Sollte es aber um eine Stelle gehen, bei der eine Entfristung oder aber eine Weiterbeschäftigung mit ähnlichem Aufgabengebiet denkbar ist, da würde ich mich sicherlich eher bewerben.

Allerdings würde ich mich derzeit bei einer auf drei bis sechs Monate befristeten Stelle doch auch schwer tun mit einer Entscheidung, da ich eben im Moment unbefristet angestellt bin. Auch wenn ich damit nicht unkündbar bin, würde ein so kurzzeitig befristeter Job auch einen Rückschritt bedeuten. Das ist sicher für künftige Bewerbungen dann auch ein Grund für Nachfragen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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