Kann man einem Menschen Tierliebe anerziehen?
Es gibt tierliebe Menschen und weniger tierliebe Menschen. Ich kenne eine Familie, wo ein Kind ein absoluter Tiergegner ist und alle anderen Familienmitglieder Tiere lieben. Der Junge kann mit Tieren absolut nichts anfangen. Ich dachte eigentlich immer, dass man den Kindern die Tiere so nahe bringen kann, dass man schon davon sprechen kann, die Tierliebe anzuerziehen. Man bringt ja den Kindern bei, dass sie Tiere schätzen und respektieren. Dazu gehört ja auch wenigstens ein wenig Liebe zu den Lebewesen.
Wie kann es sein, dass ein Kind in der Familie so außer "Art" schlägt. Dass der Junge absolut keine Tiere mag. Er ist mittlerweile schon 15 und wenn man ihn auf Tiere anspricht, dann kann man merken, wie er zumacht und wie ihm Tiere einfach nur nerven. Die Familie besitzt wegen dem Jungen auch seit einiger Zeit keine Haustiere mehr, weil sie doch Angst haben, dass der Junge die Tiere so hasst, dass er ihnen was antut. Kann man denn einem Menschen Tierliebe nicht anerziehen? Wie werden denn Menschen zu tierlieben Personen? Wird einem das nicht irgendwie durch die Eltern mitgeteilt und gelehrt?
Von mir kann ich behaupten, dass ich ein Tierliebhaber bin, da ich auch schon mit Tieren, wie Katzen, aufgewachsen bin. Schon als kleines Kind habe ich unsere Katze geliebt, die meine Mutter gezüchtet hat. Meine Eltern mochten also auch beide Tiere, genauso wie meine Großeltern.
Daher kann ich mir das gar nicht so richtig vorstellen, dass man dann so gegen Tiere ist, wenn doch der Rest der Familie Tierliebhaber sind. Dass man dann einen solchen Hass entwickeln kann, was ja wohl der Fall ist, wie du es beschreibst, kann ich gar nicht glauben. Aber wenn der Junge wohl seine eigene Art hat, und noch nie Tiere gemocht hat, dann denke ich nicht, dass man ihm noch in irgendeiner Weise Tierliebe eintrichtern kann,
Dann finde ich, dass man es lieber so belassen sollte, dass er Tiere eben nicht mag. Es nützt ja nichts, wenn man ihm versucht es einzureden, oder seine Meinung bezüglich der Tiere zu ändern, wenn es dann nicht echt ist. Dann lieber gar keine Tierliebe, als eine gespielte, wie ich finde. Manche Menschen mögen eben keine Tiere, was man auch irgendwo respektieren sollte. Schade ist es dann nur, wenn wie in dem Fall, die ganze Familie irgendwo darunter leiden muss, wenn sie gar keine Haustiere mehr halten können. Doch glaube ich nicht, dass der Junge den Tieren tatsächlich etwas antun könnte, denn das fände ich schon unnormal, bis hin zu krankhaft.
Ich denke schon, dass man einem Menschen zumindest grundlegend anerziehen kann, dass er Tieren gegenüber positiv eingestellt ist. Das er also Tieren nichts antut und sie zumindest akzeptiert. Ich glaube aber nicht, dass man einen Menschen zu einem Tierliebhaber erziehen kann.
Natürlich macht es einen sehr großen Unterschied, ob eine Person bereits früh Kontakt mit Tieren gehabt hat und vielleicht sogar grundsätzlich mit Tieren aufgewachsen ist, oder ob eine Person nie wirklich etwas mit Tieren zu tun gehabt hat. Jemand, der von klein auf an mit Tieren umgeht wird vermutlich eher ein Tierfreund werden und auch bleiben als jemand, der nie etwas mit Tieren zu tun gehabt hat. Den interessieren Tiere vielleicht nicht oder es gab einige negative Erfahrungen, die ihn geprägt haben und zum Tiergegner haben werden lassen im Extremfall. Ausschließen kann man das aber auch nicht bei jemanden, der mit Tieren groß geworden ist.
Ich kann es mir schon ganz gut vorstellen, dass jemand der aus einer sehr tierlieben Familie kommt dennoch einen regelrechten Hass auf Tiere entwickeln kann. Vielleicht ist es ihm einfach alles zu viel und zu nervig, von Tieren oder auch schon von nur einem Tier umgeben zu sein. Oder es gab irgendwann in seiner Kindheit einmal negative Erlebnisse mit Tieren. Ich hatte auch solche Erlebnisse, was meinen Hass und meine Angst auf Hühner hervor gerufen hat.
Manchmal ist es ja auch so, dass in einer Familie den Tieren mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird als den Tieren. Und manchmal sehen nur die Kinder das aus ihrer subjektiven Einschätzung so, obwohl die Eltern sich eigentlich sehr gut um ihre Kinder kümmern und ihnen auch eigene zeit schenken. Dann wird der Unmut darüber, dass man nicht so viel Beachtung findet, sehr schnell und auch leicht auf die Tiere projeziert, die ja anscheinend mehr Aufmerksamkeit bekommen. Ob dies nun wirklich so der Fall ist oder auch nicht. Und wenn dann aus einem solchen Grund erst einmal eine spezielle Abneigung vielleicht auch nur gegen ein bestimmtes Tier entsteht, dann kann das auch zu einer ganz generellen Abneigung gegenüber einer großen Bandbreite von Tieren auswachsen. Und ich denke, dass es dann auch sehr schwer ist wieder eine Tierliebe anzuerziehen. Was kaputt ist, kann man manchmal einfach nicht wieder reparieren und wenn etwas vom Grunde aus an einfach nicht vorhanden ist, dann kann man es manchmal auch nicht hervor beschwören.
Wenn man zusammen mit Tieren aufwächst und auch regelmäßig Kontakt mit ihnen hat, dann wird man später bestimmt auch mit relativ guten Wahrscheinlichkeiten selber Tiere mögen. Aber das muss eben nicht sein. Ich glaube nicht, dass man einen Menschen gezielt zu einem Tierfreund erziehen kann. Da spielen sicherlich auch einfach eigene Neigungen mit hinein und nicht nur die Erziehung durch die Eltern oder durch das soziale Umfeld. Das hat sicherlich schon einen ziemlich großen Anteil und prägt einen sehr, aber um ein Tierfreund zu sein muss man Tiere eben einfach mögen.
Man kann ja auch niemanden dazu erziehen, gerne Rosenkohl zu essen. Meine Eltern mochten damals unheimlich gerne Rosenkohl und ich fand ihn einfach schon immer ziemlich abstoßend. ich habe nie gelernt Rosenkohl zu mögen. Und ganz genau so wenig wird man jemanden beibringen, Tiere zu mögen. Wenn man eine Abneigung gegen Tiere hat, dann kann man vielleicht selber etwas daran ändern indem man sich einfach öffnet und sich dann vielleicht auch von anderen Leuten zeigen lässt, dass Tiere doch ganz gut sind. Aber wenn man schon eine negative Grundhaltung hat, dann werden es andere Menschen schwer haben einen vom Gegenteil zu überzeugen.
Eigentlich dachte ich bisher immer, man könnte Tierliebe bis zu einem gewissen Grad anerziehen, wenn man es den Kindern ermöglicht, schon von klein auf mit Haustieren aufzuwachsen, was sich auch mit meinen bisherigen Beobachtungen decken würde. Ich kenne es eigentlich immer nur so, dass Menschen, die mit Haustieren aufgewachsen sind, Tieren zumeist sehr offen gegenüberstehen. Ich sehe das ja an Freunden, die zu mir nach Hause kommen. Fast jeder, der selbst Haustiere hat oder hatte, ist von den Katzen begeistert und streichelt sie gerne, während Menschen ohne Haustiererfahrung oftmals eher zurückhaltend reagieren und die Distanz bewahren möchten. Wenn man Kinder schon von Anfang an mit Haustieren aufwachsen lässt, kann man ihnen eben viele dieser Berührungsängste nehmen und wie selbstverständlich beibringen, dass man Tiere schätzen und mit Respekt behandeln sollte, wobei das natürlich auch in einem Elternhaus ohne Haustiere stattfinden sollte.
Trotzdem würde ich anerzogene Tierliebe und den Respekt vor Tieren nicht unbedingt mit dem Bedürfnis gleichsetzen wollen, selbst Haustiere haben zu wollen. Ich sehe das ja gerade an mir selbst und den anstehenden Überlegungen die Haustiere betreffend, wenn ich in den nächsten Jahren ausziehen sollte. Es gibt Tage, da kann ich mir ein Leben ohne Katzen nicht vorstellen und es steht für mich fest, dass ich mir auf jeden Fall auch in der eigenen Wohnung Katzen anschaffen werde, an anderen Tagen hingegen denke ich da realistischer und überlege mir, wie viel Dreck Katzen eigentlich machen und ob ich das überhaupt alleine bewältigen kann und möchte. Darüber hinaus bin ich mir auch nicht sicher, ob ich wirklich diese Verantwortung übernehmen möchte. Wenn ich zusammenrechne, wie oft ich weg bin, kommen da schon einige Wochen zusammen und ich möchte das auch nicht unbedingt einschränken, gerade Tiere bedeuten aber schon eine gewisse Verantwortung. Mit Tieren aufzuwachsen heißt also nicht zwangsläufig, sie so sehr zu lieben, dass man später nicht darauf verzichten möchte, sondern kann eben auch heißen, sich über die Nachteile im Klaren zu werden und darauf zu verzichten.
Auf der anderen Seite kenne ich zahlreiche Leute, die noch nie Haustiere hatten, obwohl sie sich als Kind über Jahre hinweg nichts sehnlicher wünschten als einen tierischen Gefährten. Gerade, wenn dieser Wunsch nie erfüllt wurde, weil die Eltern keine Tiere im Haus haben wollten oder ein Tier aus anderen Gründen ablehnten, erfüllen sich diese Menschen ihren Wunsch später und schaffen sich dann Haustiere an, sobald sie aus der elterlichen Wohnung ausgezogen sind. Erst neulich haben sich Bekannte von mir kurz nach dem Bezug einer eigenen Wohnung eine Katze angeschafft und sie behandeln das Tier wirklich so liebevoll wie kaum jemand. Da merkt man dann richtig, dass es sich um eine lang ersehnte Anschaffung aus vollem Herzen handelte.
Die Chance, dass ein Kind Tiere lieben lernt, wenn es damit aufwächst, sehe ich also durchaus als groß an, wenn auch nicht als selbstverständlich, ebenso, wie es umgekehrt passieren kann. Was den Jungen im Eingangsbeitrag betrifft, kann ich mir nicht vorstellen, dass er mögliche Haustiere wirklich so sehr hassen könnte, dass er ihnen etwas antut. Könnte es nicht sein, dass diese Sicht der Dinge ein bisschen übertrieben ist? Nur, weil jemand mit den Haustieren der Familie nichts zu schaffen haben will und eventuell vom Lärm oder Dreck genervt ist, heißt das doch nicht, dass er die Tiere auf einem brutalen Weg loswerden möchte. Nicht jeder, der Tiere nicht besonders gut leiden kann, wird ihnen gegenüber sofort gewalttätig, das dürfte bei kaum jemandem der Fall sein.
Ich hätte jetzt auch gesagt das ein Kind welches mit Tieren aufwächst mehr oder weniger ein Tierliebhaber wird, bzw. Tiere zumindest respektiert. Der Junge scheint irgendein traumatisches Erlebnis gehabt haben, vielleicht hatte er als kleines Kind das seine Eltern Tiere mehr lieben als ihn und hat deshalb einen Hass auf Tiere entwickelt? Das ist natürlich eine weit hergeholte Vermutung, aber anders kann man das fast nicht erklären, denn wie gesagt, selbst wenn man nicht zum Tierliebhaber wird, wenn man mit Tieren aufwächst, so akzeptiert man sie doch immerhin und hasst diese nicht.
Anders ist es natürlich mit Leuten die nicht mit Tieren aufgewachsen sind, meine Schwiegermutter z.B. kennt Haustiere so in der Form mit in der Wohnung leben gar nicht, sie ist auf einem Bauernhof groß geworden und dort waren die Tiere, also typische Haustiere wie Hund oder Katze, halt auch die ganze Zeit draußen und haben Reste zum futtern bekommen. In ihren Augen verwöhnen wir unsere Haustiere viel zu sehr
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-183136.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1108mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1156mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1551mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!
- Anleitung für Star Frisur 1191mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich? 2377mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: winny2311 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich?