Arbeiten mit nach hause nehmen oder gleich wieder abgeben?
Wir haben gestern eine Arbeit zurückbekommen, die wir vor der letzten Praktikumsphase geschrieben haben. Da mir das Fach in letzter Zeit sehr schwer fällt, wollte ich die Arbeit mit nach hause nehmen, sie mir dort kopieren und am nächsten Tag wieder mit in die Schule nehmen. Ich habe den Lehrer deswegen auch darauf angesprochen und gefragt, ob ich die Arbeit die eine Nacht über mit nach hause nehmen könnte. Er meinte dann, dass er die Arbeiten abgeben müsse und dass ich sie nicht mit nach hause nehmen darf. Ich hätte die Arbeit ja ohne Bedenken wieder abgegeben, aber da ich mir in diesem Fach schwer tue, wollte ich mir die Aufgabenstellung kopieren und zusammen mit meiner privaten Nachhilfelehrerin nochmals üben. Doch dazu hatte ich keine Chance. Blieb mir also nichts anderes übrig, als jede einzelne Aufgabe einzeln während des Unterrichts provisorisch unter dem Tisch heimlich mit dem Handy zu fotografieren.
Allgemein ist es bei uns aber so, dass Arbeiten herausgegeben werden, man sich die Fehler und Bemerkungen am Rand kurz angucken kann und sie dann am Ende wieder eingesammelt werden. Ich bin in der Oberstufe, 11. Klasse, und dort wird es schon seit dem Anfang des Schuljahres so gehandhabt. Früher musste jeder sogar eine Arbeit mit nach hause nehmen und von den Eltern unterschreiben lassen. Später in den höheren Klassen mussten die Eltern dann einen Zettel ausfüllen, um die Arbeiten sehen zu dürfen und nun müssen sie die Schüler gleich wieder abgeben. Einerseits kann so der Lehrer sicher gehen, dass auch kein Schüler vergisst, die Arbeit am nächsten Tag mit zu bringen und andererseits sind die meisten in meiner Klasse sowieso schon volljährig und brauchen deswegen keine Unterschrift ihrer Eltern mehr. Der Nachteil ist eben, dass man die Arbeit nicht kopieren kann als Übung für später.
Wie ist das eigentlich bei euch? Dürft ihr Arbeiten mit nach hause nehmen oder dürft ihr sie euch auch nur kurz im Unterricht ansehen und müsst sie dann wieder abgeben? Läuft es bei euch ähnlich ab wie bei mir oder ist das völlig neu für euch? Hat man keine Berechtigung mehr eine Arbeit mit nach hause zu nehmen, wenn man sie am nächsten Tag wieder zuverlässig mitbringt, einfach um sich das Aufgabenblatt zu Übungszwecken zu kopieren? Frage an die, die schon aus der Schule raus sind: Wie wurde es bei euch gehandhabt? Gab es damals noch andere Bestimmungen oder war es auch bei euch in der Schulzeit schon so?
In Lyzeum war es damals so, dass wir die Klassenarbeiten zurückbekamen und sie am nächsten Tag unterschrieben wieder mitbringen mussten. Während dieser Zeitspanne hatten wir an sich ausreichend Zeit um uns die Arbeiten zu kopieren oder abzuschreiben. Mittlerweile ist es so in der Berufsschule, dass wir die Arbeiten schreiben, sie zurückbekommen und behalten dürfen. Ich hefte die Klassenarbeiten von daher immer sauber ab und achte, dass nichts drankommt, damit ich jederzeit Zugriff darauf habe.
Also in der Unterstufe war es so, dass wir die Arbeiten wieder abgeben mussten, nachdem unsere Eltern sie angeschaut hatten und wir mussten sie dann auch unterschreiben lassen. Ich habe das zwar nur selten machen lassen und die Lehrer haben das auch nicht so sonderlich kontrolliert, aber man sollte es eben eigentlich doch machen.
In der Oberstufe war es dann egal. Wir mussten die Arbeiten gar nicht mehr abgeben. Wir haben ja dann auch auf Klausurbögen geschrieben und die Arbeiten dann eben ausgehändigt bekommen und dann konnten wir die mit nach Hause nehmen und damit machen, was wir wollten.
Hast du denn keine Möglichkeit in der Schule zu kopieren? Oder vielleicht könntest du auch den Lehrer bitten, dir die Arbeit zu kopieren, wenn er sie dir schon nicht längere Zeit aushändigen darf. Ich finde das ehrlich gesagt ein wenig komisch, da ich das so einfach nicht kenne, aber sonst fällt mir da auch nichts ein.
Bei uns war es in der Schule immer so, dass man uns unsere korrigierten Arbeiten ausgeteilt hat und die Lehrer diese dann in der nächsten Unterrichtsstunde wieder eingesammelt hat. Wir durften sie also nicht direkt wieder abgeben, sondern mussten sie erst noch mit nach hause nehmen und wenn wir die Arbeiten nicht direkt in der nächsten Stunde in dem betreffenden fach wieder abgegeben haben gab es eine Strafarbeit, außer wenn wir krank gewesen sind. Die Lehrer wollten ja auch nicht ständig hinter den ganzen Klassenarbeiten hinterher rennen und deshalb wurden eben Sanktionen angedroht, auch wenn sie nicht konsequent durchgezogen worden sind.
So weit ich weiß habt ihr als Schüler aber schon das recht darauf, eure Arbeiten mit nach hause zu nehmen um sie genauer durch zu sehen und vor allem, weil auch eure Eltern die Arbeiten sehen dürfen. Viele Lehrer verlangen ja auch, dass man die Klassenarbeiten von seinen Eltern unterschreiben lässt und sie erst dann wieder abgeben darf, wenn die Arbeit unterschrieben worden ist. Ich habe es noch nie gehört, dass in einer Schule die Arbeiten direkt wieder abgegeben werden müssen und nicht mit nach hause genommen werden dürfen.
Bei uns in der Realschule war es auch so, dass die Klassenarbeiten ausgeteilt wurden, dann haben wir den Notendurchschnitt von der Tafel abgeschrieben und mussten die Arbeit auf dem Deckblatt, neben dem Notendurchschnitt, von unseren Eltern, bzw. einem Elternteil unterschreiben lassen. In der nächsten Unterrichtsstunde in diesem Fach wurden die Arbeiten dann wieder eingesammelt.
Ich bin gerade im 2.Semester, also in der 12.Klasse in der Oberstufe und bei und ist es genauso. Wir bekommen Klausuren um uns die Bemerkungen durchzulesen und unsere Lehrer auf eventuelle Fehler bei der Kontrolle hinzuweisen. Unterschriften werden keine mehr benötigt. Zumal 90% volljährig sind. Es gibt einige Lehrer die Unterschriften bei Minderjährigen fordern, diese kommen meistens von anderen Schulen.
Es hat aber auch seinen Grund, dass die Klausuren wieder eingesammelt werden und dann eingelagert. Zum einen wird einmal die schlechteste, mittlere und beste Klausur weitergeleitet zur Übersicht des Leistungsstandes des Kurses. Zum anderen werden die Klausuren eingelagert, falls es zur Anfechtung der Note in einem Kurs kommt. So hat die jeweilige Lehrkraft beziehungsweise Schule eine Grundlage zur Verteidigung der Note. Schüler können außerdem ältere Klausuren erneut einsehen.
In der Mittelstufe war das bei mir noch anders. Die Schüler mussten die Arbeiten immer zur nächsten Stunde unterschrieben mitbringen und danach wurden sie erst eingelagert. Dar jedoch die Schulpflicht mit eintritt in die Oberstufe entfallen ist, sowie das Ganze auf freiwilliger Basis beruht, werden die Klausuren direkt einbehalten in 90% der Fälle. Es gibt vereinzelt Lehrer die es erlauben Klausuren noch einmal zur gründlichen Einsicht mitzunehmen, was jedoch äußerst selten ist.
Bei mir war es in der Realschule so das wir die Arbeiten mitnehmen mussten und schlechter als eine 3 brauchte man eine Unterschrift der Eltern. In der Berufschule war es dann so, dass wir die Arbeiten raus bekommen haben und die anschauen durften und dann wieder abgeben mussten, unser Klassenlehrer sagte auch immer das er nicht verpflichtet ist uns die mit nach Hause zugeben. Falls aber jemand so wie du die zu Übungszwecken kopieren wollte hat er das für uns in der Schule gemacht und uns die Kopie mitgegeben. Du könntest ja mal deinen Lehrer Fragen ob er dir die Arbeit kopieren kann, damit du zu Hause deine Fehler selbst nochmal genau anschauen kannst und die Aufgaben nochmals durchmachen. Normalerweise sollte dies kein Problem darstellen.
Dass die Arbeiten direkt nach der Unterrichtsstunde, in der sie ausgeteilt wurden, wieder abgegeben werden, das kenne ich weder aus meiner Schulzeit noch aus den Schulen meiner Kinder so. Dort werden die Arbeiten ausgeteilt und es wird neben der Unterschrift auch eine Berichtigung gefordert. Bei uns wurde zumindest eine Unterschrift gefordert, gerade in den höheren Klassenstufen wurde eine Berichtigung nicht immer gefordert, aber durchaus gewünscht. Wie will man das denn machen, wenn man die Arbeit direkt nach der Unterrichtsstunde wieder abgeben muss.
Ich würde mich an der Stelle betroffener Schüler einmal an die Schülervertretung oder direkt an die Schulleitung wenden. Mir persönlich erscheint das Vorgehen nämlich nicht wirklich sinnvoll. Was befürchtet man denn, wenn die Schüler die Arbeiten bis zur nächsten Unterrichtsstunde mit nehmen? Die Zensur steht schon fest, daran ist nichts mehr zu ändern. Daneben kann der Schüler seine Fehler genauer analysieren und bestenfalls daraus lernen uns sich verbessern. Genau daran kann doch auch dem Lehrer gelegen sein.
Mir wurde einmal erklärt, dass es sogar mein Recht sei, meine Klausuren mit nach Hause zu nehmen, und sei es nur, damit ich die Möglichkeit habe, sie mir noch einmal genau anzusehen und Korrekturfehler, die zu meinen Ungunsten ausfielen, am nächsten Tag zu monieren. Unabhängig von diesem Teilaspekt werden wir aber immer angehalten, unsere Arbeiten mit nach Hause zu nehmen und sie noch einmal anzusehen, um erkennen zu können, wo die eigenen Fehler lagen; denn nur wer genau weiß, welche Fehler er gemacht hat, wiederholt diese nicht gedankenlos bei der nächsten Prüfung. Auch wenn die meisten Lehrer auf diese Weise verfahren, gibt es natürlich auch einige Kandidaten, die ihre Arbeiten am liebsten sofort wieder einsammeln würden, bei der in unseren Kursen üblichen Verlustrate kann ich das aber gut verstehen, zumal der vollständige Satz aller Klassenarbeiten ja auch dem Fachbetreuer übergeben werden muss. Wer seine Klausur allerdings mit nach Hause nehmen möchte, der darf das auch uneingeschränkt.
Die Freiheit, eine Klausur nach Belieben mit nach Hause nehmen oder gleich in der Unterrichtsstunde wieder abgeben zu können, gibt es bei uns ohnehin erst seit der Oberstufe. Aus meiner Zeit in der Unter- und Mittelstufe kenne ich es so, dass alle Arbeiten mit nach Hause genommen werden mussten, um sie den Eltern zeigen zu können. Arbeiten, die mit der Note „befriedigend“ oder besser bewertet wurden, mussten nicht unterzeichnet werden, alles Andere konnte aber nur mit der Unterschrift eines Erziehungsberechtigten an die Lehrkraft zurückgegeben werden. Wurde eine Arbeit zu Hause verloren, musste ein Zettel mit der Unterschrift eines Erziehungsberechtigten eingereicht werden, auf dem stand, dass man die Note zur Kenntnis genommen hat. Somit war man bei uns immer sehr darauf bedacht, dass die Eltern stets über den aktuellen Leistungsstand ihres Kindes informiert werden.
Unabhängig von meinen Rechten nehme ich allerdings meine Prüfungsergebnisse immer sehr ungern mit nach Hause. Eigentlich bin ich kein unordentlicher Mensch, aber es scheint mir fast so, als würde Papier regelrecht vor mir flüchten, zumindest verliere ich ständig irgendwelche Blätter. Eine Klausur mit nach Hause zu nehmen und dann eventuell noch zu verlieren, stellt einfach ein unnötiges Risiko dar. Darüber hinaus kann ich mit den ausgedruckten Prüfungsresultaten nicht viel anfangen und müsste sie mir ohnehin vorlesen lassen. Dieser Aufwand ist bei den für die Abiturprüfungen relevanten Fächern noch vertretbar, bei Lernfächern, deren Stoff ich schon für die nächste Prüfung ohnehin kaum mehr brauchen werde, sehe ich das aber wirklich nicht mehr ein.
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