Hört ihr auf Tipps beim Umgang mit den eigenen Kindern?

vom 16.03.2012, 12:32 Uhr

Hier Kinder, die immer viel zu warm angezogen sind! ging es um Babys die zu warm angezogen wurden, genauso könnten es auch Ernährungstipps während der Stillphase sein oder Hilfen wie man die Babys richtig badet. Ratschläge werden ja von Außenstehenden und auch Familienmitglieder gerne und viel, gefragt und auch ungefragt gerne immer abgegeben und meistens auch so häufig ignoriert. Die Tippgeber meinen es ja meistens auch nur gut und die Eltern wissen das ja auch und irgendwie scheint dass so ein Elternreflex zu sein, aber dieses tägliche Bombardement an guten Ratschlägen kann auch ganz schön nerven.

Bei uns ist es schon eine ganze Weile her als unser Sohn im Säuglingsalter war und das mit den Ratschlägen war auch bei uns ganz schön deftig. Wir haben das weitgehend ignoriert, entweder weil wir die Tipps schon kannten und uns auch daran hielten oder weil sie einfach nur unpassend oder längst überholt waren. Natürlich waren wir unerfahren und wir hatten uns auch öfters gefragt ob wir alles richtig machen, letztendlich brachte aber der Umgang mit unserem Sohn die notwendige Praxis von ganz alleine. Dabei stellte ich aber fest dass meine Frau eher auf mich hörte, obwohl ich auch keine Ahnung hatte, als auf die Großeltern. Auch die Hinweise von ihrer Mutter wurden zumindest in Erwägung gezogen und die vom Kinderarzt sowieso.

Wie war das bei euch als ihr Eltern wurdet, habt ihr die Ratschläge gerne angenommen und euch über die Anteilnahme gefreut oder standet ihr eher ablehnend der Sache gegenüber? Gab es dabei Personen deren Hinweise ihr eher nachgekommen seid und wenn ja warum?

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Es schadet sicher nicht, die Tipps von anderen Eltern zu hören, ob sie nun befolgt werden sollten, ist eine andere Sache. Als Mutter hat man doch ein Baugefühl und der Instinkt sagt einem, was richtig ist. Ich selber höre mir vieles an, aber das wenigste würde ich auch so machen. Gerade am Anfang wollen alle gute Ratschläge geben, aber wenn man selber das Gefühl hat, dass es nicht richtig ist, sollte es auch nicht gemacht werden. Viele Dinge, die vom Kinderarzt kommen, sind oft informativer als von anderen Eltern. Das liegt aber auch daran, dass der Kinderarzt nicht im näheren Umfeld ist. Bei Freunden ist das schon anders und wird nicht so objektiv betrachtet.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich hab mir die Tipps angehört und wenn ich sie für gut befunden habe auch hin und wieder in die Tat umgesetzt. Ich finde schon das man von anderen Eltern was lernen kann, aber letztendlich ist jedes Kind anders und lässt sich nicht pauschalisieren, so dass sowieso nicht jeder Ratschlag passt. Im Großen und Ganzen war ich hin und wieder dankbar wenn ein Tipp kam der dann auch wirklich was gebracht hat, allein deshalb fand und finde ich es toll mit anderen Eltern zu sprechen.

Anders habe ich die Ratschläge behandelt von der älteren Generation, davon sind einfach die meisten schon überholt und ich denke das die neuen Erkenntnisse halt in vielen Dingen doch eher genutzt werden sollten, als 30 Jahre altes Wissen.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Inzwischen habe ich komplett auf stur geschaltet muss ich ganz ehrlich zugeben. Als unsere Tochter geboren wurde, haben wir uns im Vorfeld schon viel informiert und auch mit der Geburt und den danach folgenden Wochen haben wir uns ein großes Wissen angeeignet. Ich habe sicherlich 10 Bücher in ihrem ersten Lebensjahr durchgelesen und zudem noch viel im Internet gestöbert. Dabei haben sowohl ich, als auch mein Mann uns eine feste Meinung gebildet, die wir stark vertreten.

Wir machen wirklich sehr viel anderes als andere, aber nur weil wir einfach denken, dass es für die Kleine das Beste ist. (Elternbett, keine Impfung, Tragen im Tragetuch, Stillen usw.). Meine Verwandtschaft, die Verwandtschaft meines Mannes und sämtliche Bekannte haben uns von Anfang an nur kritisiert. Dies aber vollkommen ohne Begründung. Es hieß immer, dass alles schlecht ist, obwohl sich noch nie jemand bewusst und richtig Gedanken über die Themen gemacht hat. Jede Feier ist in heftigen Diskussionen ausgeartet und es war wirklich nicht mehr schön. Teilweise war es so schlimm, dass wir die Türen nicht mehr aufgemacht haben oder nicht mehr ans Telefon gegangen sind.

„Wie schläft es immer noch nicht Bett?“, „Das arme Kind, bekommt noch keine Schokolade?“, „Wie kann man denn das Kind so viel tragen?“, „Wie du stillst immer noch?“.... Die Sätze bekamen wir zu Genüge zu hören. Nachdem wir die Menschen oft darauf hingewiesen haben, dass wir das anders sehen und auch mit Begründungen wurden diese mehr und mehr eingeschnappt. Uns wurden oftmals regelrecht Vorwürfe gemacht, wie man das alles so machen könne. Wir wissen aber warum und sind fest davon überzeugt, dass es unserer Tochter gut tun. Nach etlichen Streiterein von allen Seiten haben wir dann klipp und klar gesagt, dass wir keine Ratschläge mehr möchten und die Menschen in unserem Umfeld sich da raus halten sollen. Seit dem klappt es ganz gut. Wir wissen zwar, dass keiner verstehen kann, dass wir für unsere Tochter so einen „Aufwand“ betreiben, aber dafür sehen wir jeden Tag, dass es sich lohnt und wir sehen warum wir es so machen wie wir es machen und dass es richtig ist.

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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