Was ist mit den Bayern los - zurück zur Erfolgsspur

Die Bayern stecken in einer ernsten Krise. Während in der Vorrunde alles noch tadellos lief und Jupp Heynckes schon fast ein Rentenvertrag angeboten worden wäre, ist jetzt Ernüchterung angesagt. Nach dem letzten Spiel in der Championsleague haben sich Badstuber und Müller sogar in der Kabine lautstark angeschrien, weil jeder dem anderen die Schuld an dem entscheidenden Gegentor gab.

Ein Vergleich ist hier schon sehr ernüchternd: Nach dem 7. Spieltag lag Bayern München sage und schreibe 8 Punkte und 18 Tore vor den Dortmundern. Inzwischen nach 22 Spielen sind die Bayern nur noch um 2 Tore besser, aber dafür um 4 Punkte schlechter. Während die Bayern während dieser 15 Spieltagen gerade einmal 27 Punkte erreicht hat, hat es Dortmund auf 39 Punkte gebracht. Auf der anderen Seite haben die Dortmunder seit dem 6. Spieltag kein Spiel mehr verloren und seitdem eine einzigartige Siegesserie hingelegt.

Was muss Bayern München ändern, damit sie wieder in die Erfolgsspur zurückkommen? Wenn es so weitergeht, sehe ich für das Rückspiel in der Champions League schwarz. Und ein Mario Gomez hat in dieser Saison viele Schwächen ausgeglichen und es kann auch nicht nur am Ausfall Schweinsteigers liegen, denn schon zum Ende der Vorrunde gab es die ersten Schwächen.

Oder sollte man sich doch vom Trainer Heynckes noch vor dem Rückspiel gegen Basel trennen? Allerdings gibt es z.Z. keine echte Alternative zu Heynckes auf dem Trainermarkt. Von Heynckes war ich schon vor der Verpflichtung als Trainer nicht überzeugt. Dies scheint sich jetzt zu bewahrheiten. Mit einem Thorsten Fink wären die Bayern bestimmt besser beraten gewesen.

Eigentlich unbegreiflich warum hier von einer Krise gesprochen wird, wenn weder die Liga noch die Champions League (deren Gruppenphase die Bayern wohl sehr souverän überstanden hatten!) "dominiert" wird. Nach so einem Selbstverständnis müsste man die Meisterschaft ja gar nicht mehr ausspielen und könnte eigentlich dazu übergehen, nur noch die Plätze ab dem Vizemeister auszuspielen. Bayern München hat schon oft solche Saisons gehabt, und noch sehe ich die Bayern nicht in einer Existenzkrise.

Richtig ist, dass die Saisonziele "in Gefahr" sind. Das liegt aber auch daran, dass diese darin liegen, den Titel in der Bundesliga zu gewinnen sowie das Champions League Finale zu erreichen. Hier hat man die Latte so hoch gesetzt, dass ein Überschreiten der Ziele praktisch nicht möglich ist - eben weil diese bei nahezu 100% des Möglichen liegen (insgeheim will man wohl nicht nur ins CL-Finale, sondern dieses auch gewinnen).

Bayerns Krise wird ja im Moment nicht allein durch die eigene "Schwäche" herausgestellt. Wobei die Schwäche relativ ist, wenn man an Spiele wie das gegen den VfB Stuttgart im Pokal denkt. Ein Problem ist einfach dadurch gegeben, dass die Konkurrenz oben in einer Phase ist, die tatsächlich außergewöhnlich ist. Dortmund und Gladbach, aber vielleicht auch Schalke, haben z.Z. das Glück auf ihrer Seite. Das hat zur Folge, dass Bayern München hier nur noch als eine Mannschaft von vieren Wahrgenommen wird. Das ist es aber auch schon, was die Krise ausmacht - da in der Liga das romantische Bild von den Übermächtigen Bayern vorherrscht. Aber das ist schon lange so nicht mehr haltbar, wie es z.B. auch nicht mehr stimmt, dass die englischen Teams in Europa die Spitze bilden oder das die spanische Liga eine besondere Stellung einnimmt.

Diese Krise wird ebenso "spurlos" an den Bayern vorbeiziehen, wie es vorherige Krisen getan haben. Und das kann schon dadurch passieren, dass Dortmund z.B. zwei Spiele in Folge verliert. Also sogar ganz ohne das Zutun der Bayern selbst.

kowalski6 hat geschrieben:Mit einem Thorsten Fink wären die Bayern bestimmt besser beraten gewesen.

Es liegt aber auch dran, dass die Bayern einfach keine qualitativ gute Defensive haben. Hier haben die Verantwortlichen meist nur talentierte Spieler eingekauft, die bei anderen Mannschaften höchstens als Ergänzungsspieler auflaufen würden. Gegenüber Mannschaften aus der Premier League oder aus Spanien
sind die Bayern in der Defensive eher zweitklassig.

Dies mag gegen Basel oder Moskau vielleicht gerade noch kompensierbar sein, aber wenn es gegen die absoluten Top-Klubs geht, muss man Weltklassespieler haben, die alles für den Erfolg tun würden. Und diese Spieler hat Bayern nun mal nicht. Ein Van Buyten, Badstuber oder auch Rafinha mögen zwar in der Bundesliga ihren Job machen, aber wenn es gegen Barcelona oder Madrid geht, werden die Bayern untergehen.

Sicherlich ist die Defensive der Bayern nicht die beste, aber es nur an der Viererkette fest zu machen wenn es mal nicht läuft erscheint mir zu einfach. Auch Barcelona hat dieses Jahr ihre schwächen in der Defensive mit Puyol und Alves, der eine weil er einfach nicht mehr der jüngste ist und der andere weil er zu offensiv spielt. So kassieren die auch einige Kontertore um nur mal die beste Mannschaft der Welt zu nennen wie sie in allem Munde genannt wird.

Badstuber ist mit seinen jungen Jahren schon sehr weit, ich trau ihm durch aus zu in 2-3 Jahren einer richtig starker Verteidiger zu sein wenn er fit bleibt und regelmäßig spielt vorallem. Warum erwähntest du einen Boateng nicht gehört er für dich zur Weltklasse? Auch er hat so seine Probleme.

Alles in allem finde ich die Investitionen von den Bayern in der Defensive recht ordentlich, das Rafinha keine Dauerlösung ist das wusste man in München auch vorher schon, aber es war einfach kein Weltklasse Außenverteidiger auf dem Markt für einen vernünftigen Preis. Mit Lahm hat man einen der links und rechts spielen kann, wobei er mir zur Zeit rechts besser gefällt. Mit Boateng und Badstuber hat man ein Duo in der Innenverteidigung das noch sehr entwicklungsfähig ist. Allerdings hätte ich zur Zeit auch keinen Vorschlag wer das Problem auf der Außenverteidigerposition lösen könnte.