Welche Erfolgsaussichten haben Bürgerinitiativen?

vom 12.03.2012, 19:09 Uhr

Wenn man in einer Gemeinde oder in einer Stadt etwas erreichen will oder vermeintlich etwas erreichen will, dann werden oft und gerne irgendwelche Bürgerinitiativen gebildet. Aber haben solche Bürgerinitiativen überhaupt einen Sinn und Erfolgsaussichten? Ist es bei Bürgerinitiativen genauso wie bei diesen Petitionen, die eigentlich überhaupt keinen Sinn haben, wie auch hier im Forum schon diskutiert wurde?

Welche Bürgerinitiativen hatten in euren Augen schon einen großen Sinn und auch Erfolg gebracht? Welche Bürgerinitiativen waren völlig umsonst und unnötig und hatten keinen Erfolg? Lohnen sich Bürgerinitiativen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Bürgerinitiativen erinnern mich, wie auch du schon gesagt hast, irgendwie immer gleich an Petitionen, da ich von ihnen oft das gleiche vermittelt bekomme - Viele Menschen wollen irgendetwas, etwas das häufig auf "normalem" Wege nicht umsetzbar ist, und fordern deshalb in großen Gruppen ihre Mittel. Ob Petitionen an sich überhaupt etwas bringen, wurde ja hier auf Talkteria schon mehrmals diskutiert und dazu habe ich auch schon öfter etwas geschrieben, bei Bürgerinitiativen hingegen sehe ich es eigentlich recht ähnlich, auch wenn ich hier zum Beispiel weiß, dass es bei uns in der Stadt auch Gegenbeispiele gibt, wo solche Initiativen etwas bewirkt haben.

Bei uns in der Stadt gibt es zum Beispiel seit längerer Zeit eine Gruppierung die sich für die bessere Integration von Ausländern stark macht - Als es dann vor knapp einem Jahr eine Demonstration von rechten in unserer Stadt gab gab es aus dieser Gruppe eine Bürgerinitiative gegen rechts, die unter anderem eben eine breite Masse zu einer Gegendemonstration mobil machen konnte. Da man damals selbst davon beeindruckt war, wie viele Leute Interesse an dieser Sache hatten und dort mitgemacht haben, ist daraus im Anschluss eine Bürgerinitiative gegen rechte Gewalt geworden, die sich ebenfalls für alle Themen gegen rechtes Gedankengut und rund um Integration stark macht.

Dies finde ich auf der einen Seite recht bewundernswert und hier würde ich auch sagen, dass aus dieser Bürgerinitiative etwas gutes geworden ist, was man mit keiner Petition der Welt hätte umsetzen können, da man hier eben immer nur seine Unterschrift setzt und die Sache für einen damit vom Tisch ist. Bei einer solchen Bürgerinitiative ist man eben dazu aufgerufen selbst aktiv zu werden und sich zu beteiligen. Auf der anderen Seite wird es aber sicherlich auch genügend Bürgerinitiativen geben, die sich einfach im Sand verlaufen, auch wenn sie gut gemeint sein mögen, weil es einfach niemanden gibt, der richtig hinter der Sache steht. Damit man eine Bürgerinitiative am Leben halten kann und damit aus dieser auch etwas wächst, braucht man meiner Meinung nach immer eine oder mehrere Personen die sich wirklich darum kümmern und auch die Initiative und deren Mitinteressenten zusammen halten.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wenn die Bürger wirklich dahinter stehen und kämpfen dann machen solche Initiativen durchaus auch Sinn. Wir haben zum Beispiel im letzten Jahr hier einen solchen Erfolg verzeichnen können. Es ging dabei um Gesteinsabbau, welcher nicht nur die Landschaft im geplanten Steinbruch verschandelt hätte, sondern auch die Region für den Tourismus negativ beeinflusst hätte.

Als diese Pläne für den Steinbruch damals bekannt wurden, hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, welche wirklich zusammengehalten und gekämpft hat. Im letzten Jahr haben sie dann auch den Erfolg gehabt, dass es eben hier keinen Gesteinsabbau geben wird. Wobei es hier im Umland einige Orte gibt, wo Interesse daran gezeigt wurde, weil eben viel Naturstein vorhanden ist. Aber bisher konnten das alle Bürgerinitiativen verhindern.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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