Lebensmittelvernichtung der letzten 4 Tage
Wir sind zwei Personen im Haushalt und ich achte sehr darauf, möglichst wenig wegzuwerfen. Reste vom Vortag werfe ich nicht weg, sondern friere sie ein oder verwende sie einen Tag später beim Kochen. Aus den übrig gebliebenen Kartoffeln, gibts schnell ein paar Bratkartoffeln, Nudeln werden entweder durch weitere Nudeln ergänzt oder auch gebraten. Reis arbeite ich auch schon mal in anderen Gerichten unter. Ebenso verfahre ich mit Soßen oder Gemüse.
Ich achte besonders darauf, Lebensmittel vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums zu verwenden. Klappt dies einmal nicht, so esse ich sie trotzdem, solange diese noch genießbar sind. Es kommt auch schon mal vor, dass Brot oder Brötchen zu trocken werden. Diese werden entweder im Hackfleisch verarbeitet oder ich lasse sie vollkommen durchtrocknen und verarbeite sie zu Paniermehl. Brötchen schneide ich in diesem Fall auch öfter in Würfel und mache zu einem späteren Zeitpunkt Semmelknödel daraus.
Selbst Schalen von Obst und Gemüse finden zum größten Teil Abnehmer in Form meiner Meerschweinchen. So wird selbst der Strunk vom Blumenkohl oder die Schalen von Apfel oder Möhre weiterverwendet. Ich kenne es aber von vielen Bekannten so, dass diese ganz selbstverständlich alles wegwerfen, was übrig ist. Essensreste aufwärmen kommt dort gar nicht in Frage, einfrieren sowieso nicht. Ist ein Produkt abgelaufen, so kommt es ebenfalls sofort in die Tonne.
Ebenfalls glaube ich, dass Lebensmittelmärkte viel zu viel wegwerfen. Besonders bei Obst und Gemüse fällt mir dies immer wieder auf. Und dies landet wirklich im Müll und nicht bei einer Tafel oder Ähnlichem. Das finde ich sehr Schade, denn so Mancher würde sich über Bananen mit braunen Stellen oder über einen Salat mit zwei welken Blättern noch sehr freuen.
winny2311 hat geschrieben:Selbst wenn ich kleine Dosen oder kleine Packungen mit Frischkäse kaufe, so kann ich die niemals in der Zeit verputzen. (...) Ich tue mich schon schwer, bei diesen großen Joghurts (250g sind das glaube ich) - wer soll die bitte essen? Also ich schaffe nicht. (...) Gleiches ist es mit dem Tzatziki. Ich kann wegen der Arbeit nur an zwei Tagen sowas essen und ich esse das leider sehr gerne. Ich esse es aber selten zwei Tage hintereinander. Also schmeiße ich fast immer eine halbe Packung weg, obwohl ich schon die kleinste Größe nehme.
Ich kaufe teilweise ja auch nur für mich alleine ein und für alle diese Probleme habe ich Lösungen gefunden. Es gibt zum Beispiel von verschiedenen Herstellern (Philadelphia, Bresso, etc.) Frischkäse, der in kleinen Portionen abgepackt ist. Eine Portion reicht für ein Brot. Die 250 Gramm Joghurts finde ich auch zu groß, aber ich habe es noch nie erlebt, dass sich in einem Supermarkt wirklich gar kein kleinerer Joghurt mehr finden ließ. Da finde ich dann vielleicht mal meine Lieblingssorte nicht, aber das ist doch immer noch besser als bewusst etwas für die Mülltonne zu kaufen. Und Tzatziki muss man doch nicht fertig abgepackt kaufen. Bei uns bekommt man das bei Edeka an der Frischetheke bei den Salaten, im Sommer beim Metzger an der Grilltheke und beim Griechen auf dem Markt sowieso. Wenn man sein Einkaufsverhalten ein bisschen überdenkt und ändert muss man sich oft nicht mit einer Großpackung abfinden sondern findet eine Alternative.
Sorae hat geschrieben: Ich bezweifele auch sehr stark, dass die größten Lebensmittelsünder die Privaten Haushalte sind.
Das hatte ich auch gedacht, aber ich habe gestern Abend noch einen ausführlicheren Bericht zu dem Thema gesehen und es ist tatsächlich so, dass sich diese Zahlen nur auf private Haushalte beziehen und auch nur auf die Lebensmittel, die über die Mülltonnen entsorgt werden. Da ist also noch nicht mal das eingerechnet, was auf dem Kompost landet, im Haustier oder über die Toilette entsorgt wird.
Die privaten Haushalte sind tatsächlich für ca. 60% der weggeworfenen Lebensmittel verantwortlich. In den letzten Jahren haben einige Tafeln und Tafelläden neu aufgemacht und die Idee als solche ist auch bekannter geworden. Das hat dazu geführt, dass die Lebensmittelspenden der Händler gestiegen sind und, dass dort nun eben nicht mehr so viel weggeworfen wird wie früher. Das Gleichgewicht dürfte sich deshalb also zu Ungunsten der privaten Haushalte verschoben haben.
Ich musste jetzt doch erst einmal verharren um die letzten vier Tage Revue passieren zu lassen. Neben der Tatsache dass mir erst einmal bewusst wurde dass ich in den letzten Tagen eine gewisse Affinität zu Süßigkeiten hatte und ich das ändern muss ist mir kein Lebensmittel eingefallen welches von mir auf den Komposthaufen geworfen wurde. Am Sonnabend hatte ich allerdings mein Hefeweizenbier unvorsichtig eingeschüttet und es ist im Glas übergelaufen und wurde damit verschwendet, aber das war wirklich eine Ausnahme und es tut mir wirklich sehr leid. Im Keller habe ich noch ein paar Äpfel aus eigener Ernte liegen, die müssen immer Mal durchgesehen werden ob sie schadhafte Stellen haben. Die Äpfel die dann faulen die wandern dann auch auf den Kompost und da kommen schon ein paar Kilo regelmäßig zusammen. Das kann aber damit eigentlich nicht gemeint werden, man erntet oft mehr als man verbrauchen kann.
Ich begreife nicht wie man auf solche Zahlen kommt und überhaupt wie so etwas berechnet wird. Außer durch Umfragen kann solch ein Ergebnis nicht ermittelt werden, in der Biotonne befindet sich alles Mögliche, auch nicht essbare Schalen und Reste und auf Grund der abgefahrenen Menge kann man auch keinerlei Rückschlüsse ziehen.
Unser Zwei-Personen-Haushalt ist recht überschaubar. Meine Frau kocht sich zu Mittag was ihr Spaß macht und was sie schafft, wenn es Reste gibt dann bekomme ich die. Wir haben eine Käsesorte und zwei oder drei Wurstsorten auf dem Frühstücks- und Abendbrottisch stehen und frieren lieber eine halbe Packung Wurst wieder ein wenn absehbar ist dass wir es nicht schaffen werden. Auf Arbeit nehme ich immer dieselbe Anzahl Schnitten mit und die esse ich auch immer brav auf, schon damit ich weiß wann endlich Feierabend ist. Im Sommer kann es schon mal vorkommen dass zum Schluss eine Scheibe Wurst mal schmierig wird und dann in den Müll wandert, aber das ist so selten dass es nicht ins Gewicht fällt. Unsere Essensportionen am Wochenende sind immer so bemessen dass wir alles schaffen und wenn wirklich etwas über bleiben sollte dann wird es zum Abendbrot gegessen oder eingefroren. Überhaupt arbeiten wir viel mit der Tiefkühltruhe. Nur damit kann man eine vernünftige Vorratshaltung betreiben und eben bedarfsgerecht die Speisen entnehmen oder später wieder einfrieren damit eben nichts umkommt.
Ich bin zwar auch jemand, der darauf achtet, möglichst wenig zu entsorgen, aber gerade in den letzten Tagen war es dann doch mehr, als ich es eigentlich wollte. Kartoffeln, die bereits angeschimmelt waren, von denen ich im Grunde noch Bratkartoffeln machen wollte, waren genauso dabei, wie schlechte Wurst, die man nicht mehr essen kann oder etwas, was im Kühlschrank in der hintersten Ecke gelagert ist. Mir missfällt es so ziemlich, sodass ich sowieso schon weniger Wurst einkaufe und bei Käse wird eben nur eine Packung geöffnet, ehe eine andere Sorte gegessen wird. Etwas, was kurz vor dem Schlecht werden steht, wird entweder im Mittagessen verwendet oder doch noch schnell gegessen.
Ich denke, dass ich schon so auf die 150 Gramm pro Tag allein schon wegen den großen Kartoffeln gekommen bin, ansonsten muss ich auch ein wenig meinen Partner ausschimpfen, der derzeit wesentlich mehr an Wurst isst als ich es tue und da durchaus seine Wurst gern mal vergisst und sich an eine neue Packung herantraut. Aber ich kann nun auch nicht sagen, dass die letzten vier Tage so typisch für uns sind. Es gibt Wochen oder Monate an denen kaum etwas entsorgt wird und dann wiederum ist es doch mehr, als man vermutet oder schätzen würde.
Die Gesamtjahreszahl auf über 80 Kilogramm kann ich auch nicht so wirklich nachvollziehen und ich weigere mich, das für mich auch so anzunehmen. Nun kann man ja schlecht das Jahr über verteilt die schlechten Nahrungsmittel sammeln und dann wiegen, dann würde ich vermutlich auch einen Schrecken kriegen. Aber diese Zahlen lassen mich nun schon etwas vorsichtiger einkaufen und auch mal Dinge essen, die ich an sich nicht mag, die aber zu schade zum Entsorgen sind.
Es gibt inzwischen doch zahlreiche Nahrungsmittel, die in Singlegrößen angeboten werden, wie der von Cloudy24 erwähnte Frischkäse. Dazu gibt es aber auch Frischkäse oder Schmelzkäse, der in Ecken angeboten wird, was auch wiederum eine Portion ist und durchaus auf zwei Brote passt. Warum wird so etwas dann nicht gekauft? Frischkäse ansonsten eignet sich wunderbar für warme Gerichte und nicht nur aufs Brot. Große Joghurts kaufe ich eher selten, ich mag die kleinen auch lieber. Aber notfalls kann man die eben an zwei Tagen essen. Wenn man nun partout keinen großen Joghurt essen mag, so kann man ihn eben dann auch stehen lassen. Bei Tzatziki könnte man ihn auch selbst machen und wenn man ihn binnen zwei Tagen nicht aufisst, er hält sich noch eine Weile. Wenn man ihn selbst macht und man nimmt nur kleine Quark- und Joghurtportionen, dann bleibt auch davon nicht so viel übrig. Und wenn doch, ist manchmal ein Verzicht leider besser und man muss in anderen Situationen so etwas essen.
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