Sind Alltagsverpflichtungen immer gleich Alltagstrott?

"Den Alltagstrott den kann man entgehen, vermeidet man es aufzustehen". Diesen Satz habe ich schon oft gehört und auch schon oft gesagt. Denn irgendwie grüßt einem ja täglich das Murmeltier, weil die Alltagspflichten einem manchmal den letzten Nerv rauben können. Oft sind es jeden Tag die gleichen Alltagspflichten. Aber sind die Alltagspflichten immer gleich auch der Alltagstrott? Wie kann man es vermeiden, dass die Alltagspflichten zum Alltagstrott werden? Oder ist es eben so, dass der Alltagstrott einen immer wieder einholt?

Ich möchte dir folgendes Beispiel nennen: In meinem alten Beruf, bevor ich wieder zur Schule ging, bin ich richtig aufgegangen. Die mir aufgetragenen Tätigkeiten, waren zwar fast immer die selben, aber jeder Tag gestaltete sich anders. Da ich viel mit Kunden zu tun hatte, und diese auch einen Bezug zu mir aufgebaut hatten, hatte ich allen Grund dazu mich zu erfreuen. Daher hätte ich meinen damaligen Alltag nie als "Trott" bezeichnet. Dieses Wort bezeichnet auch die Müdigkeit, die entstehen kann.

Ich selbst könnte dir zum Beispiel auch ein Beispiel nennen, welches genau gegenteilig ist - Nach meinem Abitur hatte ich eine lange Zeit nichts zu tun, da ich gewartet habe bis meine Ausbildung anfing und da die Abiturprüfungen schon recht früh waren, hatte ich dort über vier Monate in dene ich einfach keinen wirklichen festen Tagesablauf hatte. Hier habe ich mir dann auch immer den gleichen Satz gedacht, den du zur Eröffnung dieses Threads schon zitiert hast - Jedoch ist mir schon nach gut einem Monat klar geworden, dass man auch recht schnell in einen Alltagstrott verfallen kann, wenn man gar keine Alltagspflichten zu erledigen hat.

Wenn man jeden Tag einfach wie ich damals nichts zu tun hatte, dann hat sich die "Langeweile" und das genervt sein vom Nichts tun auch irgendwann recht schnell eingependelt und man will eigentlich geradezu ein geregeltes Leben haben. Jetzt habe ich wieder meine Alltagspflichten, über arbeiten gehen bis hin zum zusätzlichen Jobben am Wochenende - Hier hat sich mein Alltagstrott inzwischen aber auch schon wieder eingeschlichen und ich bin immer recht froh, wenn ich dem mal ein bisschen entfliehen kann.

Ich selbst finde das man diesem Alltagstrott am besten entfliehen kann, wenn man sich auch etwas freut, dass in Zukunft auf einen zukommt - Manchmal eben das heiß ersehnte Wochenende, wo ich mir immer sage "noch zwei mal zur Arbeit, bis ich mich erholen kann" - Manchmal motiviert mich aber auch schon der Gedanke, dass daheim am Abend etwas leckeres, warmes zu essen auf mich wartet. Mit solchen kleinen "Belohnungen" die ich mir immer vor Augen halte schaffe ich es dann meist doch meine Alltagspflichten zu erledigen und meine negativen Gedanken los zu werden, die mich sonst total demotivieren würden. Auch mache ich mir immer wieder klar, dass meine Pflichten sich nur unnötig in die Länge ziehen würden wenn ich mit schlechten Gedanken an die Arbeit gehe.

Vielleicht sollte man auch immer wieder mal versuchen dem Trott zu entfliehen, indem man ein bisschen Abwechslung in seine Alltagspflichten einbringt. Wie der Name "Alltagspflichten" schon sagt, gehören hier eben Pflichten dazu, die alltäglich erledigt werden müssen, egal ob im Beruf oder Haushalt. Aber für mich spricht jetzt eigentlich nie etwas dagegen, wenn man mal etwas Abwechslung oder Ablenkung einbringt - Meine Mutter telefoniert zum Beispiel sehr häufig bei der Hausarbeit nebenbei mit meiner Tante, die dabei oft auch das gleiche macht. Die beiden lenken sich so beim reden immer ein bisschen ab und erledigen mehrere Dinge auf einmal. Frauen können so etwas ja angeblich besser als Männer .

Ich finde nicht, dass der ganz normale Alltag auch ein Alltagstrott ist. Nun habe ich aber auch einfach sehr viel mit Tieren zu tun und alleine dadurch schon gestalten sich meine alltäglichen Aufgaben jeden Tag anders, denn die Tiere sind jeden Tag anders gestellt und reagieren eben wie ein Mensch auch je nach Tagesform unterschiedlich. Ich nehme mir auch oft die Zeit und schmuse noch ein bisschen mit meinem Pferd und ich finde meine Verpflichtungen einfach nicht als belastend oder könnte sagen, dass ich in einen Trott verfallen bin.

Bei einigen alltäglichen Pflichtaufgaben kann man ja auch ein wenig Abwechslung in den Arbeitsablauf einbringen, wenn man ein wenig flexibel ist. Das geht natürlich nicht bei allen Aktivitäten. Aber schon bei den einfachen Hausarbeiten kann man ja ganz einfach eine gewisse Abwechslung und einen Schwung hinein bringen, indem man zum Beispiel Musik an macht zum Putzen oder indem man auf kreative Methoden zurückgreift. Manche Leute machen ja auch gymnastische Übungen während sie putzen und ich denke, dass dies auch schon eine ziemliche Abwechslung in den Alltag bringen kann. Man sagt ja auch, dass körperliche Ertüchtigung nie in einen Trott verfällt.

Aber alle Tätigkeiten kann man ja vielleicht auch nicht ansprechender oder Abwechslungsreicher gestalten und ich kann es deswegen schon verstehen, wenn sich manche Leute in einen Alltagstrott versetzt fühlen. Dann ist es an der zeit, neue Motivationen auf zu stellen!

Alltagspflichten selbst finde ich meistens nicht so schlimm. Es gibt Alltagspflichten, die einem manchmal richtig auf die Nerven gehen. Jedoch gibt es auch Alltagspflichten, die nicht so schlimm sind und die man vielleicht gerne erledigt.

Der Alltagstrott sind für mich hingegen Pflichten, die einem auf die Nerven gehen und die man wirklich Tag für Tag machen muss, obwohl man das nicht möchte. Für Menschen, die nicht gerne duschen, wäre das dann zum Beispiel das Duschen. Es sind eben Dinge, die man nicht gerne tut und die man trotzdem regelmäßig machen muss, weil sie wichtig sind und man sie machen muss.