Kinder mit Besuch im Wohnzimmer

vom 16.03.2012, 16:03 Uhr

Meine Schwester hatte heute mal wieder Besuch von einer Freundin. Nun war sie die letzten Stunden mit ihr im Wohnzimmer, wo auch meine Mutter und ich uns befanden. Wir haben uns dann eben auch mit dem Besuch unterhalten und das war alles ganz nett und schön. Ich war früher auch oft mit meinen Freunden im Wohnzimmer unterwegs, da dies eigentlich mein Lieblingsraum ist und schon immer war. Ich halte mich hier eigentlich gerne auf und das war schon immer so. Für meine Eltern war das eigentlich auch nie ein Problem, so hatten sie eigentlich immer ein Auge auf uns und damit waren sie zufrieden. Wenn sie mal ihre Ruhe haben wollten, dann haben sie meine Freunde und mich dann auch einfach in mein Zimmer "verbannt".

Bei einer anderen Freundin war es aber immer so, dass wir als Kinder nie ins Wohnzimmer gehen durften. Wir mussten dann immer im Kinderzimmer bleiben und durften maximal noch ins Badezimmer. In das Wohnzimmer oder Esszimmer durften wir nur, wenn wir da mal gegessen haben, was aber auch wirklich eher selten der Fall war. An sich finde ich das eigentlich auch in Ordnung, denn es ist schon besser, wenn die Kinder im Kinderzimmer spielen und auch sinnvoller, da sich dort eben viel mehr Spielzeug befindet und man da eben seine eigenen Sachen hat und auch seine Ruhe. Trotzdem war es bei uns immer schon so, dass auch mit den Freunden viel Zeit bei der Familie (also im Wohnzimmer) verbracht wurde, wenn man nicht gerade draußen die Zeit verbracht hat.

Wie ist das bei euren Kindern und deren Freunden? Darf man da als Besuch mit ins Wohnzimmer und dort spielen und sich aufhalten oder sollen die Kleinen dann immer in ihre Zimmer? Wo seht ihr die Vorteile der einzelnen Varianten? Welche Nachteile gibt es?

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Meine Tochter ist noch zu klein um Freunde zu haben, allerdings habe ich trotzdem meine Meinung dazu. Wenn die Kleine einmal ihre Freunde mitbringt und im Wohnzimmer spielen möchte, dann darf sie das auch gewiss tun. Ich sehe keinen Grund darin, sie raus zu schicken. Der Nachteil ist natürlich, dass man als Eltern dann nicht vollkommen ungestört ist und beispielsweise den Fernseher nicht hört. Aber mal ganz ehrlich, braucht man das dann wirklich? Man kann sich doch auch mit den Kindern (je nach Alter) beschäftigen. Gerade wenn es draußen schön ist würde ich auch mit dem Besuch und meiner Tochter nach draußen gehen.

Nur im Zimmer zu spielen ist doch oftmals langweilig. Man will dem Besucher doch zeigen, wie toll die Eltern sind. Also so war es bei mir früher. Ich habe mich immer wohler gefühlt, wenn meine Mutter dabei war und wollte dann auch dass meine Freunde sie „kennenlernen“. Nachteile sehe ich da außer dem oben genannten keine. Für mich würde das nur Vorteile mit sich bringen. Man hat das Kind im Auge, lernt die Freunde kennen und hat zudem doch auch noch Beschäftigung.

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Kinder habe ich zwar noch keine eigenen als das ich dort irgendwelche Beispiele nennen könnte, aber ich kann ja mal von meinen eigenen Erfahrungen berichten. Ich selbst kann mich auch noch sehr gut an meine Grundschulzeit erinnern, wo dies, was du dort grade beschrieben hast eigentlich vollkommen normal war. Man traf sich eben nach der Schule bei Freunden, manchmal auch zu dritt oder zu viert und man spielte sehr häufig auch im Wohnzimmer irgendetwas. Meistens auch im Beisein der Eltern, was ich damals auch als vollkommen normal empfand. Mir fallen jetzt zum Beispiel spontan drei Freunde ein, bei denen das so war, auch wenn wir natürlich nicht den ganzen Tag im Wohnzimmer gesessen haben.

Bei mir selbst zuhause war dies aber immer ein bisschen anders. Ich weiß gar nicht genau wieso, aber wenn Freunde zum spielen zu mir kamen, dann sind wir meistens entweder nach draußen an die frische Luft gegangen, oder ich bin mit meinen Freunden eben auf mein Zimmer gegangen oder habe vielleicht auch noch im Flur auf der Etage vor meiner Zimmertür gespielt, wenn mein Zimmer mal zu klein wurde. Bis ins Wohnzimmer habe ich mich jedoch eigentlich nie vor gewagt, da dies für mich immer so ein wenig der Raum meiner Eltern war, in dem die auch ihre Ruhe haben wollten, besonders an den Wochenenden. Kinder sind eben meist auch sehr aktiv und laut und hier wäre ich als Erwachsener glaube ich auch ganz froh, wenn sich der Lärmpegel in Grenzen halten würde.

Später nach der Grundschule hat sich dies dann aber auch entscheidend verändert. Mit dem eintreten der Pubertät fängt man zum Teil ja auch immer an, sich ein bisschen für seine Eltern zu "schämen" oder man empfindet diese als peinlich und will lieber seine Ruhe mit den Freunden haben. Hier kenne ich dann ab einem gewissen Punkt eigentlich niemanden mehr, der noch im Beisein seiner Eltern mit den Freunden ins Wohnzimmer gegangen ist um dort zu sitzen, Fernsehen zu gucken oder gar mit den Eltern zu reden. Daran hätte ich glaube ich auch gar nicht mehr so ein großes Interesse gehabt und ich hätte mich gegenüber meinen Freunden auch ziemlich gehemmt gefühlt, wenn deren Eltern ständig in der Nähe gewesen wären. Bei mir zuhause war es dann eigentlich meist genauso - Ich kam mit meinen Freunden gemeinsam von der Schule oder diese kamen mich am Nachmittag besuchen und wir verschwanden in mein Zimmer und man sah uns eigentlich nur noch, wenn wir mal auf die Toilette mussten, etwas zu Essen gesucht haben oder wir weg wollten.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Bei uns war das Wohnzimmer eigentlich eine spielzeugfreie Zone. Im Säuglings- und Kleinkindalter befand sich dann schon noch eine Decke und ein wenig Zubehör dort, aber sobald es allgemein zu verantworten war, uns auch unbeaufsichtigt zu lassen, galt eigentlich der Grundsatz, das in den Kinderzimmern gespielt werden soll und Spielzeug jeglicher Art nicht ins Wohnzimmer verfrachtet werden darf. Natürlich machte man dann mal eine Ausnahme und spielte beispielsweise ein Gesellschaftsspiel im Wohnzimmer, aber eigentlich diente der Raum eben meinen Eltern als Ruhe-Oase und sollte als solche nicht zu sehr von den Kindern beansprucht werden. Vereinzelte Familienaktivitäten im Wohnzimmer waren jetzt nie ein Problem, aber der Raum diente meinen Eltern als Rückzugsort und durfte nur in besonderen Fällen von uns Kindern zur Freizeitgestaltung genutzt werden. Dieses Gebot zu akzeptieren, stellte für uns auch nie ein Problem dar, immerhin war es unsererseits ja auch erwünscht, dass die Eltern nicht ständig in die Kinderzimmer stürmten, somit konnte man diese Einschränkung auch verstehen.

Somit stand es auch immer völlig außer Frage, dass unsere Freunde im Wohnzimmer nicht wirklich etwas zu suchen hatten, vom gemeinsamen Essen mit den Eltern einmal abgesehen. Eventuell spielte man dann noch ein einzelnes Spiel zusammen mit den Eltern, dann zogen wir uns aber eigentlich immer in mein Zimmer zurück, weil meine Eltern eben keine Spielsachen im Wohnzimmer herumfliegen haben wollten. Ganz abgesehen davon fand ich es aber auch immer toll, mich mit Freunden zurückziehen zu können und hätte gar nicht im Wohnzimmer bleiben wollen. Vor allem ab dem pubertären Alter lernt man das eigene Zimmer ja auch als Rückzugsort mit Freunden immer mehr zu schätzen und ist doch eigentlich ganz froh, wenn die Eltern nicht jedem Gespräch im Wohnzimmer lauschen können.

Auf der anderen Seite erinnere ich mich, dass ich die Besuche bei Freunden oft im gemeinsamen Wohnzimmer der Familie verbrachte und das auch nie als unangenehm empfand, allerdings waren wir dort ja auch ausdrücklich erwünscht und das Wohnzimmer schien in der Tat der ganzen Familie als Aufenthaltsort zu dienen. Im Nachhinein erinnere ich mich schon daran, dass die Eltern gerade von uns kleineren Kindern schon ein wenig genervt zu sein schienen und gerne einmal ihre Ruhe gehabt hätten, warum man die Kinder samt Besuch dann nicht kurzfristig ins eigene Zimmer verbannt hat, erschließt sich mir da kaum.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also bei uns zu Hause war es auch ganz normal das wir überall in der Wohnung mit unseren Freunden sein konnten, auch im Wohnzimmer, manchmal haben wir dort auch gemeinsam mit meiner Mutter dann ein Gesellschaftsspiel gespielt. Ich mochte das Wohnzimmer auch, weil es dort immer gesellig war und es war auch immer was los. Ich denke das meine Tochter auch später gerne mit ihren Freundinnen im Wohnzimmer spielen darf, mich stört das nicht, da sie noch sehr klein ist, spielt sie derzeit noch sehr häufig im Wohnzimmer. Natürlich werde ich meine Tochter aber auch wenn ich mal Besuch habe, und ich mich in Ruhe unterhalten möchte, auf ihr Zimmer schicken, aber das wird die Ausnahme sein.

Ich kenne aber auch viele Familien wo wir als Kinder nicht ins Wohnzimmer durften, das war der Erwachsenen Raum und musste immer ganz ordentlich sein, "Unordnung" durfte nur in den Kinderzimmern sein. :wink:

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich musste früher mit meinen Freundinnen immer in meinem Zimmer bleiben. Da konnte man ja auch eher seine Fantasie entfalten, als wenn Mama und Papa alles hören und sehen konnten. Da ich auch etwas schüchtern bin, hätte ich bestimmt nicht gespielt, wenn die Eltern meiner Freundin, zugeguckt hätten, während wir mit unseren Barbies gespielt haben oder so.

Ich bin also der Meinung, dass Kinder in ihrem Zimmer spielen sollten. Und, dass das Wohnzimmer, "spielfreie" Zone bleibt.

» ciro97 » Beiträge: 123 » Talkpoints: 1,52 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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