Fische als Haustiere - wo liegt der Reiz?
Meine Mutter hatte Jahre lang Goldfische. Dies waren nie ihre einzigen Haustiere. Ansonsten hatten wir schon einen Hund, Katzen, Wellensittiche und Kanarienvögel. Als ich klein war hatten wir sogar mal ein Kaninchen.
Als ich sie gestern besucht habe, fiel mir sofort auf, dass da Aquarium in dem normalerweise immer 3 Goldfische waren, leer war. Als ich sie dann fragte, weshalb das so sei, erzählte sie mir, dass die Pumpe kaputt gegangen war und sie es leider nicht bemerkt hatte. Als ich sie dann fragte, ob sie sich wieder neue Goldfische zulegen wird, meinte sie nein. Bisher hatte sie immer, wenn man einer der drei Fische gestorben war, einen neuen als Ersatz geholt. Es waren aber eben nie alle zeitgleich gestorben. Auf die Frage, weshalb sie nun keine mehr holen wird, meinte sie, dass der Aufwand das Aquarium immer zu säubern einfach mehr wiege als der Nutzen, die Fische beobachten zu können.
Da habe ich dann schon darüber nachgedacht, warum Leute überhaupt Fische halten. Das Aquarium sauber zu halten ist ja wirklich ein ziemlich großer Aufwand. Alle Fische mit einem Netz raus holen, in einen Eimer mit Wasser umsiedeln, dann das ganze Aquarium komplett reinigen, neues Wasser ran schleppen, dann die Fische wieder zurück ins Aquarium stecken. Und das dafür, dass die Fische eigentlich nur neben einem her leben und nicht mit einem. Selbst bei den Wellensittichen hatte ich eigentlich immer das Gefühl, dass sie uns wirklich wahrnehmen und mit uns Leben und Teil unseres Lebens sind. Bei Katzen und Hunden natürlich sowieso. Die sind ja teilweise fast schon wie kleine Kinder, die einen in jeden Raum folgen und viel Aufmerksamkeit verlangen. Aber selbst Kaninchen, Hamster, Meerschweinchen, Ratten und sogar Mäuse kann man streicheln und ein wenig mit ihnen "spielen". Spielen in Anführungszeichen natürlich. Damit meine ich jetzt nicht, dass man sie wie Spielzeug benutzen kann, also missversteht das jetzt bitte nicht.
Doch bei Fischen hat man all das eben nicht. Die Füttert man morgens und irgendwann gewöhnen sich die Fische vielleicht sogar so weit an einen, dass sie direkt nach oben schwimmen, wenn sie einen in der Nähe des Aquariums sehen, weil sie denken sie bekommen nun Futter. Doch mehr tun sie nicht. Man kann sie ja eigentlich nur anschauen. Und da wäre wohl jede DVD mit einem Aquarium spannender und es würde mehr passieren als bei dem echten Aquarium. Also frage ich mich wirklich, wo da der Reiz liegt.
Wer von euch hat ein Aquarium und wieso habt ihr dies? Was macht Fische für euch so interessant? Was für Fische habt ihr denn überhaupt? Und wieso habt ihr euch gerade für Fische entschieden anstatt ein Tier zu nehmen, das wirklich mit euch interagiert? Findet ihr es einfach beruhigend, Abends auf ein Aquarium schauen zu können anstatt in den Fernseher? Und in welchem Zimmer habt ihr das Aquarium? Im Wohnzimmer, wo alle es sehen können?
Normalerweise sollte sich ein Aquarium, wenn auch ein paar Pflanzen drin sind, von alleine sauber halten. D.h. die Pflanzen nehmen dann die Ausscheidungen der Fische als Nährstoffe auf und so „vergilbt“ nichts. Allerdings funktioniert das erst nach einer Weile. Zudem muss dafür das Aquarium recht groß sein und darf nicht zu viele Fische enthalten. Häufig funktioniert das leider nicht und man braucht dann eben Hilfsmittel oder muss regelmäßig das Wasser erneuern.
Die ständig laufende Pumpe ist durch die entstehenden Stromkosten ja auch ein Geldfaktor. Bei einem großen Aquarium bräuchte man glaube ich sogar noch eine Zusatzversicherung, für den Fall, dass das Wasser mal eigene Wege geht. Es ist also schon aufwändig und auch mit nicht unwesentlichen Investitionen verbunden, sich Fische zu halten.
Ich denke sogar, dass Aquarien nur dort Sinn machen, wo man jemanden hat, der sich darum kümmert. Wenn also z.B. manche Firmen Aquarien in einem großen Raum aufstellen, um den Mitarbeitern etwas zu bieten oder Ärzte im Wartezimmer ein Aquarium haben und es jemanden gibt, der direkt dafür zuständig ist, alles sauber zu halten. Ansonsten lohnt sich das aus meiner Sicht wirklich nicht.
Nun gut, dass die Fische nicht mit einem interagieren, mögen manche auch als Vorteil empfinden. Man muss sich (außer zum Füttern und Saubermachen) nicht mit ihnen beschäftigen, sie fordern keine Streicheleinheiten und keine Aufmerksamkeit ein. Vielleicht gibt es Menschen, denen es dann reicht, die Tiere einfach nur anzuschauen.
Ich muss zugeben, dass ich Fische als Haustiere auch noch nie wirklich spannend fand. Ich finde es zwar schön, wenn ich große Aquarien sehe, die direkt beim Bau der Immobilie in die Wand eingelassen wurden, allerdings sind solche Aquarien in Privathaushalten nicht der Regelfall. So etwas findet man höchstens in Hotels oder Restaurants. Ein gewöhnliches Aquarium würde ich mir niemals in die Wohnung stellen. Zum einen finde ich Aquarien an sich hässlich, also auch ohne die Tiere darin, und zum anderen könnte ich mir auch nicht vorstellen, wirklich Gefallen an Fischen zu finden. Dazu kommt noch, dass die Meeresbewohner, die mir gefallen, natürlich nicht für Aquarien geeignet sind, weil sie viel zu groß dafür sind, zum Beispiel Haie oder Rochen.
Ich frage mich auch, ob diese Tiere in einem Aquarium wirklich glücklich sind. Solche Aquarien sind meistens total klein, oft sogar unter einem Meter breit. Selbst kleine Fische haben da kaum Platz. Ein Hund kann immerhin frei draußen herumlaufen, ebenso wie eine Freigängerkatze. Ich fände es nicht nur unschön für die Tiere, sondern eben auch nicht besonders dekorativ, mir irgendwelche Drahtkäfige oder eben auch Aquarien und Terrarien in die Wohnung zu stellen.
Letztendlich interessiere ich mich auch nicht besonders für Fische und würde mich vermutlich auch nicht weiter mit ihnen beschäftigen. Ich kann mir aber vorstellen, dass Leute, die Fische an sich faszinierend finden, auch etwas mit einem Aquarium anfangen können. Vielleicht ist es spannend, die geliebten Tiere einfach beim herumschwimmen zu beobachten. Dafür muss man aber Fische an sich vermutlich sehr gerne haben.
Ich habe ein Aquarium zu meinem 4. Geburtstag von meinen Eltern geschenkt bekommen. Dieses habe ich mir zwar nicht gewünscht, habe es aber trotzdem bekommen. Und ich fand es auch ganz schön, da ich sowas noch nicht gekannt habe, dass Leute ein Aquarium zu Hause haben. Die Pflege des Aquariums hat natürlich immer meine Mutter übernommen, wobei ich ihr dann ein wenig geholfen habe.
Ich fand es ganz schön, zu der Zeit ein Aquarium in meinem Zimmer zu habe, zumal das auch niemand meiner Freunde hatte. Ich fand es schön, dass ich mir für das Aquarium die Fische aussuchen konnte, die mir besonders gefallen haben. Am liebsten habe ich natürlich irgendwelche bunten Fische genommen, oder auch Welse. Ich weiß es noch ganz genau, wie ich dann manchmal einfach nur vor dem Aquarium gesessen habe, und die Fische beobachtet habe. Es war irgendwo sehr beruhigend, wie ich finde.
Und auch habe ich es immer wieder toll gefunden, dass manche der Fische dann Junge bekommen haben. Diese habe ich besonders süß gefunden, und habe auf sie auch sehr aufgepasst in ihrem extra abgetrennten Aquarium. So in der Art habe ich es auch noch nie gesehen, und fand es sehr faszinierend.
Beim Einschlafen hat mir das Aquarium auch immer geholfen. Zum einen war immer noch ein wenig das Licht vom Aquarium an, als ich schon im Bett lag. Dieses ging dann erst später aus. Das Geplätscher des Wassers war auch sehr beruhigend, wie ich finde, und hat mir beim Einschlafen geholfen. Das war dann auch schon zur Gewohnheit geworden.
Mit etwa 12 Jahren, habe ich es dann aber nicht mehr haben wollen. Ich fand es mit dem Alter nur noch langweilig und lästig. Und heute kann ich mir auch nicht mehr vorstellen, mir ein Aquarium ins Zimmer zu stellen.
Ja klar, man könnte sich einfach eine Software laden und ein animiertes Aquarium auf dem Bildschirm als Dekoration bewundern. Da hat man sogar den Vorteil, dass man lustige Phantasiefische wie zum Beispiel Nemo über den Bildschirm schwimmen lassen kann.
Ich bin Aquarianer und ich muss sagen, dass ein animierter Bildschirm nett ist, aber echte Fische teilweise faszinierend zu beobachten sind. Dabei sind sicherlich nicht alle Fischsorten gleich spannend. Die blauen Antennenwelse die ich mal hatte waren zum Beispiel recht langweilig, da sie nachtaktiv und scheu waren und wenn sie doch mal zum Vorschein kamen, dann hat man oft nur das Innere des Saugmauls auf der Scheibe und den Bauch gesehen.
Andere Fische, die tagaktiv sind, sind spannender. Meine Platys sind zum Beispiel Lebendgebärende. Da kann man beobachten wie alle paar Wochen kleine lebende Fischlein und keine Eier aus dem Muttertier schlüpfen, die sich dann im Grünzeug vor den Artgenossen und anderen Fressfeinden verbergen, langsam heran wachsen und ein Sozialverhalten entwickeln. Gerade bei Schwarmfischen kann das eben spannend sein. Beispielsweise hatte ich eine Zeit lang ein Männchen, dass sehr dominant war und oft alle anderen Fische gestänkert hat. Nach etwa einem Jahr war es plötzlich tot, vielleicht ein Herzinfarkt, aber im ganzen Aquarium schwammen reichliche Mengen seiner Nachkommen herum. Rein vom Standpunkt der Evolution hat er eben seine Aufgabe erfüllt gehabt.
Ich will euch jetzt nicht langweilen mit weiteren Details über meine Fische. Aber vielleicht illustriert das, dass solche Beobachtungen und Charakterstudien bei den Fischen eben doch spannend sind. Man braucht aber viel Ruhe und Geduld für die Beobachtungen. Wenn man das Aquarium ohne diese Einstellung ins Zimmer stellt, dann kann das gut sein, dass man irgendwann gefrustet ist, denn die Wasserwechsel und Pflegetätigkeiten rauben eben wirklich Zeit und sind anstrengend.
Ich finde es gar nicht so aufwändig, mein Aquarium sauber zu halten. Ich nehme einmal in der Woche meine Aquarium Saugglocke und reinige damit den Boden. Dabei kommt natürlich auch schon das schmutzige Wasser mit heraus. Dann muss ich nur noch die zwei Eimer Wasser, die ich jede Woche erneuere, wegkippen, neues Wasser einlassen und in das Aquarium einfüllen. Die Fische bleiben währenddessen im verbleibenden Wasser. Dann muss ich nur noch mit Küchentüchern die Aquarienscheiben von innen abwischen, damit ich die Algen entfernen kann. Das geht ganz gut mit den normalen Haushaltstüchern oder Küchentüchern, weil diese so eine Dimple Struktur haben, ein wenig wie die Dimples auf einem Golfball. Und dann reinige ich noch die Pumpe, das geht auch sehr schnell und schon kann ich alles wieder zusammen setzen und die Pumpe an den Strom anschließen. Und fertig ist die Pflege meines Aquariums, das dauert nicht länger als eine Viertelstunde.
Ich mag mir einfach gerne meine Fische ansehen und meine Katzen mögen das auch sehr gerne. Die sitzen manchmal wirklich über eine Stunde lang auf meinem Bürostuhl direkt vor meinem Aquarium und sehen sich die Fische an. Ich habe in meinem Aquarium Guppys. Angefangen hat alles mit nur drei Fischen, diese haben sich aber seitdem sehr stark vermehrt und wir haben ein großes Aquarium mit vielen Fischen. Der Bestand reguliert sich auf ein annehmbares Maß und bleibt auch relativ konstant. Man kann seine Fische zwar nicht anfassen oder streicheln wie einen Hund und außerdem sind Guppys sicherlich nicht die spannendsten Fische die ich mir vorstellen kann, aber ich mag sie dennoch gerne und sehe sie mir oft an, einfach um sie zu beobachten.
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