Warum beginnen Interrogativpronomina mit einem "W"

vom 08.03.2012, 18:44 Uhr

Diese Frage passt irgendwie nirgendwo so richtig gut hinein, also stelle ich sie einfach in diesem Unterforum.

In meiner Frage habe ich ja bereits ein Interrogativadverb verwendet: "Warum?". Interrogativpronomina und Interrogativadverbien, das sind für die die sich nicht mehr an dieses Wort erinnern die guten alten Fragewörter. Und irgendwie scheinen sie alle mit einem W zu beginnen. Nun hatte ich gestern mit einem meiner Nachhilfeschülern die Diskussion, warum diese Fragewörter alle mit einem W beginnen zu scheinen. Man hätte ja auch andere Wörter wählen können bei der Sprachentwicklung, dann gäbe es die berühmten W-Fragen nicht mehr.

Meine Antwort war einfach, dass es Zufall gewesen sein muss und man sich für die Fragen eben Wörter erschaffen hat, die mit einem W anfangen aber das wird meiner Meinung nach nicht auf tieferen Gründen basieren. mein Nachhilfekind ist da anderer Meinung: Er behauptet, dass die Urmenschen nur wenige Laute gesprochen hätten (was ja auch gut stimmen kann) und darunter müsste auch etwas gewesen sein, was mit dem W verwandt wäre. Um nun zu differenzieren, ob ein Urmensch eine Aussage macht oder eine Frage hat wurden für beide Satztypen verschiedene Laute verwendet, für die Frage eben das W. Gegen diese These spricht aber, dass sicherlich nicht in allen Sprachen die Interrogativpronomina mit einem W beginnen. Im lateinischen zum Beispiel hat man bei den Interrogativpronomina häufig ein "Q" am Anfang.

Was meint ihr, wie kam es dazu, dass die deutschen Fragewörter mit einem W anfangen? Ist es ein Zufall oder gibt es doch tiefere Gründe dafür? Fangen in vielen Sprachen die Fragewörter überwiegend mit dem gleichen Buchstaben an oder ist Deutsch da eher so etwas wie eine Ausnahme?

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich halte es eher für Zufall. Im Französischen fangen die Fragewörter nicht mit einem W an, sondern mit unterschiedlichen Buchstaben. Vielleicht hat der Deutschlehrer deines Nachhilfeschülers das im Deutschunterricht so erzählt. Solche Geschichten merken sich Kinder in der Regel gut und vielleicht hat sich der Lehrer dann erhofft, dass sich die Kinder so leichter merken, welche Wörter zu den Interrogativpronomina gehören.

Vielleicht gibt es diese Erklärung ja auch wirklich, aber auch dann glaube ich nicht so recht daran. Wie du ja schon selber geschrieben hast, müsste es dann ja auch in vielen anderen Sprachen so sein. Das ist es aber denke ich nicht. Ob es nun purer Zufall ist, weiß ich auch nicht. Vielleicht hat man sich dabei auch irgendwas gedacht, aber an diese Urmenschentheorie glaube ich eher weniger.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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