Gibt es Hoffnung trotz Zeugungsunfähigkeit?

vom 13.01.2012, 12:15 Uhr

Wenn ein Mann zwar aktive Spermien hat, aber diese nicht so aktiv sind, dass ein Frau schwanger werden kann, gibt es da natürliche Möglichkeiten für den Mann auch wirklich leiblicher Vater eines Kindes zu werden? Kann man auch von schlechtem Sperma die Samenzellen nehmen und künstlich eine Befruchtung vornehmen oder sind die schlechten Spermien dann auch schlecht für ein gesundes Kind?

Ich frage deswegen, weil in meinem Bekanntenkreis ein derartiger Fall ist. Der Mann hat zwar aktive Spermien, aber diese sind zu träge, dass sie von alleine die Eizellen treffen könnten. Ein Arzt hat ihnen wohl erzählt, dass man ein Risiko eingeht, wenn man diese Spermien nimmt. Ein anderer Arzt meinte, dass es egal ist, wie aktiv sie sind, wenn sie nur lebensfähig sind und dann kann man auch eine künstliche Befruchtung vornehmen. Ein anderer Arzt wiederum meint, dass sie sich keine Hoffnung machen sollten, weil so träge Spermien auch schnell absterben.

Gibt es Hoffnung trotz vermeintlicher Zeugungsunfähigkeit oder sollte man sich in diesem Fall den Wunsch eines eigenen Kindes abschminken? Ist es so gut wie unmöglich mit trägen Spermien ein Kind zu zeugen, sei es auf normalem Wege oder durch eine künstliche Befruchtung?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Also man hört doch immer mal wieder davon, dass Eltern Kinder bekommen haben, obwohl Ärzte das vorher aus welchen Gründen auch immer ausgeschlossen haben. Sind Spermien vorhanden, die sehr langsam und träge sind, wird es natürlich schwerer auf natürlichem Weg ein Kind zu zeugen aber unmöglich ist es denke ich mal nicht. Eine künstliche Befruchtung hat denke ich aber sehr gute Aussichten auf einen Erfolg, weil die Spermien direkt dorthin gebracht werden, wo sie hinmüssen.

Leider gibt es heute immer mehr Paare, die Probleme haben auf natürlichem Wege Eltern zu werden. Dies liegt mich Sicherheit auch an der immer mehr zunehmenden Verschmutzung der Umwelt. Wir Menschen haben im Laufe des letzten Jahrhunderts sehr viel kaputtgemacht und langsam rächt sich das jetzt.

» andysun78 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Mit Hilfe einer künstlichen Befruchtung, sollte der Mann mit ein wenig Glück die Möglichkeit haben, Vater zu werden. Wir sind, bzw. waren in einer ähnlichen Situation. Mein Partner hat zu wenig Spermien, die zudem viel zu langsam sind. Die Chance, dass er auf natürlichem Wege Vater wird, waren sehr gering. Leider traten auch bei mir mehrere Probleme auf, die eine natürliche Zeugung unmöglich machen. Somit entschieden wir uns nach einiger Wartezeit für den Weg einer Kinderwunschbehandlung. Die ganze Prozedur war zwar nicht einfach und auch nicht gerade günstig, hat sich jedoch mehr als gelohnt. In drei Monaten wird unser Sohn zur Welt kommen.

Es ist also nicht unmöglich und dank der modernen Medizin kann dem Betroffenen sicherlich geholfen werden. Vor allem, wenn bei seiner Partnerin alles in Ordnung ist, sollten die Chancen auch mit langsamen Spermien sehr gut sein. Bei der künstlichen Befruchtung wird in seinem Fall wohl die ICSI-Behandlung durchgeführt werden, bei welcher eine einzige Samenzelle mit einer dünnen Pipette außerhalb des Körpers direkt in die Eizelle eingeführt wird. Ob der Samen träge ist, spielt dabei überhaupt keine Rolle, da er den Weg in die Eizelle nicht mehr alleine finden muss, sondern direkt dort eingesetzt wird.

Da bei der Frau in der Regel mehrere Eizellen gewonnen werden (bei mir waren es sagenhafte 19 Stück!) ist die Chance recht groß, dass auch mehrere befruchtet werden. Nach 24 Stunden kann bereits festgestellt werden, ob die Eizellen befruchtet worden sind. Weitere 24 bis 96 Stunden später können je nach Alter und Wunsch der Frau ein bis drei Embryos in die Gebärmutter eingesetzt werden. Nach insgesamt vier solcher Versuche sind mehr als die Hälfte aller Frauen schwanger. Bei uns hat es zum Glück beim ersten Mal geklappt, worüber ich mehr als froh bin.

» Heuhaufenmonster » Beiträge: 284 » Talkpoints: 29,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe selber jemanden in meinem Bekanntenkreis, die nie geglaubt hat, dass sie schwanger werden könnte, weil eben auch hier der Mann sehr träge Spermien hat. Trotzdem ist sie inzwischen stolze Mutter einer fast dreijährigen Tochter. Du siehst also, dass man durchaus mit einer solchen Diagnose schwnager werden kann. Bei meiner Bekannten ging das sogar ohne künstliche Befruchtung auf ganz natürlichem Wege.

Ich selber glaube auch nicht, dass es ein Risiko gibt, wenn eine dieser trägen Spermien zu einer Schwangerschaft führen sollte. Welche Risiken nannte denn der Arzt? Warum sollten schlechte Spermien schlecht für ein gesundes Kind sein? Es geht ja eigentlich nur darum, dass die Spermien langsam sind und absterben bevor es zu einer Befruchtung kommen kann. Das Erbgut ist davon ja gar nicht betroffen. Wenn eine Befruchtung stattfindet, dann ist es doch gut so. Deshalb sehe ich auch keinen Grund, wieso man nicht auch eine künstliche Befruchtung durchführen sollte, wenn alles mit dem Erbgut stimmt und es nur um die Schnelligkeit der Spermien geht.

Wenn deine Bekannte also nicht auf natürliche Weise schwanger werden kann, dann sollte sie sich doch noch einmal mit dem Arzt unterhalten, der eine künstliche Befruchtung nicht ausschließt, um ihren Kinderwunsch zu erfüllen.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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